Synchronmaschine Verständnisproblem

Servus,

wieder ich mit einem "Text"-verständnissproblem also ..

" Schenkelpolmaschinen besitzen den gleichen Ständeraufbau wie Vollpolmaschinen, im Läufer befinden sich jedoch ausgeprägte Einzelpole. Hierdurch entsteht ein ungleicher Luftspalt längs des Läuferumfangs. Bei einer Schenkelpolmaschine mit ausgeprägten Polen und damit ungleichem Luftspalt längs des Läuferumfangs ist eine einfache Addition der *BEIDEN* Drehdurchflutungen nicht möglich. Deshalb wird die Ständerdrehdurchflutung in eine Komponente quer zur Erregerachse (q- Richtung) und eine Komponente in Erregerachse (d- Richtung) aufgeteilt. Durch die Zerlegung der Ständerdurchflutung in ihre Komponenten bestimmt man die Ankerrückwirkung getrennt für die d- und q- Richtung und überlagert das Ergebnis. "

ich habe *BEIDEN* hervorgehoben, weil an dieser Stelle ich leider abgekoppelt worden bin. (von Autors Gedankenmodell der Maschine) Also welche *beide* meint er? Vielleicht ist das zu offensichtlich um zu sehen? Im Stator rotiert doch ein Drehfeld (eine Überlagerung von 3 B-Feldern ergibt ein Rotationsfeld) ... das ist mir klar. Im Rotor, nehmen ich mal Polpaarzahl = 2, haben wir 2 mag. Nordpole, 2 mag. Südpole. Und ich würde "denken", dass sich einer dieser Nordpole an das rotierende Statorsüdpol ranmacht. Genauso macht sich gegenüberliegende Südpol an ein Nordpol ran. (nachdem Synchronmaschine auf Nenndrehzahl gebracht worden ist natürlich) Und andere beide Pole gehen leer aus. Soweit mein Gedankenmodell. Ist in Ordnung so?

Durchflutung ist doch von Einheit [A] .. und kein Vektorfeld oder ist hier unter Durchflutung etwas anderes vorzustellen?

Bedanke mich für Eure Antworten Gruss, Daniel

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Schüle Daniel
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[...]

Stator- und Rotordurchflutung, würde ich meinen. Weitere gibts da nicht.

Bitte rede niemals von mehreren Magnetfeldern in einer el. Maschine! Es gibt dort nur ein eiziges resultierendes Magnetfeld. Eine Zerlegung in "Teilfelder" ist nicht zulässig, da das Eisen idR. gesättigt ist, also nichtlinear ist! Aus diesem Grund ist die allseits beliebte Polradspannung aus dem Zeigerdiagramm der Synchronmaschine streggenommen physikalischer Blödsin, da diese (fiktive) Spannung einzig und allein von der Läufererregung erzeugt wird.

Die Durchflutungen jedoch kann man nach Herzenslust zerlegen und wieder zusammensetzten. Und genau so wird die Schenkelpolmaschine berechnet. Ich zerlege die Statorduchflutung in einen d- und einen q-Anteil. Dann multipliziere ich beide mit den jeweiligen magnetischen Leitwerten für d- und q-Achse und habe die im Luftspalt wirksamen Durchflutungen. Die beiden so erhaltenen Teildurchflutungen addiere ich mit der Erregerdurchflutung und habe dann die resultierende Luftspaltdurchflutung und diese wiederum erzeugt mir den einen und einzigen magntischen Fluss in der Maschine.

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Volker Bosch

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Bosch schrieb:

Nicht Quer- und Längsfeld?

Ja, genau, das ist doch die gesuchte Antwort. (Und dann darf man noch über ein paar Konsequenzen für die Netztechnik nachdenken, die sich aus den unterschiedlichen Quer- und Längsreaktanzen ergeben als da wären die jeweilige Größe des transienten, des subtransienten und des Dauerkurzschlußstroms im Fehlerfall; man erfährt dann auch, was der wesentliche Unterschied diesbezüglich zwischen einem Dampfturbine- und einem Wasserkraftwerk ist.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo, Volker,

Du (vsbosch) meintest am 09.03.06:

Könnte es sein, dass diese "magnetischen Leitwerte" irgendwo die Grösse µ (mü) enthalten? Und könnte es sein, dass diese Grösse bei Eisen keine Konstante ist?

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Nein, ich würde vermuten, dass Stator- und Erregerdurchflutung gemeint sind. Aber definitiv wird es uns nur der Prof. des Originalposters sagen können, weshalb diese Vermutungen überflüssig sind...

Tu' Dir keinen Zwang an und schreibe einen Aufsatz zu diesem Thema ;-)

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Volker Bosch

Wohlwissend habe ich nicht geschrieben ob ich den absoluten oder den relativen magnetischen Leitwert meine (worin unterscheiden die sich denn?). Das möge der Originalposter doch bitte anhand eines guten Lehrbuchs selber herausfinden -- ich kann und möchte dieses hier nicht ersetzen. Dass ich die Reihe Elektrische Maschinen von Germar Müller (bzw. Band 3 von Karl Vogt) für sehr empfehlenswert halte, habe ich ja bereits in einem anderen Thread zur Synchronmaschine kund getan.

Also, zum einen werden die genannenten Leitwerte bei Synchronmaschinen aufgrund des verhältnismäßig großen Luftspalts idR. nicht nennenswert gesättigt sein. Aber, Du hast recht: Der korreke Berechungsgang ist ein iterativer. Wenn der magn. Fluss in der Maschine bestimmt ist, muss kontrolliert werden, ob eine nennenswerte Sättigung vorliegt. Falls dem so ist, müssen die Leitwerte mit entsprechenden Sättigungsfaktoren korrigiert werden. U.U. sind da einige Iterationen erforderlich.

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Volker Bosch

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