Verwendung des Gleichrichtersymbols <1950

Bis etwa 1950 wurde in Schaltbildern das Trocken-Gleichrichtersymbol (Diode) andersherum, also mit umgekehrter Polarität, gezeichnet.

Wann und warum wurde das geändert?

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horst-d. winzler
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Hmm, und wie sieht es vorher/nacher aus? Hab nur gerade eine Publikation um 1950 herum, und da ist die Diode "richtig" rum. Über Festkörper- gleichrichter steht da wenig, eher Röhren: "Generally speaking, vacuum-type rectifier tubes will give less trouble than gas-type rectifiers". Und das in einem Computer-Buch. BTW, warum Parallelposting?

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Rolf Bombach

Hallo horst-d.,

In der DIN 50700 von 1957 ist das Symbol ganz normal mit positiver Durchlaßrichtung drin.

In genauso alten Büchern wird dies in Übersichten von Schaltzeichen nicht weiter kommentiert. Wenn es also eine Umstellung gegeben hat, war sie zu dieser Zeit kein Thema mehr und muß deutlich früher gewesen sein.

Bist du sicher, daß dies überhaupt der Fall war?

Kommentiert wird in der Zeit nämlich das Chaos bei Transistorschaltzeichen, es wurde ja noch fein zwischen Spitzen- und Flächentransistoren unterschieden. Und da hat es auch Varianten gegeben, wo beim npn- Flächentransistor der Emitterpfeil zur Basis zeigt, was spätestens mit obiger DIN hinfällig war.

Bei der Ge-Halbleiterdiode war die Spitze doch nie etwas anderes als die P- Zone und es war kein Bedarf fur eine andere Darstellung. Waren dies etwa bei früheren Halbleitern anders?

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Da will ich jetzt nicht schon wieder mosern - aber verwexelst du das nicht mit dem Batterie - Symbol? DAS war früher "anders"rum gezeichnet. Und selbst da säusle ich ein fast unhörbares IMHO.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Das ist offensichtlich uneinheitlich. In einem Reprint von 1924 und einem Fachbuch aus 1928 wird das Detektorsymbol nicht kommentiert. Interessant wirds in einem Radio-Bastelbuch (Reprint 1938). Dort wird der Detektor mit einer Röhrendiode verglichen. So, wie wirs halt kennen. Dann jedoch in drei Schaltungen 2x richtig und einmal falsch. In kommerziellen Schaltungen (so 1940)dann wieder "falsch". Die späteste stammt aus 1949. Die "Verwirrung" scheint mit vermehrten Einsatzes von Kupferoxydul (SIemens RUndfunkdetektorTOR=Sirutor) und Selengleichrichter aufgekommen zu sein?

Zuerst in "electronics". Da dort keine Antwort hier in "elektrotechnik". Offensichtlich sitzen hier die für dieses Thema kompetenteren Leute ;-)

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horst-d. winzler

Ich vermute es. In den ältesten (1924 + 1927) Publikationen wird das Detektorsymbol nicht kommentiert. In einem Radio-Bastelbuch von 1938 zwar "richtig" dargestellt, in zwei Schaltungen richtig, in einer jedoch falsch benutzt. Kann Zufall sein? In kommerziellen Schaltungen von etwa 1940 und 1949 wieder "falsch". Deshalb vermute ich, das so um 1950 eine Vereinheitlichung stattfand.

Bei den (Halbleiter) Detektoren zeichnete man offensichtlich die Technik nach. Denn für andere Detektoren (elektrolytisch, mechanisch) benutzte man damals andere Schaltzeichen.

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horst-d. winzler

Warum eigentlich nicht? Sollte das auf einen gewissen "Respekt" deinerseits zusammenhängen?

Stimmt, das Batteriesymbol war früher andersherum. Aber hier ist das Detektorsymbol gemeint. Das wurde offensichtlich in der Zeit von 193x bis 1949 in beiden Polaritäten gezeichnet.

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horst-d. winzler

Das Batteriesymbol war ebenfalls der Technik nachgezeichnet. Minus der Blechnapf, Plus die Elektrode drin. Auch war dann an der 4.5V Batterie etwa der Minuspol immer der grössere Anschluss. Ich nehme an, dass die Physiker in ihrer unnachahmlichen Unkenntis praktischer Realisierungen *duck* das dann immer falsch gezeichnet haben (plus=mehr=grösser oder so eine Logik), bis man nachgegeben hat. Heute hat die Technik das eingeholt, bei der alkalischen Batterie ist der Topf wieder plus und die Elektrode drin minus.

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Rolf Bombach

Hallo horst-d.,

Dies ist ein 'kommerzieller' Schaltplan von 1943:

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Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Dioden scheinen richtig herum zu sitzen. Die Pfeile sollen wohl Strompfeile sein.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Ich glaube weniger, dass es geändert wurde, vielleicht wurde es irgendwann standardisiert.

Hängt das mit dem Unterschied technische Stromrichtung + -> - und physikalische Stromrichtung der Elektronen - -> + zusammen?

Vielleicht waren Physiker und Techniker sich nicht über die Bedeutung der Symbole und Strompfeile einig?

Wann wurde das genormt?

Grüsse,

Peter

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Peter Heckert

Seh ich auch so. Scheint eine Klemmschaltung auf +-8V zu sein. Anders herum würden die Dioden immer leiten.

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Rolf Bombach

Hallo Siegfried, aus diesem Bild läßt sich nicht erkennen, wie die Stromrichtung tatsächlich gemeint war. Schau dir aber mal das Bild "Das Mischgerät" auf S. 116 an. Da stehts dran. Wäre man sich seiner Sache sicher, hätte man es nicht dranschreiben müssen ;-) Offensichtlich hatte man sich damals noch nicht auf die physikalische Zählrichtung geeinigt?

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horst-d. winzler

Ich vermute, so nach 1950?

Ja, so wird es sein.

Im "Der Kurzwellen-Amateur" 7. Ausgabe 1958 sind die Halbleiter-Gleichrichter noch in der technischen Stromrichtung eingezeichnet. Allerdings mit Polaritätsangabe. Ich vermute, das die erste Auflage vor 1952 gedruckt wurde.

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horst-d. winzler

Die scheint es seit einiger Zeit gar nicht mehr zu geben?!

Dabei gab es sooo schöne Taschenlampen dafür:

- bei der Bundesbahn mit rot/grüner Wechselscheibe

- in Frankreich als mini-Version aus praktisch nur einer Fassung...

Warum?

fragend, Holger

PS: F'up

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Holger Petersen

Korrigiere mich. Man kann die Stromrichtung durchaus erkennen. Die Dioden(Gleichrichter) liegen richtig. Physikalische Stromrichtung. Es handelt sich hier um einen Multivibrator mit Telegrafenrelais. Die Dioden liegen in Sperrrichtung und sollen mit Hilfe des Spannungsabfalls über W_36 ein sicheres Umschalten gewährleisten.

- mfg horst-dieter

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horst-d. winzler

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Siemens mit der Bezeichnung Sirutor konsequent umgegangen ist. Siemens stellte auch mechanische Synchrongleichrichter für die Akkuladung her, mir wär fast, als hätte da auch Sirutor draufgestanden.

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Rolf Bombach

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