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Moin!
Ich habe eine hoffentlich einfache Frage: Wie wurde im 20. Jh. Asche
von Steinkohle entsorgt, oder für welche Zwecke wurde sie technisch
verwendet?
Ich nehme an, daß man dabei zwischen Asche aus Heizungsanlagen und
Kraftwerksasche unterscheiden muß, weil letztere wohl vermutlich
schmelzflüssig als Schlacke aus der Kesselfeuerung abgezogen wurde. In
der Eisenerzeugung vermischt sich die Kohlenasche vermutlich mit der
aus der Erzgicht herrührenden Hochofenschlacke - wie wurde die
eigentlich typischerweise entsorgt oder weiterverwendet?
Der Sinn der Frage ist übrigens, daß ich gerne abschätzen würde, ob
und welche relevanten Strahlenbelastungen sich aus diesen
NORM-Substanzen ergeben haben könnten.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Hallo Ralf,
zunächst einmal: was ich jetzt schreibe ist NICHT repräsentativ, ob es
überall so gemacht wurde weiss ich nicht...
wrote:
Du nimmst richtig an!
Die Asche aus der Holz/Kohle Heizung wurde teilweise zum Streuen im
Winter teilweise schlicht als Dünger verwendet (ist Mineralreich).
Wo das nicht möglich war wurde wie Restmüll entsorgt.
Schlacken aus Hochöfen und Kraftwerken fanden im Straßenbau ebenso
Verwendung wie als Dämmmaterial gegen Trittschall in Fußböden
Letzeres wohl schon Jahrhundertelang: Ich hab während meienr Schulzeit
mal bei einer Sanierung gejobt, da mußte ich etwa 4 m³ Schlacken aus
Zwischenböden rausschaufeln und wegbringen, dabei habe ich dann unter
anderem einen Sou von 1704 gefunden, das Haus wurde 1710 gebaut und
nach Aussage des Bauleiters waren die Böden wohl noch im
Originalzustand...
Das Haus war übrigens früher neben einer Schmiede
Ich habe diese Schlackenisolierung bei anderen Baustellensanierungen
zumindest bis in die 1960 er Jahre gesehen (Baujahr der Häuser)
Jüngere Häuser habe ich bislang nicht sanieren helfen...
Straßenbau wurde mir damals von altgedienten Bauarbeitern erzählt...
Michael
(...)
Ja, das ist zu bestätigen. Hochofenschlacke wurde als weit verbreitete
Bauart auf den Staken zwischen den Holzbalken von Geschoßdecken meist 8 bis
10 cm dick eingebracht. Das half, den Wärme-, Schall- und Brandschutz etwas
aufzuwerten. Literatur: z. B. Ahnert/Krause.
Fein-/Flugasche aus Kraftwerken wurde und wird auch heute noch als
teilweiser Zementersatz im Betonbau eingesetzt.
Freundliche Grüße, Alfred Flaßhaar
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Alfred Flaßhaar schrieb:
Kann man also davon ausgehen, daß annähernd die gesamte Aschemenge aus
der industriellen Verwendung für Baustoffe verwendet wurde? (Die Menge
könnte man anhand von Kohle- und Stahlproduktionsstatistiken
abschätzen.)
Also, vielleicht sollte ich mal Butter bei die Fische tun:
Umweltradioaktivität verändert nachweislich das Zahlenverhältnis der
männlichen zu den weiblichen Geborenen, und zwar steigt mit
zunehmender Radioaktivitätsbelastung das Verhältnis an, was darauf
zurückgeführt werden kann, daß weibliche Embryonen empfindlicher sind
und unter radioaktiver Belastung eher absterben. (Man sieht das
statistisch nur bei sehr großen Geburtenzahlen, aber es ist
signifikant.) Der Effekt scheint auch ziemlich spezifisch zu sein -
einzig bei sehr hohen chemischen Noxen (z. B. in der Gegend des
Seveso-Unfalls) findet man ähnliche epidemiologische Effekte.
Ich habe mir nun viele Zahlen aus langen Reihen und vielen Ländern
angesehen und ein paar Merkwürdigkeiten festgestellt:
- Heute liegt das Verhältnis in vielen Industrieländern ziemlich
stabil bei ca. 1055 Jungen auf 1000 Mädchen (die mehreren weiteren
signifikanten Stellen lassen wir mal weg). Das war aber nicht immer
so: Vor dem 19. Jh. scheint das Verhältnis niedriger gelegen zu haben,
bei vielleicht 103 zu 100, und ist bis ca. in die 50er Jahre des 20.
