der Auspuffkrümmer meines Autos ist mit Stehbolzen aus Stahl und Unterlegscheiben mit Muttern aus Aluminium (nicht Kupfer!) befestigt. Warum wählt man diese Kombination?
- damit die Mutter leichter entfernt werden kann, wenn sie festsitzt?
- damit sie nicht festrostet?
- aus thermischen Gründen, weil es da sehr heiß wird
Am Tue, 8 May 2007 20:06:55 +0200 schrieb Hans Winklmaier:
Thermische Gründe wohl kaum. Aber (so vermutend) Aluschraube/Mutter einmal angezogen wird sich nicht losrappeln weil die Reibkräfte zu hoch sind. Nach dem ersten entfernen dürfte sie dann auch Schrott sein.
"Peter Niessen" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@40tude.net...
Nimms nicht persönlich, aber das ist schwachsin ;-)
Die thermischen Gründe sprechen gegen das Alumminium. Der Grund liegt erstens in der Herstellung (einfacher, schneller), zweitens ist der Alu-Preis deutlich unter dem Kupferpreis. Kupfer ist zur Zeit sogar teuerer als Edelstahl. Und als letztes bleibt noch die Korrosionsbeständigkeit (Stahlmutter Rost, Kupfer Kontaktkorrosion).
Ich hoffe, dass deine Frage damit beantwortet sind.
Grundsätzlich zwischen jedem WS. Bei Alu und Stahl ist mir persönlich keine negative Reaktion bekannt.
Kupfer und Stahl ergeben eine typische "elektrochemische Korrosion". Kupfer und Alu ist diese Reaktion noch viel deutlicher.
(Folgendes weiß ich nicht 100%) Alu ist ein edleres Metall wie Stahl und somit findet keine elektrochemische Korrosion statt. Zink ist ein undleres Metall und somit findet keine ... statt. siehe verzinkte Schrauben, Bleche, ...
Jein. Alu bildet eine Oxidschicht, die luftundurchlässig ist. Deswegen bildet sich diese Schicht schon nach ein paar Sekundenbruchteilen und weiter passiert dann nichts mehr.
Selbiges, auch Zink bildet eine luftdichte Oxidschicht.
Da zählt noch was anderes. Wenn die Zinkschicht mal angekratzt ist, löst sich wegen des elektrochemischen Potetialunterschiedes zu Eisen das Zink in Wasser etwas auf, wird zum Eisen transportiert und lagert sich dort wieder an. Der Kratzer im Zink verheilt sozusagen von alleine wieder. Deswegen ist Zink so wunderbar als Rostschutz geeignet. Ob das bei Alu ähnlich ginge, ist wohl eher eine hypothetiche Frage, da sich Alu mit Eisen wegen der Kristallstruktur nicht verbindet.
Andersherum ist Gold oder Kupfer als Korrosions-Schutzschicht ungeeignet: Wenn da ein Kratzer drin ist, wirkt die Korrosion, die sonst verteilt auf der ganzen Bauteiloberfläche wirken würde konzentriert an der Stelle, wo das Eisen blank liegt. Deswegen die heftige Korrosion, wenn Eisen und Kupfer zusammen in der selben Brühe liegen.
Ich konnte mal beobachten, wie sich verzinkte Schrauben in einem Kupferblech unter Wasser innerhalb von 5 Monaten in Wohlgefallen aufgelöst haben - wenn Zink und Kupfer zusammentreffen, dann rettet das Zink auch nicht mehr seine an sich wasserdichte Oxidschicht, der chemische Angriff ist dann einfach zu heftig.
Chrom bildet übrigens auch sehr schnell eine luftdichte Oxidschicht, nur ist die sogar so dünn, dass man durchsehen kann und das glänzende Metall darunter sieht.
Eisen im Zusammenhang mit Autos ist deswegen so rostgefährdet, weil die Oxidschicht nicht dicht ist. Schlimmer noch verbindet sich Eisenoxid auch noch irgendwie mit Wasser was zu einer Vergrößerung des Volumens führt. Das führt zu Rissen, die dann die an sich einigermaßen hilfreiche Oxidschicht sofort wieder aufbrechen. Wenn im Wasser auch noch Chlorionen drin sind (Streusalz) wird dieser Effekt besonders heftig.
