Ruhrgebiet anheben

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Moin!

Ich hätte da mal eine leicht spinnerte Idee, würde aber gerne mal wissen, ob nicht vielleicht doch oder ggf. warum eigentlich nicht...

Situation: Das Ruhrgebiet (und andere Bergbaugebiete auch) ist ziemlich abgesackt (Größenordnung 10-20 m, teilweise bis zu 40 m). Das beruht natürlich darauf, daß Kohle, Erz und Bergematerial gefördert wurden und das Volumen dann halt fehlt - das Bergematerial liegt auf Halde, die Kohle wurde verbrannt. Die Folge ist, daß die Vorflut nicht mehr funktioniert und das Niederschlagswasser gehoben werden muß, damit die Gegend nicht in der ruhrländischen Seenplatte versinkt.

Und ich frage mich jetzt gerade, ob es nicht auf die Dauer günstiger wäre, alles wieder anzuheben. Mal so als Abschätzung: In 500 m Teufe hätte man einen Gebirgsdruck von ungefähr 250 bar. Wenn man jetzt in Abschnitten von ca. 100-1000 km^2 Fläche eine Abdichtschicht ins Gebirge einbrächte und darunter Wasser mit dem entsprechenden Druck pumpen würde, dann würde sich die ganze Fläche allmählich anheben (zweckmäßigerweise ohne zusätzliche Bergschäden über Tage). Der entstehende Hohlraum müßte dann nach und nach mit Bergematerial versetzt werden, und am Schluß hat die gegend wieder ihre ursprüngliche Höhe, und es ist Schluß mit den "Ewigkeitskosten".

Natürlich müßte das behutsam geschehen, also in so einer Fläche in der Mitte erstmal vielleicht nur einen halben Meter anheben, am Rand wenige Dezimeter, versetzen und dann das Bearbeitungsfeld weiterverschieben. Um auf eine gesamte Hubhöhe von 10-20 m (ausnahmsweise natürlich auch deutlich mehr) zu kommen, müßte man dann zwanzig- bis fünfzigmal ansetzen.

Rechnung: Mal abgesehen vom technischen Aufwand: 20 m Hub mal 200 bar (50 bar kommen aus dem statischen Druck) sind 0,4 GJ/m^2. Das Ruhrgebiet hat eine Fläche von grob 3000 km^2, das wäre also ein Energieaufwwand von größenordnungsmäßig 330 TWh, um es zu heben (mehr nicht? Die Zahl kommt mir so klein vor) - ungefähr der jährliche Stromverbrauch Deutschlands.

Wenn sich die Geschichte über 50 Jahre hinzöge (kurz gegenüber der Dauer der Bergbaugeschichte der Region), dann würde das also gerade mal 2 % des Stromverbrauchs ausmachen, mit progressiv zunehmender Entlastung der Entwässerung. (Wir haben ungefähr 80 cm Niederschlag im Jahr, die über den gleichen Potentialunterschied gehoben werden müssen. Das sind ungefähr das 1/3e3-fache der zu hebenden Gebirgsmasse. Nach 3000 Jahren hätte sich das also energetisch gelohnt

- naja...)

Aber andererseits: Mit den regenerativen gibt es zeitweise Energie im Überschuß, und es wird verzweifelt nach Speichertechniken gesucht. Warum sollte nicht das Ruhrgebiet als Hubspeicherkraftwerk eingesetzt werden, wobei aber systematisch mehr Energie ein- als ausgespeichert wird?

Technische Probleme sind mit schon klar:

  • Man braucht eine automatische Technik, die bei 250 bar "Stempel setzen" bzw. den entstehenden Hohlraum konsekutiv versetzen kann.
  • Man muß sicher verhindern, daß sich das Druckwasser Wegsamkeiten sucht und über Tage ausbricht - da hätte es nämlich dann einen Überdruck von 200 bar, und das ist ungesund.

