Lebensdauer von Projektorlampen

Moin,

habe gerade mal wieder eine Projektorlampe (100W, 12V, G?5.3) sterben sehen und etwas gestutzt, da sie nur runde 50 Stunden in Betrieb war. Nun ist das ja bei manchen solchen Geräten üblich, nach Ausschalten der Lampe den Lüfter einige Zeit weiterlaufen zu lassen. Angeblich soll das die Lebensdauer der Lampe vergrößern. Nur wieso? [Ich werde morgen mal kontrollieren, ob sowas mit dem Gerät überhaupt geht] Wenn die Lampe aus ist, dann ist sie kalt, eiskalt im Vergleich zur Betriebstemperatur. Was soll sich da dadurch ändern, daß man einen Ventilator weiterlaufen lässt? Wenn überhaupt sollte doch eher eine möglichst langsame Abkühlung von wegen Temperaturspannungen von Vorteil sein.

Oder sind 50 Stunden Lebensdauer normal? Das Gerät hat zwei Leistungs-Schaltstufen, wie entscheidend wirkt sich das auf die Lebensdauer aus? Übrigens ist die Lampe die letzten 2 male (soweit reicht meine Beobachtung) bein ein- oder ausschalten kaputt gegangen, nicht im Betrieb. Sichtbares Merkmal: Glühdraht geschmolzen aber Glaskolben nicht geschwärzt.

CU Rollo

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Roland Damm
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begin quoting, Roland Damm schrieb:

Das ist nicht so.

Der Lüfter kühlt nicht die Glühlampe, sondern deren Umgebung. Allerdings kann ich mir auch nur mit Schwierigkeiten vorstellen, wie die sich bei ausgeschalteter Lampe noch groß erwärmen sollte.

Eigentlich nicht.

Erheblich.

Ein paar Daten wären ganz gut.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Also sprach Roland Damm :

Sekunden nach dem Abschalten, meinst Du? Sie hat einen Glaskolben, an dem Du Dir noch Minuten sp=E4ter die Finger verbrennst. Dieser ist in ein Lampengeh=E4use eingebaut, das auch noch sch=F6n warm ist. Luft ist ein sehr guter W=E4rmeisolator, Vakuum bzw. Gasf=FCllung erst recht. Alles weitere findest Du unter "W=E4rmestau".

Genau das, was Du oben postulierst: Die Lampe wird heruntergek=FChlt. Bevor sie kalt ist, sollte man sie m=F6glichst nicht bewegen.

Ja. Genau das macht der Ventilator. Alternativ kannst Du auch das Lampengeh=E4use =F6ffnen und die Lampe in der frei konvektionsf=E4higen Raumluft langsam ausk=FChlen lassen, das geht auch. Ist aber umst=E4ndlicher.

=46=FCr einen Projektor, der mit dem Netzstecker ausgeschaltet wird, ja

*g*. Mit schonender Behandlung lassen sich (z.B. bei heutigen Beamern) drei- bis viertausend Stunden erreichen. Was f=FCrn Ger=E4t ist es denn?

In etwa verdoppelnd bzw. halbierend.

vG

--=20 ~~~~~~ Volker Gringmuth ~~~~~~~~~~~

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~~~~~~~~~~~~~~~~~~= ~~~~~ "Mich wundert auch immer, wieso immer noch 2% andere Browser in deren Stati= stik stehen, wo die Web-Master/Designer doch alles tun, damit die erst gar nicht rein kommen..." (Alexander Clauss in dciwb =FCber Opera & Browserwei= chen)

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Volker Gringmuth
*Roland Damm* wrote on Mon, 05-11-28 00:08:

Das gilt so viel ich weiß für die Gasentladungslampen z.B. in Beamern. Für Glühlampen ist es m.W. unüblich.

