Green IT

Moin, eine kleine Geschichte aus der schönen, grünen Welt.

Ein Bladecenter (BC) soll mit Strom versorgt werden. Das BC besteht aus einem "Halter" für maximal 14 Server, wobei jeweils die Hälfte der Server von zwei redundanten Netzteilen versorgt werden. Und da IBM ein sicheres System haben will, rechnen die einfach mal mit über

400W pro Server (der keine eigene Festplatte oder Lüfter hat). Wir haben also dann vier Netzteile, die jeweils eine max. Leistung von 2900W haben, von denenen aber zwei zur Versorgung des BC ausreichen würden. Zusätzlich arbeiten zwei Lüfter mit je (angeblich) 5,5A Stromaufnahme, um gemeinsam die Entwärmung zu besorgen. Auch hierbei würde einer der beiden Lüfter ausreichen. Wir versorgen nun jeweils einen Satz Netzteile (zwei) und Lüfter (einer) über eine Stromversorgungsleiste. Eine Leiste bekommt Strom über die USV, die andere von einer ganz anderen UV. Diese Abgänge würden im Vollastbetrieb einen ABgang mit 5,5A benötigen, zwei mit ca. 16A (2900W + Verluste sollten daran laufen). Da IBM aber sicher sein will, sind die Abgänge der Steckerleiste mit 20A Sicherungsautomaten unbekannter Auslösekennlinie abgesichert. Ups, jetzt wird es haarig. Denn in der UV müssen ja auch noch Leitungsschutzschalter rein, welche selektiv zu den einzelnen 20A Abgängen sind. Und die Stecker der Stromverteilungsleisten sind CEE 5*32A. Eigenlich würde man nun 32A C Automaten setzen. Im "Netz"-Abgang habe ich das auch gemacht. Aber im USV Abgang habe ich ein Problem: Wenn ich da 32A C setzen will, dann muss die USV diesen Automaten auch zum Abschalten bringen können (Abschaltbedingung, Schutz vor elektrischem Schlag im Fehlerfall durch Leitungsschutzeinrichtung). RCD kommt nicht in Frage (und das ist da In>20A und da Steckdosenstromkreis nur ein definertes Gerät versorgt auch so erlaubt). Zusätzlich muss die USV auch im Kurzschlussfall soviel Strom bringen können, weil sonst die anderen Abgänge (da hängt noch ein ganzer Netzwerkschrank dran) einknicken würden. Damit liegt die benötigte USV im Bereich der 50kVA Klasse und damit jenseits von Gut und Böse. Rufen wir uns mal ins Gedächtnis: Wir wollen eigentlich nur maximal 14 Server versorgen, welche im absoluten worst-case mit 5800W auskommen würden, da sind aber nur 8 Server drin, also ein Leistungsbedarf von vielleicht 3000W. Und wir versorgen diesen Schrank mit zwei 32A Zuleitungen (also insgesamt können da 44800VA reingehen). Alleine die Verlustleistungen der überdimensionierten Netzteile und der Wahnsinns USV wären vermutlich höher als die benötigte Leistung. Und alles, was an Leistung in den EDV-Raum reingeht, muss die Klimaanlage auch wieder heraus pumpen.

Green IT???

(ich habe mich jetzt entschieden, auf eine Selektivität bei den Sicherungen der USV-Unterverteilung zu verzichten. Soll doch der Automat in der UV ausschlagen oder der in der Stromversorgungsleiste. Es wird eh nur genau ein Netzteil über diesen Abgang versorgt, welche der beiden Sicherungen in dessen Zuleitung auslöst ist egal. Die 20A C Automaten erlauben mir jetzt, eine MGE 30kVA USV zu nehmen, die ist noch recht preiswert und stellt auch die Gebäudestatik nicht auf die Probe)

Noch eine Frage am Rande: Im Netzwerkschrank befinden sich vier Stromkreise, allesamt 16A "C" abgesichert. Diese versorgen je eine 6fach Steckdosenleiste. Die sind allesamt voll belegt und teilweise auch mit weiteren Leisten kaskadiert (das habe ich nicht gemacht!). Insgesamt sind über 30 Geräte im Schrank, die 230V verlangen (u.a. auch acht Server, die bald in Rente gehen werden). Diese 30 Geräte benötigen laut Anzeige der USV 3500W / 3600VA. Also für die vier Stromkreise kein Problem. # Aber beim Kurzschluss eines Gerätes wird immer ein Viertel des Schranks tot sein.

