Neuer Herd an 60er-Jahre-Installation

Gegeben ist eine Installation von 1965 mit klassischer Nullung, Sicherungsk asten mit alten fast quadratischen Sicherungsautomaten 16A H, und 20 A H f ür den bisherigen Herd. Dessen Anschlußkabel ist vieradrig, Aderfarben weiß ich gerade nicht. Keine Ahnung, wie die vier Adern auf eine Sicherun g kommen. Ich denke, die Sicherung wird genauso einphasig sein wie alle and eren.

Was ist beim Herdneukauf zu beachten? Darf der Anschlußwert die 20 A, als o ca. 4,6 kW überschreiten? Wie ich las, nein, damit wären aber ein Gr oßteil der "normalen" Herde ausgeschlossen.

Den Anschluß soll eh ein Elektriker machen, aber ich möchte im Vorfeld abklären, was geht. Nicht daß dann ein neuer Herd dasteht und der Elekt riker "nö" sagt.

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cool-it
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Hol den Elektriker BEVOR du den Herd kaufst. Er braucht nur etwa 10 Sekunden und weiß alles.

w.

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Helmut Wabnig

Helmut Wabnig schrieb:

Ja, und 50 Euro.

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cool-it

Am 20.10.2013 02:10, schrieb snipped-for-privacy@gmx.de:

Nein, wenn du ihm sagst, er soll ein Angebot machen über Lieferung und Anschluss.

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heinz tauer

Am 19.10.2013 21:20, schrieb snipped-for-privacy@gmx.de:

Vermutlich ist das Kabel für drei Phasen (L1-3)und den 0-Leiter (N) vorgesehen. Der 0-Leiter dient auch als Schutzleiter (PE), war damals so üblich. Der Querschnitt dürfte 2,5"mm betragen. Wenn du einen modernen Herd damit betreiben willst, solltest du die damals eingesparten Sicherungen nachrüsten, sonst mußt du eben darauf achten, das der gesamte Strombedarf des Herdes nie über 16A liegt. Eventuell würde der Elektriker auch das Kabel ersetzen. Was noch wichtig sein könnte, wie hoch ist denn der Hausanschluß abgesichert? Er sollte 3x63A sein?

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Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler schrieb:

Der OP will einen einzigen E-Herd betreiben, nicht ein Dutzend.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 20.10.2013 06:52, schrieb Siegfried Schmidt:

Es gibt noch Hausanschlüße die mit 25A abgesichert sind.

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Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler schrieb:

Und an den meisten davon hängt ein E-Herd plus der Rest des üblichen Geräteparks.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

schrieb:

Also alles einphasig. Liegt in deiner Unterverteilung überhaupt ein Dreiphasenanschluss auf?

Wenn du diese Grenze ignorierst und einfach einen stärkeren Herd (auch Dreiphasenherde kann man einphasig anschließen; der Motor wird problemlos drehen) anschließt, wirst du relativ oft die Sicherung wiedereinschalten müssen. Irgendwann wirst du rausbekommen haben, welche Plattenkombination in Relation zur erwarteten Kochzeit am wenigsten Ausfälle verursacht:-)

Querschnittsvergröerung durch Parallelschaltung - also L und PEN? Wie gruselig! Alternativer Vorschlag zum Beruhigen der Nerven: Von den vier Einzelleitungen werden nur drei benutzt: also L/PEN und PEN als PE

Ich stand vor dem gleichen Problem, was sich nach dem genaueren Betrachten als noch viel größeres Problem darstellte: Von der mit 20A einphasigen Absicherung des Herdes, an den mein neuer Herd angeschlossen werden sollte, gab es einen schräg gekloppten Abgriff für eine SchuKusteckdose. Ich habe daraufhin die Küchenzeile mit neu verlegten Kabeln ausrüsten lassen. Vielleicht solltest du das in Betracht ziehen - es kann auch bei einer bewohnten Wohnung letztendlich nervenschonender sein, als die gegebenen Grenzen jedesmal auszukosten. Auch kann es in deiner Wohnung einen Vormieter gegeben haben, der die für die 60er Jahre spartanische Ausstattung mit Steckdosen auf kreative Weise erweitert hat...