Letzteres Problem halte ich aber für nicht sehr gravierend: Über die langen Fließstrecken wird sich wohl keine deutliche Strömung ausbilden, d. h. einen gigantischen Grundbruch würde es wohl nicht geben. Und das technische Problem der Hochdrucktechnik bzw. des Unterwasser-Bergabaus sollte wohl auch lösbar sein.

Eine andere Frage wäre die optimale Teufe der Druckwasserschicht - je höher sie liegt, desto weniger Gebirge muß gehoben werden, aber gleichzeitig nimmt das Risiko von Grundbrüchen und Bergschäden zu. Gefühlsmäßig hielte ich 500 m schon für eine sinnvolle Größe.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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selbst fuer deine verhaeltnisse ist das folgende *erheblich* spinnert...

bis hierhin noch nachvollziehbar.

der letzte satz hingegen macht dann auch deutlich klar, dass das hier kein ernsthafter diskussionsansatz ist, sondern irgendwas bemerkenswert beklopptes.

*entweder* man hebt die flaeche ideal gleichzeitig an, dann hat man keine bergschaeden. aber halt das kleine problem mit den stromschnellen der Emscher, Ruhr und Lippe am rande des Ruhrgebietes, spaetestens am Rhein. *oder* man macht das stueckchenweise, und dann hat man halt waehrend der ganzen dauer der aktion das problem, das man in anderer richtung seit hundertfuenfzig jahren hatte: es geht oben einiges kaputt.

mach dich doch erst mal an die simpleren probleme. sowas wie "Quadratur des Kreises mittels Hydraulikstempeln von Ehrenreich" waere ein anfang.

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frank paulsen

Ralf . K u s m i e r z wrote on Mon, 12-09-24 21:55:

Das ist der entscheidende und teure Schritt.

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Axel Berger

______________________________________ < Auf den Halden siedeln, dann paßt es >

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Dr. Falstaff

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begin quoting, Axel Berger schrieb:

Was?

Daß Ewigkeitskosten wegfallen, ist nicht teuer.

Die fallen aber sowieso weg: selbstverständlich wird nicht über Jahrtausende gepumpt werden, sondern die Region wird entweder entsiedelt (was sieht in 500 Jahren Zeitabstand schon unverändert aus...) und säuft ab, oder sie wird aufgeschüttet.

Wenn man die Region als Siedlungsfläche erhalten will (Will man? Wer sollte denn dann "man" sein?), dann wäre das planmäßige und wahrscheinlich billigere Weg. Letztlich würde es darum gehen, das fehlende Volumen zu ersetzen - je höher das geschieht, desto billiger wäre es, also kann man es auch gleich obendrauf packen.

Finanzierbar wäre die Geschichte eben nur in Verbindung mit einem Lageenergiespeicher.

Man müßte sich mal erkundigen, welche Vorstellungen es bzgl. der Ewigkeitskosten überhaupt gibt: Macht sich darüber wohl jemand Gedanken, oder werden die einfach als gegeben akzeptiert? Pro m^2 Grundfläche sind die wahrscheinlich so niedrig, daß sie bei Standortentscheidungen keine ausschlaggebende Rolle spielen. (Wie hoch sind sie denn? Und wer zahlt sie eigentlich?)

Eine andere Frage ist, was man überhaupt erreichen will: Mal angesehen davon, daß sich ein "Naturzustand" (welcher?) ohnehin nicht mehr wiederherstellen läßt, wäre die Frage, ob das "Original" denn überhaupt erstrebenswert wäre. Die Bergsenkungen betreffen nicht die gesamte Fläche "am Stück" und gleichmäßig, sondern sind regional unterschiedlich stark, und in manchen Bereichen stören sie auch schlicht nicht, weil das Land hügelig ist und in den höherliegenden Bereichen die Vorflut nicht beeinträchtigt ist.

Also müßte ein Optimum angestrebt werden, das erst einmal definiert werden muß.

Sanierung von landwirtschaftlichen Flächen? Lohnt sich eigentlich nicht, und wenn überhaupt, dann durch Aufschüttung: Mutterboden zur Seite räumen, Fläche aufschütten, Mutterboden wieder drauf, neue Straßen usw. bauen. Und dabei wird man dann die Kosten vergleichen mit anderen Sanierungsprojekten wie z. B. aufgelassene Braunkohlentagebaue.

