ATEX-Beurteilung bei Maschinen in mehreren Zonen

Hallo!

Die ATEX-Explosionsschutzrichtline umfasst Bewertung und Kennzeichnung der Maschine entsprechend der Zoneneinteilung.

Wie ist eine Maschine zu beurteilen, die sich in mehreren Zonen befindet?

Beispiel: Ein Ventil in einer Förderleitung.

Innerhalb der Leitung gilt Zone 21, ausserhalb der Leitung keine Zone bzw. unter Annahme von Undichtheiten ggf. Zone 22.

Das Ventil wird von einem aussen liegenden Antrieb betätigt, in der Leitung selbst gibt es keine Zündquellen.

Wie wäre so ein Ventil zu beurteilen, d.h. muss es die Anforderungen f. Zone 21 erfüllen, oder ist Zone 22 ausreichend, da der Antrieb als einzige mögliche Zündquelle aussen liegt?

HC

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Hans-Christian Grosz
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E gibt zwei ATEX-Richtlinien - eine die sich an der Hersteller der Geräte wendet (sog. ATEX 95, Rl 94/9/EG, teilt die Geräte in Kateogien ein) und eine die sich an den Verwender richtet (sog. ATEX 137, Rl

1999/92 EG, bestimmt u.a. welche Gerätekateogrien in welchen Zonen zugelassen sind).

Wenn innen Zone 21 ist, dann muss das Teil innen für Zone 21 geeignet sein (Kat. 1 oder 2) und wenn aussen Zone 22 ist, dann muss das Ventil aussen für Zone 22 (Kat 1, 2 oder 3) geeignet sein.

Sind wirklich nur aussen Zündquellen möglich?

Ein Ventil hat im Inneren doch bewegte Teile oder kann auch Materialien enthalten, die nicht statisch ableitend sind - hier ist in jedem Fall eine Zündquellenanalyse erforderlich.

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piddiw

"piddiw" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com... ..

Hi, jenau, da wo Stahl auf Stahl schlägt oder sich reibt, oder wo Flächenpreßkräfte auf metallischen Oberflächen auftreten, können gar lustige lokale Effekte entstehen. Außerdem gibts ja auch noch die Sekundäreffekte, wenn sich eine "nahebei"-Störung durch das Ventil erst so richtig auswirkt. Etwa wenn bei höchstem Fördervolumenstrom eine rasante Querschnittsänderung eintritt, das kann z.b. bei Peroxiden etwa sehr gemeine Auswirkungen haben. Oder denk an den Blowout von BP letztens.

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gUnther nanonüm

Ja, aber was steht dann am Typenschild - 21 oder 22?

Es geht mir primär um das dazu vorgeschriebene Formale. Das das Teil insgesamt korrekt ausgelegt ist und auch die Einbaubedingungen div. Unterscheidungen machen, ist schon klar.

Aber am CE-Typenschild steht iirc nur eine Kennung, also entweder 21 oder 22 - oder irre ich mich da?

Wenn 21 draufsteht, müsste es vmtl. vollständig 21 sein, also auch aussen. Steht 22 drauf, wo steht dann, dass es innen für 21 geeignet ist? Reicht hierzu die Dokumentation?

Das ist schon klar, die Auslegung der Maschine ist auch kein Thema.

HC

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Hans-Christian Grosz

Der Hersteller gibt für ein Gerät eine Kategorie an.

Auf dem Typenschild steht dann z.B. "CE EX II 2/3 D .... " für ein Gerät mit innen KAT 2 (Zone 21) und aussen Kat 3 (Zone 22).

Die genaue Einteilung muss aus den zum Gerät zwingend gehörenden Begleitpapieren hervorgehen (Betriebsanleitung, Konformitätserklärung).

Im Zweifelsfall vom Hersteller die Eigung bestätigen lassen.

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piddiw

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