ein Klingeltrafo, der neu gekauft wurde, um einen Türöffner zu betätigen, hat bei einem Kurzschluss des Türöffners (verschuldet durch den Schreiner, der von Aderendhülsen wohl noch nie was gehört hat) über
20A Strom über die Klingeldrähtchen gejagt. Ich habe das zweimal reproduziert. Erst zeigt das Multimeter 18A, dann 19A, dann Überlauf.
Kann das sein? Sind diese Trafos nicht irgendwie strombegrenzt? Sollte man hier sicherheitshalber nachsichern (sekundär 2A Träge oder ähnlich)?
Die Hoffnung, daß "neu" und "jung" selbstverständlich auch "gut" oder gar "besser" bedeutet, die ist nicht mehr zuverlässig gegeben. Mit "billig" kannst du das heute eher assoziieren.
Die Kunden wollen das so.
In den Ländern, in denen jetzt die Klingeltrafos in großer Stückzahl zu niedrigen Herstellungskosten erzeugt werden, hat sich die Bauweise mit der notwendig hohen Streuinduktivität noch nicht durchgesetzt. Es ist auch notwendig, mit vielen Windungen und dünnem Draht zu wickeln und das ist teuer.
Im Bestellkatalog scheint der Kurzschlußstrom nicht auf, der Einkäufer selektiert nach dem Preis und sonst nix. Er wundert sich nicht, wenn ein Klingeltrafo nur 1/4 kostet, nein, das Ding hält er für ein Schnäppchen und stopft damit das Regal voll ohne Bemusterung.
und kann nach dem Lesen dieses Textes nur zustimmend nicken.
Ich bin nicht schuld. Mein Vater hatte die glorreiche Idee den Trafo zusammen mit der TK-Anlage bei einem Elektriker am Ort zu kaufen, dass dann auch "alles zusammenpasst" (weil bei einem Klingeltrafo ja soviel zusammen passen muss).
Ich hätte auch lieber einen ABB-Klingeltrafo bei Reichelt mitbestellt. Zumal die anderen Einbaugeräte sowieso auch von ABB sind.
Wie auch immer. Jetzt haben wir das Ding schon so lange, dass Zurückgeben nicht mehr drin ist. Es sei denn es wären noch andere gravierende Schwächen vorhanden. Ich fotografiere das Typenschild mal ab und verlinke das Bild hier. AFAIR war da aber nicht allzuviel Info drauf. Erinnern kann ich mich nur an die Angabe "12 Watt". Das wäre aber
1A und nicht >20A. Außerdem ist im Blockschaltbild ein "PTC" eingezeichnet, der wohl die Absicherung übernehmen soll.
Den Kurzschlussstrom messe ich auch nochmal, nur um sicher zu gehen, dass ich nicht "mist gemessen" habe. Höher 20A kann ich aber nicht messen. Wenn ich wieder Überlauf kriege, kann man nur von >20A ausgehen.
Dann habe ich aber im Zweifelsfall eine Heizung in der Verteilung, die evtl. Kabelisolierung anschmort.
Passt eine, sagen wir 1A Träge, Sicherung auch als Schutz? Ich würde die Sicherung dann in eine zugeschrumpfte Sicherungsfassung, ähnlich dieser:
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nahe des Trafos mit Kabelbinder befestigen. Wäre eine primäre Sicherung nicht evtl. noch besser? Ich werde auf jedem Fall mal den Strom auf der Primärseite messen, der fließt, wenn der Türöffner ganz normal betätigt wird.
Den Primärstrom könnte man dann aufrunden und als träge Sicherung dort vorsehen.
Nicht uninteressant wäre auch mal den Primärstrom bei Kurzschluss zu messen. So könnte man dann auf den tatsächlichen Sekundärstrom schließen.
Der Schreiner hat 2x0,75mm² Kabel (das, wo sonst Eurostecker drangespritzt sind) in der Türe verlegt. Ich klemme über der Türe in einer Dose dann auf den Klingeldraht um.
Ziemlich dünn. Es handelt sich um 4-adriges Telefonkabel. Für nennenswerte Erwärmung haben meine kurzen Tests nicht gereicht. Irgendwann sollte dann ja auch der PTC im Trafo den Saft abdrehen. Wie lange das dauert, habe ich ebenfalls nicht geprüft.
Werde ich heute feststellen. Kleine Ströme werden auf jedem Fall ziemlich genau gemessen. Demnach messe ich den Strom auf der Primärseite bei Kurzschluss und rechne dann auf Sekundär um. Als Richtwert sollte das reichen.
Oder Wackelkontakt am Drehschalter... Macht auch ganz lustige Werte :-) Mal ein bißchen mit Druck von oben und der Schalterstellung experimentieren. Hilft zumindest bei meinem alten Multimeter.
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