Jh. kontinuierlich angestiegen (und zwar in der pränuklearen Zeit!),
danach bis heute wieder leicht abgesunken.
- In Deutschland (und Dänemark, aber z. B. nicht in der Schweiz oder
den westlichen europäischen Atlantikländern) findet man eine
Sonderentwicklung: Während des zweiten Weltkrieges ist in ganz kurzer
Zeit (wenige Jahre) das Verhältnis ausgehend von ungefähr 1,05 ganz
steil angestiegen auf etwa 1,09 und klingt nach dem Krieg nur langsam
(Zeitkonstante 10-15 Jahre) bis in die Achtziger Jahre hinein auf den
weltweiten Durchschnittswert ab.
- In städtischen Regionen (Bremen, Hamburg, Berlin) liegt das
Verhältnis deutlich höher als im ländlichen Umland (Nds., S.-H. und
Brandenburg).
Das sind bitteschön alles signifikante, also überzufällige Phänomene,
die müssen Ursachen haben, und wegen der internationalen Auftretens
müssen das massenhaft auftretende Einflußfaktoren sein (z. B. in Japan
sieht es prinzipiell genauso aus). Das einzige Massenphänomen, das mir
als Gemeinsamkeit aller Industrienationen einfällt, ist die
Montanindustrie.
Ist das überhaupt plausibel?
Ja, das ist es: Steinkohle enthält ca. 50-200 Bq/kg natürliche
Radioaktivität aus den natürlichen Zerfallsreihen (überwiegend Uran
und Folgeprodukte). Man kann anhand des Kohleverbrauchs (angenommen:
500.000 t/a) abschätzen, daß ein "gängiges" Kraftwerk von einigen 100
MW deswegen jährlich Radioaktivität aus der Kohle im TBq-Bereich
freisetzt, größenordnungsmäßig ähnlich viel wie die genehmigten
Emissionen eines KKW mit der gleichen Stromproduktionsmenge (und die
KKW erzeugen nachweislich einen Einfluß auf die Zahlenverhältnisse der
Geschlechter bei der Geburt in ihrer Umgebung, ähnlich wie auf die
Kinderkrebszahlen, wie das in der KiKK-Studie festgestellt wurde. Ich
habe dazu ein Paper bei der EnviroInfo 2010). Wenn nun die KKW und
Tschernobyl-Fallout diese Effekte machen, dann sollte das die
Radioaktivität aus der Kohle bei der gleichen Dosis grundsätzlich in
gleicher Weise tun (Feinheiten wie die unterschiedliche Physiologie
verschiedener Elemente mal außen vor gelassen).
Die Kohle-Radioaktivität muß irgendwo bleiben: der eine Teil kommt aus
den Schloten, der andere bleibt in der Asche und den Filterkuchen
hängen. Daher wäre es mal ganz interessant, zu wissen, wo das Zeug
denn so hin ist. Ich habe die Zahlen noch nicht beisammen, aber ich
bin mir relativ sicher, daß ich eine gute Korrelation zwischen
Kohleverbrauch und Entwicklung der Sex Odds finden werde.
Beim BMU gibt es es einen Untersuchungsbericht "Erfassung und
radiologische Bewertung von Hinterlassenschaften mit NORMÂMaterialien
aus früheren Tätigkeiten und Arbeiten einschließlich der modellhaften
Untersuchung branchentypischer Rückstände", aber die befassen sich nur
mit Bergwerksgelände und Halden, nicht aber mit den Deponiematerialien
aus Kraftwerken oder gar daraus hergestellten Baustoffen
(<http://www.bmu.de/strahlenschutz/schriftenreihe_reaktorsicherheit_strahlenschutz/doc/38864.php ,
<http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs695_teil_3a.pdf ).
