Kann man Platinen "reparieren"?

Michael Linnemann spoke thusly:

Keine Ahnung. Je nachdem, wen man fragt "zuviel" oder "zu wenig". :-)

Das steht nicht zur Debatte. Um mal wieder die OnT-Kurve zu kratzen: Warum wird hier niemandem ans Bein gepinkelt, wenn er sagt, er habe an der Steckdose "230V" gemessen? Alleine die Toleranz eines handelsüblichen Meßgerätes liegt *weit* jeneits der genannten 0,08 Promille, von der erlaubten Toleranz der Netzspannung mal gar nicht zu reden. Fazit: Es kommt auf die Verhältnismäßigkeit an.

Nein, ich messe die Windstärke in Beaufort. (Ich schrieb nirgends, daß es eine zweite Erdbebenskala-Skala sei.) Ich bezog mich stattdessen auf die Parallelen: Mit beiden Skalen werden mit einem relativ abstrakten Zahlwert, der - zumindest auf den ersten Blick - nichts mit SI-Einheiten zu tun hat, die Heftigkeit von Naturphänomenen klassifiziert. Beide Skalen fangen bei "0" == "nichts" an, die Beaufort-Skala geht jedoch per Definition bis "12" == ">64kn Windgeschwindigkeit" (und nicht weiter), während die Werte auf der Richterskala per Definition nicht nach oben beschränkt sind.

Was meinst Du in diesem Zusammenhang mit "unterteilen"?

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek
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Am Sat, 12 Jun 2004 14:12:32 +0200 schrieb Sebastian Suchanek:

Die Richterskala laesst, aehnlich wie eine Laengenangabe oder die Angabe einer Temperatur, die Angabe von prinzipiell beliebig kleinen Bruchteilen der Einheit zu, beispielsweise '0,03 auf der Richter-Skala'. Das geht mit Beaufort- oder Mercalli-'Skala' nicht, weil sie auf subjektiver Beurteilung der jeweiligen Wirkung von Wind bzw. Erdbeben beruhen. Es gibt keine Windstaerke '8,3 auf der Beaufort-Skala'.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Michael Linnemann spoke thusly:

Die Beaufort-Skala ist durchaus nicht subjektiv sondern an Hand von Meßwerten definiert:

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Allerdings sehe ich da auch (zum ersten Mal), daß sie mittlerweile auch über "12" hinaus erweitert wurde.

Inwiefern nun eine nichtkontunierliche, also diskrete, Skala eine Skala ist oder nicht, ist IMHO dann doch eher philosophisch. Zumal der Wortstamm von "Skala" durchaus eine Diskretisierung nahelegt:

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Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

snipped-for-privacy@addcom.de (Michael Linnemann) schrieb:

Das ist aber etwas ganz anderes als "nach unten offen".

AFAIK ist Beaufort ganz objektiv in m/s umrechenbar, nur nicht in eine Zahl, sondern ein Intervall.

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Wolfgang Hauser

Am Sun, 13 Jun 2004 11:03:58 +0200 schrieb Wolfgang Hauser:

Die Richterskala ist in gleicher Weise nach unten offen wie jede andere Messskala. Negative Laengen zu fordern macht so wenig Sinn wie negative Temperaturen oder negative Erdbeben (cave vektorielle Groessen, ich weiss - hier gehts um Betraege).

Wer partout negative Groessen will, nimmt sich halt den Logarithmus.

Natuerlich hat man die subjektive Einschaetzung der Wind'staerke' durch eine Messung ersetzt. Und natuerlich kann man, da beide Systeme die gleiche Groesse beschreiben, beide im Rahmen ihrer Beschraenkungen aufeinander abbilden. Man kann Laengen zur Not auch in preussischen Landmeilen messen (sogar ohne Intervalle), aber es gibt heute gute Gruende, das nicht zu tun.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

snipped-for-privacy@addcom.de (Michael Linnemann) wrote in message news:...

Ehe wir uns hier über die Erdbebenskalen die Köpfe heiß reden: es gibt noch viel mehr unterschiedliche Skalen, mal ein kleiner Diskurs (sehr vereinfacht!!) über Skalen:

Die einfachste Skala ist eine ?Nominalskala", bei der man Dingen oder Zuständen eine Zahl wie eine beliebige Hausnummer zuordnet. Außer zur Benennung taugt diese Art Skalen zu nichts.

