Haltbarkeit von elektr. Bauteilen

Nachdem ich den Leistungsaufnahme meiner TK-Anlage (einer Agfeo AS40) gemessen habe und mir eine Wirkleistung von 16 Watt angezeigt wird, denke ich darüber nach, dass Gerät nachts abzuschalten (eigentlich brauche ich es nur in die Nachbarsteckdose zu stecken, da ich eine entsprechende Uhr bereits für meine DSL-Komponenten in Betrieb habe.

Allerdings habe ich des öfteren erlebt, dass insbesondere Elkos nach längeren Betriebspausen (z.B. Videorekorder nach dem Urlaub) ausgefallen sind. Meine Vermutung geht nun dahin, dass durch die Temperaturschwankungen (einige Elkos werden ja recht heiß) die Bauteile stärker belastet werden, als durch den Dauerbetrieb. Hat dazu jemand weitere Informationen und Erfahrungen gesammelt?

Könnten auch noch andere Bauteile durch die nächtliche Außerbetriebnahme in Mitleidenschaft gezogen werden?

Werden Geräte für Dauerbetrieb anders ausgelegt wie beispielsweise Geräte die ihrer Bestimmung gemäß oft ein- und ausgeschaltet werden?

Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp
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Hallo Klaus,

Naja, wenn Du nachts keine Faxe aus Uebersee und dergleichen bekommst.

Dann sollte man dem Ingenieur gehoerig die Ohren lang ziehen. In einem guten Design werden Elkos nicht einmal merkbar warm.

Backup Akkus zum Beispiel. NiCd moegen dauernde Teilentladungen und Wiederaufladen ueberhaupt nicht.

Sollte nicht so sein, gibt es aber.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Am Sun, 05 Feb 2006 12:47:27 GMT schrieb Joerg:

Da ich schon seit einiger Zeit überflüssige Standby-Verbraucher bearbeite, wurde auch das Fax bereits Opfer meiner Bemühungen. Eine Umleitung in der VSt auf Arcor Mail und Message hat das Faxgerät die Steckdose gekostet ;-)

Ich dachte bisher der Aufdruck auf den Elkos 85°, 110° geben die max. "Arbeitstemperatur" der Bauteile an.

Z.B. die (älteren?) Geräte der Firma Ackermann, heute Euracom, haben diese Probleme im Netzteil: die Elkos fallen irgendwann aus...

Allerdings habe ich diesbezüglich von Agfeo noch nichts Negatives gehört (da fallen nur die Hörermicros aus, was aber mit einer temporären Abschaltung nichts zu tun hat ;-)

Gibt es in der Anlage nicht, alles im EEPROM.

Danke und Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp

Klaus Schwarzkamp schrieb:

Dann schau mal ins Datenblatt, da wirst du z.B. was von Lebensdauer

2000h@105°C lesen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Sun, 05 Feb 2006 17:04:44 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Hier habe ich mal etwas kopiert:

"Für allgemeine Anforderungen. Ausführung: ähnlich CECC 30301-806, Alu-Gehäuse, voll isoliert, Snap-in-Lötanschlüsse für Selbsthalterung mit einheitlichem Rastermaß 10,0 mm, voll geschweißter Aufbau, Kapazitätstoleranz: ±20 %, IEC-Klimakategorie: 40/085/56, Spitzenspannung:

1,15 x Nennspannung, Brauchbarkeitsdauer bei +40/+85 °C: 100.000/2000 h. Tabellenangaben: Nennkapazität, Maße (D x L)."

Für eine Telefonanlage würde man sicher in Richtung 10 Jahre also 100.000h planen, hoffe ich jedenfalls.

Die Frage war ja, ob sich ein nächtliches Abschalten der Anlage negativ auf die Haltbarkeit der Bauteile auswirkt. Nach Datenblatt würde die Lebensdauer verlängert, wenn die Betriebszeit verkürzt wird.

Meine Erfahrung zeigt aber, dass Kondensatoren oft nach Betriebspausen ausfallen. Vielleicht weil die Temperaturschwankungen beim ein- und ausschalten schädlicher für einen Elko sind, als wenn er bei konstanter Temp. einfach "durchläuft"... weiß da jemand etwas genaueres?

Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp

Klaus Schwarzkamp schrieb:

Trugschluss, der Elko war schon vorher defekt, das hat sich nur nicht deutlich bemerkbar gemacht weil er auf Betriebstemperatur war. Kalt hat er dann einen erhblich größeren ESR, und die Möhre mag nicht in Betrieb gehen. Zu den Klassikern in dieser Hinsicht gehören die Siebelkos für die Eigenversorgung von Schaltreglern, und Schaltnetzteile findet man heutzutage in sehr vielen Geräten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Sun, 05 Feb 2006 17:49:30 +0100 schrieb Dieter Wiedmann:

Also dürfte eine nächtliche Abschaltung techn keinerlei negative Auswirkungen auf die (wohl auf Dauerbetrieb ausgelegte) Anlage haben, oder übersehe ich etwas?

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Klaus Schwarzkamp

Klaus Schwarzkamp schrieb:

Ich hätte keine Bedenken.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Alu-Elkos sind eine Besonderheit. Ich kann dir da nur was aus der ganz frühen Erinnerung erzählen. Die Elkos sind wie mit Lungenbläschen gebaut und wenn die lange nicht unter Spannung (nahe Nennspannung) betrieben sind, dann schrumpfen die Bläschen.

Die Elkos gehen dann zwar nicht kaputt aber ihre maximale Betriebsspan- nung schrumpft. Sie müssen danach wieder langsam (über Tage) hochgefahren werden.