(Der starke Anstieg im 2. WK ging vermutlich auf die Verwendung
radioaktiver Leuchtfarbe in den Luftschutzbunkern und anderen
Luftschutzräumen zurück, die dann nach dem Krieg noch weitergenutzt
wurden. Für die Herstellung des Radiums (und nicht etwa für die
Nuklearwaffenforschung) dafür wurden im Dt. Reich riesige Mengen
Uranerz (mehrere tausend Tonnen) verarbeitet. Das an sich "nutzlose"
gereinigte Uran haben sich dann nach dem Krieg die Siegermächte
geklemmt - die Russen haben in der Ostzone gleich weiterfördern
lassen. (Eine größere Menge Uranerz hatte das Reich allerdings gleich
zu Kriegsbeginn in Belgien beschlagnahmen lassen, es stammte aus
Afrika (Belgisch-Kongo).) Deshalb findet man den Effekt in Ländern
ohne solche Leuchtfarben in Gebäuden nicht.)
Ich finde es eigentlich überraschend, daß Radioaktivität, die gar
nicht aus kerntechnischen Anlagen stammt, solche gewaltigen
epidemiologischen Effekte haben kann. Die bekannte Schneeberger
Krankheit der Bergleute ist eigentlich nichts dagegen.
Indikator für Radioaktivitätsbelastungen aus Baustoffen in Gebäuden
wäre natürlich der Radon-Gehalt in der Luft: Es ist natürlich ein
schönes Märchen, daß Radon in Gebäuden aus dem Untergrund stammt -
kann gar nicht sein, dafür ist die Halbwertszeit des Radons viel zu
kurz. Tatsächlich kommt es aus den radiumhaltigen Baustoffen der
Gebäude selbst. Und zudem bei Ofenheizungen mit Kohle wohl auch aus
dem Ascheneimer, aber darüber scheint man sich früher keine Gedanken
gemacht zu haben. Jedenfalls gehen die Sex Odds mit dem Rückgang der
Ofenheizungen und der Einführung von Zentralheizungen in Deutschland
zurück.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Hi,
nein, die meisten kleineren Industriebetriebe hatten ja auch "Hausbrand",
heizten ihre Produktionsprozesse und die Hallen damit. Dampfmaschinen
feuerten ebenfalls mit Kohle...das Abfallgut konnte je nach Kohlesorte von
bröselig-feinsandig bis zu Flugasche sein. Etwa wenn es billigste
ungetrocknete Salzkohle war. Das Zeug wurde meist nah der Fabrik abgekippt
und bildete dann Aschehalden. So gesehen auch ein "Baustoff" :-)
Fast alle Städte hatten eine Leuchtgasanstalt, in der Gasflammkohle oder
ähnlich fette Sorten verkokelt wurden, die Abfälle waren ebenso eher wenig
geegnet, damit was anzufangen. Die kamen aber weiter weg auf Deponien, da
die Gasanstalten für Beleuchtung relativ zentral lagen, um die teuren
Gasleitungsnetze nicht zu übertreiben. Im Ruhrpott landete die Asche auch
schonmal im Stollen als Füllmaterial. Der Eigenverbrauch der Bergwerke war
ja enorm, die Dampfpumpen und Wäschereien verbrauchten insbesondere die
billigste Restkohle mit dem größten Bergeanteil, da bleibt ne Menge Asche
übrig.
Bist Du bei diesem Zusammenhang sicher? Wahrscheinlicher ist doch wohl, daß
die übliche Streßreaktion einer Spezies auf Umweltstreß eine Zunahme des
"kämpferischen" Teils ist. Nach Kriegen gbits mehr Jungs, Nachschub für die
Armee. Meist dadurch ausgelöst, daß die überlebenden Männchen sich mehr
abrackern müssen und dadurch Jungs einen deutlicheren Vorsprung kriegen .-)
Das ist sicher nicht mit den Nuklearbedingungen korreliert. Solche
Schwankungen gibts nämlich auch anderswo. Sogar in Afrika.
Klingt korrekt, es fehlte an Männern, die "Spezies" sorgte für Ausgleich.
denn die Gesellschaft an sich war stabil, in den anderen "Nachfolgestaaten"
des Krieges dagegen kam es zu enormen Umwälzungen sowohl in sachen
Bevölkerung als auch Gesellschaftsstruktur.
Wohl eher die Lebensweise in kleineren Wohneinheiten und die Zersiedelung.
Massen-Einflüsse müssen nicht sein, auch mikroskopische Einflüsse können
sich summieren. Solltest Du eigentlich wissen. Fieber kann man von Grippe
kriegen, aber auch vom Beinbruch. Beides wirkt sich signifikant auf die
Fehlzeiten am Arbeitsplatz aus....
