weils so schön is - nochmal EWD

Hallo,

aber das lässt mir anlässlich des seltsamen Absturzes meines Vereinskumpels keine Ruhe:

wie weiter unten geschildert (und bisher ohne Resonanz) hatte das Modell eine negative EWD, was mir und allen Beteiligten höchst befremdlich vorkam. Bei anschliessender Debatte ging's dann ganz allgemein um den "Einbau" einer EWD.

Meine Bauart beruht darauf, das HLW bei einfachen Modellen und Kunstfluffliegern auf 0° zur gedachten Rumpflängsachse einzubauen und danach der Tragfläche einen Einstellwinkel zu verpassen. Weiterhin hatte ich jüngst im Verein behauptet, eine Tragfläche mit 0° EWD könne keinen Auftrieb erzeugen, sollte deshalb zumindest 0,5 -1 ° haben.

Danach kamen mir für mich sehr fragliche Ansichten zu Ohren. Ein ganz ein ganz Schlauer (vielleicht hat er auch recht) meinte, er baue seine Tragflächen auf 0° Grad ein und gebe dem HLW den entsprechenden Winkel.

In verschiedenen Lektüren sieht man das auch immer unterschiedlich abgebildet oder geschildert. Mich irritiert das aber sehr, denn wenn ich überlege, dass der Rumpf eine Längsachse hat, die dem Rumpf seinen geringsten Widerstand beim Fliegen geben soll, dann würde nach meinem Verständnis ein negativ eingestelltes HLW den Rumpf aus seiner optimalen Fluglage bringen.

Bei notwendiger EWD-Änderung neige ich ja auch dazu (jedenfalls bei Seglern), unter das Leitwerk, wenn möglich, etwas runterzuklemmen. Aber für mich ist das nur eine Notlösung. Eigentlich müsste die Tragflächenauflage geändert werden. Klar, das macht ne Menge Arbeit, aber in Hinsicht auf den geringsten Rumpfwiderstand müsste sich die Sache doch lohnen. Jedenfalls hab ich das schon öfter getan und hatte nicht den Eindruck, etwas falsch gemacht zu haben.

Was is denn nu richtig?

Gruss Günther

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Günther Grund
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Günther Grund schrieb im Newsbeitrag:

Hallo!

Es gibt Modell die eine Neg.-EWD brauchten. Unter anderem gibt es auch profilierte Leitwerke.

Aber egal wie ... EWD messen, dient nur der groben Orientierung. Der Rest muß erflogen werden. Hat ein Modell schon mal ein paar hundert Meter in der Luft zurück gelegt, kann die EWD nicht all zu falsch sein. Es bleibt also der Pilotenfehler.

CU Stefan

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Stefan Hundler

Tach zusammen,

Stefan Hundler schrieb:

Das stimmt wohl, aber die profilierten Leitwerke sind ziemlich selten. Das Problem dabei ist, dass man aus praktischen Gruenden den Nullanstellwinkel rein geometrisch nimmt. Physikalisch sinnvoller waere der Anstellwinkel Null zu nennen, bei dem der Fluegel keinen Auftrieb mehr liefert, bloss ist der nicht eindeutig festgelegt also nicht nur profilabhaengig.

Weshalb das natuerlich auch so stimmt ;-) Ein "Standard"flieger iss mit EWD zwischen 0 und 1 Grad gut bedient.

Da erinnerst Du mich aber an was...

Gruss, Wolfgang

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Wolfgang Kouker

Hallo Stefan,

"Stefan Hundler" schrieb im Newsbeitrag ...

Ja, ich hatte mal die Boeing Stearman ohne Plan gekauft. Ohne Ahnung hab ich den positiven Einstellwinkel des HLW, weils mir so komisch vorkam, auf 0° geändert. Ab da flog der nur noch schei...

