CO2 freies Braunkohlekraftwerk?

Hallo zusammen,

im VDE dialog September/Oktober 2006 (also nicht in einem Aprilheft!) steht auf Seite 10 ein Interview mit dem Vorsitzenden Vorstand der Vattenfall Europe AG, die nach eigenem Bekunden ein CO2-freies Kohlekraftwerk entwickeln wollen. angeblich haben die auch schon den ersten Spatenstich Ende Mai 2006 hinter sich. Wenn so was im Aprilheft stehen würde, würd ich einfach drüber schmunzeln und weiterblättern, aber jetzt? Hab ich in der Schule so viel verschlafen? CO2-freies Kohlekraftwerk? Wie soll das denn gehen? Weiss jemand mehr?

Marte

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Marte Schwarz
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OK, ich hätte doch zuerst Google fragen sollen :-)

Aprilheft!)

Spätestens jetzt hat der VDE bei mir verspielt. Das ist doch oberpeinlich. Ich blas mit großem Aufwand das CO2 nicht in die Luft, sondern "lagere" dieses Gas ein, und damit habe ich keine Emmissionen... Ist einfach zu cool um seriös zu sein. Als ob flüssiges CO2 so einfach für alle Ewigkeit unschädlich sei...

Marte

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Marte Schwarz
[CO2 verstecken]

_Das_ ist egal. Hauptsache man kassiert dafür Steuergelder. Warum wohl wird der Schmarrn in Deutschland gebaut?

Nick

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Nick Müller

---Schnipp

Hallo,

vielleicht wird das anfallende CO2 wieder zu C und O2 reduziert. ;-))

Das CO2 wird gesammelt, stark kompriemiert und tief in die Erde versenkt. So will man das wohl machen. Ob das aber geht, wird noch untersucht.

Gruß Manfred

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Manfred Kuhn

Am Fri, 6 Oct 2006 20:55:05 +0200 schrieb Marte Schwarz:

Weniger in der Schule, sondern in der Fähigkeit sich Wissen zu besorgen. Es stimmt! Und Seuftz: Mindestens 10 Jahre sind ins Land gegangen!

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Peter Niessen

Vor der Küste Taiwans könnte es funktionieren. Dort gibt es flüssiges CO2 auf dem Meeresgrund.

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Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Am Fri, 6 Oct 2006 21:09:11 +0200 schrieb Nick Müller:

Wei die Firma Vattenfall sozial eingestellt ist? Du bist wohl arg naiv.

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Peter Niessen

Sozial? Schreibt man das jetzt Siemens?

Weil ich was glaube? Erklär es mir.

Gruß, Nick

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Nick Müller

Am Sat, 7 Oct 2006 09:49:39 +0200 schrieb Nick Müller:

Weniger. Aber warum kommst du nun auf Siemens?

Vattenfall wird so ein Kraftwerk bauen, das ist schon beschlossen, und Geld zu verschenken haben die gewiss nicht.

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Peter Niessen

Und darum sind die sozial eingestellt und bekommen keine Zuschüsse?

Irgendwie ist was mit deiner Logik verquer.

Nick

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Nick Müller

Peter Niessen schrieb:

Klar, das ist toll wenn man ein Kraftwerk beteribt und einen CO2-Emmission von Null und ein paar CO2-Zertifikate übrig hat für die man noch Geld bekommt. Bleibt einfach nur zu hoffen das das CO2 auch auf Jahrhunderte nicht an andere Stelle in die Atmosphäre oder Gewässer übergeht und anschl. für Probleme sorgt wenn keiner, ausser ein paar Archäologen, an ein solche Bauwerk denkt.

Vielleicht können Abfüller von Mineralwässern bald das CO2-Reiche Wasser direkt aus der Quelle abfüllen. Wo anders steigt evtl. ein paar Hundert Kilometer entfernt die temporäre Härte von Grund(-Trink-)wasser an und keiner weiß warum.

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Bodo Mysliwietz

"Marte Schwarz" schrieb im Newsbeitrag :

Also erstens kann man CO2 chemisch binden (mit CaOH, NaOH oder BaOH AFAIR), was natürlich teuer ist. Mann kann aber auch eine CO2-Gewinnungsanlage betreiben (lohnt sich schon ab

3-4 toCO2/Jahr). Das mit dem Einlagern im Untergrund dürfte aus rechtlichen und UVV-Gründen nicht soo einfach sein.

Das gereinigte, getrocknete und verflüssigte CO2 kann, wenn es dann lebensmittelecht ist, ganz gut verkauft werden.