Nicht so richtig. Du hast da einen sehr oberflächlichen Weitblick, auf ein
weitgehend unverstandenes Phänomen.
Warum? Nur weil die Flugasche nach Osten wegweht, wirkt sich deren Strahlung
auf die belgische Kanalküste aus? Und wenn die "strahlende
Schornsteinrauchfahne" von einer Bleimine stammt, kompensiert der
Blei-Feinstaub die Strahlung, wie die Bleischürze beim Röntgenologen?
Bitte achte dabei auch auf die Korrelation zu Lottozahlen und, wichtig! zur
Farbe der Eichhörnchen.
Das klingt gut, insbesondere wenn Holzhäuser im Harz so erhebliche
Keller-Radongehalte aufweisen. Man fragt sich, wieso die damals Uranfichten
zu Brettern sägen mußten...
Um Radongas in nennenswerter Menge zu "erzeugen", braucht man schon
erhebliche Mengen an Grundstoff. Mehr, als man eigentlich an Baustoff für
Fundament und Wände benötigt. Naja, außer Du baust mit Uranbarren. Wie hoch
ist eigentlich der Radongehalt in Erdgas? Und wie kommt das da rein, pumpen
Zementfabriken das Radongas insgeheim in die Erde? Könnte man da nicht
einhaken und die CO2-Untergrundverpressung da anhängen? Wieder eine
Technologie, auf die wir uns was einbilden können :-)
Das kann auch an sonstwas gelegen haben. Co2-Peak,
Kohlenmonoxidbelastungen....
biologischer "Populationsregelmechanismus"?!
> und klingt nach dem Krieg nur langsam
und wie war vor-/nachher die Populationsverteilung Männchen/Weibchen?
--> hier könnte sogar noch der Altersquotient eine Rolle gespielt haben.> Das sind bitteschön alles signifikante, also überzufällige Phänomene,
Evtl. auch die chemiesche/Pharmaindustrie.
Was aber nicht heissen muß das es mit erhöhter radioaktivität zu tun
haben muß.
Übrigens zum einpendeln der deutschen populationsrate bis in/an die 80er
ist auch anzumerken das sich auch die Phase des abnehmenden
unkrontrollierten Hausbrands und Gewerbebrands deutlich reduziert hat.
Interessant wäre zu wissen ob eine solche Populationsverschiebung über
die Jahre reproduzierbar auch Jahreszeitlich zu registrieren war/ist.
(<http://www.bmu.de/strahlenschutz/schriftenreihe_reaktorsicherheit_strahlenschutz/doc/38864.php ,
unter der verlinkten Seite findet sich ja allerhand interessantes
Material - aber so en passant mal eben alles lesen und durchdenken ist
gerade nicht mein Fall. Sorry.
<http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/schriftenreihe_rs695_teil_3a.pdf ).
Hier das gleiche - auch wenn mich einiges beim durchblättern an meinen
ersten beruflichen Werdegang erinnert :-)
bis zur zwingenden Evidenz wirst Du noch ein hartes Stück "Maloche" vor
Dir haben.
Was ja nicht unbedingt an der Kohlefeuerrung gelegen haben muß. Div.
Kunststoffe und z.B. Asbest sind nun auch verbannt.
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
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begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:
Hm, ja.
Das wird doch gleich wo beschrieben (Quelle)? (Welcher CO2-Peak wann
und wo?)
Tscha - so einen gibt es bloß nicht.
Na, schrieb ich doch: ähnlich wie heute weltweit.
Was für'n Ding?
Und welche Substanzen sollten das gewesen sein?
Für sich genommen natürlich nicht. Aber das kriege ich noch raus, dazu
werde ich mir einfach mal lokale Korrelationen mit
Kraftwerksstandorten ansehen.
Ja, ich vermute diesen Zusammenhang auch.
Wäre es. Es ist leider außerordentlich mühsam, dazu demographische
Zahlen zu bekommen, wirlich.
Zwingt Dich wer? Eigentlich wollte ich nur ein bißchen Belege
vorlegen.
Das ist ein Teil davon - derjenige, der sich mit den bergbaulichen
Hinterlassenschaften befaßt.
