Retardierung mit c in Widerspruch zu 1. Maxwellgleichung

Die (in erster Linie auf Maxwell's Autorität beruhende) Hypothese, dass sich Änderungen des Coulomb-Felds (1. Maxwell-Gleichung) mit derselben Geschwindigkeit ausbreiten wie elektro-magnetische Transversalwellen, führt zu verschiedensten Widersprüchen, wie z.B. zu folgendem:

o---------------------------o x Beobachter linke Kugel rechte Kugel

Man verknüpfe zwei 1000 m voneinander entfernte Kugeln 'o' mittels hintereinander gereihter Spannungsquellen. Das gleichzeitige Einschalten aller Spannungsquellen führt praktisch augenblicklich zu einem kontinuierlichen Aufladen beider Kugeln. Unter der Annahme von Retardierung macht sich dieses Aufladen (vom Zentrum her) der Kugeln erst mit 1000 Nanosekunden Verzögerung in 300 m Abstand bemerkbar.

Betrachten wir nun die kugelförmige (Ober-)Fläche mit einem Abstand

300 m von der rechten Kugel. Unter der Annahme von Retardierung mit Lichtgeschwindigkeit sind auf dieser Fläche 999 ns nach Beginn der Aufladung noch keine (von der Kugel verursachte) Coulombkräfte möglich, denn diese benötigen wie Licht 1000 ns, um eine Entfernung von 300 m zu erreichen.

Der von der rechten Kugel erzeugte elektrische Fluss über die Oberfläche in 300 m Abstand ist somit zu diesem Zeitpunkt (d.h. nach 999 ns) Null.

Andererseits ist der Kugel schon 999 ns lang ein Strom zugeführt worden und sie ist somit keinesfalls mehr elektrisch neutral.

Darüber, dass diese Situation in eklatantem Widerspruch zur ersten Maxwellgleichung in Integralform (Gauss'sches Gesetz) steht, dürften wir uns alle einig sein, oder etwa nicht?

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang G. Gasser
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Nein - aber ich habe die Beschreibung der Situation noch nicht richtig verstanden. Welche Rolle spielt denn die linke Kugel in Deinem Gedankenexperiment?

Das Coulomb'sche Gesetz gilt so nur für die E-Statik. Wenn Du dynamische Felder betrachtest musst Du auch alle Ströme, B-Felder u. dadurch wieder entstehende E-Felder usw. berücksichtigen.

D.

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Little Dionysos

Wolfgang G. Gasser schrieb:

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Grüße, Benjamin

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Benjamin Spitschan

linke Kugel rechte Kugel o---------------------------o x Beobachter

Es geht um gleichzeitige Ladungsverschiebung zwischen den Kugeln, wobei der Verbindungsleiter zwischen den Kugeln immer (im wesentlichen) neutral bleibt und die Kugeln zu jedem Zeitpunkt gleich stark, aber umgekehrt geladen sind.

Das ist offensichtlich die einzige Möglichkeit, das Paradox zu umgehen:

Wir müssen annehmen, dass durch Induktion (bzw. Änderung des vom Leiter verursachten Magnetfelds) während der 999 Nanosekunden ein elektrisches Feld entsteht, dessen Fluss, addiert (integriert) über die Kugeloberfläche mit 300 m Abstand von der rechten Kugel, genau der Ladungsmenge entspricht, die die Kugel nach 999 ns erreicht hat.

Dass dieser Rettungsversuch in keinster Weise funktionieren kann, habe ich schon in meinen Postings vom 7. Juli 2001 bis zum 19. Juli 2001 aufgezeigt:

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Man kann solche Rettungsversuche auch ganz allgemein (mittels Gedanken- experiment) widerlegen, indem man einen partiell statischen Zustand erzeugt:

Während z.B. 6000 ns soll ein konstanter Strom von 1 Mili-Ampère fliessen. Beide Kugeln laden sich dann linear von 0 auf 6 Nano-Coulomb auf. Betrachten wir die Situation 5000 ns nach Einschalten des Stromes. Die Ladung der rechten Kugel hat dann 5 Nano-Coulomb erreicht. Der über die Kugelfläche in 300 m Abstand von der aufladbaren Kugel integrierte Fluss beträgt beträgt aber offensichtlich nur 4 nC, denn das letzte Nano-Coulomb ist erst im Zeitraum der letzten 1000 ns bei der Kugel eingetroffen und kann sich somit in 300 m Entfernung noch nicht bemerkbar machen.

