Elektromotor dimensionieren

Hallo zusammen

Mir schwebt vor zu versuchen, meinen alten VW Golf 2 mit einem Elektroantrieb auszustatten. Wie viel Leistung muss ich dabei für einen Drehstrommotor mind. vorsehen, um den ca. 500-600 kg schweren Wagen (Leergewicht, ohne Motor u. Akkus) einigermassen vernünftig vom Fleck zu bewegen?

Grüsse, Daniel

Reply to
Daniel Arnold
Loading thread data ...

i.d.R. nimmt man dafür einen Gleichstrommotor (wg. Batterie). Da Anzugsmoment größer ist als das Nennmoment ist die Bauweise Reihenschluß zu empfehlen...

Du solltest jedoch auf alle Fälle Literatur zu Rate ziehen, da dies an sehr komplexes Thema ist und sich ganze Studiengänge damit befassen (siehe FH Zwickau). Deine Frage läßt sich nicht mit der nötigen Sorgfalt beantworten.

Reply to
Dirk Bossenz

Hallo Daniel,

Was nützt denn der Leistungsbedarf bei Leergewicht?

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

Hallo Dirk

Ja, aber ein Drehstrommotor plus Wechselrichter ist denk' ich billiger in Anschaffung und Unterhalt, nicht wahr?

Dessen bin ich mir bewusst. Es geht eigentlich nur um eine Abschätzung, in welcher Grössenordnung der Leistung ich da denken muss. Hab' auch noch nichts konkretes vor.

Grüsse, Daniel

Reply to
Daniel Arnold

Hallo Siegfried

Natürlich nichts, aber da ich nicht weiss, wie schwer der Elektromotor, die Akkus und der ganze Rest sein wird und jemand von euch das sicher besser einschätzen kann...

Grüsse, Daniel

Reply to
Daniel Arnold

weiß nicht, mußt halt Verlustleistung des Wechselrichters den Mehrkosten der Energie gegenüber stellen.

Mußt Halt zuerst das Drehmoment berechnen und damit kannst du dann in die Tabellen guggen was es zu kaufen gibt. Als Vgl. der Größenordnung kannst du ja mal PS in kW umrechnen. (75PS = 55kW)

Reply to
Dirk Bossenz

Hallo Daniel,

E-Varianten konventioneller Autos sind tendenziell schwerer als die Benzinvariante, d.h. du kannst überschlägig vom doppelten Leergewicht ausgehen. Und Eckwerte für die Leistung liefern die Vorbilder auch, z.B. hatte der Golf-City Stromer 12kW - aber warum suchst du nicht selbst dannach?

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

Nun, Gabelstapler fahren heutzutage auch mit Batterie, haben Drehstrommotore mit passender Steuerung. Geschwindigkeiten aber höchstens so 15-20 km/h. Die Fahrmotoren haben so 5 kW, die Batterie 48 V und ca. 400 Ah für einschichtigen Betrieb. Die Eigenmasse liegt da so bei 2-3 t, die Nutzlast kommt noch hinzu.

Reply to
Martin Riedel

Am 2005-10-01 schrieb Daniel Arnold:

Nun, ein normaler Golf hat heute 50..70 kW. Wenn du dir einen normalen

50 kW Drehstrommotor anschaust, wir dir auffallen, dass dieser um die 500 kg wiegt. Wenn du also noch einen entsprechenden Akku mitnehmen willst, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob du nicht einen Anhänger mitnehmen willst.

Vernünftige Fahrleistungen lassen sich nur mit speziellen Motoren (teure Einzelanfertigungen, entweder Hochfrequenzmotoren oder Gleichstrommotoren) und Autos in extremer Leichtbauweise hinbekommen. Jedes kg, was man einsparen kann steht für die Akkuleistung oder einem kleinerem Motor zur Verfügung, ohne auf Fahrleistung zu verzichten.

Also definiere einfach mal, was für dich "vernünftige Fahrleistung" bedeutet.

Reply to
Juergen Bors

Hallo Jürgen

Ich will keinen Geländewagen. Der Wagen sollte einfach fahren, meinetwegen müssen es nicht mal 80 km/h sein, 60 würden reichen. Aber ich sollte nicht bei jeder kleinen Steigung austeigen und schieben müssen. Was meint ihr?

