Brotbackautomaten, die keine Löcher ins Bro t machen?

Hallo Verfahrenstechniker,

... Weihnachten steht vor der Tür, und ich backe mir einen leckeres Brot mit Rosinen und Korinthen.

Doch da fragt sich der Maschinenbauer:

Gibt es nicht mitlerweile Brotbackautomaten mit einfahrbarem Rührwerk oder so? Wo der Knethaken beim Entformen keine Löcher ins Brot reißt?

Eine Recherche im Internet sowie eine Nachfrage beim Elektrogerätehändler meines Vertrauens waren bis jetzt erfolglos :-(

Gruß:

Christian

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Christian Hoffmann
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Für 10 ? ne Kastenform ;-) Brot back ich auch mittlerweile wieder einfach im Ofen ohne Form, schmeckt einfach besser mit Kruste. MfG Matthias

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Matthias Frank

Jaa, ich auch. Ich such was für Singles die keine drei Stunden Zeit zuhause haben... und sag jetzt nicht "Bäckerei"!

In Japan haben die doch bestimmt schon Roboter für so etwas ;-)

Gruß:

Christian

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Christian Hoffmann

Am 29.Nov.2005 schrieb Christian Hoffmann:

Dann kauf 'nen billigen Automaten und lass den nur die Knetarbeit machen. Die haben, soweit ich weiß alle die Möglichkeit nur zu Kneten.

Kristian Neitsch

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Kristian Neitsch

Christian Hoffmann schrieb:

Ja, die japanischen Bäcker müssen auch feste arbeiten.

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'Die Bezeichnung geht zurück auf das slawische Wort für Fronarbeit (robota). Das Wort robota wird heute in manchen moderneren slawischen Sprachen wie Polnisch eher im Sinne von Maloche verwendet.'

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ich backe jeden Samstag selber. Es geht auch ohne Kastenform und mit Hilfe des selbstfabrizierten Sauerteigs (ohne Kunsthefe). Keine Mehlmischung, sondern klassisch 1/3 Roggen und 2/3 Weizen liefern ein wohlschmeckendes knuspriges Brot. Also nix Roboter, sondern selber machen! Das ganze dauert bis zum Rohteig ca. 1/2 Stunde. Den Rest erledigt die Backröhre.

Den Rest der Technologie verrate ich nur in persönlichen emails ;-).

Freundliche Grüße,

Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

Da sollten sich die Leute in de.etc.haushalt oder de.rec.mampf auskennen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Hallo Alfred,

Wer einen Topf mit Glasdeckel hat braucht das nicht. Das geht auch ohne Backofen im Topf auf der kleinsten Gasflamme, oder wo eben das Nudelwasser gerade weiterkocht. Das gibt keine Kruste, die mag ich sowieso nicht ;-) Ob Hefe oder nicht ist geschmacksache... Ich mag das Sauerteigbrot auch lieber, wenn ich aber mal vergessen hab, den rechtzeitig anzusetzen, dann gibts auch mal ein Schnellbrot mit Hefe. Das geht dann auch wirklich fix. Zutaten zusammenrühren (der Teig kann richtig feucht bleiben, da im Topf die Form gesichert ist), in den gefetteten Topf (bei Edelstahl noch eine Schicht Haferflocken oder Mehl einstäuben) und dann erste Seite Backen, bis der Teig an der Oberfläche die Farbe wechselt (dauert bei mir ca 40 Minuten, zu Studizeiten hatten wir das nach 25 Minuten schon, hängt wohl maßgeblich am Topf und Teigkonsistenz) Dann das Brot wenden und noch einmal halb so lange auf der zweiten Seite backen. Seit wir das in der StudiWG vor 15 Jahren eingeführt hatten verdient der Bäcker an mir nix mehr...

Marte

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Marte Schwarz

Am Tue, 6 Dec 2005 20:17:46 +0100 schrieb Marte Schwarz:

Ich back' mein Brot auch ohne Automaten selber - ein reines 100% Roggenbrot. Das Problem mit dem Sauerteig umgehe ich mit einem Fertigsauer von "Ulmer Spatz", den auch die Bäcker verwenden. Den kann man z.B. hier beziehen:

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Damit reduziert sich die zum Brotbacken nötige Arbeitszeit auf vielleicht nur noch 2 Minuten - aber man muss halt den Teig ein paar Stunden gehen lassen.