Aber auch der Leiter kann unmöglich für ein elektrisches Feld auf dieser Kugelfläche im Abstand von 300 m relevant sein. (Die letzte Stromänderung liegt 5000 ns zurück und gemäss Maxwell entfernen sich elektrische und magnetische Felder in dieser Zeit 1500 m von ihrem Ursprung.)

Also wenn das nicht ausreicht, Maxwell zu widerlegen, wie soll es dann überhaupt möglich sein, irgend etwas in der Wissenschaft zu widerlegen?

Und ohne Widerlegung bestehender Glaubenssätze ist kein wesentlicher wissenschaftlicher Fortschritt möglich!

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang G. Gasser

Das Gausssche Gesetz (ich hatte zuvor versehentlich Coulombsches geschrieben) lässt sich im *statischen* Fall aus den Maxwellschen Gleichungen ableiten. Es ist explizit ein statisches Gesetz. Die von Dir beschriebene Situation ist dynamisch, und betrifft es deswegen gar nicht.

Für dynamische Situationen darfst Du nicht von der Integralform ausgehen (Fluss=Flächenintegral(Feld)), sondern von der differentiellen Maxwellschen Gleichung: Div(E)=ro/epsilon-0. Du musst also für die Berechnung des Flusses das "Gausssche Kästchen" unendlich klein um die als Punkte gedachten Ladungen ziehen. Dann geht alles richtig auf.

Im statischen Fall, und nur dann, folgt daraus das Gausssche Gesetz.

Grüße D.

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Little Dionysos

Da wäre ich aber vorsichtig. Zwar hängen Integralrechnung und Differentialrechnung eng zusammen (daher auch Infinitesimalrechnung), aber das eine ist nicht 100% die Umkehroperation des anderen.

Übrigens ein Vergleich, worduch man die Divergenz sehr anschaulich erklären kann.

Man nehme ein Paket in die Hände. Die Masse nimmt jeder sofort wahr.

Vielleicht kann man sie sogar recht gut schätzen, wenn man von Gewichten eine gute Vorstellungskraft hat.

Doch man kann keine Aussage treffen, WO genau die Masse innerhalb des Paketes in welchem Maße lokalisiert ist.

Ein INTEGRALER Operator ist hier also völlig ungeeignet. Stattdessen muß ein DIFFERENTIELLER Operator eingeführt werden, um die genauen ''Quellen der Masse'' feststellen zu können.

Ähnlich logisch und anschaulich kann man auch den Rotor eines Vektorfeldes herleiten.

Also bereits im allgemeinen ist daran mächtig zu zweifeln, daß die Darstellungen in integraler und differentieller Form in allen Anwendungsfällen gleichberechtigt sind.

MfG

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Robert Probst

Da wäre ich aber vorsichtig. Zwar hängen Integralrechnung und Differentialrechnung eng zusammen (daher auch Infinitesimalrechnung), aber das eine ist nicht 100% die Umkehroperation des anderen.

Übrigens ein Vergleich, worduch man die Divergenz sehr anschaulich erklären kann.

Man nehme ein Paket in die Hände. Die Masse nimmt jeder sofort wahr.

Vielleicht kann man sie sogar recht gut schätzen, wenn man von Gewichten eine gute Vorstellungskraft hat.

Doch man kann keine Aussage treffen, WO genau die Masse innerhalb des Paketes in welchem Maße lokalisiert ist.

Ein INTEGRALER Operator ist hier also völlig ungeeignet. Stattdessen muß ein DIFFERENTIELLER Operator eingeführt werden, um die genauen ''Quellen der Masse'' feststellen zu können.

Ähnlich logisch und anschaulich kann man auch den Rotor eines Vektorfeldes herleiten.

Also bereits im allgemeinen ist daran mächtig zu zweifeln, daß die Darstellungen in integraler und differentieller Form in allen Anwendungsfällen gleichberechtigt sind.