Viele Grüsse, Daniel

Reply to
Daniel Arnold

Naja. Wenn man mit 92.5% Wirkungsgrad (statt 94%) und einem Aluminium- gehaeuse (statt Grauguss) zufrieden ist, wiegt der Motor ploetzlich nur noch 215kg(!). (Quelle: Siemens-Unterlagen)

Grusz, Rainer

Reply to
Rainer Ziegenbein

Ist denn die Abschätzung Leistung E-Motor ca. Leistung Verbrennungsmotor soo falsch?

Dietrich

Reply to
Dietrich Jordan

Am 2005-10-01 schrieb Daniel Arnold:

Nun, Beschleunigung bekommt man über Drehmoment, entweder brauchst du also auch noch ein passendes Schaltgetriebe/ Kupplung (Mit Motorabschaltung) oder einen entsprechenden Motor und womöglich einen entsprechend programmierten Frequenzumrichter. Zudem sollte man sich Gedanken um Fragen wie Servolenkung und Bremskraftverstärkung und Heizung machen, die nicht mal so eben adoptierbar sind.

Und wenn man im heutigen Stadtverkehr ein wenig mitfließen will, sollte ein PKW schon ein großzügiges Drehmoment zum Beschleunigen mitbringen (um einem herum sind schließlich meist Dieselfahrzeuge mit glänzenden Anzugswerten...) Gerade auch, weil ein Elektrofahrzeug nicht unbedingt leicht ist. Will man auch mal einen Ort verlassen, sollte so ein Fahrzeug auch die 100 km/h erreichen, um nicht ein ständiges Verkehrshindernis zu sein.

Es wurden schon öfters jene 25 km/h oder 40 km/h PKW von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen und abgeschossen. Und jene Leute, die über längere Strecken 80 km/h fahren, obwohl 100 km/h möglich wären, sind wohl der größte Nervfaktor im Straßenverkehr überhaupt, da man sie bei der heutigen Verkehrsdichte meist über lange Strecken nicht einmal überholen kann oder darf, ohne sich und andere dabei zu gefährden. (Ich schreibe nur mal als Stichwort B73

formatting link
Entweder baut man also unter Einsatz von viel Geld und Technik ein sehr leichtes aber stabiles Fahrzeug, dass den Anforderungen eines Elektroantriebes angepasst ist, oder man lässt es besser.

Reply to
Juergen Bors

Hallo Dietrich,

Wenn die jeweiligen Tanks vergleichbare Energiedichten hätten, wäre diese Abschätzung nicht ganz falsch.

Ein Otto-Golf mit einem 2l-Tank ist zwar zügig, aber nicht praktisch.

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

Am 2005-10-01 schrieb Rainer Ziegenbein:

Sicher, und wenn du einen Niedervolt 400 Hz Motor statt einem 50 Hz Motor nimmst, wird das ganze noch deutlich handlicher, nur dann kommt man damit immer weiter weg von einem Standardmotor und für Niedervoltantriebe braucht man auch noch einen passenden Frequenzumrichter. (Bzw. für DC Motoren eine entsprechende Feldsteuerung) und mit jedem Gedankengang wird das Projekt teurer und teurer.

Um es dann noch mal auf den Punkt zu bringen: Spendiert man dem Auto wirklich einen 50 kW Motor, bräuchte man wohl mindestens 100 kWh Akkukapazität, um wenigstens kürzere Strecken zu bewerkstelligen.

Bei Bleiakkus spricht man von 30 kg /kWh Energiemenge, das wären 3 Tonnen, selbst bei Lithiumakkus wären es noch 1000 kg, wenn in dem Golf also noch jemand mitfahren will, wäre ein Anhänger sicher nicht die schlechteste Idee (ermöglicht auch einen schnellen Akkutausch...), wäre dann aber eben sicher etwas ungünstig um mit ihm in einer Stadt zu parken.

Einem Golf einen noch deutlich kleineren Motor zu spendieren bringt einem bei maximal ausgenutzem Zuladegewicht auch nicht viel weiter, außer, dass das Autofahren nur noch in Stress ausartet.