Das Problem sind die dicht bebauten städtischen Regionen: Was ist günstiger - nach und nach quartierweise abreißen, aufschütten, neu bauen, oder die Gegend liften? Das Essener Münster wird man wahrscheinlich nicht abreißen und neu bauen wollen, aber sonst gibt es dort - hauptsächlich in Folge der Kriegsschäden - auch kaum erhaltenswerte Gebäude. Die vorhandenen stehen nach mehr als 100 Jahren Nutzungszeit dann wahrscheinlich alle zur Disposition.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 25.09.2012 09:23, schrieb Dr. Falstaff:

Damit bekommt die Aussage "auf dem Berg(e) wohnen" gleich die richtige Bedeutung.

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Bodo Mysliwietz

Am 25.09.2012 15:46, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

und das bräuchte nur partiell der Fall sein.

Ich wohne hoch genug. Wenn ich Wasser vor der Tür habe gibt es Holland lange nicht mehr. SCNR

Ja, ich will!

Die Halden sind ja da. Allerdings wäre es auch traurig sie wieder zu verlieren. Sie prägen die Landschaft und sind zunehmend Ausflugsziele - auch für Touris.

Vielleicht kommen wir auch mal auf die Idee zwei Windmühlen am Niederrhein zu stellen die einfach nur Pumpen.

Schau in die Wiki:

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....und Quellennachweise beachten

Exakt. Man kann deshalb auch nicht pauschal von dem Ruhrgebiet reden sondern müßte sich auf den nördlichen Teil und den Niederrhein beschränken. Also überwiegend nord-nordwestlich von Essen.

Weite Teile sind auch Waldgebiete. Deine Idee wäre dann abholzen, Berge drauf, etwas Mutterboden neue Ortschaft drauf. Anschl. ehemalige Ortschaft aufschütten und renaturieren. Eher baut man dann dene nächste Shoppingpalast drauf....

Wäre für den Südlichen Teil imho unnötig. Im Zweifelsfalle müßte man mal überlegen ob man nicht den ein oder anderen "Erbstollen" neu auffährt und Grundwasser über natürliches Gefälle abführt.

Steht auch vollkommen unkritisch. Bis das im Wasser steht haben die Holländer uns vorgemacht wie man 100m-Deiche baut.

Du hast insofern recht wenn Du dicht auf weite Teile Duisburgs, Essen und Bochum beziehst. An der Peripherie entlang dieser Linie gibt es durchaus ganze Stadteile/Straßenzüge mit Häusern die einige 100Jahre alt sind. Kirchen mal nicht mit einbezogen.

Vielleicht weil man den Denkmalschutz und pflege einfach vernachlässigt hat. Die Kommunen haben ja nicht einmal genügend Eier in der Hose (sorry) alte Fassaden wieder freilegen zu lassen.

Aber mal ein anderer Aspekt. Evtl. kommt mal die Zeit wo wir froh sein können Millionen m³ aus dem Erdreich abpumpen zu können.

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Bodo Mysliwietz

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begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:

Du bist nicht "man", weil Du bis dahin längst ins Gras gebissen hast.

Die können logischerweise nicht genug Volumen bringen, denn hauptsächlich wurde natürlich Kohle gefördert, und die heizt jetzt zum zweiten Mal in gasförmiger Form.

Sorry - Stuß. Halden sind Abfalldeponien, und besser als Abfalldeponien sind keine Abfalldeponien, egal, ob grün angestrichen oder mit "Kunst" beflastert.

Das ist insofern richtig, weil man prima in Schwachlastzeiten (und das sind solche mit hohem Windstromangebot) pumpen kann - bei Flaute oder Wolken (wegen fehlendem Solarstrom) kann man auch ruhig mal eine Woche nicht pumpen, das kriegt man dann später schon wieder weg.

