Tote Kuehe - wirre Zeitungsmeldung

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Moin!

Kann vielleicht mal ein Wissender einen Unwissenden aufklären, was da wirklich passiert ist: ?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Isolierung defekt und der N weggefault?

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

?

Der N war mit Sicherheit unterbrochen und vermutlich eine Phase auch. Da kann die 230V Versorgung schonmal annähernd bis auf 400V steigen. Aber auch der Schutz durch den PE hat offensichtlich versagt. Jedenfalls war die Schutzeinrichtung* für den Tierstall völlig unzureichend. So traurig es für den Bauern ist, ich glaube nicht, das sie mit einer Klage sehr erfolgreich sein werden. Denn das Szenario ist so ungewöhnlich nicht. Denn genau dafür sind genügend Schutzvorkehrungen entwickelt worden. Kosten nur etwas Geld und einen verantwortungsbewußten Hauselektriker.

*ev zusätzlicher Potentialausgleich bzw Niederspannungsversorgung oder Spannungswächter etc.
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Horst-D.Winzler

Am 29.03.2012 08:20, schrieb Horst-D.Winzler:

Kommt drauf an. In dem Bericht war davon die Rede, dass ein Subunternehmer des Kabelnetzbetreibers dort ein Loch gebuddelt hat und dabei das Kabel beschädigt hat. Der wäre dann zumindest mitschuldig.

Ich frage mich allerdings, wie es überhaupt dazu kommen kann, dass Tiere dabei geschädigt werden. Der Strom muss ja irgendwie durch das Tier fließen. Denkbar wäre, dass die Stalleinrichtung / Metallabsperrungen, Tränke durch den Schaden am Kabel unter Strom gesetzt wurden und dann der Strom über die Spaltenböden abfließt. Die Stallbeleuchtung hängt normalerweise so hoch, dass die Tiere da nicht heran können. Die Metallabsperrung sollte eigentlich auf demselben Potential wie die feuchten Spaltenböden liegen. Über eine Kette kann es eigentlich nicht kommen. Soweit ich weiss, werden Rinder heutzutage nicht mehr angekettet (eventuell Kälber).

Also vermutlich Pfusch an mehreren Stellen.

Gruß

Stefan

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Stefan

Am Thu, 29 Mar 2012 09:25:49 +0200 schrieb Stefan:

Nicht für Folgeschäden die auf Grund fachlich falscher Anlagen entstehen.

Schrittspannungen spielen da eine grosse Rolle, ausserdem das Potential von allem was Metall ist gegen den Boden auf dem das Tier steht. Deshalb ist hier IMHO einiges an lokalem Potentialausgleich vorgeschrieben, die Tiere sind durch die Feuchtigkeit sehr empfindlich.

So wird es sein.

Lutz

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Lutz Schulze

Am 29.03.2012 10:10, schrieb Lutz Schulze:

Was ist, wenn der Schutzleiter der Stallbeleuchtung mit Teilen der Stalleinrichtung verbunden ist, was bei manchen Lampenkonstruktionen ja völlig normal ist, und der PE, der über die beschädigte Zuleitung kommt, dort unterbrochen wird und es gleichzeitig zu einem Kurzschluss zwischen L und dem PE auf der Stallseite kommt?

In dem Fall hab ich doch genau das Szenario, Metallabsperrungen liegen auf L, der Strom fließt über den Körper des Tieres und die feuchten Spaltenböden ab.

Muss der PE auf der Stallseite an einen Potentialausgleich angeschlossen werden?

Gruß

Stefan

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Stefan

Hallo, Stefan,

Du meintest am 29.03.12:

[Kuhstall]

Da schaust Du am einfachsten in die dafür zuständige DIN-/VDE- Vorschrift.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Am 29.03.2012 10:48, schrieb Stefan:

im Kuhstall sind meistens automatische Tr=E4nken, die direkt mit einer=20 Wasserleitung angeschlossen sind. Wahrscheinlich ist der=20 Potentialausgleich im Haus mit der Wasserleitung verbunden.

Wenn jetzt das ganze Haus =FCber Kunststoffrohre an das Wassernetz=20 angeschlossen ist und kein ordentlicher lokaler Erder vorhanden war und=20 der PEN in der Versorgungsleitung unterbrochen wurde und ein starker=20 Verbraucher zwischen L und N eingeschaltet wird, kann die Wasserleitung=20 gegen=FCber der Erde gef=E4hrliche hohe Ber=FChrspannungen annehmen.

Gru=DF, Alexander

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Alexander

Am Thu, 29 Mar 2012 10:48:12 +0200 schrieb Stefan:

Es ist viele Jahre her dass ich das mal mit gelernt habe, aber in diesen Bereichen gabe es ebenso wie in z.B. medizinischen Einrichtungen ganz extreme Vorschriften dafür, im Stall IMHO engmaschiger Potentialausgleich in der Fläche z.B. durch verzinkten Stahl im Beton mit Verbindung zum PE wenn ich mich recht erinnere.

Den aktuellen Stand können dir sicher andere berichten.

Lutz

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Lutz Schulze

?

Erder weggefault oder nie vorhanden, "war schon immer so", dann noch ein Erdschluss ohne Sternpunkt und es wird lustig. Bestimmt nicht nur ein Fehler sondern die Verkettung mehrerer.

