[Q] Sauerstoffverbrauch von Kerzen

Hallo NG'ler, bin irgendwie immer noch mit einem Weihnachtserlebniss noch nicht fertig und hoffe hier hat jemand ohne größeren Aufwand dafür ne Größenordnung parat. Gegeben, ein Weihnachtsessen mit 5 Erwachsenen einem Säugling und 10 brennenden normalen "Tafelkerzen" Der Raum war geschätzte 3x4x2,5m groß, also rund 30 Kubikmeter Luft. So, jetzt wurde die Türe zugemacht, damit nicht die böse böse Zugluft um das Baby wedelt und nach rund ner halben Stunde fing das Baby an zu quengeln und dem Vater (mir:-)) wurde, trotz etwas höher gelegener Atemöffnungen, :-) ziemlich warm und komisch und meine Atemfrequenz stieg an. Kurz, ich musste raus aus dem Raum und im Nebenraum vergingen die Symptome ziemlich schnell. Meine Vermutúng ist daher, das die Luft in diesem Raum innerhalb von ner halben Stunde zu viel CO2 enthielt und das das die ersten Anzeichen einer CO2 Vergiftung waren. Den Luftdurchsatz von den Erwachsenen würde ich als in Ruhe befindlich (haben halt was gegessen) mit rund 15l/min ansetzen. Also sollten da etwas um 2,5 Kubik der Raumluft erst durch die Lungen gegangen sein. Wie sind aber solche Kerzen einzuordnen. Also solche in den stinksimplen Kerzenleuchtern irgendwie rund 25cm hoch und vieleicht 2cm Durchmesser. Weis nicht genau wie lange die brennen. Vieleicht hat jemand von Euch hier ne gute Näherung parat. Vielen Dank für die Hilfe.

Grüße Oliver

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Oliver Moder
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Du kannst die Kerzen vereinfacht als "CH" annehmen. Pro Mol verbrannter Kerze entsteht vereinfacht ein Mol CO_2. Der Rest ist Dreisatz.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Hallo Michael, ich werde mal versuchen mein verschüttetes Chemiewissen wieder auszugraben :-) (lesen hier auch Archäologen mit? ;-))) Hat jemand ne Ahnung wie lange diese Kerzen so brennen. Habe keine zu Hause für Brenndauerexperimente.

Grüße Oliver

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Oliver Moder

Google mal 'Brenndauer Kerze'

Michael Dahms

BTW: Bitte konfiguriere Dein OE gemäß

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Punkt 1.01.

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Michael Dahms

Sollte die Frage nicht lauten wieviel Luft die Kerzen pro Zeiteinheit verbrauchen? Würd ich mal ausprobieren. Einfach ein Gefäß über eine Kerze stülpen und die Zeit messen bis sie ausgeht, dann ist die Luft verbraucht und man hat einen Näherungswert mit dem man rechnen kann.

Eine Kerze verbraucht pro Minute so und so viel Luft, ein Mensch nach Deiner Näherung 15l/min. Daraus kannste dann berechnen, wie viel unverbrauchte Luft zu welchem Zeitpunkt noch in dem Raum vorhanden war.

Gruß

Bernhard

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Bernhard Graeuler

Das setzt aber voraus, dass die Konzentrationen von O2 und CO2 ab denen es Kerzen bzw. Menschen schlecht geht die gleichen sind.

Da wäre ich mir nicht mal mit der Größenordnung sicher ;-)

Peter

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P. R!EDEL

Stimmt nicht. Die Kerze aus, wenn noch quantitativ Sauerstoff vorhanden ist.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Moin,

Oliver Moder hat geschrieben:

Mal den breiten Daumen ansetzen: Kerze wiegt 50g und brennt (standartwert für Gastronomiebetrieb) 12h. Ergo: ~50 mol CO2 pro 12h. Hmm, welche Menge das jetzt aber tatsächlich ist?

Oder andere Schätzung: So eine Kerze heizt größenordnungsmäßig genau so viel, wie ein Mensch. Erzeugt also auch genau so viel CO2. Schließlich ist die Umwandlung von CH-Verbindungen zu CO2 bei beiden über Umwege der Energielieferant.

Könnten die Symptome eventuell auch nur im Zusammenhang mit der Raumtemperatur und den Duftstoffen der Kerzen zusammenhängen? So eine Kerze erzeugt ja auch eine ganze Menge Ruß und so.

