Löthilfe?

Ich war neulich in der Verlegenheit, zwei 1,5mm Litzenkabel (wobei allerdings die Enden bereits verzinnt waren) miteinander zu verbinden.

Das Ganze in einer Gummimuffe (Verbindung einer Auto-Heckklappe mit dem restlichen Auto).

Ich hätte mir hierfür so eine Art "Netzband" gewünscht, also ein Drahgeflecht aus ganz feinen Drähtchen die miteinander verwoben sind. Dann legt man die beiden Drahtenden nebeneinander und umwickelt und fixiert sie gleichzeitig. Jetzt verlötet man das Ganze inkl. des Drahtgeflechts. Dann den Schrumpfschlauch drüber und fertig.

Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht eine dünne Kupferfolie mit entsprechenden Löchern drin.

Oder eine längere Kabelendhülse, in welche man die Kabel von *beiden* Seiten einsteckt und dann festcrimpt.

Gibts sowas zu kaufen oder kennt jemand eine bessere Lösung?

Andreas

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Andreas Fischer
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Am 31.12.2010 14:27, schrieb Andreas Fischer:

Moin Andreas!

Herzlichen Glückwunsch! Du bist der zweite Erfinder des Stoßverbinders.

So ein Stoßverbinder hat die Litzen nicht parallel, sondern gegenüber. Also fließt der Strom einen kurzen Weg nur über den Verbinder. Statt Schrumpfschlauch hat das Ding dann eine Hülle, die am Ende noch etwas mechanische Stabilität gibt.

Deine Lösung: Litzen von gegenüber parallel verlöten und Schrumpfschlauch drüber gibt es auch in professioneller: Lötverbinder: Heißkleberbeschichteter Schrumpfschlauch mit einem kleinen Ring aus Lötzinn drin: mit Heißluft schrumpft das Konstrukt, verlötet die Litzen und verklebt es wasserdicht. Kostet aber auch ein Schweinegeld:

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Ciao Dschen

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Dschen Reinecke

Am 31.12.2010 14:55, schrieb Dschen Reinecke:

Danke! Stoßverbinder war das Stichwort. Da werde ich mich bei Ebay wohl für die Zukunft etwas eindecken.

ich frage mich bloß, warum die Vertragswerkstatt bei der letzten Reparatur nicht auch solche Dinger verwendet hat, sondern auf die klassische Lösung mit löten und Schrumpfschlauch zurückgegriffen hat.

Andreas

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Andreas Fischer

Andreas Fischer schrieb:

Hört sich irgendwie wie Entlötlitze an....

CU, Oliver

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Oliver Wache

Am 31.12.2010 16:17, schrieb Andreas Fischer:

Wieso eigentlich immer wieder ebay?

Das kann ich dir ganz einfach erklären: Weil die Stoßverbinder innerhalb von Sekunden angebracht sind und verlöten doch etwas länger dauert. Letzteres ist aber 300% besser. Weshalb du damit Probleme hast, kann ich dir leider nicht beantworten, aber solche zwei verzinnte Enden zu verlöten dauert, sobald der Lötkolben heiß ist, nicht mal 10 Sekunden.

Det.

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Det. Hoffmann

Hallo, Det.,

Du meintest am 01.01.11:

Verlöten als Verbindungsart in einem Auto? Da hätte ich arge Bedenken, dass die Leitung bricht. Und zwar dort, wo das Lot endet und nur noch pures Kupfer kommt.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Am 01.01.2011 17:50, schrieb Det. Hoffmann:

Unter normalen Umständen vielleicht.

Aber wenn Du mit einer Hand die Gummimanschette zurückziehen mußt und mit der anderen Hand die anderen Kabel, die Du nicht löten (und beschädigen möchtest) zur Seite drücken mußt und mit der anderen Hand das eine Ende des Kabels halten mußt und mit der anderen Hand das andere Kabelende halten mußt und mit der anderen Hand das Lötzinn halten mußt und mit der anderen Hand den Lötkolben und mit der anderen Hand den Schrumpfschlauch zurückhalten mußt dann könnte man vielleicht Schwierigkeiten haben, wenn man nur mit zwei Händen gesegnet ist.

