Hmm, und wie sieht es vorher/nacher aus? Hab nur
gerade eine Publikation um 1950 herum, und da
ist die Diode "richtig" rum. Über Festkörper-
gleichrichter steht da wenig, eher Röhren:
"Generally speaking, vacuum-type rectifier
tubes will give less trouble than gas-type
rectifiers". Und das in einem Computer-Buch.
BTW, warum Parallelposting?
Das ist offensichtlich uneinheitlich. In einem Reprint von 1924 und
einem Fachbuch aus 1928 wird das Detektorsymbol nicht kommentiert.
Interessant wirds in einem Radio-Bastelbuch (Reprint 1938). Dort wird
der Detektor mit einer Röhrendiode verglichen. So, wie wirs halt kennen.
Dann jedoch in drei Schaltungen 2x richtig und einmal falsch.
In kommerziellen Schaltungen (so 1940)dann wieder "falsch". Die späteste
stammt aus 1949.
Die "Verwirrung" scheint mit vermehrten Einsatzes von Kupferoxydul
(SIemens RUndfunkdetektorTOR=Sirutor) und Selengleichrichter aufgekommen
zu sein?
Zuerst in "electronics". Da dort keine Antwort hier in "elektrotechnik".
Offensichtlich sitzen hier die für dieses Thema kompetenteren Leute ;-)
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Siemens mit der
Bezeichnung Sirutor konsequent umgegangen ist. Siemens
stellte auch mechanische Synchrongleichrichter für
die Akkuladung her, mir wär fast, als hätte da
auch Sirutor draufgestanden.
In der DIN 50700 von 1957 ist das Symbol ganz normal mit positiver
Durchlaßrichtung drin.
In genauso alten Büchern wird dies in Übersichten von Schaltzeichen nicht
weiter kommentiert. Wenn es also eine Umstellung gegeben hat, war sie zu
dieser Zeit kein Thema mehr und muß deutlich früher gewesen sein.
Bist du sicher, daß dies überhaupt der Fall war?
Kommentiert wird in der Zeit nämlich das Chaos bei Transistorschaltzeichen,
es wurde ja noch fein zwischen Spitzen- und Flächentransistoren
unterschieden. Und da hat es auch Varianten gegeben, wo beim npn-
Flächentransistor der Emitterpfeil zur Basis zeigt, was spätestens mit
obiger DIN hinfällig war.
Bei der Ge-Halbleiterdiode war die Spitze doch nie etwas anderes als die P-
Zone und es war kein Bedarf fur eine andere Darstellung. Waren dies etwa
bei früheren Halbleitern anders?
Siegfried
Ich vermute es.
In den ältesten (1924 + 1927) Publikationen wird das Detektorsymbol
nicht kommentiert. In einem Radio-Bastelbuch von 1938 zwar "richtig"
dargestellt, in zwei Schaltungen richtig, in einer jedoch falsch
benutzt. Kann Zufall sein?
In kommerziellen Schaltungen von etwa 1940 und 1949 wieder "falsch".
Deshalb vermute ich, das so um 1950 eine Vereinheitlichung stattfand.
Bei den (Halbleiter) Detektoren zeichnete man offensichtlich die Technik
nach. Denn für andere Detektoren (elektrolytisch, mechanisch) benutzte
man damals andere Schaltzeichen.
http://www.schmidt.ath.cx/sonstiges/fug203.gif
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Dioden scheinen richtig herum zu
sitzen. Die Pfeile sollen wohl Strompfeile sein.
Siegfried
Hallo Siegfried,
aus diesem Bild läßt sich nicht erkennen, wie die Stromrichtung
tatsächlich gemeint war. Schau dir aber mal das Bild "Das Mischgerät"
auf S. 116 an. Da stehts dran. Wäre man sich seiner Sache sicher, hätte
man es nicht dranschreiben müssen ;-) Offensichtlich hatte man sich
damals noch nicht auf die physikalische Zählrichtung geeinigt?
Korrigiere mich. Man kann die Stromrichtung durchaus erkennen. Die
Dioden(Gleichrichter) liegen richtig. Physikalische Stromrichtung.
Es handelt sich hier um einen Multivibrator mit Telegrafenrelais. Die
Dioden liegen in Sperrrichtung und sollen mit Hilfe des
Spannungsabfalls über W_36 ein sicheres Umschalten gewährleisten.
-
mfg horst-dieter
Da will ich jetzt nicht schon wieder mosern - aber verwexelst du
das nicht mit dem Batterie - Symbol? DAS war früher "anders"rum
gezeichnet. Und selbst da säusle ich ein fast unhörbares IMHO.
MfG
--
Ein Physiker ist jemand, der jeden technischen Defekt erklären, aber nicht
reparieren kann.
Warum eigentlich nicht? Sollte das auf einen gewissen "Respekt"
deinerseits zusammenhängen?
Stimmt, das Batteriesymbol war früher andersherum.
Aber hier ist das Detektorsymbol gemeint. Das wurde offensichtlich in
der Zeit von 193x bis 1949 in beiden Polaritäten gezeichnet.
Das Batteriesymbol war ebenfalls der Technik nachgezeichnet.
Minus der Blechnapf, Plus die Elektrode drin. Auch war dann
an der 4.5V Batterie etwa der Minuspol immer der grössere
Anschluss. Ich nehme an, dass die Physiker in ihrer unnachahmlichen
Unkenntis praktischer Realisierungen *duck* das dann immer falsch
gezeichnet haben (plus=mehr=grösser oder so eine Logik), bis man
nachgegeben hat.
Heute hat die Technik das eingeholt, bei der alkalischen
Batterie ist der Topf wieder plus und die Elektrode drin
minus.
Die scheint es seit einiger Zeit gar nicht mehr zu geben?!
Dabei gab es sooo schöne Taschenlampen dafür:
- bei der Bundesbahn mit rot/grüner Wechselscheibe
- in Frankreich als mini-Version aus praktisch nur einer
Fassung...
Warum?
fragend, Holger
PS: F'up
Ich glaube weniger, dass es geändert wurde, vielleicht wurde es
irgendwann standardisiert.
Hängt das mit dem Unterschied technische Stromrichtung + -> - und
physikalische Stromrichtung der Elektronen - -> + zusammen?
Vielleicht waren Physiker und Techniker sich nicht über die Bedeutung der
Symbole und Strompfeile einig?
Wann wurde das genormt?
Grüsse,
Peter
Im "Der Kurzwellen-Amateur" 7. Ausgabe 1958 sind die
Halbleiter-Gleichrichter noch in der technischen Stromrichtung
eingezeichnet. Allerdings mit Polaritätsangabe. Ich vermute, das die
erste Auflage vor 1952 gedruckt wurde.
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