Elkos, die über ihre Betriebsspannung betrieben werden, haben Überschläge. Die sind zwar selbstheilend aber das sollte nicht in Prasseln ausarten sondern nur in einigen seltenen Knallern vorkommen. Das Hochfahren ist daher mit Vorwiderstand (= ausgebaut in der Werkstatt) ratsam. Es ist praktisch möglich, Elkos ein paar Prozent über die Nennspannung hinaus zu "erziehen" aber ich weiß nicht, wie die das mit Lebensdauer bestrafen. Amateurfunker haben das früher gern getan :-))

Servas

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Franz Glaser (KN)

Hallo Klaus,

... bei der so gerade noch die minimale Lebensdauer gewaehrleistet ist. Und die ist bei Elkos aeusserst mickrig, einige Tausend Stunden sind rasch vorbei. Elkos sollten sowenig wie moeglich der Waerme ausgesetzt werden. Klirrendem Frost natuerlich auch nicht.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Klaus Schwarzkamp schrieb:

Längere Betriebspausen sind für mich zwei Jahre oder so. Und ja, da kann es Probleme mit der Formierung der Elkos geben, wenn die dann von wieder

0 auf 100 gehen.

Aber nach dem Urlaub, das ist ein ganz normaler Kaltstart. Gerade Elko-Defekte äußern sich aber allgmein öfter zuerst beim Einschalten. Im Betrieb genügen die schlechteren Eigenschaften vielleicht gerade noch so. Das bedeutet aber keineswegs, dass das die Ursache ist. Im Gegenteil. Gerade SNT-Elkos (hoher Ripple) altern definitiv im Betrieb schneller.

Eher das Gegenteil. s.o.

Sollten sie, sonst wären sie immer nach wenigen Jahren defekt. SChließlich sammeln sie im 4-fachen (oder höheren) Tempo die Betriebsstunden.

Marcel

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Marcel Müller

Moin das mit den ausfällen ist auf jeden fall ein interessantes phänomen, was jedoch nicht nur auf elkos zurückzuführen ist. Wer es noch nicht erlebt hat, kann bei google mach nach defekten DSL netzteile oder so und stromausfall suchen. viele geräte (die immer oder im standby laufen) gingen nachher nichtmehr an. hab dasschon öfter gehabt. ein wechsekn aller elkos führ selten zum ziel. scheinbar sind einige transistoren und ics so greanzlastig ausgelegt, dass sie nach einer abschaltung die wiedereinschaltung nicht mitmachen. kleiner trick: fön oder backofen. ich wollte es nicht glauben, aber es hilft! gerät leicht warm machen, anschalten und den stromfresser nie wieder abschalten. was bei schaltnetzteilen evtl noch helfen kann: kleinen elko über die led des optokopplers => regelt langsamer => wahrschnlichkeit, dass nt wieder angeht steigt.

zum eigentlich problem: 16W standby ist ein haufen zeug. rechne dir doch mal durch, was dich billiger kommt. nach 10jahren ein neues gerät (evtl mit nieriger stndby leistung) oder immer 16W und nach 12-15 jahren ein neues, weil die grenznutzungsdauer eh erreicht ist.

mfg

"Klaus Schwarzkamp" schrieb im Newsbeitrag news:qr1tpe5lvgll$. snipped-for-privacy@40tude.net...

Temperaturschwankungen

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Klaus

Am Sun, 05 Feb 2006 22:46:01 +0100 schrieb Franz Glaser (KN):

Was ist "lange nicht unter Spannung"? Ich wollte die Anlage nachts regelmäßig abschalten.

Und hochfahren kann ich einen Elko natürlich dann auch nicht, es geht nur: Stecker rein (das Gerät hat ein Schaltnetzteil)

Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp

Am Mon, 06 Feb 2006 01:08:48 GMT schrieb Joerg:

Das Gerät selber hängt in der Wohnung, ist als keinen großen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Elkos, gerade in Schaltnetzteilen erwärmen sich aber im Betrieb selbst.

Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp

Am Mon, 6 Feb 2006 07:17:49 +0100 schrieb Klaus:

Das mag vielleicht mal funktionieren, wäre für mich aber keine zufriedenstellende Lösung ;-)

Es handelt sich um eine Agfeo AS40P, alle 5 Modulsteckplätze sind belegt, außerdem versorgt sie noch 4 Systemtelefone mit Spannung, die 16 Watt halte ich für angemessen (die max. 45Watt Nennleistung hatten vor der Messung schon andere Befürchtungen bei mir geweckt).

Wäre natürlich interessant, was andere Geräte dieser Größenordnung tatsächlich verbrauchen (14 Analogschnittstellen, 6 S0-Schnittstellen, 4 Systemtelefone, davon 2 mit Dauerbeleuchtung, Türsprechstelle)

Gruß Klaus

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Klaus Schwarzkamp

ach ... 2 bis 4 Jahre außer Betrieb oder noch länger ;-)) Je wärmer, desto früher ("imho")

Servas

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Franz Glaser (KN)

Klaus Schwarzkamp schrieb:

Deshalb ist es bisweilen sinnvoll anstatt eines Elkos mehrere davon einzusetzen. Damit wird die Wärme abgebende Fläche erhöht und die Lebensdauer sowie Siebwirkung vergrößert.

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horst-d.winzler

Hallo Klaus,

Das ist eine Frage der Qualitaet. In einem guten Design werden sie nicht sehr warm. Ich habe einige davon enwickelt.

Gruesse, Joerg

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Joerg

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