RFID Chip zerstören

Frage eines Ingenieurs, dessen Hochfrequenz-Vorlesung schon viele Jahre in der Vergangenheit liegen:

Wenn ich nicht will, daß mein eventueller zukünftiger Pass automatisch lesbar ist, kann ich ihn da für zwei Sekunden in die Mikrowelle legen? Reicht die Feldstärke, um den Chip zu zerstören? Hat die Mikrowelle die passsende Frequenz?

Gruß Bernd

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bernd moritz
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Brennt das nicht alle metallischen Teile aus, dein Pass könnte nachher komisch aussehen. Probier es mit einer EC-Karte aus.

Ernst

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Ernst Keller

Und dann brauchst Du ihn irgendwo doch und ärgerst Dich, dass Du nochmal löhnen darfst.

Geht viel einfacher: Pass in Alufolie einpacken, dann kann er nicht unbeabsichtigt ausgelesen werden.

Wobei nach meinem Kenntnisstand ohnehin geplant ist, dass das Auslesen nur unter Kenntnis der optischen Passnummer möglich ist, um genau ein heimliches Auslesen durch Private zu unterbinden.

Und staatliche Stellen können Deine Identität so oder so feststellen, zur Not fragt Dich die Trachtentruppe einfach nach dem Personalausweis ...

Nicht wirklich.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

Oliver Bartels wrote: ...

Hallo, ist das die Zukunft: Schicke Metallcover für Ausweis/Pass? Wenn man nicht von jedem Marketingdroiden namentlich und mit zentral abglichenem Kaufprofil begrüßt werden will, könnte das ein Szenatio werden...

Ja, ich winke auch immer jedem Storch freundlich zu, vielleicht ist ja der dabei, der meine Kinder gebracht hat. ...

Kein Problem. Es geht (mir) um die unwissentlich durchgeführte (Massen-)Identitätskontrolle. "Herr Bartels, was haben sie am 17.07.05 um

15:42 am Platz xyz in abcstadt gemacht?" 1984 läßt grüßen...

Natürlich wird "man" jetzt sagen dass es das nie geben wird, Ereignisse wie am 11. September in NYC verändern so etwas manchmal drastisch...

Für noch problematischer halte ich aber die Benutzung durch private und halbstaatliche (kommunale) etc. Stellen. Wenn die Dinger so kommen, können wir IMO das BDSG gleich beerdigen. Natürlich geht das lesen nicht automatisch, es sind noch nie Implemantierungsfehler aufgetreten und "andere" staatliche Stellen hätten an einem automatischen auslesen auch kein Interessen. Ich mag Klapperstörche.

Und wenn ja, würde er dadurch eventuell ungültig. D.h. jedes mal einen neuen anfertigen lassen?

Noch einen drauf: das Verbot den Ausweis in einer metallischen Hülle mit zu führen?

IMHO!

Tho'beam me up scotty!'mas

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Thomas Einzel

Oliver Bartels schrieb:

Woher soll der RFID-Chip wissen, dass die Passnummer optisch gelesen wird? Der reagiert immer dann, wenn er gefragt wird, egal von wem.

Die Idee mit der Mikrowelle finde ich als Akt des zivilen Ungehorsams durchaus bedenkenswert. Die 68er Generation, die uns vielschichtige Überwachung zumutet, war seinerzeit weit ungehorsamer!

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Werner Holtfreter

Nein. Lt. Artikel (entweder in einer der letzten c't oder auf heise.de) bleibt der Reisepass irrsinnigerweise auch mit defektem RFID-Chip gültig. Macht auch Sinn, seit wann ist es mein Problem, wenn ein äußerlich unversehrtes Teil, was mir nicht gehört, von mir ersetzt werden muß!?

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Nein. Lt. Artikel (entweder in einer der letzten c't oder auf heise.de) bleibt der Reisepass irrsinnigerweise auch mit defektem RFID-Chip gültig. Macht auch Sinn, seit wann ist es mein Problem, wenn ein äußerlich unversehrtes Teil, was mir nicht gehört, von mir ersetzt werden muß!?

Die Ursprungsfrage interessiert mich aber auch: wie kann man den RFID-Chip zerstören, ohne ihn äußerlich zu beschädigen?

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Soweit ich wei=DF, verwendet die MW 2455 MHz =3D f_0/10 von H2O- Molek=FClen. Das trifft sich aber gut, da es auch Frequenzbereiche gibt, die von RFID genutzt werden (d=FCrfen), die sich dort im Bereich auch tummeln.

Eine Resonanz w=E4re nat=FCrlich fatal f=FCr zumindest die enthaltene Spule.