Tom Berger

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Tom Berger

"Tom Berger" schrieb im Newsbeitrag news:bfjjpr0c87ov.53h5x3igeif9$. snipped-for-privacy@40tude.net...

(...)

Auch, wenn evtl. OT (vielleicht gilt die Lebensmittelchemie als Ingenieurwissenschaft?), nachgefragt:

Ausschließlich Roggenmehl liefert nach meinen Erfahrungen ein sehr herbes Brot von "derber Konsistenz" und erinnert an unfreiwilliges Tragen von Uniform. Ist wirklich kein Anteil Weizen dabei? Reines Roggenbrot schmeckt nach meinem Eindruck ebenso schlimm wie industriell gebackenes Brot, ein Hauch von getragener Herrensocke mit Beimengungen eines alten Tafelschwamms....;-).

Das Problem mit dem Sauerteig umgehe ich mit einem Fertigsauer

Sauerteig macht man sich doch selber, wenn schon selber backen, dann konsequent....

Freundliche Bäckergrüße und viel Erfolg für die Weihnachtsplätzchen,

Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

Am Wed, 7 Dec 2005 18:23:13 +0100 schrieb Alfred Flaßhaar:

Welch überaus merkwürdiges Geschmacksempfinden Du doch hast. Nein, ich mache mein Brot aus 100% Roggenmehl, und es schmeckt weder nach Uniform oder nach Industrie, noch nach Herrensocken.

Ganz im Gegenteil: alle reinen Roggenbrote, die ich kenne, schmecken sehr kräftig, urwüchsig und rustikal - und zwar überall in Deutschlands Bäckereien und nicht nur hier bei mir. Unter den Kaufbroten ist das hier in Nodhessen/Südniedersachsen erhältliche "Udenhausener" Brot meine absolute Lieblingssorte - leider haben das die meisten Backverkaufsstellen aus dem Programm genommen, nachdem sie von Kamps übernommen worden waren. Und dies war auch der Grund, warum ich mit dem Brotbacken anfing.

Ich backe ungefähr alle 2 Wochen, und so lange hält sich das Brot auch problemlos.

Meine diesbezüglichen Versuche scheiterten immer kläglich. Klar kann ich problemlos einen Sauerteig ansetzen, aber der wird bei mir jedesmal anders. Da wird es unmöglich, das Backergebnis abzuschätzen und v.a. ein gleichbleibendes Ergebnis zu bekommen.

Gruß Tom Berger

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Tom Berger

"Tom Berger" schrieb im Newsbeitrag news:t4lyzfhr92h.14cua3kenuks4$. snipped-for-privacy@40tude.net...

(...)

Würdest Du mir bitte Dein Rezept mailen? Ich verrate Dir auch mein Rezept.

(...)

Das habe ich voll im Griff (habe ca. 1 Jahr geübt).

Interessant an dieser nun lehrreichen Bagatelle ist aus meiner Sicht: Bäcker zu sein ist eine Tätigkeit, die man "so richtig" gelernt haben muß. Wenn ich dagegen an Baustellen denke... Anstelle des EC wäre es nach meiner Auffassung wichtiger gewesen, handwerkliche Qualifikation/Fähigkeiten im Bauwesen mehr zu fördern. Aber leider diktieren anscheinend nur noch Kaufleute das Baugeschehen (mag sein, ich irre mich). Die sog.alten Normen wären mit geringfügiger Anpassung auch weiterhin gut brauchbar gewesen. Ausdrücklich beziehe ich hierbei den Stahlbau und Stahlbetonbau mit ein.