Wie stellst du dir das bei teuren Fertigmodellen vor? Wenn das 2,5m-Teile sind, kann ich doch nicht die Tragflächenauflage verunstalten oder das Leitwerk aus dem Rumpf fräsen und neu einkleben. Irgendwie sollte man sich doch auf die korrekte EWD verlassen können. Das ist doch nicht sone Sache wie mit dem Schwerpunkt, den sich jeder selbst zurechtbiegt, oder doch?

Doch. So war's aber. Die langsame Kurve zum Landeanflug ging in die Hose. Der Pilot war nur am meckern. Weil er glaubte, das Modell wär schwanzlastig getrimmt, hat er noch ein paar Grämmchen Blei in die Nase getan. Und dann war's noch schlimmer geworden.

Gruss Günther

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Günther Grund

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb im Newsbeitrag ...

Das kommt aber auf das Profil drauf an, denk ich. Bei meinen paar Eigenkonstruktionen hab ich mich um die EWD auch nicht geschert. Die Auflage für die Fläche kam parallel zur Längsachse und darauf kam die Fläche mit der geraden Unterseite. Ich war der Meinung, nu hätte ich schon einen Einstellwinkel. Stimmt wohl auch, wenn ich die EWD-Programme so sehe.

Wie sieht's denn aber mit meiner Kernfrage aus: EWD erzielen durch Einstellwinkel des HLW oder der TF?

Gruss Günther

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Günther Grund

Hallo Günther!

Günther Grund schrieb:

Ich verleihe meiner Hoffnung Ausdruck, dass du daraufhin flux zu einer Runde Hopfenkompott verdonnert wurdest! Such doch einmal nach dem Begriff "Nullauftriebswinkel".

Bei den Fliegern, wo das tatsächlich eine Rolle spielt, nämlich bei Hochleistungsseglern, ist die "Längsachse" des Rumpfes etwa so verbogen, wie der Strömungsverlauf an demselben. Und da stellt sich auch die Frage, bei welchem Flugzustand sich der geringste Widerstand einstellen soll. Bestes Gleisten oder geringstes Sinken.

Durch bestimmte Strömungsverhältnisse (besonders hinter der TF) ist Einstellwinkel des HL nicht immer gleich Anstellwinkel. Und Letzterer ist an der Flugmechanik maßgeblich beteiligt!

Mir doch wurscht ;-)

ciao, Fritz

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Fritz Reschen

Wolfgang Kouker schrieb:

Wen nicht?

ciao, Fritz

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Fritz Reschen

Hallo Günther!

Günther Grund schrieb:[ ... ]

Die TF hat im Bereich des Auslegungs- ca einen bestimmten Anstellwinkel. Den lässt du dann mit der Rumpfachse so zusammenspielen, dass sich am Rumpf der geringste Widerstand einstellt. Mithilfe von Schwerpunktlage und dazupassendem HL- EW wird die Fluglage erreicht. Ganz einfach, oder?

ciao, Fritz

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Fritz Reschen

Hi, EWD - Einstellwinkel DIFFERENZ !

Einstellwinkel am Flügel so das der Flieger im Normalflug gerade liegt... rumpfachse waagerecht... Einstellwinkeldifferenz ist dann die winkeldifferenz zwischen Tragflächeneinstellwinkel und HLW - Einstellwinkel.

D.h. Du kannst dem Flieger einen Einstellwinkel der Tragfläche mit 1° verpassen, und trotzdem eine EWD von Null ° einstellen indem Du dem HLW auch

1° Einstellwinkel gibst ... würdest des HLW nicht mit 1° einbauen sonden mit 0° dann hättest 1° EWD....

Ist doch ganz einfach ?

So, aber es gibt auch modelle die wenn die falsch eingestellt sind ungünstiges profil haben etc. unterschneiden, auf tiefe weggehen, und bei steigender geschwindigkeit nicht mehr zu steuern sind sondern immer weiter runterdrücken... da kann man den flieger nur noch retten in dem man den auf den rücken legt und fahrt raus nimmt.