Wann war die letzte Prüfung der E-Anlange und der Isolationswiderstände? Tippe mal auf 1967 :-(

Butzo

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Klaus Butzmann

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb

ICh sehe zwei Szenarien:

  1. Spannungstrichter. Dann müsste der Kabeldefekt aber sehr nahe am Stall gewesen sein, damit die Tiere über ihre Beine einen nennenswerte Potentialdifferenz überbrückt haben. Und bei einem Ringerder um den Kuhstall herum wäre ein in den Stall hereinreichender Spannungstrichter schon ziemlich unwahrscheinlich.

  1. PEN-Unterbrechung Das war mein erster Gedanke. Nur ist ein lanwirtschaftliches Anwesen doch oft recht weitläufig und wenn mehrere Erder vorhanden gewesen wären, hätte es kaum eine Anhebung des PEN geben dürfen. Wenn doch, dann hätte der Potentialausgleich gegriffen. Es wäre schon denkbar, dass innerhalb des Anwesens eine gegenüber einem weit entfernten Bezugserder deutliche Spannungserhöhung da gewesen wäre - nur wäre dann der ganze Bereich "angehoben" gewesen und es hätte intern keine großen Spannungsdifferenzen geben dürfen.

Mir will einfach kein Fehler einfallen, der bei einer fachgerechten Erdung und einem fachgerechten Potentialausgleich zu so einem Szenario hätte führen können.

Bitte beachten: Bei Viechern darf man mit maximal 25V Berührungsspannung rechnen. Zudem ist FI-Schutz Pflicht, ebenso ein zusätzlicher, selektiver 300mA FI als back-up Schutz (zumindest, soweit ich die landw. BG Forderungen kenne!).

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Carsten Kreft

Am 30.03.2012 12:04, schrieb Carsten Kreft:

die Betonung liegt auf fachgerecht. Bauernh=F6fe, die vor vielen Jahren=20 gebaut wurden und deren Elektroinstallation immer mal wieder erweitert=20 wurde, haben wohl in den wenigsten F=E4llen eine wirklich fachgerechte=20 Installation.

Gru=DF, Alexander

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Alexander

Und teilweise sogar richtig katastrophale Installation :(

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

"Alexander" schrieb

Genauso sehe ich das auch. Womit eine erfolgreiche Klage kaum wahrscheinlich wird.

Zudem:

Wiederholungsprüfungen sind keine "Kann"-Bestimmung. Und eigentlich ist der Sachversicherer auch sehr dahinter her, dass solche Betriebe regelmäßig von einem VdS anerkannten Sachverständigen geprüft werden.

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Carsten Kreft

Am 30.03.2012 12:04, schrieb Carsten Kreft:

Hätte, dürfte, könnte... ich glaube auch an die PEN Unterbrechung, hatte selbst mal vor Jahren eine Anlage wo der PEN durch Beschädigung am Mantel (NAYY-J 4x95) weggegamelt war. Sicherungen flogen auch keine, aber es kam recht zügig zu Ausfällen, wegbrennenden N´s und asymetrien.

An einen anderen Fall erinnere ich mich hier in B, als Kollegen von der Bewag einen Zählerwechsel ausführten. Wir wurden gerufen, weil ein Mieter immer im Keller, wenn er Aufzugstür und Kellertür gleichzeitig anfasste, eine "gepellt" bekam. Das ges. Schachtgerüst des Aufzuges stand nierderohmig unter "Dampf" die Kellertür (schwere Stahltür) brachte dann das nötige Gegenpotenzial. Wir hatten Leerlauf von schlappen 200V gemessen :-( Komisch, das sonst alles funktionierte...

Wenn die Erdungsanlage so ausgeführt wäre, wie wir es gelernt haben. Wenn du aber eine PEN Unterbrechung hast, hast du bis zu den nächsten Erdpunkten immer schöne Potenzialdifferenzen!

Mir auch nicht, aber das steht ja wöhl unzweifelhaft fest, das es eben nicht fachgerecht war.

Genau, ich habe von Kollegen gehört, das Mastschweine bei recht geringen Fehlerspannungen ( Zudem ist FI-Schutz Pflicht, ebenso ein zusätzlicher, selektiver 300mA FI

Müsste mal schauen seit wann. Ich kann mich an einen "Urlaub auf dem Bauernhof" in BY erinnern, wo die E-Anlage gefühlt aus den 30er Jahren war. Nicht unwahrscheinlich das es noch etliche Uraltanlagen gibt, die von einer normgerechten Instandhaltung "träumen". BTW der 300er ist neben Backup, vor allem auch Brandschutz.

Ralle

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RalleH

Am 28.03.2012 21:41, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

?

Da scheint eine Phase lokal begrenzt die "Erdung" gemiemt zu haben. Somit floss Strom vom Erdreich zu dem Liegeplatz der Kühe, über diese weiter über die Erdung des "Fressgitters" zurück zum Sternpunkt des Trafos.

Dass der lokale N nicht mehr 0 Volt hatte zeigen die durchgebrannten

230V Mittel im Haus.

Da scheint auch noch eine -weiche- Verbindung N zum Sternpunkt in Trafo vorzuliegen, denn sonst wären die 230 er nicht betroffen gewesen.

Kurt

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Kurt

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