Frage: Ich suche nach Steckdosenleisten, bei denen jeder einzelne Steckplatz seine eigene Sicherung hat. Z.B. über E-T-A Einbausicherungsautomaten oder Feinsicherungen. Da könnte man den Wert so wählen, dass man eine Selektivität zum vorgeschalteten 16A C Automat bekommt. Aber die Leisten, die ich gefunden habe, wollen dann allesamt mit 32A eingespeist werden, was ich nicht benötige, was ich nicht liefern kann und was das Teil unnötig teuer macht. Kennt jemand eine Steckdosenleiste mit 10 Steckdosen, die jeweils einen eigenen 4A oder 6A Sicherungsautomaten oder eine eigene Feinsicherung haben? Ich bin kurz davor, mir mit E-T-A Automaten, einem Aluprofil und einigen IEC Einbausteckdosen sowas selber zu bauen.

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Carsten Kreft
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Carsten Kreft schrieb:

Sie mal im Bereich Bühnentechnik. Da gibt es IEC gespeist von 16 oder 32A CEE mit Einzelabsicherung. Als Schuko in 19" z.B. Eurolite SB-1050

Peter

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Peter Kern
[...]

Falls alle anderen Stricke reissen: In England haben viele Dosen jeweils eine Privatsicherung, allerdings Schmelzeinsatz. Doch dann musst Du deren Stecker verwenden, wobei man IEC Geraetekabel damit problemlos bekommt. M.W. sind die Schmelzeinsaetze meist 13A Versionen.

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Joerg

Joerg schrieb:

Hallo,

in England haben doch die Stecker diese Privatsicherung, nicht die Dosen.

Bye

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Uwe Hercksen

Ich hatte sie in Dosen gesehen. Als ich letztens ein DSO kaufte, gab es das am guenstigsten ab Lager England und es war daher nur ein UK IEC-Kabel dabei. Keine Sicherung im Stecker.

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Joerg

Carsten Kreft schrieb:

Sowas nennt sich "mains distribution unit". Da gibt es mittlerweile die tollsten Sachen. Die einfachen MDUs verteilen nur einen Anschluss auf mehrere, bessere MDUs schalten nach dem Versorgen mit Netzsspannung alle Ausgänge nacheinander ein und die richtig guten MDUs werden seriell oder mit Ethernet angesprochen. Da kannst du jeden Ausgang einzeln schalten, dessen Leistung ermitteln und Warnschwellen festlegen. Fällt ein Ausgang aus oder ist sein Energiebedarf zu groß, hängt es nur von der überwachenden Software ab, was dann passiert.

Allen MDUs ist aber gemein, dass sie im 19"-Rack Platz finden, ab 1HE hoch sind und für jeden Ausgang eine Schmelzsicherung nebst Anzeige haben. Schau mal bei

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vorbei. Deep Links und Preise erspare ich uns mal, sonst wird das bei der Vielzahl von Möglichkeiten doch etwas unübersichtlich:-)

Gruß Christian

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Christian Müller

GENAU sowas suche ich. Ich habe mich da erst mal kurz durchgeklickt, einen vernünftigen Shop(mit vernünfigen Beschreibungen, angezeigten Preisen und Bestellmöglichkeit) in D aber nicht gefunden. Wenn Du also evtl. noch wüsstest, wo man die MDUs in D bestellen kann, dann wäre ich doppelt dankbar.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Und was gefällt Dir an Eurolite nicht?

