Frequenzumrichter zweckentfremdet! Was kann hier passieren?

Ein Elektromagnet soll zum Antrieb eines kleinen Rütteltisches verwendet werden. Die Ansteuerung soll in der Frequenz stufenlos verändert werden können. Idee zur Ansteuerung: ein einfacher Frequenzumricher.

Der FU hat primerseitig einen Anschluß von 1x230V / 50Hz, sekundärseitig

3x230V / 0-200Hz und ist für Lasten bis 0,7kW ausgelegt.

Der Magnet wird nun zwischen zwei Phasen angeschlossen, die dritte Phase bleibt frei.

Vorteil: Für die geforderte Anwendung ist das Ergebnis optimal. Nachteil: Wenn die Last auch nicht groß ist, so ergibt sich doch eine unsymetrische Belastung des Ausganges.

Was kann dabei passieren? Hat jemand Erfahrungen mit derartigen Anwendungen gemacht und kann dazu etwas sagen? Besonders interessant ist natürlich eine "Langzeiterfahrung" über mehrere Monate oder sogar Jahre bei unsymetrischer Belastung von FU-Ausgängen. Der Hersteller hat keinerlei Erfahrungen mit derartigen Aufgaben gemacht und kann nichts zu eventuellen Folgen sagen.

Ein sechs Stunden Test hat folgendes ergeben: Der Magnet erreicht normale Betriebstemperatur, diese Temperatur ist nach etwa zwei Stunden erreicht und steigt nicht weiter. Der FU verhält sich ähnlich. Die Spannung ist auf der freien Phase des Ausganges etwa 6 Volt größer als auf den beiden belasteten Phasen.

Ich freue mich schon jetzt auf interessante Beiträge und Diskussionen.

Gruß Uli

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Trenga-Fan
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Trenga-Fan schrieb:

Google akzeptiert bei der Anmeldung auch reale Namen.

Manche FUs überwachen die Symmetrie des Motorstroms, das scheint bei deinem nicht der Fall zu sein, er hätte sonst gleich abgeschaltet. Daher kannst du davon ausgehen, dass euer Aufbau auch auf Dauer kein Problem machen wird.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Trenga-Fan schrieb:

Hallo,

wieviel Last bringt denn der Magnet in kW und kVA? Wenn der Magnet bei beiden unter 1/3 der Maximalwerte f=FCr den FU bleibt= =20 sollten die Ausg=E4nge f=FCr die Phasen nicht =FCberlastet werden.

Der Hersteller sollte doch wenigstens einige Aussage vom Schaltplan und=20 Aufbau des FU her zu dieser unsymmetrischen Belastung machen k=F6nnen.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

1/3 scheint mir ein bisschen wenig. Ich würde mit dem Ausgangsstrom pro Phase hemmungslos bis ca. 80% Nennstrom gehen.

Grüsse

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Michael Redmann

Michael Redmann schrieb:

Hallo,

ich meinte die Ausgangsleistung f=FCr alle drei Phasen zusammen. Aber Deine 80 % pro Phase liegen etwa in der Mitte zwischen 1/3 und 2/3.

2/3 w=E4re dann aber wirklich das Ende.

Bye

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Uwe Hercksen

Der Ausgangsstrom eines Umrichters ist üblicherweise für jede Phase gleich, d.h. wenn der Umrichter 5A kann, kann er in jeder Phase 5A.

Bei unsymmetrischer Belastung muß halt nur sichergestellt werden, daß der (einphasige) Laststrom nicht über dem Nennstrom des Umrichters liegt.

Ein Problem ist die unsymmetrische Belastung aber doch: Normalerweise werden bei einfachen Umrichtern nicht in allen (Last-)Phasen die Ströme gemessen, sondern nur im Zwischenkreis (ein Stromsensor (z.B. billiger Shunt) anstelle von drei potentialgetrennten). Der Zwischenkreisstrom ist bei unsymm. Belastung aber deutlich kleiner als bei normaler Belastung (nur 1/3 Leistung). Wenn der Umrichter dies tut, kann er Überlastung im einphasigen Betrieb nicht erkennen. Bei geringer Überlast kann man das noch durch die Kühlkörpertemp. abfangen, wenn der Strom deutlich über Nennstrom liegt, kanns aber zu Schäden in den IGBT's kommen.

Bye

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Jan Schmidt

Vielen Dank für Eure Beiträge. Der FU ist nun einige Tage im Dauertest wie beschrieben gelaufen. Dabei habe ich die Frequenz von 20-60Hz ausprobiert. Weder der FU noch der Magnet weisen hohe Temperaturen auf.

Gruß uli

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Trenga-Fan

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