Die nächst höhere Skalengruppe sind dann die ?Ordinalskalen", bei der die Dinge oder Eigenschaften/Zustände in gleichem Sinne zunehmen (oder abnehmen) wie die Maßzahl, typisch dafür ist diese klassische Härteskala nach Mohs: (Von Talk bis Diamant.) Diese Skala ist nicht gleichabständig (von 3 nach 4 ist nicht gleich weit wie von 5 nach 6 ) und deshalb lassen sich auch keine Zwischenwerte bestimmen, ein Stoff / Zustand usw. kann nur als zwischen zwei definierten Werten liegend bezeichnet werden (liegt in der Härte zwischen 3 und 4), eine Angabe 3,6 ist auf einer Ordinalskala, bei der nur die ganzzahligen Werte definiert sind, also Blödsinn.(Niemand hindert aber den Erfinder einer Ordinalskala daran, andere als ganzzahlige Werte zu definieren, dann sind eben die und nur die definiert und alle Zwischenwerte eben nicht) Bei der nächsten Skalengruppe ist genau dieser Mangel beseitigt; die Skalen sind ?Intervallskalen" oder eben gleichabständig (was nicht identisch mit linear ist, auch eine logarithmische Skala ist gleichabständig in Bezug auf den Logarithmus), hier ist die Aussage also möglich, daß der Abstand von 3 nach 4 genau so groß ist wie der von 4 nach 5, und der von 3 nach 3,5 eben die Hälfte davon, somit kann man beliebige Zwischenwerte benennen/anwenden, Was die Ordinalskala nicht hat, ist ein natürlicher Nullpunkt, wobei Null also bedeutet, daß von der bezeichneten Eigenschaft nichts mehr vorhanden ist. Eine solche Intervallskala ist die Temperaturskala nach Celsius, der Nullpunkt ist zwar definiert, aber die bezeichnete Eigenschaft der Temperatur (Definition lasse ich mal weg, man denke mal an Molekülbewegung in Gasen) ist im Nullpunkt noch vorhanden und setzt sich auf der negativen Seite mit kleineren Werten, aber immer noch positivem Vorzeichen fort. Damit ist es unsinnig, zwei Wertangaben einer solchen Skala in ein Verhältnis zu setzen: 20 Grad Celsius ist nicht halb so warm wie 40 Grad Celsius.

Erst die nächste Skalengruppe erlaubt eine solche Verhältnisbildung, diese ?Rationalskalen" haben einen echten (?natürlichen") Nullpunkt, Beispiel ist die Skala der absoluten Temperatur (Kelvin); Null Kelvin ist wirklich Null Molekülbewegung (die Feinheiten lasse ich weg), und damit sind 600 Kelvin das Doppelte von 300 derselben. Diese Skala ist natürlich nach unten geschlossen, negative absolute Temperatur gibt es nicht? Auch die Celsiusskala ist in der Natur nach unten geschlossen, bei minus 273,? Grad Celsius ist in der Realität Schluß, drunter ist ESO. Echte Rationalskalen sind übrigens nicht sehr häufig, auch die Höhe über NN (Normal Null) ist im strengsten Sinne keine Rationalskala, das wäre dann zum Beispiel ?Höhe vom Erdmittelpunkt", bloß interessiert das keinen und wäre zur Trassierung einer Straße z.B. äußerst unpraktisch, außerdem ist die Erde ja keine Kugel usw?.. Genaueres findet man in schlauen Büchern und auch im Internet? Grüße von Hartmut

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Haartmut Schneider

Wolfgang Hauser verlautbarte zum Themenkomplex Re: Neusprech:

Dumme Laien bilden sich ein, etwas zu verstehen, wenn ihnen die Wörter bekannt vorkommen. Kluge Laien wissen, dass sie trotzdem noch nichts damit anfangen können, und darum geht es ja, wie Du schon richtigerweise geschrieben hast. Dass die"Voltzahl" passen muss, während die"Wattzahl" der Glühbirne nur nicht größer als die der Leuchte sein darf, und dass bei"Energiesparlampen" diese Beschränkung für die elektrische und nicht für die"so hell wie"-Leistung gilt, weiß man nämlich ohne Kenntnis der Zusammenhänge auch nicht.

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

Michael Linnemann verlautbarte zum Themenkomplex Re: Neusprech:

Eine Skala schon, aber keine für eine physikalische Größe. Das zu sein, ist das wesentliche an der Richter-Skala.

Die Richter-Skala ist logarithmisch, die kann auch negative Werte annehmen. Echte Erdbeben dieser geringen Stärke sind aber nicht sicht- bzw. meßbar.

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

Uff, endlich. Darauf wollte ich hinaus. Leider kommt aus der "Logarithmus-nicht-kapiert"-Schublade immer wieder was raus. Etwa "die pH-Skala geht von 0 bis 14", argh. dB, am beste noch "De-Ziehbl" ausgesprochen, erwähn ich besser gar nicht erst.

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Rolf Bombach

Wollte keinen Thread in diese Richtung losbrechen, mir ging es um Füllsätze. Die älteren Semester werden obigen wohl besser kennen, vor ca. 30 Jahren wurde etwa 5 Jahre lang _jedesmal_, wenn in den Radionachrichten das Wort "Barrel" auftrat, dieser Satz eingefügt. Das war ätzender als manche Müsliwerbung.

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Rolf Bombach

Rechnet in NÉPER, Leute. Eurozentristisch und naturnahe!

(versteckt antiamerikanisch! :-o)

Die lernen das eh nie und wir Europäer holen damit wieder auf, wie mit dem metrischen System!

MfG

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Franz Glaser (KN)

Rolf Bombach schrieb...