Peter

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Peter Kern

Peter Kern schrieb:

Keine Preise, blöd gestaltete Seite (kryptische Beschreibungen, die man erst anklicken muss, bevor man sieht, was das genau das ist), keine Bestellmöglichkeit, Bezugsquellen nicht angegeben, sondern nur per Anforderung über Kontaktformular.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Einen deutschen Shop kann ich leider nicht nennen. Als wir vor 10 Jahren unsere TV-Studios gebaut haben, haben wir bei Canford in England bestellt. Auf die Lieferkosten kam es bei einem Warenwert im 6stelligen Bereich dann nicht mehr an (denn es wurde darüberhinaus noch per Kurier geliefert).

Aus der Firma bin ich aber schon etwas länger raus, da kann ich jetzt keine Auskunft mehr bekommen. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass die Firma immer noch bei Canford bestellt. Die haben ja mittlerweile ein deutsches Interface und (wie ich finde) recht moderate Versandkosten. Du kannst dich dort auch per FreeCall (in deutsch) informieren.

Die MDUs sind mir nur in den Sinn gekommen, weil ich an mein "Elektro-Rack" denken musste: Auf 30HE waren diverse MDUs, Power-Supplies, Schalter-Bays und ähnliches Stromzeugs untergebracht. Hinten aus dem Rack kamen nur unzählige orangefarbene Stromkabel raus. Vor das Rack habe ich eine Plexiglastür schrauben müssen, mit dem Hinweis, man möge die Gerätschaften _langsam der Reihe nach_ einschalten, damit die Jungs im Entkernungswerk mit dem Nachlegen von Uran noch hinterherkommen können:-)

Gruß Christian

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Christian Müller

So, ich habe mir das noch mal genauer angeschaut und soeben bei Canford ein Exemplar bestellt. Hoffentlich sind die seriös.

Bestellt habe ich die "CANFORD MDU4 AC MAINS POWER DISTRIBUTION UNIT Green, grey", kostet knapp 200 Pfund, hier anzuklicken:

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Wenn ich sie habe, melde ich mich.

Weiß jemand, wieso die Leisten scheinbar nur in England vertrieben werden? Der Preis ist ja echt günstig, verglichen mit dem, was ich von IBM gesehen habe.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Aehm... knapp 250 Euro???? Netto? Der einzige Vorteil, den ich an dem Teil sehe, das der für alle Kanäle dienende Schalter *abgedeckt* werden kann.

Für 50 Eus bekommt ein Endkunde in Deutschland sowas mit 10 Schukosteckdosen hinterhergeschmissen. Und 10 Einzelschaltern.

Dich nicht verstehend....

Peter

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Peter Kern

Tja, zu spät.

Und wo bekommt man sowas in Deutschland?

Die Vorteile des Canford Verteilers:

- 12 Kaltgerätebuchsen

- nur 1 HE

- Zuleitung 20A möglich

- separat abgesicherte Abgänge

- LED Statusanzeige der Sicherungen

Das Lastenheft wird perfekt erfüllt. Ich gehe da mit 20A "C" rein und habe zu den Abgängen, selbst wenn ich mit

10A absichere, volle Selektivität. Es werden aber nur 6A Sicherungen verwendet werden, vllt. noch weniger.

Der Preis ist natürlich hoch. ABer verglichen mit den IBM Preisen sehr erträglich.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Das habe ich doch schon geschrieben. Suche bei Bühnentechniker. Billigst: Showtec DJ-Switch 10 10-fach Schaltboard, Schuko, 3HE

Ob das ein Vorteil ist, stellt sich raus, wenn das erste Mal ein Steckernetzteil für irgendwas unterebracht werden muss...

Das ist ein Argument

3x4mm2 sollte grundsätzlich kein Problem sein. Und da Du bereits mit C20 kommst, ist Schuko sowieso vorbei.

Ja. Aber nicht separat abschaltbar.

An oder aus geht auch mit beleuchtetem Schalter.

Lastenheft? Davon war nirgend die Rede... Du wolltest sogar selber bauen.

Ich trink gern mal nen Dornfelder für 4-6Euro. Andere wollen keinen Wein, wenn der nicht wenigsten 25 kostet.