Ich habe die Zahl hundert Stunden im Kopf, aber es ist auf jeden Fall richtig, daß Projektions- und Photolampen grundsätzlich auf sehr kurze Lebensdauern ausgelegt werden. Im Gegenzug geben sie weißeres Licht bei deutlich besserem Wirkungsgrad. Selbst normale Haushaltsglühlampen wären bei halber Lebensdauer und gleicher Helligkeit billiger, der gesparte Strom in 1000 h überwiegt den Preis der zweiten Birne, man tut es nicht mit Rücksicht auf die Lästigkeit des Wechselns.

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Axel Berger

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begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Schön und gut, aber da sind wir im Temperaturbereich bis ca. 200 °C, und das ist für Glühfadenverhältnisse "eiskalt". Der Lampenausfall ist nämlich keine Folge der Unpäßlichkeit des Kolbens, sondern ursächlich ist der Bruch des Glühfadens, und dem ist die Kolbentemperatur wurscht.

Warum sollten warme Lampenkolben empfindlich sein?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
*Volker Gringmuth* wrote on Mon, 05-11-28 07:49:

Na ja. Nachdem sie fast sofort von nahezu Weißglut auf selbst im Dunkeln nicht mehr sichtbar glühend abgekühlt ist, macht der Rest bis Raumtemperatur für die Festigkeit fast nichts mehr aus. Und für irgentetwas anderes als den Glühfaden gilt das Argument mit der Empfindlichkeit ohnehin nicht. Wenn bei Glühlampen ein Lüfter nachläuft, dann um andere Bauteile vor der gespeicherten Restwärme zu schützen oder als Gimmik, weil's dem Kunden imponiert.

Tja, das war's dann wohl. Äpfel, Birnen.

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Axel Berger

Moin,

Ralf Kusmierz hat geschrieben:

und andere, Besten Dank erst mal.

Hmm, kenne ich so als alte Benutzungsregel bei Diaprojektoren.

Das könnte ich mir allenfalls vorstellen. Die Umgebung wird zwar von der Lampe bestrahlt, aber auch gekühlt. Ist dann alles aus kann die Restwärme der warmen Lampe durch konvektion an Stellen des Gerätes kommen, die vorher im Betrieb von einem kalten Luftstrom gekühlt wurden. So oder so sollte das dann aber nur andere Bauteile betreffen und nicht die Lampe selbst.

Hmm,...

Tcha, was noch für Daten?

Sowas hier, nur mit dem Sockelmaß bin ich jetzt hier nicht sicher:

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Jetzt bin ich gerade selbst verwundert, wenn die nur 2½? kosten, dann könnte man ja einfach mal eine Familienpackung bestellen... Allerdings gibt der Hersteller ja nun eindeutig eine ganz andere Lebensdauer an.

Der Trafo schaltet seine 2 Leistungsstufen primärseitig (wieso auch immer). Jedenfalls erreicht er so die beiden Nenn-Sekundärspannungen 10.2V und 12V. Der Lüfter - ich habe nachgesehen - läuft nicht nach außer durch seine Trägheit ein paar Sekunden:-). Ich glaub der Killer in dem System ist der Metallspiegel hinter der Lampe, der vermutlich alles inclusie IR wieder zurück auf den Glühdraht focussiert.

Das Licht wird übrigens in eine Galsfaserbündel eingespeist, wenn ich durch eine Linse am Ausgang der Lichtleitung die Ausbeute verbessern könnte, dann könnte ich damit eventuell den Spiegel erübrigen... mal sehen (leider braucht es diese Helligkeit, besser wäre manchmal so gar noch mehr).

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Das ist eigentlich nicht normal. Wie die Anderen schon sagten.

Glaskolben wird nicht schwarz das es sich um eine Halogenlampe handelt, das Verdampfte Wolfram wird da von der Gasfüllung zu Wendel zurück gebracht --> Halogen-Kreisprozess.