Gruß Christian

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Christian Müller

Hallo!

CM> Auch kann es in deiner Wohnung einen Vormieter gegeben haben, der die CM> für die 60er Jahre spartanische Ausstattung mit Steckdosen auf kreative CM> Weise erweitert hat...

Ui, das kommt mir bekannt vor:

Kühlschrank in 3er Verteiler angesteckt, Anschlusskabel abgezwickt und mittels 2 pol. Kabel (also ohne Erdung) aus dem Verteiler raus in die Steckdose verbunden (also ein Kabel mit Stecker/Stecker).

Der Witz an der Sache: Das Kabel des Kühlschranks war lang genug, um ohne diese höchst fahrlässige Bastelei auszukommen.

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Clemens Schüller

Ich schrub:

^

Da muss noch rein: "übliche, aber mittlerweile"

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Christian Müller

Christian Müller schrieb:

Die "Unterverteilung" ist ein Blechkasten im Klo, aus dessen vorgestanzten Ausbrüchen die Sicherungsautomaten ragen. Im Zählerschrank im Keller (Mehrfamilienhaus) gibt es noch eine "Hauptsicherung" nach dem Zähler, ich meine ebenfalls 20 A H, vielleicht aber auch 30.

In der Praxis wird das vermutlich kein Problem darstellen. Backofen, eine große Platte und vielleicht noch eine kleine um ein Sößchen zu kochen könnte reichen. Sonst wird halt nur gekocht *oder* gebacken. Die irren Anschlußwerte ergeben sich ja aus Zeug wie Umluft mit 2kW Extra Infrarotspiralen und die Ceran-Bräterzone mit 3kW, auf der man ein Zebra im Tontrog dünsten kann.

Die Vorabfrage ist eben, *darf* der Elektriker das so überhaupt anschlie ßen, und ist es technisch überhaupt möglich. Man kann wohl fast alle Herde a uf eine Phase umstellen?

Die ganze Installation ist gruselig. Ich traue mich nicht einmal, das Blechkästchen im Klo aufzuschrauben, da ich Angst habe, daß mir irgendw as entgegenfällt und sich nie wieder einsortieren läßt. Die Küche hat noch eine Besonderheit: Da die 16 A H wegen einer neuen Waschmaschine dauernd auslöste, wurde sie einst durch eine 20 A H nebendran ersetzt (schon die "moderne" schmale Bauform mit 1TE ;). Von einem Elektriker, der allerdings schon seit einigen Jahrzehnten in der Ewigen Handwerksrolle eingetragen sein dürfte. Vom Vor*ver*mieter wurde mal das Gußeisenablaufrohr der Badewanne durch Plastik ersetzt. Seither baumelt ein roter Einzeldraht ca. 10 qmm lose eingehängt an einer Öse des Wannenablaufs. War vielleic ht mal die Extra-Erdung der Badewanne. Oder was anderes...

Ich weiß halt nicht, was in der Wand ab der Dose zur Sicherung läuft. Vor ein paar Jahren wollte ich dort mal ein Zangenamperemeter anschließen , aber die verbaute Anschlußdose ließ mich davon Abstand nehmen. Die Isolierungen werden nicht mehr die Flexibilität zur Bauzeit haben. Andererseits hat man damals noch ordentlich Weichmacher reingehauen.

Vormieter ist auszuschließen. Der elektro- und mietvertragstechnisch sinnvolle Weg, den Vermieter zur Modernisierung zu bewegen (per Gerichts- verfahren durch zwei Instanzen, dessen Gesamtkosten dann per Mietkürzung eingetrieben werden müssen) ist den Mietern nicht zuzumuten. Ich suche daher nach einer pragmatischen Lösung, den Herd, um den sich das Siemens-Firmenmuseum und das Deutsche Museum schlagen würden, durch einen gebrauchten moderneren zu ersetzen. Daher entfällt auch die Lösung "Fachmann vom Mediamarkt" (haha) mit dem Gesamtproblem beauftragen.