Gruß Peter

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Peter Kern

"Peter Kern" schrieb:

Sorry, das war zu allgemein. Ich hatte nach allem möglichen gegoogelt, aber nix konkretes gefunden. Die übliche Problematik: Enteweder findest Du gar nix, oder aber gleich sooo viel, dass man auch nix findet.

Jau, gefunden, angeschaut. Ist aber einfach zu groß.

Dafür gibt es dann noch eine Schukoleiste. Der Vorteil ist halt die hohe Packungsdichte - und die meisten Komponenten haben eh schon Kaltgeräteeinbaustecker.

Wobei Deine beispielsweise genannte Leiste auch wieder nur max. 16A vertragen will.

Sever und Switche. Abschalten will man die eigentlich nie. Dafür gibts dann am Gerät einen verdeckten Schalter, den man (in der Hoffnung auf gute Isolation) mit ner Büroklammer drückte. (Ich bevorzuge dazu aber eher einen isolierten Schraubendreher oder einen Plastikpin).

Kommt drauf an, ob der Schalter vor oder hinter der Sicherung ist - ich würde aber hoffen, dass er hinter ihr liegt.

Stimmt. Das hat sich erst in den letzten Tagen entwickelt. Hätte ich nicht die 1HE Variante mit 12 Kaltgerätebuchsen gesehen, wäre Dein hier genannter Vorschlag - wenn auch mit einigem Bauchweh (wegen der Höhe) - zum Zuge gekommen, ehrlich!

Man kommt auf die seltsamsten Ideen...

Ich will es mal so formulieren: Die Eurolite Leiste wäre OK und erfüllt die Bedingungen, die ich zuerst gestellt hatte. Ich finde aber die Canford für meine spezielle Anwendung so viel besser geeignet, dass ich den Aufpreis verschmerze. (Beziehungsweise: Dass mein Kunde diesen Aufpreis verschmerzen wird.) Ähh, hatte ich glaub ich auch nicht geschrieben, dass das für eine Firma ist, bei der man durchaus bereit ist, etwas mehr zu investieren.

Insofern muss ich mich entschuldigen, dass ich meine Wünsche nicht präzisiert hatte. Das lag einfach daran, dass ich gar nicht gewagt hätte, sowas wie "12 Buchsen" oder "1HE" oder "20A Einspeisung einphasig auf Klemmleiste" zu fordern.

Deswegen gilt mein Dank auch _Deinen_ Bemühungen!

Und ich bin ja lernfähig - hab ich nochmal eine Frage, dann schreibe ich alles rein, was mir evtl. wichtig wäre.

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Carsten Kreft

Hi,

Carsten Kreft schrieb:

;( Da gibbet sicher auch was kleineres...

Naja - auch nur, weil da Schuko dran ist. Kabel ab und 4mm2 ran, kannst Du auch Cekon 32A nehmen. Begrenzt wird durch die Feinsicherung.

Ok! Versöhnen wir uns wieder ;-)

Manchmal entwickelt sich einiges erst mitten im Projekt - da hast Du dann nicht mal ein Lastenheft. Also ist's schon OK.

Bitte.

Vorallem wenn sich die Anforderungen innerhalb der Projektierungsphase noch spezialisieren. Ich hätte dann ggfls. auch noch was anderes rausgesucht. Diemal gings nur um den Preis....

In diesem Sinne - und viel Erfolg!

Peter

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Peter Kern

Kannst Du gerne noch machen. Ich benötige, wenn dieses Teil dem Kunden gefällt, noch drei weitere.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Nimms mir nicht übel, aber in Deutschland gibt es sogar bekannte Firmen, die Websites betreiben, bei denen Konfigurationen zusammengestellt werden können und darauf dann Antworten kommen. Da Geld eh keine Rolle spielt, kommst Du da auch ans Ziel. Ich hab es gerade ebend probiert - den ersten 6 Ergebnissen einer Suchmaschine habe ich alles passende gefunden.

Sicher nicht für 50+ Euro. Aber bei einem bestehendem Lastenheft wirst Du dann um einen Mehrbetrag nicht herumkommen.

Peter

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Peter Kern

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