Installierte Solarleistung Ende 2011 so hoch wie der Bedarf an "Wochenendstrom"?

die Ableitung dN/dt der Leistung N nach der Zeit t.

Eine weit verbreitete Fehleinschätzung, jedenfalls in Bezug auf dN/dt.

Kernkraftwerke werden i.W. aus wirtschaftlichen Gründen mit 100% Leistung im Grundlastbereich eingesetzt.

Ob man kann, spielt wohl keine Rolle, da man nicht darf...

Da sehe ich keinen Zusammenhang zum Regelbetrieb.

Gruß, Volker.

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Volker Staben
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Der ist in der Praxis aber nicht maximal sondern minimal.

N für Leistung? Kenn' ich auch nicht.

Ich gehe von der Praxis aus. Verstehen tue ich sie nicht. Hat ein AKW so viel mehr Masse zu erwärmen als ein Kohlekraftwerk?

Gibt es nur wirtschaftliche oder auch praktische Gründe, warum AKW nicht modulieren? Wenn sie erst einmal gebaut sind, wenn erst mal alle Genehmigungen durch sind, wenn man sich keine Sorgen um das Später macht, dann sind erst einmal laufende AKWs konkurrenzlos günstig. Daher lohnt sich eben, da das Maximum herauszuholen.

Wie sähe es aber aus, wenn AKWs z.B. einen Entsorgungs- und Risikoaufschlag zahlen müssten, der bei z.B. 0,25 EUR/kWh liegen würde - wäre es dann technisch möglich, die nur als Spitzenlastkraftwerke einzusetzen?

Die Notabschaltung ist die Maximal-Modulation von 100 auf 0 %, in kürzestmöglicher Zeit. Ich kann mir vorstellen, dass diese Art der Belastung die Lebensdauer erheblich verkürzt, speziell auch da AKWs auf den Modus nicht konstruiert worden sondern das nur im Notfall vorsehen.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Du vergleichst hier keine Aepfel mit Birnen, sondern Aepfel mit BHKW... Sei es drum: Genau wie bei Lebensmitteln weisst du nicht WER sie absetzen wird, und WAS er absetzen wird. Farmfisch aus Asien oder Kartoffeln aus D? BHKW oder Atommeiler? Wenn du nicht weisst WER es absetzen wird und WAS abgesetzt wird, gibt es keinen sichergestellten Absatz. Damit unterliegen Investitionen im Bereich der KWK den marktüblichen Chancen und Risiken wie auch sonst irgendwo. Die Schlussfolgerung, wenn es ein Stromhandelssystem gaebe, wuerde der Absatz für BHKW gesichert sein, dann wuerden Hersteller BHKW in Grossserie bauen und damit zwangslaeufig die Preise fallen ist realitaetsfernes Wunschdenken.

Nein, ich habe einen anständigen Beruf gelernt.

Cordialement Karsten

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Karsten Roch

Hallo, Karsten,

Du meintest am 26.10.10:

Das haben in den letzten Jahren schon viele Leute Christoph zu erklären versucht - da ist er lernresistent.

Pack ihn besser in den Filter, so wie viele andere Leute das auch schon lange praktizieren.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Es ging um das maximal mögliche dN/dt. Und der Wert ist bei Kernkraftwerken tatsächlich relativ groß. "Groß" ist eben nicht "träge".

Dass bei Festlastbetrieb dN/dt = 0 ist, steht auf einem anderen Blatt.

N oder P sind gebräuchlich.

Nein. Aber ein Kernkraftwerk kann seine thermische Reaktorleistung schneller ändern als ein fossil thermischer Block seinen Dampferzeuger hochfahren kann, von kleineren GuD-Blöcken mal abgesehen. Deren Maximalleistung ist oft vergleichsweise klein, so dass das maximal mögliche dN/dt auch wieder geringer wird.

Nach meinem Kenntnisstand sind tatsächlich wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend.

???

Technisch möglich wäre ein Fahrplanbetrieb oder ein Einsatz als Regelkraftwerk heute schon - genau das wird ja diskutiert. Eine entsprechende Umrüstung muss natürlich vorausgesetzt werden, schließlich muss das Blockleitkonzept an den geänderten Einsatzzweck angepasst werden. Und die wirtschaftlichen Folgen (Wartung, ...) müssen einkalkuliert werden.

Störungen und die daraus resultierende RESA oder TUSA sind nicht Regelbetrieb. Im Regelbetrieb sind die abgeforderten Leistungsgradienten dN/dt absolut beherrschbar. Man muss ja nicht von 100% auf null in minimaler Zeit, sondern lediglich von

81% auf 82% in x Sekunden.

