Strombörse

Hi,

wer da Stom verkauft, ist klar, aber wer kauft da? Kann ich da meinen Haushaltsstrom kaufen?

Peter

Reply to
Peter Bösche
Loading thread data ...

Halli-Hallo!

Peter Bösche schrieb am 14.03.2007 06:33:

formatting link
Ciao/HaJo

Reply to
HaJo Hachtkemper

Hi,

da hatte ich ja gelesen, dass die Stromkonzerne gleichzeitig Bieter und Nachfrager sind - also lediglich Onanie? Gibt es keine reinen Nachfrager, z.B. Firmen mit hohen Strombedarf? Wer wird denn als reiner Nachfrager zugelassen? Deshalb meine Anfrage hier.

Die vier Anbieter besitzen 80% der Kraftwerke. An der Strombörse werden aber lediglich 10% der Gesamtstrommenge gehandelt - und diese

10 % bestimmen dann den Strompreis. Merkwürdig.

Was also soll das Ganze? Vor dem Jahr 2002 gab es keine Strombörse - und die Stromversorgung war auch nicht schlechter - möglicherweise sogar besser: Jedenfalls kann ich mich an keinen europaweiten Stromausfall erinnern.

Peter

Reply to
Peter Bösche

Hallo, Peter,

Du (Peter.Boesche) meintest am 14.03.07:

Dann solltest Du mal zum Hausarzt gehen und ihn fragen, was Gedächtnisschwund sein könnte. Lass Dir die Antwort sicherheitshalber aufschreiben.

Viele Gruesse! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Hallo,

mal hat der eine Überkapazitäten die er an die anderen verkaufen will, mal muß er von den anderen Strom dazukaufen. Da sich im Laufe eines Tages der Verbrauch drastisch ändert muß sich das Angebot daran anpassen. Der eine Konzern hat z.B. etwas mehr Wasserkraftwerke und Pumpspeicherkraftwerke zur Deckung von kurzen Lastspitzen, der andere hat mehr sogenannte Grundlastkraftwerke die rund um die Uhr gleichmässig durchlaufen sollen. Natürlich versuchen auch Firmen die sehr viel Strom z.B. für die Erzeugung von Aluminium brauchen ihren Strom möglichst günstig einzukaufen, aber die schliessen dazu langfristige Verträge statt kurzfristig an der Börse zu handeln.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Helmut Hullen schrieb:

Herr des guten Gedächtnisses - bitte nenne die vergessenen Daten.

Reply to
Christoph Müller

Hi Christoph, Helmut hat doch nur seine persönlichen black-outs (s. groups.google) mit Stromausfällen verwechselt.

MfG Peter

Reply to
Peter Bösche

"Peter Bösche" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@4ax.com...

Hallo Peter,

die Spielregeln kann man sich dort ansehen:

formatting link
Wer keine Börsenzulassung hat, kann über ein Unternehmen mit Börsenzulassung kaufen und verkaufen - kostet im Regelfall zusätzlich eine Händlergebühr. Aber damit ist es ja noch nicht getan. Der Strom sollte auch dorthin gelangen, wo du ihn nutzen willst. Das wirft für den Privatmann unüberwindliche, kaum zu händelnde Bilanzkreisprobleme auf. Mal abgesehen von der stundenscharfen Prognose deines Stromverbrauchs. Abweichungen davon werden mit Regelenergiepreisen belohnt/bestraft. Aber Haushaltsmengen sind einzeln wohl schwer zu beschaffen. Such dir lieber einen preiswerten Lieferanten oder versuch es mal mit Eigenerzeugung - Photovoltaik soll wohl mittlerweile wegen des Kosten-/Förderungsverhältnisses recht attraktiv sein.

Gruß Klaus

Reply to
Klaus "Perry" Pago

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Klaus \"Perry\" Pago schrieb:

Die "unüberwindlichen Probleme" dabei sind wohl am einfachsten dadurch zu lösen, daß sich Unternehmen bilden, die genau das als Geschäft betreiben: Einkauf an der EEX und Verkauf an Abnehmer zu jeweils aktuellen EEX-Preisen (wobei sie natürlich eine gewisse statistische Durchmischung, also eine Mindestanzahl an Kunden brauchen, um sinnvolle Volumina und brauchbare Lastschätzungen zusammenzubekommen).