Ach, da steht ja was zur Finanzierung - soweit hatte ich gar nicht gelesen.

Ja, Pappi...

Hm, "gefühlsmäßig" hätte ich jetzt gesagt, es ginge (mindestens) um das gesamte Gebiet nördlich der A 430 an Dortmund. Und es sind durchaus auch weiter südlich zumindest einzelne Flächen abgesackt und versumpft, also nicht mehr wie ursprümglich nutzbar.

Nö, Wälder braucht man nicht abzuholzen, sondern kann sie "im laufenden Betrieb" zuschütten. Alle 10 Jahre einen halben Meter Schüttung auf den Boden auftragen reicht, neuer Waldboden bildet sich daraus und darauf von ganz alleine, und nach 100 Jahren liegt das Gelände dann 6-8 m höher. (Schau Dir an wie rasant Trümmerflächen von Wald überwuchert werden.) Die Ortschaften müßte man hochlegen, stimmt.

Ich denke, sowas macht man sinnvoll nach und nach, s. unten.

Schwieriges Thema. Grundsätzlich senkt der Bergbau den Grundwasserspiegel erst einmal ab - wenn er nach Betriebsende wieder ansteigt, ist das eher Renaturierung. Und den abgesunkenen Flächen kommt man nicht mit Grundwassermanagent bei, das ist Oberflächenwasser und fällt in viel größeren Mengen an. Überhaupt bezweifle ich, daß man mit Erbstaollen in der Fläche etwas werden kann - bei dem geringen Gefälle können die nur Grubengebäude trocken halten, aber nicht in der Fläche Grundwasser absenken.

Stimmt auch wieder. Ich habe mich durch "16 m abgesunken" ins Bockshorn jagen lassen. Mal schauen: Der Burgplatz liegt auf ungefähr

75 m Höhe, der Rhein bei Ruhrort auf 20 m. Das reicht eigentlich, da ist noch für ein paar Keller Platz drunter.

Andererseits: 50 m Höhenunterscheid auf ca. 20 km - das ist ja nun auch nicht das meiste Gefälle.

Er wer macht uns vor, wie man Regendächer übers Ruhrgebiet baut, damit es hinterm Deich nicht trotzdem volläuft?

Die meisten Gebäude wird es in fünfzig Jahren aus energetischen Gründen nicht mehr geben: Die Heizkostenrechnung! Alles (bis auf Denkmale), was nach ca. 1850 gebaut wurde, wird abgerissen und durch Nullenergiegebäude ersetzt werden. Und die könnten völlig anders aussehen als heutige Siedlungsformen - ich hatte mal ringwallartige Wohnburgen in Quartiergröße mit einem Durchmesser von mehreren hundert Metern bis Kilometer und einen überdachten Atrium vorgeschlagen.

Die brauchen ohnehin umfängliche "Kellergeschosse" für die Ver- und Entsorgung, einen unterirdischen Gleisanschluß usw. Diese "technischen Einrichtungen" kann man dann auch einfach auf dem "alten Planum" oberirdisch bauen und dann die "oberirdischen Bauteile" oben drauf. Spart im Ergebnis ausschachten. (In Bremen sind oberirdische Kellergeschosse vielfach üblich, weil das Grundwasser so hoch ansteht und manche Stadtbezirke nach heftigeren Wettern ziemlich regelmäßig absaufen - Bremen hat mit Walsum usw. insofern Ähnlichkeit, weil die norddeutsche Küste kontinuierlich absinkt und Teile Bremens nicht mehr durch den natürlichen Sielzug (bei Ebbe Tore auf, bei Flut wieder zu) entwässert werden können, sondern inzwischen auch kontinuierlich gepumpt werden muß. Und Bergbau und damit Erbstollen haben wir schon gleich gar nicht - wohin sollen die auch führen?)

Im Zuge der ohnehin erforderlichen Erneuerung des Baubestands zumindest in den gemäßigten Zonen ist es dann kein besonderes Problem, die Geländehöhe gleich mitanzupassen. Und genau das wird man auch in den "Ortschaften in den Wäldern" (s. o.) machen.