CU Rollo

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Roland Damm

Aber die Luft in der die Kerze ausgegangen ist könnte man nicht mehr atmen, oder?

Bernhard

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Bernhard Graeuler

Es geht um die beginnende Kohlendioxidvergiftung eines Menschen. In der Atmosphäre brennen Kerzen noch.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Stimmt.

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Bernhard Graeuler

Wed, 7 Jan 2004 17:07:46 +0100, message by Roland Damm :

Ich habe auch mal gehört, das Hauptproblem mit Kerzen sei, dass große Teile des Wachses nicht verbrennen, sondern bloß verdampfen und daher Lungenprobleme verursachen könnten, wenn man zuviel Kerzendunst inhaliert. Das weiß ich aber wirklich nur aus allerzweiter Hand; es kann sich hier auch um völligen Blödsinn handeln, denn Biologielehrer geben bekanntlich oft auch solchen von sich.

mawa

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Matthias Warkus

Am Wed, 7 Jan 2004 17:07:46 +0100, Roland Damm postete:

50g Kerze in 12h sind bei (CH)n und einem Molgewicht von 13g etwa 3.8 Mol. Also in den üblichen 2h eines guten Essens kommen runde 0,64 Mol CO2 zusammen bzw. 16l reines CO2 bei Raumtemperatur. Bei 30 Kubik im Raum sind das 0,05% CO2 mehr die Leute eh reingebracht haben.

Gruss, Ansgar

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Ansgar Kursawe

Hallo Oliver,

ich habe das mal schnell näherungsweise durchgerechnet mit folgenden Annahmen: AMV pro Erwachsener 20 l/min Einatmung mit 21 % O2, Ausatmung mit 17 % O2 verbrauchter O2 wird zur Hälfte zu CO2 (Näherung, da ja nicht klar ist, welchen Nährstoff wer gerade verstoffwechselt)

50 Gramm Kerze werden in einer Stunde oxidiert, Paraffin als C20 H42 angenommen Raum 30 Kubikmeter mit Erwachsenen, Baby zählt nicht mit

Ergebnis: Nach einer Stunde ohne jeden Luftaustausch steigt die CO2-Konzentration ohne Kerzen von 0,035 % auf 0,43 %, mit obiger Menge Kerzen auf 0,7 %. Der O2-Gehalt in der Raumluft sinkt ohne Kerzen auf ca. 20,2 %, mit Kerzen auf ca. 19,6 %.

Das Problem ist damit nicht Sauerstoffmangel, sondern möglicherweise der Anstieg der CO2-Konzentration. Vermutlich bist du Nichtraucher, denn sonst wäre dein Organismus an höhere CO2-Werte gewöhnt.

Jedenfalls solltest du solche Luft besser austauschen und auf keinen Fall zum Füllen deiner Atemluftflaschen verwenden.

Gruß

Joachim

Oliver Moder schrieb:

... Problem Raumluft und Kerzen

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Joachim Warner

Matthias Warkus schrieb:

Hallo Matthias,

das "Wachs" ist meist Paraffin. "Verdampfen" kann es durchaus, aber dafür reicht die Temperatur in der Schmelzpfütze nicht aus. Wenn du eine Kerze auspustest, steigt gasförmiges Paraffin auf, du kannst ein Streichholz einige Zentimeter über den Docht halten und die Flamme schlägt zum Docht zurück

Aber die Kerzenflamme liefert auch keine vollständige Oxidation (sonst würde sie nicht leuchten), dabei entsteht ein bunter Cocktail verschiedener gesättigter und ungesättigter Kohlenwasserstoffe und möglicherweise auch diverse zyklische Gebilde. Der prozentuale Anteil dieser Substanzen an der Menge verbrauchten Paraffins ist aber eher gering.

Gruß

Joachim

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Joachim Warner

Genau das hat der OP doch geschrieben.