Grüsse aus Köln. Peter

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Peter Brinkmann

Wolfgang Kouker schrieb:

Der Nullauftriebswinkel lässt sich ebenso wie der Nullmomentenbeiwert recht einfach mittels der Profilkoordinaten berechnen. Ich hatte da mal so ein kleines Turbopascalprogramm auf einem CP/M Rechner... Irgendwo sollte der Algorithmus noch rumliegen, ich werde bei Gelegenheit mal danach suchen.

Dietmar

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Dietmar Langenohl

Hallo Fritz,

"Fritz Reschen" schrieb im Newsbeitrag ...

Äh, ich meinte, eine symmetrische Fläche hätte bei 0° keinen Auftrieb, da ja die Sukhoij symmetrisches Profil hatte. Richtik?

Na ich denke, der ist nur einmal optimal vorhanden und ändert sich nachteilig durch falsche Aufteilung der Einstellwinkel.

Gruss Günther

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Günther Grund

servus dietmar! ;-)

Dietmar Langenohl schrieb:

falls es verschütt gegangen sein sollte -> glauert´sche substitution

hab ich im profile-modul meines unsäglichen airplane.zip anno tobak basicmässig verwurstet.

cu/2,

rüdiger

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Ruediger Zoll

Hallo Guenther,

Am 03.06.04 schrieb Guenther Grund:

Schnurz, solange Du nicht gerade einen Dauerflugrekord beim Streckensegeln erreichen willst. Ob der Rumpf da nun ein Grad weiter angestellt oder weniger angestellt durch die Luft pfluegt, duerfte wohl der Widerstandsgroessenordnung von einem oder zwei Ruderhoernern liegen, eine "gesparte" Kabinenhaube bringt vermutlich mehr Leistungssteigerung.

servus, Patrick

Reply to
Patrick Kuban

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb im Newsbeitrag news:c9pb7f$79t$ snipped-for-privacy@news2.rz.uni-karlsruhe.de...

schnippschnapp-------------------------------------------------------------

Nun wenn ein Hohenleitwerk nach dem Windfahneneffekt arbeiten würde ... JA aber reell nein.

Wenn Du das HLW ansteuerst änderst Du nur den Auftrieb am Höhenleitwerk ...

Grüsse Peter

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Peter Brinkmann

Hi,

"Bernd Laengerich" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berl>

Genauso ist das in der Regel ...weil dann weniger widerstand durch unnötig angestellte Leitwerke ...

Aber die SeglerPiloten wissen das ehwiso

Grüsse Peter

Reply to
Peter Brinkmann

Hallo Fritz,

"Fritz Reschen" schrieb im Newsbeitrag ...

Hatte ich eingangs und weiter unten aber erwähnt: Kamerad ..., Sukhoij ..., Abriss ..., EWD negativ ...

Weiss ich ausnahmsweise. ;0)

Ja, könnte sein. Nur -2° EWD ist doch komisch. HLW in der Waage, TF -2°, Rumpfnase zeigt nach unten? Oder umgekehrt: TF 0°, HLW +2°, Rumpf gerade? Alles seltsam.

Gruss Günther

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Günther Grund

Hallo Wolfgang,

"Wolfgang Kouker" schrieb im Newsbeitrag ...

Ja, denk ich auch.

Na also, das wollt ich doch lesen. Kann man also letztendlich sagen, dass eine absichtliche EWD-Erzeugung nur über das HLW eigentlich der falsche Weg ist? Ich mein, wenn man mainzwegen das HLW mit 5° positv und die Tragfläche mit

7° einstellt, hab ich eine EWD von 2°. Nur würde dann die Nase sichtbar nach unten zeigen, theoretisch wenigstens. Weiss ja nicht, ob sowas überhaupt fliegt.

Bei gesünderen Zahlen wird man die Abweichung des Rumpfes von der Ideallage kaum merken. Da hast du recht. Egal, wie auch immer, ich bleib bei meiner Methode.

Gruss Günther

Reply to
Günther Grund

Hallo Günther!

Günther Grund schrieb:

[ ... ]

Allerdings. In diesem Falle würde ich doch die Operation am HL vorziehen!

ciao, Fritz

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Fritz Reschen

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