Die Kirchen sind auch ersetzbar, und die werden jetzt schon reihenweise umgenutzt oder abgerissen. (Irgendwann muß der Religionswahn doch auch mal ein Ende haben.) da belieben dann halt ein paar Museumsbauten übrig, aber im Ruhrgebiet gibt es kaum erhaltenswerte Kirchgebäude - viel mehr als der Essener Dom fällt mir auch nicht ein. (Ok, da gibt es in Werden noch ein paar mitzelalterliche Sachen, und die Stiepeler Dorfkirche (die liegt hoch genug) und so, aber das war's dann auch schon.)

Nee, weil man den Umweltschutz vernachlässigt und nicht nachhaltig gewirtschaftet hat. Und nun sind die Kohlenwasserstoffe alle und die Luft zu treibhausgasbelastet, um noch mehr Kohle zu verbrennen.

Wozu auch?

Zwei Dinge sind in Deutschland ganz bestimmt nicht knapp: Das sind Salz und Wasser. Nicht mal die Bundesregierung wird den Regen abschaffen oder zur Banksterrettung verpfänden können.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Obersorry - Oberstuß

Halden sind Abraumdeponien und keine Abfall- bzw. Mülldeponien. Abraum ist der `Erdaushub` der zuwenig/keine Kohle enthält aber den Zugang zur abbauwürdigen Kohle verperrte.

Den Rest von Deinem Geseire spare ich mir, denn an Ahnungslosigkeit und Dummheit ist es nicht zu überbieten.

Schreib doch demnächst rein:

X-No-Ahnung: Yes

und alles wird gut

Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig) Wolfgang

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Wolfgang Allinger

"Wolfgang Allinger" schrieb im Newsbeitrag news:CH$ snipped-for-privacy@allinger-307049.user.uni-berlin...

Hi, die Halden enthalten aber auch einen Teil des "Drecks", der unvermeidlich mitgefördert wurde. Ist sogar noch was Kohle oder Erz drin, so manche Halde hat schonmal gebrannt. Das Bergematerial ist leider zu locker, um damit Stollen zu verfüllen.

er ist eben ne Flachwassertonne.

Ne andere Methode wär zu überlegen, alle größeren Stollen weiter "aufbohren" und dann auszubauen, überflutungsresistenter Stahlbeton-Tunnelbau. Könnte man dann absaufen lassen und vergessen. Aufwand mit Licht und Luft muß man nicht groß treiben, ev aus den Fernstollen gar ein ruhrpottweites UBahn-Netz zusammenstoppeln. All die nutzbare Fernwärme, Erdwärme, Lagerraum, Pilzzucht, Gas-Sammler...... irgendwann wird die Technologie zur Untergrundstadt sich lohnen, auf dieser knubbeligen Karnickelwelt.

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gUnther nanonüm

Am 24.09.2012 21:55, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Das Gegenteil wurde gemacht. Durch gezieltes Absenken im Bereich des Duisburger Hafens konnte erforderliches Ausbaggern umgangen werden. HB

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Hannes

Am 26.09.2012 05:38, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Aber Du hattest gefragt ob "man" will. Ich zähle mich zu denen die das wollen.

Für die kritischen Regionen könnte es durchaus reichen. Über die Jahrhunderte hinweg sind hier soviel Halden entstanden, das selbst die Webseiten....

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....nicht alles abdecken.

Halden sind geologischer Bodenaushub und heute z.T. wieder wichtige Biotope. Auf einigen der Halden und sogar belasteten Brachflächen von Stahlwerken finden sich heute z.T. Pflanzen (und Tiere) wieder die für die Biologen in D und Mitteleuropa als ausgestorben galten!

SCNR

schmeiß den alten Atlas oder die alte Straßenkarte weg. Die A430 ist seit 20 Jahren Geschichte.

