Zu hohes Grundwasser (Dresden)

Christian Hoffmann schrieb:

Lol - würde man dies Versuchen müßte man sicher auch Panzerglasscheiben einsetzen ansonsten sind normale Fenster lange vorher weg.

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Bodo Mysliwietz
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Also wenn es richtig teuer werden darf, hätte ich auch noch eine Idee anzubieten: Prinzip Wasserbett: Ein Behältersystem aus Folie, Fläche wie Raum, aufpumpbar (mit Hochwasser) bis z.B. 1,50mtr oder höher. Kommt Hochwasser, wird das Folienbecken mit dem Hochwasser befüllt, fällt das Hochwasser, wird das Behältnis bis zu einem bestimmten Restniveau ausgepumpt und es fällt in sich zusammen. Das ganze kann man noch mit einem oben aufgelegten begehbaren Boden versehen, so dass dieser nach dem Auspumpen gleich wieder als Bodenfläche benutzt werden könnte. Allerdings verliert man ca 20cm an Raumhöhe, damit keine zu scharfe Knickstellen in der Folie entstehen und auch wegen der Entfeuchung.

Zur Entfeuchtung werden Entfeuchtungskanäle integriert, die entlang der Wände und in der Bodenplatte (bündig verlegt) verlaufen. Vorteilhaft wäre, wenn die der Unterboden aus einem Gitterboden bestünde, damit die Bodenplatte besser entfeuchtet werden kann.

Wenn überhaupt, dürfte sich so ein System nur bei regelmäßigen Überschwemmungen lohnen. Geschätzte Kosten in Einzelfertigung mit 1,5mm PVC-Folie rund

7000-10000 EUR für ein Rechteck-Zimmer mit rund 35qm Fläche. Industriell gefertigt sicherlich weniger. Auf Wunsch können die aus dem Schwimmbadbereich bekannten Applikationen wie die LmaA-Zunge gegen Aupreis eingearbeitet werden. Problem ist das sehr hohe Gewicht des Systems. Da braucht es dann schon ein paar Mann, das Teil in den Keller zu wuchten.

Grüße Harald, schnell mal zum Patentamt rennend und auf 0,8mm Folienstärke reduzierend und dafür die Marge heraufsetzen

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Harald Maedl

Moin,

Harald Maedl schrub:

Nur werden so leider der Boden und die Wände genauso naß wie ohne diese Maßname. Es löst also exakt garkein Problem.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Ich bin auch nicht überzeugt davon, allerdings könnte man mit einem Wasserbehälter den Fussboden im Erdgeschoss beschweren, und 20 cm Pegel sollten da eine Wirkung zeigen. Vielleicht würde es helfen zumindest in der Mitte der großen Zimmer, mit Wandabstand größer als 1m, temporär sowas unterzubringen. Ich meine immer unter der Vorraussetzung die Keller-Aufblas-Methode (KAM ;o)) anzuwenden. Wenn man den Fussboden mit Maximallast (zulässig) beschwert und anschliessend aufpustet, könnte ich mir das vorstellen.

bye uwe

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Uwe 'hammernocker' Roßberg

Ralf Kusmierz schrieb: [...]

Das mit dem Überdruck halte ich nicht für eine so gute Idee. Ich sehe da drei Probleme:

1.) Fenster und Türen würdest du ca. mit dem 10fachen belasten, wofür sie ausgelegt sind. Das bedeutet, du müsstest alle Fenster und Türen auflassen und die Öffnungen anders verschließen. Das ist machbar aber zeitaufwändig. 2.) Ohne genaue statische Berechnung würde ich die Decke nicht mit 10 kN/m² in die falsche Richtung belasten. Wenn es sich um eine Stahlbetondecke handelt, dann liegt die Bewehrung auf das falschen Seite. Es bleibt die Möglichkeit, eine zusätzliche Last aufzubringen. Wenn man das Eigengewicht abzieht, dann musste eine Last aufgebracht werden, die mindestens dem doppelten der zulässigen Nutzlast entspricht. Das müsste nach und nach geschehen, so wie sich der Druck aufbaut. Wenn der Druck wegen einer Undichtigkeit entweicht, dann stürzt die Decke ein.

3.) Die Wände sind wie Fenster und Türen nicht für diese Last ausgelegt. Möglicherweise halten sie das aus. Aber das müsste genau überprüft werden.

Viele Grüße

Frank

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Frank Faulstich

Sehe ich anders. Dass das Mauerwerk durchnässt wird, ist nicht so tragisch, aber das, was an Wasser eindringt, kann dann problemlos mit einer kleinen Pumpe abgepumpt werden, ohne dass der Staudruck das Gebäude belastet. Wer mag, kann ja die Kellerwände zusätzlich vereisen. Im Grunde sind solche Maßnahmen innerhalb des Hauses eh nur Frickelei. Wer denn unbedingt im Überflutungsbereich bauen muß, der muss halt bereits bei der Bauplanung Aspekte des Hochwasserschutzes berücksichtigen.

Grüße Harald

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Harald Maedl

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Harald Maedl schrieb:

Siehst Du falsch: exakt das _ist_ das Problem - die Durchfeuchtung, insbesondere von dem vielfach verbautem Sandstein, läßt sich nur durch einen langwierigen, jahrelangen Trocknungsprozeß beseitigen, und in der Zwischenzeit hat man mit allen Problemen des feuchten Mauerwerks (Wasserabgabe, verringerte Wärmeisolation, Schimmel etc.) zu leben.

Hallo? Ohne den Gegendruck eingedrungenen Wassers ist der Staudruck natürlich vorhanden.

Dummerwise braucht man dan neue Kellerwände (Frostschäden).

Sicher richtig. Aber die Häuser sind nun einmal da und auch nicht erst kürzlich errichtet worden. Die Umweltsituation hat sich verändert: abgesehen von der Klimaerwärmung, die die das Wettergeschehen heftiger macht, sind auch früher vorhandene Polderflächen durch Eindeichung usw. verschwunden, was im Zusammenhang mit Flußregulierungen (u. a. Vertiefungen zur Schiffbarmachung) dazu führt, daß auftretende Hochwasserwellen weitaus heftiger auftreten.

Nun muß man überlegen, ob man deswegen historisch gewachsene Siedlungen (wie Dresden-Laubegast) aufgibt oder mit baulichen Maßnahmen gegen die Hochwassergefahr vorgeht. Sinnvoller als der individuelle Schutz von Einzelgebäuden kann es natürlich sein, eine Gesamtlösung zum Hochwasserschutz durch hydraulische Bauwerke zu finden. In Bremen ist das beispielsweise traditionell gar kein Thema: die tideführende Weser ist durch in das Stadtbild integrierte Deichbauwerke gezähmt, die Nebenflüsse haben an ihren Einmündungen große Flutschutzbauwerke, und ein ausgeklügeltes System von Fleeten und Pumpwerken sorgt ähnlich wie in Teilen der Niederlande dafür, daß die teilweise unter dem mittleren Flußpegel liegenden Siedlungs- und Kulturflächen wirksam entwässert werden.

An den Oberläufen der Flüsse sind das Lektionen, die erst noch gelernt werden müssen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Am 06.Apr.2006 schrieb Ralf Kusmierz:

Das wird wohl relativ schnell gehen, spätestens nach der übernächsten Flut in 5 Jahren (oder so). Die im Norden wussten das schon länger. Wer nicht will Deichen...

Kristian

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Kristian Neitsch

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