Betonstahlmatten - seit wann werden die hergestellt?

Hallo allerseits,

wissen die "Älteren" (d.h. noch älter als ich, 43J) unter Euch, seit wann etwa Betonstahlmatten in Deutschland auf dem Markt sind bzw. bauaufsichtlich eingeführt sind?

Weitere Frage im gleichen Kontext: Bis wann etwa wurden glatte Bewehrungsstäbe/-drähte in Deutschland verbaut?

Follow-up to de.sci.architektur gesetzt, weil ich vermute, dass auch die älteren Architekten hierzu Stellung nehmen können.

Ansonsten schönes Wochenende Georg

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Georg Matejko
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Georg Matejko schrieb:

nach u.a. Quelle 1929, soooooo alt bin ich aber nicht :-)

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Werden heute immer noch verbaut, allerdings nur für Spezialanwendungen, Liefermöglichkeiten sind aber begrenzt.

Jürgen

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Jürgen Brandt

Hallo Jürgen,

danke für Deine Antworten.

Jürgen Brandt schrieb:

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Klingt glaubwürdig, wenn ein Hersteller das schreibt.

Welche Spezialanwendungen? Im Studium hörte ich einst, dass man Matten aus glatten Drähten in Zementestrich einlegt, doch zugesehen habe ich dabei bis jetzt noch nicht. :) Auch in Porenbetonbauteilen sollen gelegentlich (oder regelmäßig) glatte Stäbe eingebaut worden sein. Das klingt nicht unvernünftig, da der Verbund wohl eher durch die Eigenschaften des Porenbetons bestimmt wird.

Ich frage mal präziser: Kann es sein, dass in den 1960er-Jahren Stahlbetondecken damit bewehrt wurden?

Thanks a lot and have a nice weekend

Georg

P.S.: In de.sci.architektur habe ich die Frage auch gestellt und bis jetzt eine Antwort erhalten.

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Georg Matejko

Georg Matejko schrieb:

Es hat "früher", d.h. bis in die siebziger Jahre durchaus Matten mit glatten Stäben gegeben: N 47, N 94, N 98 und N 141 N = nichttragend

Im baulichen Luftschutz durften nur Matten mit glatten Stäben und Durchmesser >= 8.0 mm verwendet werden.

Hier in Kiel wurden nach dem Kriege sogar U-Boot Fangnetze bis 20 mm Seildicke als Deckenbewehrung verwendet, hält immer noch.

Schau mal in die DIN 1045 von 1959 und DIN 4225 von anno dazumals. Dort findet man dann die Betonstahlgruppen ST I, St II, St III und Stahl IV und IVb, glatt und gerippt mit unterschiedlichen zulässigen Zugspannungen und zulässigen Haftspannungen. Die zulässige Haftspannung des gerippten Stahles betrug das 2.5-fache des glatten Stahles. Die Stahlgüten gibt es im Prinzip auch heute noch.

Jürgen

de.sci.architektur lese ich nicht mehr, dort sind meiner Meinung nach im Wesentlichen nur noch 2 oder 3 Alleinunterhalter tätig. KLD mit meiner Meinung nach Pseudonyme von KLD und 2-3 Konsorten.

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Jürgen Brandt

Jürgen Brandt schrieb:

An die erinnere ich mich noch. Während meines Studiums in den

1980er-Jahren habe ich die noch in Bemessungshilfen für Baustahlgewebe vertafelt gesehen. Es hieß, dass sie z.B. für Zementestriche verwendet wurden. In praxi habe ich davon jedoch nicht Kenntnis genommen.

Interessant. Warum nur mit glatten Stäben? In welchen Fällen schadet zu guter Verbund?

Das wundert mich nicht. In Decken aus Zeiten des Wiederaufbaus findet man allerlei ferromagnetisches Material, sofern die Länge größer als die anderen Dimensionen ist. :)

Zur Recherche in soooo alten Normen muss ich mir wohl die Mühe machen, Kontakte an meiner alma mater zu nutzen. Diese Betonstahlgruppen habe ich noch in einem "Schneider" vertafelt.

Logo. Jetzt hast Du mich auf die Idee gebracht, auch mal den "Leonhardt" aus dem Regal zu holen.

Im Prinzip? Kann ich mir für bestimmte Bauprodukte/Fertigteile vorstellen. Verbaut hier in D noch jemand im Hochbau/Tiefbau/Brückenbau anderes Material als BSt500?

Schade. Obwohl ich verstehe, was Dich nervt, ist meine Toleranz größer. Manche Beiträge finde ich auch interessant.

Schönen Sonntagnachmittag Georg

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Georg Matejko

Georg Matejko schrieb:

Richtig, Estrichbewehrungen habe ich auch schon als glatte, recht feinmaschige Matten mit ca. 3 m2 Fläche gesehen. An Details kann ich mich nicht mehr erinnern.

Eine andere Anwendung glatter Drähte (wimre mit d = 4 oder 6 mm) ist die Bewehrung von Mauerwerk. Da sind mir die Stäbchen bei Vorsatzschalen bisher aber nur in rostfreier Ausführung begegnet.

Wolfgang

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Wolfgang Thiessen

Georg Matejko schrieb:

Richtig, Estrichbewehrungen habe ich auch schon als glatte, recht feinmaschige Matten mit ca. 3 m2 Fläche gesehen. An Details kann ich mich nicht mehr erinnern.

Eine andere Anwendung glatter Drähte (wimre mit d = 4 oder 6 mm) ist die Bewehrung von Mauerwerk. Da sind mir die Stäbchen bei Vorsatzschalen bisher aber nur in rostfreier Ausführung begegnet.

Wolfgang

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Wolfgang Thiessen

Eine tabellarische Übersicht über die Entwicklung der Betonstähle in Deutschland findet man in dem artikel:

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Jürgen

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Jürgen Brandt

Jetzt wird es aber ein wenig off-topic.

Wolfgang Thiessen schrieb:

Stäbchen? Meinst Du Drahtanker zur Halterung der Vorsatzschale oder Fugenbewehrung?

BTW: Vor einigen Wochen hatte ich Kontakt mit einem Hersteller von Bauprodukten, die zum Großteil der Risssanierung von Mauerwerk dienen. Die erwähnte Firma bietet so genannte Spiralanker aus 1.4301 (V2A) an.

Guckst Du hier:

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Grüße Georg

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Georg Matejko

Georg Matejko schrieb:

s.o.: Bewehrung, also _Fugen_bewehrung

Die Methode hätte ich vor der Lektüre als baupraktisch nicht realisierbar eingeschätzt.

Wolfgang

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Wolfgang Thiessen

Jürgen Brandt schrieb:

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Tabelle 1 und einige weitere Tabellen sowie das Literaturverzeichnis sind nützlich und interessant. Ein guter Grund, das pdf-Dokument zu speichern. Danke.

Ansonsten ist das ein reichlich spezielles Thema, daher verwundern mich gewisse Holprigkeiten der Formulierungen und das schwer lesbare Layout nicht. Wird vermutlich demnächst zu einer Doktorarbeit weiterentwickelt. Ings und WiWis sind halt keine Literaten, doch würzen sie gern mit Zitaten. :)

Grüße Georg

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Georg Matejko

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