Da sich das Wolfram an den Dickeren Stellen der Wendel absetzt, werden die Dünneren Stellen immer dünner, was im Betrieb nicht sehr auffällt. Beim inschalten jedoch sind dünne Stellen schneller Warm und Dicke Stellen haben dabei einen geringeren Widerstand (kälter). Deswegen werden die dünnen bereits warmen Stellen mit zu viel Leistung versorgt, was zum durchbrennen führt. Die Verdampfungsrate ist allerdings deutlich geringer als bei normalen Glühlampen, also dieser Effekt beim durchbrennen ist nicht Halogenspezifisch.

Die Schaltstufen würde ich (10,4V sagtest du) so auf das 5-fache schätzen, was die Lebensdauer angeht. Allerdings wirkt sich viel geringere Überspannung, und damit überstrom, genau gegenteilig aus. Die Lebensdauer sinkt Logaritmisch zu der Überspannung.

Was den Spiegel betrifft ist es so. Er Projeziert das Licht der Wendel zwischen den Wendeln wieder hindurch, jedenfalls wenn es sich um einen Kugelförmigen Spiegel handelt. Eine Projektorlapme hat deswegen häufig mehrere Wendeln parallel nebeneinander und dazwischen etwas platz. Ist der Spiegel oder das Leuchtmittel (je nach betrachtungsweise) dejustiert, heizt der Spiegel die Wendel natütrlich extra auf, und das Licht steht nicht zur Projektion zur verfügung. Ergebniss ist eben wieder die geringere Lebensdauer.

Die von dir verlinkte Lampe ist also bei einem sphärischen Spiegel ungeeignet. Projektorlampen sind bekanntlich Teuer ;o)))

HTH, bye uwe

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Uwe 'hammernocker' Roßberg

Thermische Spannungen

Warum Glühbirnen oft beim einschalten kapput gehen: Der Glühfaden ist zu Beginn kalt. Das hat einen sehr geringen Innenwiderstand zur Folge. Schaltest du nun schlagartig Nennspannung ein, fliesst ein sehr hoher Strom. Ist der Glühfaden nur minimal inhomogen, ist auch das Spannungsgefälle inhomogen & kann örtlich einen Grenzwert (Schmelztemp) überschreiten. Dann machts Blitz & Däng & kapput ist sie.

Gruss

Claudius

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Claudius Zingerli

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begin quoting, Uwe 'hammernocker' Roßberg schrieb:

Das stimmt nicht, es ist genau andersherum.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Begründung ? (Nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Interesse..)

Mein Erklärungsversuch wäre nämlich der höhere elektrische Widerstand an den dünnen Stellen -> mehr Hitze -> mehr Verdampfung, aber nach dem Ausschalten ein gleichmäßiges Setzverhalten proportional zur Oberfläche

-> deshalb immer dünner. (Oder ?)

Grüße Günter

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"Günter Schütz"

Moin,

Günter Schütz hat geschrieben:

Ich habe so im Hinterkopf, daß der Trick gerade bei Halogenlampen der mit der Gasfüllung mit Halogenen ist. Wolfram verdampft so oder so, nur daß es im gasförmigen Zustand eine Verbindung mit dem Halogen eingeht woraus dann wohl ein Salz resultieren dürfte. Das setzt sich dann immernoch nicht am Glaskolben ab. Aber wenn dieses Salz-Gas den heißen Glühwendel berührt, zerfällt es ab einer gewissen Temperatur und das Metall lagert sich wieder an den Glühdraht an. Ergebnis ist, daß da besonders viel Metall abgeschieden wird, wo der Draht heiß ist - und das sind genau die dünnen stellen. Deswegen nimmt die Lebensdauer einer Halogenlampe auch nicht so sehr mit niedrigerer Spannung zu sondern gerüchteweise sogar ab: weil dann nämlich mangels ausreichender Temperatur dieser Halogen-Kreisprozess nicht mehr funktioniert.