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cool-it

Christian Müller schrieb:

Wenn man sich schon im Randbereich des Vertretbaren bewegt, dann nutzt man wenigstens alles vorhandene Material das die Sicherheit erhöht. In voraussichtlichen Überlastsituationen vorhandene Querschnitte brach liegen zu lassen zugunsten einer vermeindlichen Klarheit - auf die sich sowieso niemand verlassen kann - würde ich als den falschen Weg ansehen.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Ich habe Unterverteilungen ja schon an vielen Orten gesehen, aber *im* Klo würde ich sie nun am allerwenigsten vermuten ;)

Das ist nicht dein Problem. Was der Elektriker wie anschließt liegt voll und ganz in seinem Ermessen und seiner Verantwortung. Aus diesem Grund solltest du den Elektriker bei deiner Installation auch im Voraus informieren und ggf. einen Termin im Voraus absprechen. Sonst könnte es sein, dass er dir gerade den Herd, den du angeschafft hast, nicht anschließen wird.

Ein E-Herd ist einer der größten Verbraucher in einem Haushalt. Es macht schon Sinn hier den gesamten Leitungsverlauf zu prüfen und ggf. auch die Sicherungen zu modernisieren.

Gerade wenn die Installation fragwürdig ist, wäre es aber durchaus auch nicht verkehrt den Vermieter mit einzubeziehen. Und sei es nur um eine (Teil-)Kostenübernahme für die Elektrikerrechnung zu vereinbaren.

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer

Weil ich's vergessen hatte dazu noch schnell meinen Senf:

20AH ist nicht "modern" und eine "neue Waschmaschine" sollte an einem "modernen" 16AB problemlos laufen. Wenn nicht, dann ist da etwas anderes im Argen. Weise den Elektriker auf den Fall hin. Eventuell bietet es sich an diesen Automaten bei der Gelegenheit gleich mit zu erneuern.

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer

Sehr schlechter Rat, denn er würde schlagartig dazu führen, dass die komplette Elektroinstallation unzulässig würde. Der Bestandsschutz für alte TN-C Verkabelung endet nämlich, sobald man daran herumspielt.

Marcel

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Marcel Müller

Die rechtliche Lage ist ein /deutlich/ andere.

Wer das aus Ahnungslosigkeit macht, handelt mindestens mal fahrlässig. Ein Elektriker macht sich strafbar.

Wer hingegen eine bestehende Installation im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter betreibt, hat erst mal nichts falsch gemacht.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Da die hier einschlägigen Normen den Status einer Norm nicht verlassen haben und insbesondere *kein* geltendes Recht darstellen, ist deren Verletzung keineswegs mit irgendwelchen Strafen verknüpft. Schon allein deshalb, weil keine Strafen dafür vorgesehen sind.

Über falsch oder richtig entscheidet keine Norm. Die korrekte Anwendung einer Norm hat lediglich den rechtlichen Status eines Anscheinsbeweis, dass alles richtig gelaufen ist und erspart damit weitere Auseinandersetzungen mit dem Vorgang.

Von einer automatischen Strafbarkeit beim Fehlen des Anscheinsbeweis kann keine Rede sein.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 20.10.2013 12:44, schrieb snipped-for-privacy@gmx.de:

OK, von Kochen hast Du also auch keine Ahnung... ;-)

3KW ist eine normale Schnellkoch-Platte ab 5KW aufwärts macht beim Induktionsherd das Zebra-Kochen Spaß! Ich hab mal gelesen ein guter Gas Wok Brenner hat eine Wärmeleistung von über 10KW

Zum Thema zurück, jeder einfache Herd kann an eine Phase geklemmt werden, dann ist aber nix mit "mal schnell" 4L Wasser für die Spätzle zum kochen bringen und gleichzeitig den Schmorbraten im Rohr zu garen, während Du auf der kleinen Platte schon das Pilzrahm-Sößchen vorbereitest....

Bei einem auf eine Phase geschalteten Herd brauchst Du viel Geduld. Oder Du gehst auswärts essen ;-)

Grundsätzlich wird das schon funktionieren. Die Schaltung der Anschlußbrücken ist im Anschlußkästchen des Herds üblicherweise dokumentiert und die Klemmbrücken liegen meißt bei.

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Georg Wieser

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