Aber Achtung: Sind Personalausweis und Reisepass (sowie auch Zahlungsmittel) nicht Staatseigentum und ein vors=E4tzliches Besch=E4digen und Zerst=F6ren somit strafbar?

Wei=DF jemand, in welchem Frequenzbereich die Dinger betrieben werden sollen?

Vielleicht macht die Alu-Industrie dann wieder mehr Umsatz.

Gru=DF, Mario

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Mario F. Duhanic

In D bleibt der vielleicht weiterhin gültig. Aber versuche dann mal mit dem defekten Reisepass in die USA einzureisen. Viel Spass dabei.

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Wolfgang Berger

Der Chip erfordert zuerst eine Authentifizierung der Gegenstelle durch die Daten welche nur optisch von der Innenseite des Reisepasses gelesen werden können. Vorher offenbart er keine Daten.

Eine andere Frage ist, ob die Kryptografie sicher genug ist. Kann ich nicht beurteilen.

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Wolfgang Berger

Das Lesegerät muss sich mit den optisch gelesenen Informationen gegenüber den Chip authentifizieren, bevor dieser seine Daten preis gibt. Ohne den optischen Schlüssel bekommt das Lesegerät keinen Zugriff.

Für sicher halte ich dieses System dennoch nicht, denn interessierte Kreise werden sich ganz schnell Datenbanken mit den Schlüsseln anlegen, so daß dann doch wieder ein Auslesen auf Distanz möglich wird. Die stark fehlerbehaftete, optische Personenkennung durch Überwachungskameras kann auf diese Weise z.B. wasserdicht gestaltet werden.

Zudem führt das System den RFID-Chip ad absurdum. Wenn am Ende doch wieder der physikalische Zugriff auf den Paß und ein optischer Lesevorgang nötig sind, kann man auch gleich alle benötigten Daten zusammen mit einer qualifizierten, elektronischen Signatur in optischer Weise bereitstellen, z.B. in einem 2D-Barcode. Das erfüllt den gleichen Zweck, ohne die unangenehmen Begleiterscheinungen des Chip und ohne den Vertrauensverlust beim Bürger.

Warum steckst Du das Geld nicht gleich in die Mikrowelle, das erspart Dir den Gang zum Einwohnermeldeamt!?

Hergen

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Hergen Lehmann

Da man ihm das nicht unbedingt von außen ansieht, würde ich gerne mal sehen, wie der Bund die Schadenersatzansprüche bzw. Rückflugkosten abwehren will...

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Man liest meist "z.Zt. schon". Aber da er 10 Jahre gültig sein soll...

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Man macht das wohl kaum, wenn $STAATSDIENER neben einem steht...

ciao, Dirk

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Dirk Salva

Warum nicht. Das ist dann sicher.

Schlepst Du den _Reisepass_ denn immer mit Dir rum ? Ich nicht.

"Sie müssen sich geirrt haben. Mein Reisepass liegt im Inland ebenso wie bei Reisen nach anderen EU Staaten üblicherweise gut verwahrt zu Hause."

Ich sehe den Sinn der Diskussion nicht:

Den _Pass_ braucht man für Auslandsreisen in Länder, die keinen Personalausweis akzeptieren. Ansonsten ist er viel zu groß und unhandlich, als dass man ihn ständig mit sich rumschleppt.

Er ist deshalb so gross, weil z.B. viele Länder leere Seiten fordern, wo sie ihre Visa einkleben und die Einreisestempel anbringen können. Deshalb bekommt man den alten Pass auch entwertet zurück, wenn ein neuer ausgestellt wird. Ich hab' z.B. in meinem "grünen" noch ein unbegrenzt gültiges US Visum für private/touristische und geschäftliche Reisen drin. Ich hab' den aufgehoben, momentan braucht es das wegen Visafreiheit zwar nicht, aber wer weiß, was sie sich dadrüben alles einfallen lassen. Was man hat, das hat man.

Es gibt sogar seit Urzeiten andere Länder, die dann wieder auf die Stempel schauen und einen nicht einreisen lassen, wenn da andere Stempel vom bösen Nachbarn drin sind. Mit Datenschutz ist da überhaupt nix, jeder Grenzer/Zöllner kann Dich fragen, warum Du von-bis in dem Land warst. Deshalb gibt es als Spezialservice in solchen Fällen auch die Möglichkeit, _zwei_ Reisepässe zu bekommen.

Und dann gibt es ein Land jenseits des großen Teiches, das in Kürze entweder ein Visum oder einen RFID Chip fordert. Genau _deshalb_ kommt der RFID Chip in den Reisepass.

Der Chip im Reisepass ist ein _Service_, um uns die Ein_reise_ in Länder mit komischen Sitten und Gebräuchen zu erleichtern. Der ganze Pass ist nur zum Reisen da und sonst für nix. Als Id. im Inland taugt er nicht wirklich, weil kein Wohnsitz angegeben ist.