Durch die gestiegene Nachfrage an alkoholfreien Getränken (AFG) steigt auch der CO2-Bedarf. Die Anlagen zur CO2-Gewinnung stehen heute schon in vielen Brauereien. Aber nicht jeder Limonadenabfüller hat auch eine Brauerei dabei...

Man kann ja abschätzen (bei Kenntnis der Anlagenleistung, des Heizwertes der Braunkohle und der Molaren Masse CO2 (44g/mol)) wieviel CO2 pro Tag aufbereitet werden muss. Zum Vergleich: AFG benötigt so ca. 5-8 gCO2/liter. Ein Großabfüller mit 5 mio hl/Jahr braucht so ca. 2500-4000 Tonnen CO2 pro Jahr. MfG Roland

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Roland Michl

Roland Michl schrieb:

und die Verbindungen sind in der Natur wasserlöslich bis spontan (BaOH) unverantwortbar.

Was hat das mit Unfallverhütungsvorschriften zu tun? Zunächst ist es eine Bergrechtliche Angelegenheit. Ist die Genehmigung erteilt ist der Betrieb, resp. UVVen, ein andere Sache.

Die Massen CO2 die wir produzieren kann man gar nicht mehr industrielle komplett verwerten und ja, sie werden somit eh freigesetzt. Ebenfalls gibt es Industrieanlagen deren Rest-CO2 genau dazu aufbereitet wird.

Zum Vergleich produzierte das Braunkohlekraftwerk Lippendorf bei Leipzig im Jahr 2003 ca. 14 Millionen Tonnen. Um das zu Schlucken braucht es also 3500 Großabfüller. Tja, und in Leipzig steht beiweitem nicht das einzige CO2-emitierende Fossilkraftwerk Deutschlands.

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Bodo Mysliwietz

Am Sun, 08 Oct 2006 12:05:41 +0200 schrieb Bodo Mysliwietz:

Ich will keinesfalls den Sinn solcher Aktionen bewerten (Das ist eine andere Baustelle). Ich weise ganz einfach darauf hin: Es wird gemacht! Und hier geht dem OP zwecks ideologischer Brille das Urteilsvermögen verloren.

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Peter Niessen

Hallo Peter,

Was geht mir wegen welcher Ideologie verloren? Ich hatte mich nur darüber gewundert, für wie blöd man selbst beim VDE seine Leser hält, wenn man ihnen ein CO2 freies Kolekraftwerk unterjubeln will. Eigentlich müsste spätestens eine studierte Physikerin hier abwinken, anstatt den Spaten zu schwingen.

Marte

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Marte Schwarz

Am Sun, 8 Oct 2006 23:45:29 +0200 schrieb Marte Schwarz:

OOPS Du warst gar nicht gemeint (obwohl ich OP schrieb) Aber egal: Das CO2-freie Kohlekraftwerk ist durchaus kein Scherz. Vattenfall hat soweit ich weiss schon mit dem Bau begonnen.

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Peter Niessen

Hallo Peter,

klar, aber das ist Volks- und Politikerverdummung und weils Steuergelder abzieht kriminell dazu. Man kann sich doch an 2 Fingern abzählen, dasss das Teil CO2 emmitiert, nur eben hier in verflüssigter Form. Dieses wird über kurz oder Lang in die Umwelt freigesetzt. Alles andere ist doch blanke utopie, bei den Mengen, die hier anfallen, erst recht, wenns im großen Stil gehen soll... Nicht auszudenken, wenn mal so eine eingelagerte Gasblase hochkommt. Ich erinnere mich düster an die CO2 Blase, die irgendwo mal aus einem Vulkansee geblubbert war. Damals waren das einige tausend Tote, aber nur deswegen, weil in dünn besiedeltem Gebiet. Und das waren Minimalmengen im Vergleich zu dem, was hier versenkt werden müsste... wieder einmal hochsicher und für alle Zeiten... hatten wir ein ähnliches Problem nicht schon mal?

Marte

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Marte Schwarz

[...]

Ach - das heißt das Problem wäre, den Ansatz mal fortgesponnen, daß zuviel CO2-Haltige Limonade anfällt bei dem Prozeß?

Kein Problem - die kann man auf hoher See verklappen!

SCNR!

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Michael Leun

Letzten ein Bericht im TV. Es ging um mit Ethanol betriebene PKWs. Der Reporter meinte, dass Fahrzeug würde keine CO2-Emissionen verursachen.

Soviel zur Volksverdummung :-((((

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Dieter

Und hat wahrscheinlich CO2-ANREICHERUNG gemeint. Dann stimmt's wieder.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

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