Michael Dahms

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Michael Dahms

"Joachim Warner" schrieb >

Hallo Joachim, ich wusste nicht, das man so einefach als Nichtraucher entlarvt werden kann.:-) Ja, es stimmt, ich bin bekennender Nichtraucher. Naja, wenn man dann vieleicht noch nen paar Möbel im Raum als Raumverkleinerer ansieht und vieleicht die CO2 Konzentration in Bodennähe etwas höher ansiedelt, vieleicht war die Raumluft auch vorher nicht die aller frischeste und die Kerzen brennen dann doch etwas schneller ab. Habe gestern Abend noch etwas gegooglet und hab da für die Randbedingungen ein paar Werte für Kerzen gefunden. Da steht das die Kerzen etwa 65g wiegen und

5-8 Stunden brennen. Der Chemiekram war dann doch recht lange her. ;-( Aber den Dreisatz kann ich noch... Also kommt man dann unter ungünstigen Bedingungen schon auf Werte bis fast 2% CO2.. Upps, das hört sich nicht mehr so toll an. Jedenfalls war das dann wohl doch keine FataMorgana mit der beginnenden CO2 Vergiftung. Und das unser Baby dann auch sich langsam beschwert ist auch verständlich. Nichtraucher ist die Kleine sowieso:-)

Danke an alle.

Grüße Oliver

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Oliver Moder

Moin,

Joachim Warner hat geschrieben:

Die prozentuale Menge an Dioxin, die du aufnimmst braucht nicht besonders groß sein, um Wirkung zu zeigen:-)

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Ansgar Kursawe hat geschrieben:

Schade, daß du im entscheidenden Satz sonst hätte Sinn:-)

Du meinst also, es macht nicht viel aus.

Mal 'ne andere Geschichte: Bei den Eltern, ein neuer Wintergarten, nicht gerade klein, noch ohne Heizung und runtherum gut abgedichtet wurde im Winter zu kalt. Also wurde zum Heizen eine Gasheizung besorgt und reingestellt. IMO 2kW sollte die haben. Eines Nachts wurde die dann wegen der Kälte in den Wintergarten gestellt und auf voller Leistung durchlaufen lassen. Am nächsten Morgen war sie aus. Etwas grübeln, na ja, die Luft war schon etwas stickig aber nicht wirklich schlimm. Aber die Flamme lies sich einfach nicht mehr entzünden. Auf die Idee hin, es könnte zu wenig Sauerstogff in der Luft sein, haben wir dann kurz kräftig gelüftet. Und siehe da, schon funktionierte der Gasbrenner wieder. Die Frage ist nun, wieso bin na nicht ich und andere umstehende sofort zusammengeklappt? Wie kann so ein Gasbrenner so empfindlich auf zu geringen Sauerstoffgehalt reagieren, offensichtlich noch empfindlicher als der Mensch? Erstaunlich fand ich. Aktive Schutzeinrichtung kann ich mir nicht vorstellen, da das Geräd recht primitiv aufgebaut war von Elektronik ganz zu schweigen. Einzige Schutzeinrichtung ist wohl die, daß der Gashahn zugemacht wird, wenn die Flamme ausgeht.

Bitte jetzt keine Ermahnungen, daß man Gasheizungen nur in belüfteten Räumen betreiben darf.... - sollte diese Vorschrifft etwa sinnvoll sein:-)?

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Hallo,

die Flamme reagiert auf zu wenig Sauerstoff noch empfindlicher und vor=20 allem schneller als der Mensch. Sie kann keine Sauerstoffreserven in=20 Lunge, Blut und Gewebe bilden. Wenn man =FCber eine Minute die Luft=20 anhalten kann, dann kippt man nicht sofort um wenn die Einatemluft=20 pl=F6tzlich deutlich weniger als 21 % enth=E4lt. Ein l=E4ngerer Aufenthal= t im=20 Wintergarten ohne L=FCften h=E4tte allerdings durchaus gef=E4hrlich werde= n=20 k=F6nnen. Besonders schlimm h=E4tte das =DCbernachten im Wintergarten end= en=20 k=F6nnen. Bei geringerem Luftdruck in gr=F6sseren H=F6hen bleiben Menschen noch ein= e=20 gewisse Zeit aktionsf=E4hig, nach:=20

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in 7000 m noch 5 Minuten, in 8000 m nur noch 3. In 7000 m H=F6he ist der Luftdruck nur noch 0,44 bar, das entspr=E4che am= =20 Boden einem Sauerstoffgehalt der Luft von nur noch 9,2 %, bei 8000 m=20 sind es nur 0,39 bar entsprechend 8,2 %.

Bye

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Uwe Hercksen

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