Ohne Fleiß kein Preis. Aber es ist ohnehin mehr ein
"Nebenkriegsschauplatz" - der Hauptpunkt ist der KKW-Effekt, und bei
dem ist die Datenlage wesentlich besser.
Mit negativen Äußerungen kann man so wenig anfangen. Formuliere
testbare Hypothesen, z. B. "es war das DDT" o. ä.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Am 10.08.2010 22:08, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Mit CO/CO2-Peak war im Grunde die Jahreszeitlichen Schwankungen der
CO/CO2-Konzentration in Ballungsräumen gemeint. Ob das irgendwo (gut)
beschrieben ist weiß ich nicht. Das es auftritt aus der Praxis sehr
wohl. Will heissen im Winter steigen/stiegen die Konzentrationen an
(selbst beobachtet).
Ich weiß es nicht definitiv und bin biologisch auch sehr
minderbemittelt, gehe aber schon davon aus das es zumindest Tierarten
gibt welche die Verteilung mänlich/weiblich auch regulieren können.
Warum nicht auch Menschen?
Es sieht zumindest so aus?
Altersstruktur, Bevölkerungspyramide.
Das kann doch alles und nichts gewesen sein. in den letzten 120 Jahren
ist doch der chemische Industriezweig dermassen gewachsen, quasi
explodiert, das wir von 100den Verbindungen reden. Es müssen ja nicht
nur Verbindungen in der täglichen Verwendung gewesen sein. Es könnten ja
auch Emissionen aus den deultich unsauberen Produktionsprozessen gewesen
sein.
Aromaten, Polyaromaten, Isocyanate, Phenole, halogenierte Lösemittel,
FCKW, Ammoniak, NOx, Schwefelverbindungen, Tetra-ethylblei.....
Keinen redet von zwingen. ...
> Eigentlich wollte ich nur ein bißchen Belege
Welchen Sinn macht denn eine konstruktive Diskussion wenn keine die
Datenmengen liest? Belege sind nur dann sinnvoll wenn sie auch jemand
liest bzw. bei konkreter Stellenangabe prüft.
Aber Du läufst Gefahr Dich zu verennen, denn eigentlich scheint Dein
Ziel schon fest zu stehen.
Das habe ich im groben oben getan. Ich denke bevor man anfängt nach
einzelnen Stoffen zu suchen, muß man erstmal das auftreten/verschwinden
oder die Veränderungen von Prozeßen oder ganze Produktgruppen
identifizieren und kartografieren. Damit wird man wohl eine
Forschergruppe beschäftigen können.
Danach wird es aber immer noch schwierig sein einzelne Stoffe als
"verantwortlich" zu identifizieren, denn es werden viele der Stoffe nie
unter Gesichtspunkten des Umweltaspekts bzw. über großem Zeitraum mit
niedrigen Nachweisgrenzen gemessen untersucht worden sein.
Du hast Dir eine interessante Fragestellung gesetzt - das aber mal eben
in einer NG zu erschlagen halte ich für unmöglich. Es sei denn das ganze
wurde schon erforscht und jemand bringt die Quelle herbei ;-)
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
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begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:
Es gibt keine ausgeprägte Saisonalität der Monatsdaten der Sex Odds.
(Dazu gibt es Publikationen, u. a. von A. Lerchl, aber der hat leider
einige Fakten nicht richtig verstanden - gelegentlich wollte ich mal
eine Widerlegung schreiben.)
Das wäre inzwischen bekannt.
Nein.
Die Sex Odds hängen nicht vom Alter der Eltern ab. (Zwischen
Ausländern und Deutschen gibt es auch keinen signifikanten Unterschied
- alles schon abgeklopft.)
Damit ist nichts anzufangen. Mach Dir klar, wie Wissenschaft
funktioniert: Man stellt Hypothesen auf und prüft, ob die durch
Beobachtungen gestützt werden. Wenn die Storchenpopulation und die
Geburtenrate korreliert sind, könnte man annehmen, daß die Storche die
Kinder bringen, *bis man es besser weiß*, ist die Korrelation nicht
vorhanden, kann man die Hypothese als widerlegt ansehen - "beweisen"
kann man Hypothesen im strengen Sinn nie.
Habe ich eine durch Beobachtungen gestützte vernünftige Hypothese,
dann avanciert die zur Theorie. Und die ist solange als gültig
anzusehen, bis sie widerlegt ist - "das kann doch alles und nichts
gewesen sein" ist aber keine Widerlegung.