Daß es diese Unternehmen nicht gibt, hat vermutlich weniger damit zu tun, daß Christophs Sparschwein für deren Gründung nicht reicht, als vielmehr damit, daß sich das wohl nicht lohnt.

Auch nicht ganz einfach.

Das ist allerdings keine Alternative.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Hallo Ralf,

"Ralf Kusmierz" schrieb im Newsbeitrag news:f2qko7$udk$ snipped-for-privacy@online.de...

Nun ja, die Zusammenhänge sind etwas verwickelter - Angenommen, es findet sich so eine Interessensgemeinschaft mit EEX-Zulassung und es gibt auch ausreichend viele Mitglieder in Form von Haushaltskunden sowie eine Vereinbarung, wie Gewinne und Verluste verteilt werden und es gibt auch keinen Streit untereinander - also Optimalzustand. Da niemand dieser Mitglieder das KnowHow besitzt, stellt man einen Energiebroker ein mit EEX-Zulassung - am besten zwei, der hat ja auch Urlaub oder wird krank. Das selbe für den Transport der gehandelten Energie - sind insgesamt 4 Leute. Mit Lohnnebenkosten ca 500.000 Euro/anno. Mit 400 Euro-Jobs ist da kaum etwas zu machen. Damit sich diese Personalkosten nur in Höhe von 1 cent/kWh niederschlagen, müssen die Mitglieder etwa 50 Mio kWh/a beziehen. Bei durchschnittlich 3.000 kWh/Jahr und Haushalt ergibt sich ein Interessensverband von ca 17.000 Haushalten. Der Verein muss nun auch alle Abrechnungen für 17.000 Leute abwickeln, mit allen Schwierigkeiten, die denkbar sind - ich schätze mal zusätzlich 2 Energieabrechner. Wir haben jetzt gedanklich eine kleine Firma gegründet, die aus 6 Leuten besteht, noch einen Geschäftsführer mit Dienstwagen und Sekretärin (150.000 Euro/a???) und noch Büroräume incl. Equipment benötigt.

Es ist bisher keine kWh Strom abgewickelt worden. Der späteste Einkaufszeitpunkt ist nachmittags des Vortages. Benötigt wird eine Verbrauchprognose für jede Stunde. Die Preise des Spotmarktes sind, da in der Zukunft gelegen, nicht bekannt. Erfahrungsgemäß sind Spotmarktpreise so hoch, dass man besser beim örtlichen Stromlieferanten kauft. Ausweg aus dieser Unwägbarkeit der Spotpreise ist das Umsteigen auf sog. Produkte, die etwas weiter in der Zukunft liegen. Die EEX unterscheidet zwischen Base- und Peak-Produkten, je nach Tageszeit, welche da sind Monats-, Quartals-, Jahres-Base/Peak-Produkte für die aktuellen, im nächsten und übernächsten Jahr gelegenen Zeiträume. Die zugehörigen Preise sind bekannt Um diese Produkte nutzen zu können, sind Monats-, Quartals- und Jahresprognosen unter Berücksichtigung von Werk-, Feier- und Brückentagen sowie den Wochenenden erforderlich. Hilfmittel: Prognosesoftware auf Basis von Fuzzy-Logic kombiniert mit einem neuronalen Netz. Kosten für Miete und Wartung: 50 - 100 kiloEuro/a. Diese Produkte müssen ergebnisneutral mit Über- und Unterlappung in den prognostizierten Monats-, Quartals- und Jahreslastgang eingebaut werden. Wie gesagt, das sind Preise für Lieferungen in die Zukunft. Wenn der Lieferzeitpunkt erreicht ist, gibt ein Vergleich mit den dann bekannten Preisen des Spotmarktes ein Aha-Erlebnis. Um diesen Effekt abzumildern, kann man mittels Monatsanpassung und dann Tagesanpassung die Prognoselastgänge soweit anpassen, dass durch vorzeitigen Ein- und Verkauf die Größe von Fehlkäufen minimiert wird. Der Rest geht eh zu bis dato unbekannten Regelenergiepreisen der Transportnetzbetreiber. Man kann diese Geschäfte auch absichern, zB mittels Hedging - aber das ist Börsenlatein und hier etwas OT. Neben den zwei Händlern benötigt man also bestimmt noch zwei Leute, die das "Handwerkliche" meistern.