Gruß, Volker.

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Volker Staben

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin ?rautmann schrieb:

Was heißt "in der Praxis"? Die KKW können wesentlich schneller als Kohlekraftwerke hochfahren.

Die einzuhaltenden Zeitkonstanten ergeben sich aus den zulässigen Temperatur- und Druckänderungsgeschwindigkeiten in der Anlage, und diesbezüglich ist ein KKW eine ganze Ecke solider als Kohlekraftwerke gebaut.

Erstens: Tun sie doch. Zweitens: natürlich wirtschaftliche. Das Herunterfahren eines konventionellen KW spart nennenswerte Brennstoffkosten ein, das eines KKW nicht.

Genau.

Mal abgesehen davon, daß die dann den Laden dichtmachen würden (KKW sind nicht sehr lukrativ): Das technische Problem ist die Xenonvergiftung. Ein Teil der bei der Kernspaltung freigesetzten Neutronen steht nicht für die Kettenreaktion zur Verfügung, sondern wird vom Neutronengift 135Xe weggefangen, das kontinuierlich aus dem Zerfall des Spaltprodukts 135I entsteht. Deshalb ist je nach bereits akkumulierter Xenonmenge jeweils eine Mindestleistung erforderlich, um die Kettenreaktion aufrechterhalten zu können, und die nimmt nach einer Leistungsreduktion oder Abschaltung im Laufe der Zeit zu.

Sobald die Xenonkonzentration einen kritischen Wert überschritten hat, kann ein Reaktor deswegen gar nicht mehr angefahren werden, sondern man muß tagelang abwarten, bis das Xenon seinerseits wieder von alleine hinreichend stark zerfallen ist. Da muß man also schon genau überlegen, was man macht.

Es kommt darauf an, was genau Du unter "Notabschaltung" verstehst. Ein Lastabwurf muß nicht zwangsläufig mit einer nuklearen Reaktorschnellabschaltung (RESA) verbunden sein, denn der Reaktor kann auch ohne Dampfabnahme durch die Turbine im Prinzip "volle Pulle" weiterlaufen, weil die gesamte thermische Reaktorleistung vom Kühlsystem weggekühlt werden kann. Man hat also in aller Ruhe Zeit, die Reaktorleistung runterzuregeln.

Was soll das dem Reaktor selbst ausmachen? Druck und Temperatur im RDB ändern sich dabei gar nicht, oder nur langsam. Das einzige, was sich ändert, ist die Temperatur der Brennstoffpellets, sowie geringfügig der Brennstabhüllrohre: Die heizen dann eben nicht mehr mit voller Leistung, sondern geben nur noch Nachwärme an das Kühlmittel ab. Und diese Temperaturänderung müssen sie abkönnen.

Im übrigen halte ich die Frage nach der betriebstechnischen Möglichkeit eines modulierten Reaktorbetriebs für verfehlt: Die KKW müssen weg, weil sie zu gefährlich sind und sogar im Normalbetrieb Gesundheitsschäden verursachen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Kann das sein das wir gerade ziemlich aneinander vorbeireden? Am 26.10.2010 10:09, schrieb Christoph Müller:

Du sprichst hier vermutlich von den Blockheizkraftwerken - ich meine dagegen die Industrie im allgemeinen mit Fertigungstrassen für X-beliebige Produkte und dass es dafür ehr unvorteilhaft mit stark schwankenden Strompreisen rechnen zu müssen.

Dass die Massenproduktion ein Produkt verbilligt steht ja nicht in Frage. Aber was sind die Folgen davon? In der Theorie kann man sich so eine Kleinkraftwerkwelt zusammenbasteln, als Versuchsanlage auch. Aber wie funktioniert es dann in der Masse? Kann man damit ein grosses Netz stabil genug versorgen oder kommt es da zu Schwingungen die das Netz zusammenbrechen lassen? Zu den technischen Faktoren kommen da ja noch die menschlichen dazu. Der Einzelne sieht sich ja dann mehr für seine Energiekosten+Komfort verantwortlich als für die Netzstabilität und tut diesbezüglich unvernüftige Dinge..

Gerald

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Gerald Oppen

Am 27.10.2010 02:28, schrieb Gerald Oppen:

Kann immer mal passieren.

Wenn schon eine ganze Fertigungsstraße investiert wird, dann kommt's auf ein BHKW auch nicht mehr an. Zumindest dann, wenn man damit die gewünschte Preisstabilität erreicht. In den meisten Fällen wird man die meiste Zeit auch mit der anfallenden Abwärme Sinnvolles anfangen können.