Als Kontrolle hat man aber immer (bzw. meistens) Regionen, in denen
jedes beliebige Agens jeweils nicht verwendet wurde. Wenn man den
Effekt dort auch hat, dann war's das nicht.
Hat alles Anwendungszeiträume und Verbreitungsgebiete.
Das steht doch jedem frei...
Das Paper ist reviewed und "im Druck" - nix mit Verrennen.
So wild ist das gar nicht. Es kann nicht um Stoffe gehen, die nur in
geringen Mengen oder geringer Verbreitung auftreten, denn die würden
nur begrenzte Teile der Bevölkkerung erreichen und dabei auch noch
scharfe lokale Kontraste hervorrufen. Es muß schon ein Massenphänomen
sein, und so wahnsinnig viel kommt dabei nicht in Frage. Du darfst
nicht übersehen, daß die ökonomische Basis auch der
"Industrienationen" eigentlich immer eine agrarische war und auch die
Massenmotorisierung erst in der zweiten Hälfte des 20. Jh. begann -
die direkten Auswirkungen der Industrie sowie auch die Beschäftigung
dort betraf eigentlich immer nur eine Minderheit.
Tja, vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt.
Ich hatte nicht nach Gott und der Welt, sondern der Verwendung von
Asche gefragt. Und ja, das ist nur *ein* Stoff, und das mit der Kohle
ist auch nur eine (von mehreren) Hypothesen.
Sowas kommt gelegentlich vor.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Am 11.08.2010 16:38, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Gut das Du mich naochmal daran erinnerst...
> Wenn die Storchenpopulation und die
Die Frage ist doch wohl wie bzw. welche Hypothese man aufstellt und wie
man sie anschl. prüft. Und genau bei der von Dir aufgestellten
(Hypo-(These gehört es dazu sich darüber im klaren zu sein, das im
Beobachtungszeitraum sich sehr viel verändert hat.
...deswegen würde ich die Hypothese nicht (alleine) auf Radioaktivität
abstellen, sondern grundlegend prüfen zu welchen Zeiten sich was
verschoben hat und was im Rahmen der industrialisierung zu/vor den
zeiten alles abgelaufen sein könnte.
Nein, aber die anderen parallelen werden immer als Unsicherheitsfaktor
ausgelegt werden. Dein Storchenbeispiel ist da schon nicht schlecht -
zeigt es doch schön den Nonsens so mancher statistischen Thesenfindung
oder Evidenzführung.
Solche Dinge kommen mir beruflich immer wieder vor die Füße.
Der Ansatz scheint gut - kippt hier und da aber schonmal durch
meteologische Rahmenbedingungen oder Wasserbewegungen (Grund- wie
Oberflächengewässer)
Nur sind die Teils stark vom eigentlichen Ereignis verschoben und treten
teils erst nach Jahren der Bioakumulation in Erscheinung. Als hint
möchte ich mal PFT hier im Ruhrgebiet anführen.
Soweit so gut. Aber schon lange vor der Massenmotoriserung haben überall
unkontrollierte Befeuerungen gestanden und allg., aus heutiger Sicht,
äusserst schlampige Produktionsmethoden/-umstände geherrscht.
Für mich sind das viele Unbekannt.
und uns den Hintergrund genannt weswegen ja die Querverweise kommen.
Good luck.
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:
Vieles wie z. B.:
Hast ja recht, nur brauche ich dafür konstruktive Ideen.
Und nein, natürlich fixiere ich mich nicht ausschließlich auf
Radioaktivität, schon deswegen nicht, weil ich dann möglicherweise
andere Faktoren übersehe, die mir die an sich vorhandenen
Radioaktivitätseffekte verzerren. Epidemiologen, die die Confounder
nicht beachten, bauen automatisch Mist.
(Und zum anderen sind "andere Ursachen" ja nun auch Dinge, die für
sich Aufmerksamkeit verdienen: Es hilft den Patienten wenig, wenn man
ihnen beweisen kann, daß ihr Krebs nicht vom Kernkraftwerk kam,
sondern "nur" von der Düngerfabrik. Da sollte sich dann mal lieber
jemand um die kümmern.)
Danke.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Am 13.08.2010 16:17, schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Naja, einen (schwachen) konstruktiven Ansatz wollte ich ja so leisten.