Versuch mal mit dem Pass ein Auto anzumelden: Wenn Du Glück hast, ist der Landkreis mit dem Meldeamt vernetzt, wenn nicht, dann wollen sie eine Meldebescheinigung. Mit dem Personalausweis braucht es die nicht.

Und wenn ich mir einen Reisepass für teures Geld hole, dann mache ich doch nicht absichtlich den Chip kaputt, den ich brauche, wenn ich so sicherheitsfanatisches Land besuchen will.

Vergiß es, im Personalausweis ist kein Chip vorgesehen und es kommt auch rein aus Kostengründen keiner rein.

Es geht nur um _Reisen_ in ferne Länder. Um sonst nix. Niemand zwingt Dich, den _Reise_pass im Inland mit Dir rumzuschleppen.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

Daran habe ich auch schon gedacht. Wird das zuverlässig funktionieren?

Es geht aber doch nicht nur ums Auslesen der enthaltenen biometrischen Daten. Jeder RFID-Chip hat eine eindeutige Nummer, die zur Kommunikation nötig ist. Und wenn so ein Pass in das Feld eines Lesegerätes kommt, wird wohl zumindest eine Art Handshake stattfinden, oder? Am Ende wird zwar der Pass sagen, dass er sich weigert, Daten rauszugeben, aber die eindeutige Nummer kann gespeichert werdne. Ergo kann jeder irgendwo abspeichern, wenn ich in der Nähe seines RFID-Lesegerätes war.

Oder denke ich hier falsch?

CU, Christian

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Christian Treffler

Das ganze ist in den Augen derjenigen, die den Chip fordern, ein _Sicherheitsmerkmal_, weil sie der Meinung sind, dass sich ein gut gemachter Chip schwieriger fälschen läßt als ein Barcode.

Wer will den Chip: Die Amis. Welches Land hat ein fette Chipindustrie und ist deshalb sehr HighTech gläubig: Auch die Amis.

Und seit 9/11 haben sie ein Trauma: Selbst als die Japaner Pearl Habor angegriffen haben, hat es mit Hawai nur einen vorgelagerten Posten getroffen.

Im Kernland, erst recht in New York, ist bei denen bis 9/11 noch _nie_ wirklich durch Krieg oder Terror ernsthaft kaputtgegangen. Seit dem leben sie in einem Trauma und in einem absoluten Sicherheitswahn.

Das _ist_so_ und das können wir auch nicht ändern.

Es ist auch klar, dass wenn der Chip da ist, dass sich die Terroristen irgendwas anderes einfallen lassen werden. Nichts ist narrensicher, die Narren sind zu einfaltsreich.

Nur: Momentan glauben die Amis, dass ihnen der Chip mehr Sicherheit bietet.

Argumentieren ist an der Ecke sinnlos.

Bei uns hat man sich entschieden, den Weg des geringsten Übels zu gehen, dass heißt Chip im Reisepass, aber nicht im Personalausweis.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

On Sun, 17 Jul 2005 21:09:12 +0200, snipped-for-privacy@gmx.de (Christian Treffler) wrote: [ Alufolie ]

Ja, RFID mag Alufolie garnicht, die Abfragefrequenz liegt schon relativ hoch.

Oder lass ihn einfach zu Hause ...

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

"Oliver Bartels" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Genau! Denn der neue "US-konforme" Reisepass kostet ja auch nicht mehr als der alte ;-)

Gruss Thomas

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Thomas Haland

Hergen Lehmann schrieb (fast Fullquote wg. No-Archive):

Diese Überlegung ist naheliegend, auch für die Behörden. RFID macht keinen Sinn, wenn *immer* eine optische Autorisierung nötig ist. RFID macht aber Sinn, wenn man beabsichtigt, die Daten auch auf der Basis der den Behörden ja bekannten Autorisierungsdaten zu lesen.

Ginge es nur darum, die Chipdaten zur Echtheitsprüfung des Passes zu nutzen und wollte man unbemerkte Lesevorgänge ausschließen, hätte man eine kontaktgebundene Lösung ähnlich Konto- oder Telefonkarte wählen können.

OT: Unsere Datenschützer und Politiker lassen einfach alles passieren. Erst Fotoautomaten an den Autobahnen (Maut, bezeichnender Weise vom Stasi-IM "Sekretär" verantwortet) und jetzt RFID.

Sollte das linksradikale Bündnis mit der SED-Nachfolgepartei jemals Regierungsgewalt übernehmen, findet es die Unterdrückungsinstrumente bereits vor, um die Macht dauerhaft zu sichern.

Reply to
Werner Holtfreter

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