Aus meiner Sicht vollkommen unkritisch. Südlich der Essener Stadtmitte geht es nur noch bergauf/-ab und ist durchweg hügelig. Dazischen verlauft seit Jahrtausenden das Ruhrtal. Bis zum Ruhort in Duisburg muß die Ruhr gleiche mehrere Schleusen, Wehre und Stauseen passieren. Die Ruhrauen sind über mehrere 10km Naturschutz- und Trinkwassergewinnungsgebiet.

Aus meiner Sicht fangen die eigentlichen Grundwasserprobleme ungefähr ab Duisburg an. Das ist so der vestische Bereich (Dorsten, Haltern, Kirchhellen) und dann den Nierrhein bis Voerde rauf. Allerdings wird in Essen noch ein Schacht zur Wasserhaltung aufrecht erhalten damit die Oberhausener Innenstadt nicht abseuft.

Und über 100 Jahre lang vernichten wir ein Ökosystem?!

Gerade der Bergbau vor 50 bis 250 Jahren hat im südlichen Teil zu vollkommen unterschiedlichen Grundwasserlagen geführt. An einigen Stellen gab es einen deutlichen Anstieg woanders eine Senkung.

Ich bezog mich damit auch nicht auf den nordwestlichen Teils des Ruhrgebiets, sondern mehr auf den südlichen Teil - entlang des Ruhrtals.

Das trifft baer nicht mehr wirklich das dichtbesiedelte Ruhrgebiet. Wenn wir von Ewigkeitskosten reden dan über existierende Orstchaften wie Dinslaken, Wesel, Voerde die erst durch den Berbau tiefergelgt wurden. Wenige km weiter sind dann Landstrich die sich bei ca. 10 bis >> aber sonst gibt es

Dann müßte man den Denkmalschutz schon ändern.

[...]

Allein was kirchliche Sakralbauten betrifft gibt es ca. 15 Stück, im alter von 600 bis >1200 Jahre alter, auf Essener Stadtgebiet. Das reicht für Bremen und Hamburg zusammen ;-)

Von anderen Gebäuden die bis mind. 15 Jahrhundert zurück gehen wollen wir mal nicht reden.

Es sei nur mal Essen-Kettwig / -Werden /-Schuir /-Bredeney /-Kupferdreh zu nennen wo man Fachwerk - und Steinhäuser, Höfe mit über tausendjähriger Geschichte findet.

Schau mal rein und sag mir ob das erhaltenswert ist?

Weil es schön ist. Weil es Geschichte ist?

Du wirst Dich wundern. Die Wasserhaltung des Schacht Heinrich in Essen dient nicht nur dem Schutz der Oberhausener City, sie dient auch als Trinkwassernotreserve...

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Bodo Mysliwietz

Am 26.09.2012 17:05, schrieb gUnther nanonüm:

Der Dreck bezieht sich aber fast nur auf Kohle und das bei älteren Halden. Die ganz großen Halden die in den letzten Jahrzehnten entstanden sind, sind im wahrsten Sinne des Wortes durch die (Kohlen-)Wäsche gegangen.

Das stimmt so pauschal nicht. Der sogenannte Bergeversatz/Blasversatz wurde aus techn. Kostengründen kaum praktiziert.

Stollen sind eher tagesnahe Grubenbaue, mit eher horizontalem Tagesort. Quasi einen Tunnel den man in einen Berg auffährt. Das gibt/gab es aber nur in der Pampa des südlichen Ruhrgebiets. Also nicht der heutige Großstadtbereich. Was Du meinst wären dann Strecken die durch vertikale Strecken zu erreichen sind.....

Bist Du einmal im Leben für eine Stunde ca. 1000m unter der Erde gewesen? Weißt Du was Platzangst ist? Die Vorstellung 1000m über sich zu haben? Da werden viele kneifen.

Derartige Grubengasnutzung wird schon praktiziert. Überlegungen/Studien zur Nutzung als Pumpspeicherkraftwerk gibt es schon. Z.B.

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Warum sollte ich mich in den tiefen Untergrund verkriechen, wenn Sonne und frische Luft zu Tage sind?