Ich höre jetzt 'mal auf mit der Beschreibung, bevor ich an der Tastatur einschlafe (gähn - schon nach 2 Uhr).

tja... wie soll ich es sagen... irgendwie merkt man, wer sich in dieser Branche nicht so gut auskennt :)

Den preislich agressivsten Strom- UND Gasanbieter findet man hier: www(dot)e-wie-einfach(dot)de

Worthülsen! Schade das es schon so spät ist... Ich schreib da später 'mal etwas zu.

Gruß Klaus

Reply to
Klaus "Perry" Pago

"Klaus "Perry" Pago" schrieb im Newsbeitrag news:f2qopl$uj5$ snipped-for-privacy@lucy.ping.de...

Ich noch 'mal.

Zu der Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen: Meine Meinung muss ich revidieren. Man kann sich zwar alles schön rechnen, aber durch das jährliche Abschmelzen der Einspeisevergütung gemäß EEG mit Wirkung für 20 Jahre ab Inbetriebnahme ist m.E. der günstige Zeitpunkt, Frühjahr 2004, leider verpasst. Die Höhe der Vergütung und der damals noch geltende MWSt.-Satz liessen unter Ausschöpfung aller Fördermittel noch einen Überschuss nach 20 Jahren erwarten.

Klaus

Reply to
Klaus "Perry" Pago

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Klaus \"Perry\" Pago schrieb:

Wir sind uns also einig, daß die (PV-)Einspeisevergütung hoch subventioniert ist? Dann hat also die Frage der Errichtung einer PV-Anlage mit der Wahl eines Stromversorgers überhaupt nichts zu tun, sondern ist einfach eine der vielen Anlagemöglichkeiten am Kapitalmarkt - man investiert in die PV-Anlage und hofft auf die staatlich subventionierte Rendite, oder man kauft Aktien oder Anleihen usw.

So dämlich, den erzeugten PV-Strom selbst zu verbrauchen, kann ja nun wirklich niemand sein: Jeder, der bis Drei zählen kann, vergoldet ihn doch beim Versorger auf Kosten der Allgemeinheit und kauft seinen Eigenverbrauch zu normalen Tarifen zu.

Also: Keine (ökonomische) Alternative, sondern komplett orthogonal. (Eine Ersatzstromanlage ist die PV logischerweise in keinem Fall, denn niemand hat einen Tages- oder Wochenspeicher im Keller.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Aber nach 20 Jahren sieht die Sache ganz anders aus. Da ist der Versorger nämlich nicht mehr verpflichtet den Strom für den entsprechenden Preis abzunehmen. Dann lohnt es sich den PV-Strom überwiegend selbst zu verbrauchen. SMA fängt z.B. mit seiner neuen Sunny Backup schon an Geräte in Richtung autarker Stromversorgung zu entwicklen.

Wobei dies kein Problem wäre z.B. mit der neuen SMA Sunny Backup. Bei einem Tagesverbrauch von 10 kWh bräuchte man etwa 20 kWh Batteriespeicher um 1-2 Tage autark zu sein. Wenn man dann seinen Verbrauch auch noch auf die Erzeugung ausrichtet, z.B. indem man Kühlgeräte vorwiegend dann laufen lässt (weitere Thermostat mit tieferer eingestellter Temperatur und Kältespeicher) wenn es Sonnenstrom im Überfluss gibt, dann könnte man zumindest im Sommer seinen Strombedarf überwiegend aus den abbezahlten Solarzellen decken.

Reply to
Emil Naepflein

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Wenn die's dann noch tun. Und der Strom aus der Steckdose so signifikant teurer ist, daß sich die Speicherkosten bezahlt machen ...

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

wenn Dir denn das Wetter im Sommer den Gefallen tut immer nur einen Tag mit bedeckten Himmel und dann wieder Sonne für den Rest der Woche zu liefern...

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.