Soweit mein Kenntnisstand, aber sicher bin ich mir dabei auch längst nicht.

CU Rollo

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Roland Damm

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begin quoting, Günter Schütz schrieb:

Durch die heißen Halogenspurengase (I) wird das auf der Glaswand niedergeschlagene W angegriffen und in eine flüchtige, relativ stabile Wolframhalogenidverbindung überführt (daher muß man bei Halogenlampen eine gewisse Mindest-Kolbentemperatur haben, damit der W-Niederschlag auch wieder "aufgefressen" wird). Bei sehr hohen Temperaturen wird das flüchtige Wolframjodid thermisch dissoziiert, dadurch entsteht dicht über der Glühfadenoberfläche ein Wolfram-Partialdruck, der den Gasdruck des verdampfenden W an der Oberfläche überschreitet - im Ergebnis lagern sich tendenziell W-Atome wieder auf der Glühfadenoberfläche ab.

Die Dissoziation nimmt mit zunehmender Temperatur zu, so daß sich dieser Reparaturmechnismus bevorzugt an den dünnsten und damit heißesten Oberflächenbereichen auswirkt - durch genau diesen Selbstheilungsmechanismus kann man Glühfäden von Halogenlampen in Temperaturbereichen betreiben, in denen der Glühfaden an sich schon merklich "verdunstet".

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Danke an Rolo und Ralf. Wieder was gelernt. :-)

Günter

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"Günter Schütz"

Um die Uhrzeit sollte man nix mehr schreiben : Es heist natürlich Rollo ;-)

Reply to
"Günter Schütz"

Ralf Kusmierz schrieb:

Stimmt doch, habe eben nachgeguckt bei:

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Und festgestellt das ich mir meine Eselsbrücke (Leider repariert er sich nicht selber) richtig gemerkt habe ;o))

bye uwe

Reply to
Uwe 'hammernocker' Roßberg

Roland Damm schrieb:

Die Verdampfungsrate ist wegen des Höheren Kolbendrucks geringer.

genau.

Solange die Kolbentemepratur über 250°C bleibt, bleibt der Kreisprozess im Gange da sich das Wolfram nicht am Kolben absetzt. Wie kalt die Wendel werden darf damit garnix mehr geht, weiss ich aber auch nicht ;o))

bye uwe

Reply to
Uwe 'hammernocker' Roßberg

Ralf Kusmierz schrieb:

Hmm, alle meine bisherigen Quellen saghen das es sich dennoch an den Költeren stellen der Wendel ablagert.

Vielleicht ist der Druck des verdampfenden Wolframs, der im wärmeren Bereich der Wendel höher (sichrlich marginal, aber wir reden ja auch nur von einigen wenigen Atomen) ist, der Grund für den bevorzugten Kälteren Bereich. Kann das sein?

bye uwe

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Uwe 'hammernocker' Roßberg

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begin quoting, Uwe 'hammernocker' Roßberg schrieb:

Naja, die angegebene Referenz

(auch sonst sehr informativ) behauptet:

"Tungsten halide dissociates at the higher temperatures on the filament. This halide cycle will return tungsten atoms from the fill gas and the silica envelope to the filament. While bulb blackening is tremendously reduced, tungsten is unfortunately not returned to the thinnest parts of the filament ? the only halogen that can do this is fluorine, which is not yet safely controllable."

Die allgemeine Meinung ist wohl, daß der Wolfram-Jod-Kreisprozeß keinen effizienten Selbstreparaturmechnismus darstellt - daß die dünnen Stellen immer dünner werden, kann man aber so auch nicht sagen (schon deswegen, weil Halogenlampen trotz etwa doppelter Lichtausbeute eine ungefähr doppelt so hohe Lebensdauer wie Allgebrauchslampen haben).

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Roland Damm schrieb:

Autsch! WBr_4 oder WI_4 als 'Salz' zu bezeichnen tut *arg* weh.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

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