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Bodo Mysliwietz

"Bodo Mysliwietz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, das erzähle besser mal den Stolbergern mit ihrer Bleimine... Es gibt viele Halden, meist inzwischen bewaldet.

ja, weil man das Zeug nicht billig verdichtet kriegt. Sand geht besser.

Fast alle ehemaligen Bergwerke der 70er sind untertage miteinander verbunden. Man könnte sich den Hellweg sparen...

na und? Autotunnels in der Tiefe wären echt nonsense. Da fahren elektrische Bimmelbahnen. Also könnte man mit dem Fuhrstuhl runter.

Mach die Augen zu und stell Dir vor, auf der Oberfläche einer winzigen Erdkugel zu stehen, kaum sichtbar umgeben von einer hauchdünnen Luftschicht, und riesige Fusionsexplosionen ringsum bestrahlen Dein ärmliches Stückchen Dreck unter den Füßen...kein Fluchtweg, kein Entkommen, nur kalte Leere und tötliches Schweigen.......iiiiiich falleeeeeeee!!!!11elf.

ja, warum solltest Du? Vielleicht hängt Dich ein liebevoller Zeitgenosse zum trocknen auf? Die meisten Menschen in unseren Breiten verbringen ihre Zeit eher selten im Freien. Das wird noch abnehmen...hat Nachteile, klar, aber die hat Kleidung auch.

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gUnther nanonüm

Och ich war mal einen ganzen Tag/Schicht in Ibbenbüren Nordschacht. IIRC hatte ich rund 1500m überm Kopp. Hat mich nicht gestört. Mir graut vor nix. BTW `Grautvornix` hatte ich immer als Helmaufschrift auf meinen Helmen anstatt Namensschild.

Platzangst hab ich nicht, der Transport über mehrere km (3?) bäuchlings liegend auf den Förderbändern war sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch das hab ich überstanden. Hatte auch zwei Obersteiger als persönliche Aufpasser dabei. Einer vorne weg und einer hinter mir, damit ich ja nicht irgendwo verloren ging oder gar durchflutschte. Die Flutschgefahr sah ich eher weniger, bin schliesslich deutlich untergross für meinen Umfang :) Extra für mich haben sie die Bänder leergefahren und liessen sie etwas langsamer laufen, bis ich durch war :)

Die echten Kumpel liegen noch oben auf der Kohle und werden mit der transportiert und springen ohne Halt auf und ab. Sehr sportlich!

IIRC 3-4x umgestiegen und viele hundert Meter zu Fuss.

Vor Ort angekommen stellte sich raus, dass wegen eines Wassereinbruchs an dem Tag nicht gesprengt wurde. Eigentlich war ich mit einem befreundeten Obersteiger deswegen von Moers aus angereist. Schade, aber eben nicht zu ändern. Trotzdem ein sehr informativer Tag.

Ok, die gestellten weissen Klamotten waren hinterher nicht mehr richtig weiss, das Fell auch nicht, aber nix, was eine gute Dusche nicht hinkriegt.

Glück auf!

Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig) Wolfgang

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Wolfgang Allinger

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begin quoting, Bodo Mysliwietz schrieb:

Dann leidest Du unter hochgradigem Realitätsverlust. Zum betreffenden Zeitpunkt kannst Du nämlich nichts mehr wollen, und jetzt hast Du für dann nichts zu wollen. Du hast genau nichts zu entscheiden, was erst frühestens in 50-100 Jahren zu entscheiden ist. Isso.

Wenn Du meinst...

Ich schrieb doch, daß es Abfälle sind. Sonst hätte man es verwertet und nicht in die Gegend gekippt.

Das ist eine absolute Leeraussage.

Die brauchen also Bereiche, die von unseren Kulturzerstör^W Bauern nicht beackert werden. Wenig überraschend. Aber sie brauchen keine Halden.

Das ist mir doch scheißegal, wie der Ruhrschnellweg alle paar Jahre umbenannt wird.

Aber nicht aus Sicht der Eigentümer.

Die Siepentäler hast Du vergessen.