Freundliche Grüße, Alfred Flaßhaar

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Alfred Flasshaar

Am Wed, 7 Dec 2005 20:57:23 +0100 schrieb Alfred Flasshaar:

Ich mach's inzwischen ziemlich einfach:

1200 gr Roggenmehl 1150 3 gehäufte Esslöffel Zucker 40 gr R22 (Säuerungsmittel von Ulmer Spatz) 1 Päckchen Trockenhefe 1 Prise Ascorbinsäure (tut der Hefe gut) je ein gut gehäufter Esslöfel Kümmel, Fenchel, Anis 850 ml warmes Wasser

Den Zucker in 100 ml warmes Wasser geben (nicht auflösen), Trockenhefe drauf geben und 10 min aktivieren lassen. Währenddessen alle anderen trockenen Zutaten abwiegen und in einer Schüssel vermischen. Dann Hefe mit Zuckerwasser und den restlichen 750 ml Wasser dazu geben. Alles zu einem "wolligen" Teig verrühren, diesen etwa 15 Minuten quellen lassen. Aus dem Teig zwei Laibe formen, diese gut aufgehen lassen (dauert bei mir meist so um die 5 Stunden). Den Backofen auf 250 Grad aufheizen, Brotlaibe hinein geben, eine Tasse heisses Wasser in die heisse Fettpfanne des Backofens geben, Backofen schnell schliessen, Temperatur auf 170 Grad (ich mach's mit Umluft) zurück drehen und eine Stunde backen. Fertig.

Ich hab' für's Brotbackenlernen auch fast ein Jahr lang gebraucht :-)

Gruß Tom Berger

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Tom Berger

"Tom Berger" schrieb im Newsbeitrag news:pmcix1ssc8nw.6d5xjzvhbrlw$. snipped-for-privacy@40tude.net...

(nachahmenswerte Technologie, wird getestet)

Vielen Dank für die Offenlegung Deines Firmengeheimnisses.

Sauerteig herstellen:

  1. Tag: 100 g Roggenmehl in 100 g lauwarmes Wasser zu "Mehlkleister" verrühren. Zimmerwarm und mit Tuch abgedeckt stehen lassen.
  2. Tag: jeweils wie am 1. Tag ergänzen
  3. Tag: 200 g Roggenmehl und 200 g Wasser dazu und einen Tag stehen lassen

Bei normalen Raumbedingungen kommt die Gärung in Schwung und ein typischer zitronenähnlicher Geruch ist wahrnehmbar. Mit diesem Sauerteigbrei kann dann gebacken werden.

Rezept:

1 kg Roggenmehl, 2 kg Weizenmehl, trocken mit 3 Eßlöffel Salz vermischen, in Kuhle den Sauerteig geben und kneten, mind. 1 Liter Wasser (ich nehme ein stilles Mineralwasser, weil unser Leitungswasser nicht schmeckt), zusätzlich Milch geben bis der Teig bindig und weich zugleich wird (Vergleich: der Teigkloß sollte so zusammenhängend bleiben wie ein Kaninchen, daß man im Fell ergreift und anhebt), portionieren (ich mache immer 5 je ca. 1000 g Portionen aus ca. 5 kg Teig), portionierten Teig in Formen ca. 5 Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur gehen lassen, Backröhre auf 200 ° vorheizen, bei 175 ° etwa 1 h abbacken, bezeiten aus der Form nehmen

Wichtig:

einen Pfannkuchen Teig für das nächste Backvergnügen separat bis zu einer Woche im Kühlschrank (Schüssel mit etwas Wasser) aufbewahren

Beim Üben habe ich auch in der Geschichte des Sauerteigbackens nachgelesen und festgestellt, daß schon die "alten Ägypter" dies konnten. Wird bei Ingenieurstudienrichtungen überhaupt etwas über Technologiegeschichte erzählt?

Freundliche Grüße,

Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

Am Thu, 8 Dec 2005 19:04:54 +0100 schrieb Alfred Flaßhaar:

Ja, so in der Art hab' ich's schon einige Male versucht. Wie gesagt: schon der Sauerteigansatz entwickelte sich jedes Mal anders, und das Backergebnis auch aus einer "laufenden" Kultur war jedes Mal anders. Geschmacklich ist dieser von mir erwähnte Fertigsauer 1A, und da er so irre bequem ist, werde ich wohl dabei bleiben.

Ja, das wird wohl ein Nebeneffekt der Bierbrauerei gewesen sein, die die Ägypther auch schon beherrschten :-)

Im Architekturstudium? Du beliebst zu scherzen .... die haben noch nicht mal Ahnung von aktueller Technik ... :-)

In meinem Physikstudium allerdings gab's einen Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte - der zuständige Prof. von Mackensen hat hier in Kassel auch das "Astronomisch-Physikalische Kabinett" aufgebaut.

Gruß Tom Berger

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Tom Berger

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