für einen Versuchsaufbau bin ich auf der Suche nach einem Linearantrieb, der im Temperaturbereich von -40°C bis +100°C funktionsfähig ist. Außerdem ist eine rel. Luftfeuchtigkeit von bis zu
95% im positiven Temperaturbereich vorgesehen. Das Linearsystem soll mithilfe einer Kolbenstange eine Kraft von etwa 100N auf eine Oberfläche aufbringen können.
Ich habe schon ein wenig im Netz gesucht, habe aber bis dato keinen Anbieter gefunden, der die zugegebenermaßen hohen Anforderungen erfüllen kann. Habe deswegen schon über eine Art Schutzhülle für den Antrieb nachgedacht. Vielleicht hat hier jemand eine bessere Idee.
Wenn die Kraft nicht über den ganzen Hub konstant sein, sondern nur an einer bestimmten Stelle den genannten Wert erreichen muss, würde ich einen federbelasteten pneumatischen Antrieb empfehlen. Die Feder für den Arbeitshub und die Druckluft nur für den Rückhub zu verwenden hätte den Vorteil, dass die erzielte Kraft relativ leicht einzustellen und vom Zuluftdruck unabhängig wäre. Alles, was man zur Ansteuerung bräuchte, wäre dann ein 3/2-Wege-(Magnet-)Ventil zur Be- und Entlüftung.
Ein Membranantrieb (wie für Ventile in der Prozesstechnik üblich) hätte gegenüber einem Pneumatikzylinder wahrscheinlich den Vorteil eines etwas besseren Reibungs-/Hystereseverhaltens und geringerer Anfälligkeit für Vereisung durch feuchte Zuluft. Der mit Membranen aus NBR mögliche Temperaturbereich entspricht auch ziemlich genau dem geforderten.
Allerdings dürfte es nicht ganz einfach werden, einen Membranantrieb zu finden, der 15 mm Hub macht und trotzdem bei bis zum Anschlag entspannten Federn nur 100 N aufbringt. Mit einem unserer eigenen schaffe ich das nur, wenn ich ihn einer seiner drei Federn beraube ...
Bei einem federlosen Membranantrieb, um eine konstante Kraft über den ganzen Hub zu erzielen, käme es natürlich (wie bei einer Ausführung mit Pneumatikzylinder) nur auf die richtige Dosierung des Luftdrucks an. Zur Ansteuerung bräuchte man dann einen Druckregler und ein 5/2-Wegeventil.
Die einfache Veränderbarkeit der Kraft über den Kolbendruck ist aber gerade der Charme einer pneumatischen Lösung.
Für den Versuchsbetrieb wäre dann auch nicht mehr erforderlich, evtl. noch ein genaueres Druckregelventil als standardmäßig. Elektronisch ließe sich der Druck sehr genau und durchaus preiswert durch ein Proportionalventil einstellen.
Hallo, ich verstehe nicht ganz warum das so hohe Anforderungen sein sollen,
100 N sind nicht viel, eine Geschwindigkeit ist scheinbar nicht gefordert, Genauigkeit auch nicht - wie wäre es mit einer Spindelmutter auf einer nicht so leicht vereisenden Spindel, ggf. mit einerm Balg abgedeckt? Dann noch einen Getriebemotor und ein wenig Elektronik ...
eigentlich die einfachste lösung, aber da sich der versuch in den beschriebenen klimabedingungen abspielt, sollte eigentlich keiner in die kammer hineinmüssen während des versuchs. also ist eine automatisierung schon nötig.
stimmt eigentlich, mit dem tragbaren kompressor (den ich die ganze zzeit nicht bedacht habe) wäre das eine elegante lösung. mal schauen was man d.h. ich da machen kann, danke!
Nein - dann ist zunächst einmal nur eine Möglichkeit der *Fernbedienung* nötig. Wenn das Gewicht nämlich nur sporadisch aufgebracht werden muss, lässt sich das bei Raimunds Aufbau mit einem Gewicht prima (und billig) per Hand über einen Seilzug machen, am besten mit einem Hebel, der die Betätigungskraft auf meinetwegen 10 N reduziert - 150 mm Hub sollten ja kein Problem sein. Über die Durchführung aus der Kammer heraus müsste man sich halt ein paar Gedanken machen und über das beste Material für das Seil.
*an-den-Kopf-hau* Klar, hab ich doch auch schon mal propagiert! Warum ist mir das in diesem Fall nicht mehr eingefallen?
Oder (schon wieder komplizierter, dafür "eleganter") man nimmt einen Behälter, den man von außen mit einer geeigneten Flüssigkeit (Öl? Glykol?) befüllt oder entleert.
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