Diese Schwingungen sollten sich mit einem geeigneten Protokoll stark genug dämpfen lassen -> ASTROHS-Telegramme mit Zuatzzahl.

Es stellt sich die Frage, wieso diese Instabilitäten nur mittels massenweise kleiner Anlagen auftreten können. Warum sollte das mit Großanlagen grundsätzlich anders sein? Üblicherweise hat man die SCHNELLEN Regelprozesse besser im Griff als welche mit langen Reaktions- und Totzeiten. Folglich müsste das aktuelle System sehr viel anfälliger auf Instabilitäten sein als eines, das durch sehr viele Anlagen sehr schnell und mit nur geringsten Totzeiten reagieren kann.

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Christoph Müller

Am 26.10.2010 07:22, schrieb Emil Naepflein:

Die Aussage war dass Ende 2011 bei dem Momentanen Wachstum so viel PV-Leistung installiert ist wie am Wochenende benötigt wird. Ich Interpretiere dass so dass unter optimalen Bedingungen so viel Strom produziert werden könnte wie zu diesem Zeitpunkt vom Netz abgenommen wird. Das heisst noch lange nicht dass sich die gesamte Wochenend PV-Stromproduktion mit dem gesamten Wochenendstrombedarf deckt - da wird noch ein Faktor von weit grösser als 10 dazwischen liegen. Aber für die Netzregelung könnte das schon ein Problemfall werden.

Die PV- und Windenergieerzeugung sind relativ unabhängig von den Energiebedarfszeiten so dass man den Zusammenhang so nicht sehen kann. Die Amplituden der Stromverfügbarkeit werden einfach grösser, ob mit oder ohne Grosskraftwerke.

Gerald

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Gerald Oppen

Am Fri, 29 Oct 2010 03:41:29 +0200 schrieb Gerald Oppen:

Letzten Sonntag vormittag wunderte ich mich dass hier alle benachbarten Windräder trotz recht guten Windes still standen.

Vermutlich hing das mit dem Strompreis an der EEX zusammen, der fast den ganzen Sonntag im negativen Bereich war:

formatting link
|%20Spotmarkt/spot-intra-table/2010-10-24

Das passiert offenbar nicht.

Lutz

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Lutz Schulze

Lies bitte nochmal genau was ich geschrieben habe, insbesondere da was in der Klammer steht. Und dann gehe zu den Webseiten die ich vorher schon gepostet habe. Die eingespeiste Leistung von Großkraftwerken am Mittag an sonnigen Wochenenden ist immer noch ein Vielfaches höher (ca.

30 GW) als die tatsächliche Einspeisung von PV zur gleichen Zeit (ca. 10 GW). Selbst wenn die installierte Leistung bis Ende 2011 auf 20 GW steigen sollte, was wegen der starken Absenkung der Vergütung eher unwahrscheinlich ist, so würden immer noch 20 GW fehlen.

Das stimmt zumindest für die PV nicht. Die PV fällt tagsüber an. Dies waren ehemals die Zeiten wo die Spitzenlastkraftwerke liefen. Heute ist mit PV der Verlauf der Kurve eher flach. in Zukunft wird es tagsüber wenn die Sonne scheint eine richtig Delle geben.

Die Stromverfügbarkeit ändert sich in der Summe am Markt nicht. Wir haben auch noch zig GW an Großkraftwerken die größtenteils ungenutzt sind und eben nicht am Markt anbieten.

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Emil Naepflein

Das kannst Du auch gut hier sehen:

formatting link

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Emil Naepflein

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Gibt es da einen Präzedenzfall eines leichtwassermoderierten Leistungsreaktors mit der im Westen üblichen Reaktivitätsreserve, wo dies irgend ein Problem dargestellt hätte?

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Rolf Bombach

Christoph Müller schrieb:

Naja, das wächst nicht ins Unendliche. Eher eine tanh-Funktion. Und wenn die Messwerte wackeln, sieht man nicht genau, wo man schon angekommen ist. Es besteht also noch Hoffnung, dass dieser Wahnsinn zum Ende kommt.

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Rolf Bombach

Joerg Bradel schrieb:

Endlich mal Klartext.

Das wären dann etwa 20% der Dachflächen. Nicht wenig, aber immerhin irgendwie denkbar, im Gegensatz zu andern "Prognosen".

Fair, auch wenn desillusionierend, wäre die Angabe des prognostizierten Verbrauchszuwachses, auch ganz ohne Elektromobile.

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Rolf Bombach

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