Dewar kaputt

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Moin!

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die richtige Antwort auf meine Frage lautet "Schmeiß es weg!".

Und jetzt die Frage: Es fand sich eine Isolierkanne aus Plastik für ca. 1 l, zuletzt wohl für Kaffee benutzt. Zu Hause wollte ich die saubermachen und zerlegte sie dafür: Der Isolierbhälter war mitnichten aus Stahl, sondern ein richtig schön antiker Dewar aus Glas. Nur war von dem leider der Schmelzansatz abgebrochen, also das Vakuum futsch, was mich denn doch erstaunte, weil ich kaputte Thermoskannen eigentlich nur als Scherbengericht kenne. Verblüffenderweise fanden sich von dem abgebrochenden Dingsda auch keine Spuren in der Umhüllung, so daß die entweder jemand mal entsorgt haben mußte oder gleich produktionsseitig ein kaputter Dewar eingebaut worden war.

Und nun die eher theoretische Frage: Wie gut müßte das Vakuum eigentlich sein, damit das funktioniert? Gäbe es die theoretische Möglichkeit, irgendwas als eine Art Einwegventil auf das Loch zu pappen (Kappe auf Gummi), den Pott dann in einen Rezipienten zu sperren, zu evakuieren und hinterher den Dichtspalt dauerhaft zuzukleistern? (Eine Weile halten sollte sowas schon: Meine Einmachgläser bleiben auch jahrelang dicht.) Oder soll ich den Spalt einfach Bauschaum einfüllen?

(Ersatz-Dewars kriegt man wohl nicht für'n Appel und 'n Ei? Mehr kostet eine neue Kanne nämlich auch nicht.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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begin quoting, "Ralf . K u s m i e r z" schrieb:

Mir ist gerade aufgefallen, daß das auch ohne Vakuumpumpe geht: Glaskappe besorgen (Tablettenröhrchen), etwas Wasser in den Spalt einfüllen, dicke gelochte Gummischeibe um das Loch legen, Kappe drauf, mit Draht mit Spannfeder fixieren, rein in den Backofen, trocken kochen (110° C oder so), abkühlen lassen, fertig - Restdruck = Dampfdruck. Vorgang läßt sich alle paar Jahre bei Bedarf wiederholen.

Hm...

Mit heißem Kaffee drin ist der Druck dann wieder höher - etwas Höhersiedendes nehmen? Und was? Hg?

Aber dann ist die Gummidichtung futsch...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Hallo!

Am 27.11.2013 15:12, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Kenne ich nicht anders.

Muss nicht. Wenn er seitlich abbricht oder wegen Verspannung abplatzt, dann heißt das noch lange nicht, dass der Brocken durch das Loch passt.

Gar nicht gut. Drehschieberpumpe reicht.

Bunsenbrenner, olles Chemie-Glasröhrchen dranschmelzen, Pumpe dran. Während die Pumpe noch läuft dann nochmal heiß machen und dem Glasrohr den Hals rum drehen. Dann ist zu.

So schaut's.

Marcel

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Marcel Müller

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begin quoting, Marcel Müller schrieb:

Verstehe ich nicht. Wenn was abgebrochen ist, müßte es irgendwo rumklötern und sich beim Schütteln bemerkbar machen.

Ah ja. (Dann muß ich mal nachschlagen, wovon die Wärmeleitfähigkeit eigentlich abhängt. Damit ich wieder was gelernt habe.)

Naja, lohnt nicht.

Wegschmeißen und aus die Maus.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z wrote on Wed, 13-11-27 15:12:

Ich habe gerade meiner Tochter die billigste Plastikkanne im Laden gekauft und bisher war in allen (der vorletzte Neukauf ist allerdings dreißg Jahre her) immer ein billiger Glasdewar drin. Ist polierter Stahl nicht teurer? Wenn ich die neue Kanne finde sehe ich mal nach.