Nur wollte ich mich dort, wegen auch anderer interessanter privater
Projekte nicht reinhängen. So interessant wie es auch ist - aber die
Mutlitaskingfähigkeit und insbesondere meine zeit ist begrenzt.
und das war halt nicht von vorn herein zu erkennen.
Das ist allerdings klar. Allerdings ist in vielen Fällen, wenn die ware
ursache klar ist, in ganz anderer Behandlungsansatz erfolgversprechend.
Nicht nur medizinisch, auch in Naturwissenschaft und Technik im allgemeinen.
Du wirst uns sicherlich von Deinen Erkenntnissen wissen lassen.
--> für die einen eine Drohung, für andere eine versprechen (SCNR).
--
Glück Auf - Bodo Mysliwietz
----------------------------------------
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:
Papers werden auf dem üblichen Weg publiziert, nach dem Review usw.
Das geht alles seinen sozialistischen Gang (und verstaubt dann alsbald
in den Archiven - wer redet außer in Fachkreisen denn heute noch über
die KiKK-Studie?).
"Interessierte Kreise" haben längst gelernt, daß es nicht notwendig
ist, jegliche Skandale totzuschweigen - die Leute gewöhnen sich halt,
nichts hat Konsequenzen.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Hallo, im Meer gibt es Beispiele dafür, bei Säugetieren kenne ich keine.
Bei einer Fischart die im Korallenriff lebt gibt es in einem Schwarm nur
ein Männchen das die Eier seiner Haremsdamen befruchtet. Stirbt dieses
Männchen wandelt sich das ranghöchste Weibchen in ein Männchen um.
Im Mittelmeer lebt ein Rüsselwurm unbeweglich in einer Höhle aus Geröll,
seine Larven sind zunächst im Geschlecht nicht festgelegt. Landet eine
Larve auf dem Rüssel eines Weibchen, dann wird sie zum Männchen und lebt
hinfort im Körper des Weibchens als winziges Anhängsel zur Befruchtung.
Larven die auf freiem Geröll landen werden zum Weibchen.
Ähnliches muß es bei Tiefseefischen geben, da gibt es auch ein winziges
Männchen im Körper des Weibchens zur Befruchtung.
Bienen können gezielt Arbeiterinnen, Königinnen und Drohnen zur
Befruchtung erzeugen.
Da müsste man zumindestens Beispiele bei Säugetieren anführen können.
Bye
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Uwe Hercksen schrieb:
Man kann schon das Geschlecht beeinflussen, bspw. durch den pH-Wert
des Scheidenmilieus. In der Viehzucht werden z. B. gezielt
entsprechende Scheidenspülungen vor der Besamung vorgenommen. Auch
soll das Geschlechterverhältnis ein bißchen durch die Häufigkeit des
Geschlechtsverkehrs beeinflußt sein sowie auch durch die Ernährung und
den Hormonstatus der Frauen. Es gibt eine Hypothese, wonach arbeitende
Frauen (Industriearbeit) eher Jungen gebären - das könnte an sich den
Anstieg der Sex odds während Kriegszeiten erklären: Männer an die
Front -> Frauen in die Fabrik.
Alles schwierig...
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
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Ob Drohn oder nicht entscheidet die Königin, indem sie die
Drohneneier einfach nicht befruchtet. Ob Königin oder Arbeiterin
entscheiden später die Arbeiterinnen, die gerade mit der
Brutfütterung beschäftigt sind über die Futterzusammensetzung. Und
ob eine Arbeiterin intelligent oder fleissig wird, liegt an der
Temperatur, bei der sie aufwächst.
Matthias
Gibt es denn überhaupt so viele Totgeburten, daß damit eine
Verhältnisänderung von bspw. 103:100 zu 105:100 erklärbar wäre?
Eher nicht, oder?
Siehst Du einen Zusammenhang zwischen Sex Odds und Faktoren wie
dem Alter bzw. der Altersdifferenz der Eltern, oder der Anzahl
der von ihnen gezeugten Kinder?
Wird ein Kind, das Mann zeugt, wahrscheinlicher männlich, wenn es
in der gleichen Jahreszeit gezeugt wird, wie zuvor der Vater?
Besonders wenn auch Opi in dieser Jahreszeit gezeugt wurde?
Gruss
Jan Bruns
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