Alles bekannt. Trotzdem gibt es Bergschädengebiete und abgesackte Flächen.

Aha. Also muß zumindest die auch schonmal höhergelegt werden.

Wenn Du lesen kannst: Nein, es wird nicht vernichtet, sondern kommt damit prima zurecht. Einfach mal die Augen aufmachen in der Natur.

Es ändert sich am Zustand gar nichts: Der wird vorher durch Pumpen aufrechterhalten, hinterher geht es auch ohne. Das Ökosystem würde nur dann verschwinden (nämlich absaufen), wenn man gar nichts täte, heißt: die Pumpen abstellt.

Ich schrieb doch: Schwieriges Thema.

Wir waren uns schon einig, daß das der unproblematischere ist.

Essen wurde auch tiefergelegt. Und um eine einzelne Region zu schützen, muß man das gesamte Zulaufgebiet "überdachen" (oder den Zulauf dann um den betreffenden Bereich drumherumleiten, was praktisch bedeuten würde, daß dann die Emscher "da oben auf dem Damm" fließen würde. Sowas gibt es streckenweise wirklich).

Die kann man dann so lassen.

... und seinen Zuflüssen ...

Also ca. 50 km Strom- und Flußbetten in Betontröge verlegen... Ob's das wohl bringt?

Müßte man? Wieviel Prozent der Gebäude stehen denn unter Denkmalsschutz, daß es von "die meisten" wesentliche Abstriche machen würde?

Also eine Handvoll. Unwesentlich.

Es ist quantitativ pille-palle. Und ob es erhaltenswert ist, entscheidet dann schlicht der Besitzer, der für die Energiekosten aufkommen muß.

Vornehm geht die Welt zugrunde.

Weil sich's gerade so ergeben hat. Es gäbe auch andere Möglichkeiten. Im Baldeneyseee ist wirklich genug Wasser, und es kommen jedes Jahr 80 cm vom Himmel.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Hannes schrieb:

Daß man einen Flußlauf nicht anheben kann, ist mir schon klar. Und daß man den Rhein nicht mehr mäandern läßt wie zu Urzeiten, auch. (Daß das dann zu Hochwasserproblemen führt, sollte bekannt sein - als der Oberrhein noch nicht "geradeaus" verlief, stand die Kölner Altstadt auch nicht regelmäßig unter Wasser.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

___________ ( Weinberge ) ----------- o o __ UooU\.'@@@@@@`. \__/(@@@@@@@@@@) (@@@@@@@@) `YY~~~~YY' || ||

Reply to
Dr. Falstaff

Am 27.09.2012 13:30, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Ooooch, Staustufe, Stausee...

Carsten

Reply to
Carsten Thumulla

Am 26.09.2012 21:41, schrieb gUnther nanonüm:

Wie war das Topic nochmal? Brennen Bleiminen?

Nein, weil das verbringen extrem Arbeits/Betriebskostenaufwendig ist. Beim Blasversatz ist es noch feiner als Sand.

...ich glaube Du kennst nicht wirklich die Hauptschlagadern des Ruhrgebiets. Ich freue mich auch wie Du aufzeigst wie man mit bestehenden Grubenbauen von Bochum-Stiepel nach Oberhausen-Sterkrade kommt - oder von Dortmund-Eichlinghofen nach Gelsenkirchen-Buer.

Ich glaube Du hast nicht verstanden was ich geschriben habe - evtl. nichtmal worauf ich geantwortet habe.

Ich seh' schon, Du schreibst wieder aus weiter Erfahrung. Vermutlich gehörst Du auch zu denen die man unter Tage mit 5 Mann einfangen, sichern und bepisst nach über Tage bringen muß.

Bitte erspare uns wieder Deine besonderen geistigen Ausgüsse. Ralf's ansinnen war wohl eher eine sachliche Idee. Wenn auch visionär, braucht er und andere nicht die Ergüsse die Dir scheinbar überdicke Tüten bringen.

Vielleicht sollte Dich auch mal einer an die Sonne bringen.

Reply to
Bodo Mysliwietz

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