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Axel Berger

was gut geht ist folgendes: man nehme eine alte Fernsehröhre, eine möglichst große. man bohre mit einem dünnen Bohrer beim Hochspannungsanschluß hinein. man halte das zu evakuierende Gefäß schnell an diese Stelle oder verbinde mit einem Schlauch. usw.

Solcherart bauen die Amateur-Röhrenbauer ihre selbstgemachten Röhren.

w.

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Helmut Wabnig

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begin quoting, "Ralf . K u s m i e r z" schrieb:

Und jetzt bin ich verblüfft: "Die Wärmeleitung in Gasen hängt nicht vom Druck ab, solange die mittlere freie Weglänge der Teilchen klein gegen die Gefäßdimensionen ist."

Mittlere freie Weglängen im Zentimeterbreich erfordern aber Feinvakuum (100 mPa) und sind mit Drehschieberpumpen nicht realisierbar. Wie funktioniert das denn nun wirklich?

Wenn es nur um die Verhinderung von Konvektion geht, dann sollte es Ausschäumen oder das Einfüllen von Sägemehl o. ä. auch tun.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z:

Schau doch mal in eines der Datenblätter zur Produktserie "Vakupor", da ist eine -wenn auch nicht sonderlich hoch aufgelöste- Messreihe zu einer ähnlichen Thematik drinne.

Dann mach das doch. Wennsde mal so überlegst bleibt Kaffee auch in der nicht isolierten Kaffekanne irgend'ne zeit warm genug. Mit zusätzliche Holzspäne dranne kann das ja eigentlich nur noch längere Warmhaltezeiten bedeuten. Gibt ja in der Gastronomie auch so Standard-Isolationsaufsätze für Standrd.Kaffeekannen.

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

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begin quoting, Jan Bruns schrieb:

Ist Dir nicht klar, daß das eine völlig bescheuerte Antwort ist?

Wenn Du keine Ahnung hast, dann halt Dich doch einfach geschlossen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Axel Berger schrieb:

Kommt drauf an: Bei Leuten, die Thermoskannen häufig zerdeppern, auf die Dauer nicht.

Die Frage war aber, wie es funktioniert, bzw. wie man das Vakuum ggf. regenerieren kann. Und im Raum steht die Antwort, es käme auf die Qualität des Vakuums nicht sonderlich an, was dazu im Gegensatz steht, daß die Wärmeleitfähigkeit von Gasen weitgehend druckunabhängig ist.

Somit verblieb die Erklärung "Konvektionsverhinderung". Und das sollte auch ohne Vakuum gehen.

Warum also werden teure Dewar-Gefäße verwendet anstatt Schaumstoff- oder Sägemehlisolierungen? Das muß ja wohl einen Grund haben.

Für Tieftemperaturen sollte eine Evakuierung per Wasserstrahlpumpe gar nicht schlecht sein: Die Kühlung senkt dann den Dampfdruck noch einmal signifikant.

Dewar-Behälter aus Glas sind wohl auch leichter als solche aus Stahl.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Helmut Wabnig schrieb:

Wird das Fernsehbild dann nicht furchtbar schlecht?

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Tom Schneider

Ralf . K u s m i e r z:

Schon.Deshalb habe ich die auch so kurz gefasst.

Ja watt? Hat Dir das Diagramm im Datenblatt also nicht weitergeholfen.

Was willst Du mit diesem Thread denn erreichen? Willst Du allgemein darüber philosophieren, ob es theoretischen Wert haben könnte, an defekten Thermoskannen rumzureparieren, und mit was für Massnahmen man welche Effekte dabei erzielen könnte? Oder willst Du "deine Gastheorie" verifizieren, möglicherweise gar an realen Messwerten?

Ich für meinen Teil gebe mich der Illusion tatsächlich nicht hin, vermittels einiger weniger tastendrücke auf den Taschenrechner die Wärmeleitung und -strömung in einem fluid zu erfassen. Das können sicherlich auch andere hier nicht.

Gruss

Jan Bruns

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Jan Bruns

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