Stromwandler

Hallo NG,

bei uns in der Firma haben sie behauptet, ein Stromwandler muss in der "Polarität" korrekt angeschlossen werden, weil sonst das Amperemeter in den Minusbereich ausschlägt, was natürlich völliger Quatsch. Ich hab natürlich das Gegenteil behauptet, aber ich bin nur ein kleiner Arbeiter, und sie sind eine Elektrofirma, die Profis sozusagen.

Kennt also jemnad einen Link oder so, der meine Behauptung beweist?

Ich denke die Stromwandler sind im Anschluss bestimmt, damit 1. die Phasenlage bestimmt ist, und 2. dass es überhaupt genormt ist. Relais haben ja auch A1 und A2, auch wenn es keine Rolle spielt.

Wieso brennt ein Stromwandler durch, wenn man ihn offen betreibt? Hat jemand ein Prinzipaufbaubild? Ist das ein Ringkerntrafo im Prinzip? Irgendwie muss der ja durchbrennen theoretisch nach dem Ohmschen Gesetz, weil die Spannung unendlich wird oder so, aber praktisch darf man dann kein Kabel neben ein anderes, stromführendes halten, weil das ja schon ein offener Stromwandler ist...

Lauter Fragen, aber das heute hat mir echt zu denken gegeben. Vielleicht ein Link...?

Gruss Chregu

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Christian Müller
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Das hat mit dem ohm'schen Gesetz nix zu tun.

Der Stromwandler wird, im Gegensatz zu einem ordinären Ringkerntrafo, mit einem besonderen Eisenblech gebaut, das "keine" Hystereseschleife hat. Das ist notwendig, damit er über einen großen Strombereich linear messen kann.

Er ist zwar bloß ein Ringkerntrafo, aber das Eisen wird im offenen Zustand zerstört und bekommt eine breite Hystereseschleife.

Dadurch kann der Stromwandler nach der Zerstörung kleine Ströme nicht mehr linear übertragen. Er ist kaputt.

Möglicherweise hat sogar die Wicklung ("sekundär") einen Überschlag erfahren, aber das ist seltener der Fall.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

"Christian Müller" schrieb:

Da es sich um Wechselspannung handelt, wird man hier keinen Unterschied feststellen. Bei einer Leistungsbetrachtung (UxI) spielt die Richtung sehr wohl eine Rolle da hier zwischen Einspeisung und Entnahme unterschieden wird, die Phase zwischen U und I also in den beiden Fällen um 180 Grad verschoben ist.

s.o.

Im einfachsten Fall wird der Leiter _durch_ eine Spule geleitet. Nebenliegende Leitungen können i.A. vernachlässigt werden. Es kann bei offenem Wandler zu hohen Induktionsspitzen kommen, die seien Isolation durchschlagen lassen.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Hab ich vergessen: die in deiner Firma haben recht! Wenn es sich um ein Wattmeter oder um einen "Zähler" handelt. Bei einem gewöhnlichen Amperemeter isses wurscht, da hast du recht.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Damit sich die hysterese ändert, müßte das kernmeterial dann nicht erst erhitzt werden??

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Horst-D. Winzler

Christian Müller schrieb:

Welche Polarität, bzw. Richtung, hat denn Wechselstrom in dieser Firma?

Es gibt Messinstrumente und Anwendungen die den korrekten Anschluss der Stromwandler benötigen. Einfache "Ampèremeter" zählen nicht dazu:

- das Drehspulinstrument ist ein Gleichstrominstrument. Zur Messung von Wechselstrom muss ein Gleichrichter vorgeschaltet werden.

- im Dreheiseninstrument ändert sich die Kraftrichtung innerhalb des Messwerks nicht, wenn sich die Stromrichtung ändert.

Bei der Verdrahtung ist aber die Bezeichnung der Klemmen immer zu beachten, da es sonst bei späteren Erweiterungen zu Problemen und viel Ärger führen kann.

Ciao Walter

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Walter Saner

Es reicht Sättigung. Dann isses hin. Außerdem - werweiß, ob es sich durch die Sättigung nicht eh erhitzt.

(Das mit der Hysterese ist so eine wilde Aussage. Das Eisen kriegt (auch?) eine Permanent-Magnetisierung und damit eine Schieflage die u.a. die eine ähnliche Wirkung wie die Hysterese hat. Das Ding wird furchterbar nichtlinear)

Mir hat das ein Ex-Schulkollege erläutert, der in eine Firma eingetreten ist, die Stromwandler baut. Meine Frage, ob das Blech nicht reparierbar wäre, ist strikt verneint worden. Mit heiligem Entsetzen. Dazu müßte es neu gewalzt werden und überhaupt - zurück ins Bergwerk oder so :-)))

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Das mit dem neu walzen kenn ich von µ-metall. Nicht hämmern, nicht biegen. Wenn,dann ist's hin. Aber, warum sollten die mollekularmagneten oder was auch immer, nicht auch ihre magnetische grenze haben? Es hat halt alle lernweißheit ihre grenzen ;-)

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Horst-D. Winzler

Genau das ist der Grund. Sättigung -> hohe Kernverluste -> Erwärmung -> Kern "brennt" durch (Haste hinterher 'nen schönen Eisen-/Kupfer-/Plastik-Klumpen) Selbst erlebt bei Primär 800A /5A (?) I-Wandler. Gruß Andy

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Andreas Weber

800A ist eine ganze Menge, das gibt Klumpen.

Nun, ich habe mit 50A/50mA - Wandlern viel zu tun gehabt und die sind nicht den Wärmetod gestorben sondern sie hatten wirklich ein Hystereseproblem, wenn der Shunt einmal nicht dran war.

Mit dem Oszilloskop nachweisbar! Sicher! Hand aufs Herz! Und alles auf _meine_ Kosten.

Ich habe danach angeordnet, drei Shunts parallel auf die k1-k2 Fahnen zu löten, haushoch Wattüberdimensionierte, für den Fall daß einmal wer einen Kurzschluß reißt oder den Antrieb blockiert. Soll ja vorkommen.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Franz Glaser (Lx) schrieb:

Hallo,

entmagnetisieren mit einer extra Entmagnetisierungsspule geht nicht?

Bye

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Uwe Hercksen

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