Spulen drehen

Hallo,

dies hier dient als Erweiterung zu meinen Post Message-ID:

Jemand hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es bei Conrad unter der Bestellnummer " 516619 - 92 " einen Drossenspulenbausatz gibt, mit dem man meine benötigte Spule drehen kann.

Wenn man 0,3mm Kuperdraht benutzt, schafft man den Widerstand unter 2 Ohm.

Nun meine Frage: Kann jemand so eine Spule drehen? Ich habe es noch nie gemacht und da es wohl keine passende mit geringem Widerstand zu kaufen gibt, ist es die einzige Alternative.

Viele Grüße Tobias

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Tobias Wendorff
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Wenn Du eine Spule suchst, die in die Schaltung aus deinem Posting "Schaltplan in Eagle" eingebaut werden soll, sind zwei Dinge wesentlich wichtiger als der Gleichstromwiderstand, das ist erstens die Linearität und die Kapazität. Ist die Kapazität der Wicklung zu groß, hat schon die Spule eine Resonanzfrequenz, die im genutzten Frequenzbereich liegt, und somit Ergebnisse entstehen, die gar nicht gewollt sind. Für die Linearität ist der Kern zuständig, hier sollte man einen Luftspalt vorsehen.

  1. Anmerkung: Eine Spule wird gewickelt, nicht gedreht.
  2. Anmerkung: In erwähnter Schaltung kommt die Spule in einem Schwingkreis vor, die als Bandpaß zur Anhebung in einem bestimmten Frequenzbereich genutzt wird. Je niedriger der Gleichstromwiderstand ist, desto geringer ist die Dämpfung des Schwingkreises, d.h. desto ausgeprägter wird die Resonanzspitze im Frequenzgang. Macht man den Widerstand größer, verbreitert man den beeinflußten Frequenzbereich.

Aber auch mit einer Spule mit hohem Widerstand läßt sich eine scharfe Resonanzspitze erreichen, man muß einfach den Ausgang eines nachgeschalteten Verstärkers phasenrichtig auf den Eingang zurückführen. So kann man den Schwingkreis bis zur Oszillation entdämpfen.

Weiterhin benutzt man Induktivitäten nur sehr ungern in Audioschaltungen, wegen erwähnter Wicklungskapazität und Linearitätsproblemen, aber auch wegen magnetischer Einkopplungen. Den gleichen Effekt erreicht man auch mit aktiven RC-Filtern. Stichworte: Gyrator, parametrischer Equalizer, Doppel-T-Glied, ...

Rick

Rick

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Rick Sickel

Rick Sickel schrieb:

zurückführen.

Ich denke, eine scharfe Resonanzspitze ist da gar nicht erwünscht. Ausserdem ist das LC-Glied je nach Potistellung immer mit 2,2 bis 10 k bedämpft.

Michael

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Michael Redmann

Michael Redmann schrieb:

Es geht hier eher um die Filtersteilheit des Bandpasses, die über "Q" eingestellt wird.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Rick Sickel wrote:

Halt! Als Audiophiler muss ich hier schärfstens widersprechen.

Gute, d.h. die einzig wirklich brauchbaren Spulen muss man aus dem vollen herausarbeiten, und zwar durch _Drehen_. Der monokristalline sauerstofffreie Rohling (auf reichlich Übermass achten, die äusseren Schichten sind eh unbrauchbar) sollte mit einer antimagnetischen Spannzange (Spannzangen- fett äusserst sparsam verwenden) so kraftarm wie möglich in Ost-West-Richtung eingespannt werden. Wenn's irgend geht, nicht linksherum drehen, notfalls Dreh- bank wenden. (Auf der Südhalbkugel sind die Verhältnisse anders). Warum man nichtmagnetisches Hartmetall und nicht Stahl nehmen muss, dürfte mittlerweile jedem klar geworden sein. Zum Schmieren BSE-freien Rindertalg, notfalls Bio-Rapsöl ver- wenden, keinesfalls diese synthetische Kühlpampe, auch wenn später nur Synthi-Musik gehört werden sollte. BTW, Vortriebspindel einkuppeln nicht vergessen (typischer Anfängerfehler), sonst gibt's Scheibenkäse. Absolut tödlich für den Klang haben sich u.a. in der Nähe aufgestellte magnetische Messuhrstative herausgestellt. Durch irreversible Spinpolarisation wird die Spulengüte für immer total versaut, da hilft auch nachträgliches Ausglühen unter Schutzgas, ansonsten ein wirklicher Geheimtipp, nix mehr. Der angebliche Einfluss des Vollmondes hingegen ist eine üble verleumderische Erfindung gewisser Hochglanz-"Fach"- Blätter, völliger Humbug! Absolut wichtig hingegen: Drehen, keinesfalls fräsen! Dadurch wird nur die durch den Skineffekt eh überstrapazierte Oberfläche aufgerauht. Resultat: Der berüchigte glanzlose, dumpf-mulmige "Sandsack"-Klang vieler Selbstbau-Pfuschboxen.

Aus naheliegenden Gründen konnte ich erst heute posten, sorry.

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Rolf Bombach

Der 1.4. ist zwar schon durch, trotzdem möchte ich ein Pic nicht vorenthalten. Man beachte die für 16mm^2 aus- gelegten Schraubanschlüsse.

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Rolf Bombach

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