Auch richtig, bis Salzwasser ins Spiel kommt. Dann ist es um die meisten Alusorten schnell geschehen. Wenn ich mich da an mein Praktikum bei Audi zurück erinnere mit dem Salzsprühtest... Grausam.
Vielleicht hilft beim Auspuff ja die Hitze gegen das Salzwasser, was dem Überleben der abenteuerlichen Kombination durchaus hilfreich sein könnte. Im Übrigen überzieht sich auch Edelstahl mit einer elektrisch isolierenden (Chrom-)Oxidschicht, so dass schon theoretische Schlupflöcher für eine dauerhafte Verbindung gegeben wären. Wie im richtigen Leben: Probieren geht über studieren...
Am Wed, 9 May 2007 12:59:28 +0200 schrieb Thomas Enzinger:
Bei Bussen findet man recht häufig die Kombination von Eisenträgern und Alublechen. Das geht gut, solange die Trennschicht (Gummidichtung, Kleber, Lack) zwischen den beiden WS in Ordnung ist.
Sobald aber mal eine metallische Verbindung zwischen Alu und Eisen entsteht und Spritzwasser dazukommt (Streusalz), wird Alu sehr schnell aufgelöst und verwandelt sich in ein Pulver. Ein 1mm dickes Alublech kann in ca. 3 Monaten komplett durchgammeln.
Insofern scheint mir die Kombination von Auspuffkrümmer aus Eisen und Aluschrauben reichlich gewagt. Denn Spritzwasser wird wohl in jedem Motorraum auftreten.
"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:4641b2c2$0$20298$ snipped-for-privacy@newsspool3.arcor-online.net...
Stimmt, bis auf die Zeit. Bei natürlicher Korrosion bildet sich die erste Oxidschicht schnell 0,001 mikrometer doch diese wird mit der Zeit (1 Jahr oder länger) bis zu 10 mikrometer oder mehr dick. Diese Oxidschicht leitet nur sehr schlecht bis (fast) gar nicht. Deswegen.... Habe dies nur geschrieben, um meinen Wissenstand zu überprüfen, also, fals du ein paar Fehler findest, korrigiere mich bitte. Bis auf diesen Satz oder was er halt ist.
Eisen? Naja, ein Maschinenbauer bist du jedenfals nicht. Es gibt durch aus Stähle (keine Edelstähle & Co!) die eine Oxidschicht bilden, wie Alu oder Kupfer.
Jeep, doch ist die Belastung mit Spritzwasser bei Lastwagen deutlich höher als bei Autos, da diese im Dauereinsatz auf der Autobahn fahren. Desweiteren werden Autos schon seit 20 Jahren, oder länger, für einen Betriebszeitraum von 5-6 Jahren ausgelegt und berechnet. Danach muss du jedes Jahr mindestens einmal pro Jahr in die Werkstatt oder das Auto fällt auseinander. Das wünschen sich halt die Firmen.
Das habe ich blöd formuliert, mein Fehler. Ich meinte, dass es auch Stähle gibt, die eine schützende Korrosionsschicht wie Alu bilden. Es handelt sich hier nicht um Edelstahl (hochlegierte Stähle), sondern um ganz "normale" Stähle".
Die Frage nach der Zeit ist wohl müßig, die Schicht dürfe irgendwie in der Art einer exp(-t) -Funktion wachsen. Ab wann sie da ist, ist da nicht zu beantworten.
Deswegen, und weil ich zum Teil Machinenbauer bin, schrieb ich _Eisen_. Gemeint habe ich damit alle Werkstoffe, die in diesem Zusammenhang sich chemisch wie Eisen verhalten und zum größten Teil auch daraus bestehen, was für die meisten Stähle zutrifft. Gut, 'Eisenwerkstoffe' hätte besser gepasst.
Ich grübel schon seit Gestern, wie der Stahl hieß mit dem inne DDR die Rohrbrücken gebaut wurden. Der Rostete oberflächlich - und das wars. Sieht besch***** aus hält aber ewig.
Hilf mir mal jemand, bitte bitte. Das kommt immer wieder hoch, und der Name fällt mir ums verrecken nicht ein. Kristian
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