MfG

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Robert Probst

Da wäre ich aber vorsichtig. Zwar hängen Integralrechnung und Differentialrechnung eng zusammen (daher auch Infinitesimalrechnung), aber das eine ist nicht 100% die Umkehroperation des anderen.

Übrigens ein Vergleich, worduch man die Divergenz sehr anschaulich erklären kann.

Man nehme ein Paket in die Hände. Die Masse nimmt jeder sofort wahr.

Vielleicht kann man sie sogar recht gut schätzen, wenn man von Gewichten eine gute Vorstellungskraft hat.

Doch man kann keine Aussage treffen, WO genau die Masse innerhalb des Paketes in welchem Maße lokalisiert ist.

Ein INTEGRALER Operator ist hier also völlig ungeeignet. Stattdessen muß ein DIFFERENTIELLER Operator eingeführt werden, um die genauen ''Quellen der Masse'' feststellen zu können.

Ähnlich logisch und anschaulich kann man auch den Rotor eines Vektorfeldes herleiten.

Also bereits im allgemeinen ist daran mächtig zu zweifeln, daß die Darstellungen in integraler und differentieller Form in allen Anwendungsfällen gleichberechtigt sind.

MfG

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Robert Probst

Da wäre ich aber vorsichtig. Zwar hängen Integralrechnung und Differentialrechnung eng zusammen (daher auch Infinitesimalrechnung), aber das eine ist nicht 100% die Umkehroperation des anderen.

Übrigens ein Vergleich, worduch man die Divergenz sehr anschaulich erklären kann.

Man nehme ein Paket in die Hände. Die Masse nimmt jeder sofort wahr.

Vielleicht kann man sie sogar recht gut schätzen, wenn man von Gewichten eine gute Vorstellungskraft hat.

Doch man kann keine Aussage treffen, WO genau die Masse innerhalb des Paketes in welchem Maße lokalisiert ist.

Ein INTEGRALER Operator ist hier also völlig ungeeignet. Stattdessen muß ein DIFFERENTIELLER Operator eingeführt werden, um die genauen ''Quellen der Masse'' feststellen zu können.

Ähnlich logisch und anschaulich kann man auch den Rotor eines Vektorfeldes herleiten.

Also bereits im allgemeinen ist daran mächtig zu zweifeln, daß die Darstellungen in integraler und differentieller Form in allen Anwendungsfällen gleichberechtigt sind.

MfG

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Robert Probst

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Robert Probst schrieb:

(8 Inkarnationen - reicht für den BI locker)

Kann mal jemand sein OjE canceln?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Robert Probst spoke thusly:

Schlechtes Beispiel.

Doch, man kann zumindest eine grobe Abschätzung für die beiden Dimensionen senkrecht zur Schwerkraft treffen. (Wenn man das Paket dreht, auch für drei Dimensionen.)

Wenn Du es nicht glaubst, probiere es aus: Lege in einen leeren Karton einen schweren Gegenstand - einmal mittig und einmal an den Rand und hebe die Kiste jeweils hoch.

Tschüs,

Sebastian

PS: Warum postest Du das gleich acht Mal?

Reply to
Sebastian Suchanek

"Sebastian Suchanek" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@suchanek.de...

Klar, das dieser Gedankengang kommen mußte. Ich wollte nur das "einfache Beispiel" nicht in Erläuterungen ersticken. Übrigens hat niemand etwas vom Drehen des Pakets gesagt. Nur so klitzklein am Rande...

Für Anschauungszwecke ist es dennoch ein hervorragendes Beispiel, auch wenn es vielleicht feldtheoretisch krankt.

^.^

MfG

Reply to
Robert Probst

"Wolfgang G. Gasser" wrote in news:d275hc$rn9$1 @atlas.ip-plus.net:

Das durch die Spannungsquellen (Ladungstrennung) bedingte Strömungsfeld zwischen den Kugeln ist Teil Deiner energetischen Betrachtung?

Michael

Reply to
Michael

Wolfgang G. Gasser schrieb:

Heißt das, diese Hypothese konnte noch nicht experimentell bestätigt werden? Wieso nicht? Wie müßte der Versuchsaufbau aussehen? Ist das kompliziert zu messen?

Gruß Ulrich

Reply to
Ulrich Dröppez Kritzner

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