=C4hh, was ist daran falsch? Die pH-Skala geht doch von 0 bis 14. Man mu=DF= =20 nur wissen, was der Zahlenwert bedeutet.=20

- Heinz

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Heinz Saathoff

Rolf Bombach schrieb:

Wenn Du Dich an die ursprüngliche Definition hältst und nur wässrige Lösungen betrachtest, stimmt das doch auch, oder?

Bei anderen Lösungsmitteln sieht es natürlich anders aus, die spielen auf diesem Planeten aber normalerweise kaum eine Rolle. Ethanol vielleicht ausgenommen ;-)

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Michael Redmann

Naja, war der Ansicht, der pH Wert wäre definitionsgemäss der negative dekadische Logarithmus der formalen Protonen- konzentration, letztere in Mol pro Liter. Warum sollten nun ausgerechnet maximal 1 Mol formale Protonen in einem Liter Wasser sein (und nicht 2 oder 5 oder 55, letzte Zahl nicht zufällig gewählt), und warum sollen nie weniger als 1E-14 Mol/Liter drin sein können? Die Konzentration von Wasser ist 55 Mol pro Liter. (Das Molekulargewicht ist 18 g/mol, 1 Liter Wasser sind 1000 g, etc pp dividiere selber). Somit wären Werte unter -1.74 und über 15.74 schon eine Knacknuss. Konzentrierte Salzsäure hat etwa pH -1.2, konzentrierte Basen kommen auf 15.

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Rolf Bombach

Ich bin eben beim googlen auf dein Posting und die Antworten gekommen weil ich ein Problem mit dem Begriff 'Stromspannung' habe.

Wir haben uns eine USV angeschafft (APC Smart-UPS) und ich habe doch tatsächlich das Handbuch lesen und verstehen wollen.

Gerade bei einem Produkt bei dem man nun wirklich zwischen Schein- und Wirkleistung unterscheiden muss, den Begriff Stromspannung in einem technischen Dokument zu benutzen halte ich für ganz schlimmen Pfusch. Meine erste Vermutung war, dass es sich bei Stromspannung um ein in Österreich oder der Schweiz üblicher Begriff für eine Leistung handelt, den ich nicht kenne. Das hat sich dann beim weiterlesen als falsch heraus gestellt.

Weder eine Leistung noch die Stromstärke ist gemeint sondern eine Spannung. Auf der Abbildung einer Skala im Handbuch geht die 'Stromspannung' bis 230V.

Im Handbuch werden aber auch explizit die Begriffe Eingangsspannung und Ausgangsspannung gebraucht, so dass das mit Stromspannung was anderes gemeint sein muss. Im Englischen Handbuch ist an diesen Stellen von 'utility voltage' die Schreibe, was mit etwas sematischer interpolation als die abgegebene Versorgungsspannung für die angeschlossenen Geräte interpretieren lässt. Nur was ist dann die erwähnte Ausgangsspannung?

Von einer Leitungsspannung ist auch die Rede. Da bin ich mir schon ziemlich sicher das die Netzspannung gemeint ist wobei sich mir dann schon wieder die Frage stellt was dann mit der erwähnten Eingangsspannung gemeint ist.

Soviel zur Doku vom international führenden Hersteller von hoch entwickelten unterbrechungsfreien Stromversorgungen.

Arno

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Arno Zielke

'utility voltage' dürfte eher die Eingangsspannung sein, zumindest kenne ich die EVUs als 'utilities'.

Wenn ich bei LEO 'utility voltage' eingebe, erhalte ich (neben zahlreichen anderen Wortkombinationen) auch 'current voltage' mit der Übersetzung 'Stromspannung'. Könnte es vielleicht sein, dass irgendeiner der vielgenutzen Übersetzungsautomaten 'current voltage', IMHO 'aktuelle Spannung', schlicht wörtlich übersetzt?

Andreas

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Andreas Hadler

Versorgungsspannung und Eingangsspannung, Netzspannung, Spannung aus dem Netz (juristisch unschlagbar).

Stromspannung ist doooooof wie kilowattstundenprostunde. Das reicht gerade für Experten mit Bücherwand im Hintergrund auf RTL und Pro7 oder bei der Christiansen.

:-))

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Franz Glaser (KN)

Hallo,

Arno Zielke schrieb:

gar nichts, weil das Verballhornung ist.

Enweder (elektrischer) Strom (Ma=DFeinheit A) oder (elektrische) Spannung (Ma=DFeinheit V).

Daran erkennt man deren Unintelligenz.

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Thomas Budich

Danke für den Tipp.

Ich habe übrigens bei LEO den Begriff Stromspannung als Übersetzung für 'current voltage' als Fehler angemeckert. Z.T. ist man dort wohl der Meinung das 'Stromspannung' zur Umgangsspache gehört, weil Google 15000 Hits auf Stromspannung liefert.

Siehe.

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Arno

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Arno Zielke

Hallo, Arno,

Du (arno) meintest am 28.06.04:

Dann ist auch "Standart" richtig!

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

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