Siehe zum Beispiel:

formatting link

Reply to
Juergen Bors

Juergen Bors schrieb:

Dann nimmt man halt einen Moppelakku.;-)

CNR, Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Jürgen

Also, Kupplung und Getriebe würde ich vermutlich eingebaut lassen. Kommt natürlich auf den Motor an, den ich finde. Servolenkung gibts in meinem Golf nicht, wegen der Heizung habe ich keine Ansprüche. Das mit der Bremskraftverstärkung ist aber ein guter Punkt.

Das mag schon sein, aber wie gesagt, ich habe keine grossen Ansprüche, schon aus finanziellen Gründen nicht. Schaffe ich es, mir ein elektrobetriebenes, 60 km/h fahrendes Verkehrshindernis zusammenzubauen, bin ich schon happy. Ich möchte bloss im trockenen von A nach B gelangen, mehr nicht.

Hmm, gehst du denn da nicht mit einer etwas flaschen Einstellung auf die Strasse?

Dann sind wir da ganz unterschiedlicher Meinung. Schon nur deswegen, weil ich sehen möchte, ob ich das Ding zum Rollen bringe, lasse ich es nicht sein. Ausserdem ist aller Anfang schwer und es liegen immer Verbesserungen drin!

Grüsse, Daniel

Reply to
Daniel Arnold

(Siegfried Schmidt) 02.10.05 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Also: Brennstoffzellen. Das stellt "nebenbei" sicher, das die Ölmulti ihre monopolartigen Infrastrukturen weiter nutzen können!

Den Stromerzeugern wird das natürlich nicht gefallen, zumal immer wieder gezeigt wird, und sie selbst neuerdings immer wieder "sehr geschickt" vorführen, das wenige Grosskraftwerke nur das Monopol sichern, aber nicht die Energieversorgung und wie labil das Netz geworden ist.

("Neulich" meinte man bei den Stadwerken Kiel am Montag morgen zeigen zu müssen welche Macht man hat, und hat eine der zwei 110kV für Kiel zu Wartungswartungs abgeschaltet. Seeehr geschickte Terminwahl für eine geplante Abschaltung... Gab nur ne kleine Delle, bis der pflichtbewusste Mitarbeiter die Leitung erdetet, dabei aber angeblich ausversehen die falsche erwischte...

95% von Kiel waren Stunden ohne strom. Nur wer ein privates BK(H) oder Notstrom diesel hatte konnte -teilwesie- weiterarbeiten. Teilweise, weil auch die Telkos inzwischen auf eine eigene Notstromversorgung verzichten. Das lokale BKH der Stadtwerke musste auch eine Notabschaltung machen, da es gerade massiv Strom in den EU-Stromverbund lieferte...(so 3mal mehr als die Stadt zu diesem Moment brauchte, was man sehr schön an den fast 300V auf den 240V Strippen sehen konnte und etliche (billig) Geräte geschrottet hatte.)

Ausserdem: Warum muss ein Golf einen 50kW Motor haben? Tun es nicht auch 10kW+Kunststoff-Schwungrad für die Beschleunigungsvorgänge? "Enten" hatten mal 17PS IIRC. Und der Käfer lief auch mit 27PS, und lief und lief und lief...

Rainer

Reply to
Rainer Zocholl

Hallo Rainer,

Erst mal abwarten bis es fertig ist und funktioniert.

Wie kann es eine Delle geben, wenn die Stadt gerade netto Energie exportiert? Und warum fällt dann großflächig der Strom in der Stadt aus?

Das stabilhalten dezentraler Inselnetze ist eben nicht so ganz einfach, wie manche es gerne hätten. Aber den 95% ohne Strom kann dieses Problem doch herzlich egal gewesen sein.

Kein Mensch braucht einen 50kW-Motor. Auch keinen mit 17PS, noch nicht mal einen Esel. Aber einen Leibeigenen könnte ich gebrauchen, willst du es werden?

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rainer Zocholl schrieb:

Erinnere ich mich da nicht dunkel an eine Regel, nach der vor "erden und kurzschließen" noch "auf Spannungsfreiheit prüfen" kommt?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.