Andreas

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Andreas Fischer

"Andreas Fischer" schrieb

Um zwei flexible Leiter miteinander zu verbinden, wende ich je nach Lust und Laune verschiedene Techniken an:

  1. Ich isoliere die Leiter länger ab und verdrille sie gegeneinander. So haben die Leiter viel gegenseitige Anlegefläche = guten Kontakt und die Verdrillung ergibt einen zum Löten ausreichende Halt. Ich meine, mein Vater nennt diese Art der Verdrillung Freileitungsknoten.
  2. Stoßverbinder? Gibt es. Sowohl isoliert (also in den bekannten Farben rot, blau oder gelb für Leiter bis 6mm², zu Verpressen wie die gerade im KFZ Bereich oft verwendeten 6,3mm Flachstecker und Co.) als auch unisoliert. Ich würde die isolierten nicht nehmen, denn bei sich bewegenden Verbindungen muss dann sowieso noch ein Biege- und Knickschutz dazu, also Schrumpfschlauch drüber.
  3. Bei durchtrennten Adern, wo man keine Restlänge mehr hat, kann man auch tricksen: Zuerst sucht man sich einen Rest Leitung mit einem Schirm aus Geflecht. Den entfernt man von der Leitung, dann hat man ein Stück Geflechtschirm, das so aussieht wie ein Kabelziehstrumpf. Den kann man über beide abisolierten Leiterenden ziehen und anschließend im Stoß verlöten. Danach fällt einem ein, dass man den Schrumpfschlauch vergessen hat und macht es gleich nochmal...

Bei bewegten Adern ist aber der Knickschutz immer sehr wichtig. Jede Verbindungsstelle, egal ob gecrimpt oder gelötet, ist starr. An dem Übergang vom starren Flickstück zu den felxiblen Adern ergibt sich eine Sollbruchstelle, wenn man nicht die auftretenden Biegungen über eine gewisse Länge verteilt. Dabei muss dieser Knickschutz ausreichend steif sein, aber auch nicht zu steif. Jeder kennt wohl Knickschutztüllen, die derartig steif sind, dass die Leitung in ihnen fest gehalten wird und somit der Knick direkt am Gerät verhindert wird, aber dafür dann zwei Zentimeter weiter am Ende der Tülee auftritt und die Leitung dort brüchig wird.

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Carsten Kreft

Da ist dann Improvisation angesagt. Gummimanschette kann man vielleicht mit Draht festbinden. Die Litzen könnte man z.B. mit Holzkeilen oder ähnlichem separieren. Kommt aber immer auf die Situation an. Zuerst verzinnt man dann beide Litzenenden ausreichend. Dann beide Enden möglichst genau parallel nebeneinander bringen und das Zinn an beiden nochmal erhitzen, dass das ganze zu einem verschmilzt.

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer

:-)

...oder der Schrumpfschlauch war zu dicht an der L=F6tstelle und ist schon vorgeschrumpft. Auf der nach oben offenen Irrungsskala gibts viele M=F6glichkeiten...

Grunds=E4tzlich ist f=FCr mich bei Stossl=F6tungen eine "Dritte Hand" immer eine gute Hilfe. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Am 02.01.2011 10:37, schrieb Andreas Fischer:

Äh, ich bin Elektroniker und kenne diese Arten der behinderten Lötungen. Die mache ich sogar mit einem Gaslötkolben, ohne die "NAchbarschaft" durch die Gluthitze zu beschädigen. Es geht, ein bisschen nachdenken muss man natürlich, vielleicht ein bisschen wegbinden oder keilen. Meist hilft aber einfach nur so lange biegen, das die beiden Litzen schön nebeneinanderliegen. Det.
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Det. Hoffmann

Am 01.01.2011 18:35, schrieb Helmut Hullen:

Ne, da brauchst du dir überhaupt keine Gedanken zu machen, da der Schrumpfschlauch oder die Umwicklung nachher alles fest genug halten. Probiers einfach mal aus wie massiv du die Lötstelle bewegen musst bevor die nach xx Bewegungen bricht, wenn überhaubt.

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Det. Hoffmann

Andreas Fischer schrieb:

Hmf, bereits verzinnt, schlecht. Ansonsten, insbesondere wenn die Isolation recht dick ist im Vergleich zum Innenleben, kann man die Enden ineinander schieben. Die Litzendrähtchen neigen dann allerdings zum Abstehen. Ich wickle dann einen ganz dünnen Draht drum. Verlöten, fertig, Schrumpfschlauch, äh, ...

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Rolf Bombach

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