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Moin,
bei Bekannten von mir (Dresden, Elbufernähe) steigt das Grundwasser wegen des Elbe-Hochwassers durch den gestampften Kellerboden auf und wird den Keller voraussichtlich ca. einen Meter hoch überschwemmen (leergeräumt ist er schon, mit weiteren Schäden ist nicht zu rechnen, wenn die Hochwasserprognose stimmt - 2002 stand es im Erdgeschoß ca.
30 cm hoch).Ich hatte zunächst vorgeschlagen, den Keller vorbeugend mit Trinkwasser zu fluten, weil er dann zwar naß, aber nicht verschmutzt sei. Sie meinten allerdings, daß das nicht notwendig wäre, weil das aufsteigende Grundwasser nicht schmutzig sei.
Jetzt frage ich mich gerade, was denn noch getan werden könnte. Meine erste Idee war, das aufsteigende Wasser kontinuierlich abzupumpen, aber das ist nicht unbedingt gut: ohne Gegendruck würde das drückende Grundwasser wohl den Boden hochspülen, was dann zu ernsthafteren Schäden führt (oder man müßte ihn flächig mit ca. einer Tonne pro Quadratmeter belasten, aber die entsprechende Sandmenge zu beschaffen, zunächst ins Haus zu kriegen und später wieder raus dürfte auch nicht so ganz toll sein). Was wahrscheinlich möglich gewesen wäre, wäre, rechtzeitig im Keller einen Brunnen zu bohren (etwas tiefer als die Hausbreite) und das dort auftretende Wasser bei drohender Hochwasssergefahr radikal abzupumpen, um den lokalen Grundwassserspiegel vorübergehend abzusenken - solange das Grundwasser langsamer nachsickert als die Pumpe pumpt, dringt in den Keller kein Wasser ein, und die Erdschicht ist schwer genug, um dem Auftrieb zu widerstehen).
Jetzt ist mir gerade noch eine "spinnerte" Idee gekommen, und ich wollte mal fragen, ob die realisierbar ist: 1 m Wasserstand sind ca.
10 kPa - wenn man die Kellerräume abdichtet und darin den Luftdruck um etwa diesen Betrag erhöht, sollte gar kein Wasser eindringen. Die Frage ist, ob das geht.Ich sehe dabei drei Probleme:
- muß man die Räume überhaupt hinreichend dicht kriegen (_kleine_ Leckagen schaden nicht).
- müßten Türen und Fenster die erheblichen auftretenden Kräfte (ca. 10 kN/m^2) aushalten, also entsprechend verstärkt werden, und
- wirkt die entsprechende Kraft natürlich auch "nach oben" - halten die Kellerdecken das eigentlich statisch aus, sind sie also schwer oder biegesteif genug dafür? Das Haus als solches insgesamt dürfte wohl schwer genug sein, um nicht "wegzufliegen".
Habe ich irgendwas übersehen? Gibt es sonst noch gute Ideen?
Gruß aus Bremen Ralf