Umstellung 220 -> 230 V - wie?

Hallo,

vor einiger Zeit wurde ja in Europa die Netzspannung auf 230 Volt vereinheitlicht.

Wie hat man denn rein technisch die Anhebung der Spannung von 220 auf

230 Volt durchgeführt? Oder anders formuliert: An welcher Stelle hat man darauf Einfluss?

Grüße, Torsten

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Torsten Schneider
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Torsten Schneider schrieb:

Einfach mehr Generatorleistung dazugeschaltet. Und wenn die Spannung zu hoch wird werden eben überflüssige Generatoren wieder vom Netz genommen oder die überschüssige Leistung, welche einen Spannungsanstieg zur Folge hätte, wird zum Füllen von Stauseen genutzt.

Im gewissen Rahmen kann man die Netzspannung also per Generatorleistung beeinflussen. Für größere dauerhafte Änderungen müssten wohl die Trafos umgewickelt werden.

In den E- bzw. Kraftwerken

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Jens Fittig

Torsten Schneider schrieb:

Bei SYM wird die Gr=F6=DFe der Spannung =FCber den Erregerstrom des L=E4u= fers eingestellt. Die Frequenz =FCber die Drehzahl.

Oder anders formuliert: An welcher Stelle hat man

zB auch =FCber Trafos wenn sie entsprechende Anzapfungen besitzen.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Unfug!

Die Trafos zwischen Hochspannung und Mittelspannung in den Umspannwerken sind Regeltrafos, haben also Anzapfungen, die je nach Spannungslage hin und hergeschaltet werden. Man stellt den Sollwert der Mittelspannung also einfach ein wenig höher ein, mit der die Ortsnetz-Trafostationen versorgt werden, die folglich dann eine höherer Niederspannung abgeben.

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Werner Holtfreter

Ne, das bringt es nicht - wo sollte wohl die (Wirk-)Leistung hin, die Hauptlasten sind n=E4mlich nicht ohmsch.Mit der Maschinenleistung regelt man die Frequenz, und das ziemlich genau auf 50 Hz plusminus 0,1 bis

0,2 Hz in Europa. Generatorseitig regelt man die Spannung und dar=FCber die Blindleistung aller nichtohmschen mit der Erregung, aber f=FCr die Umstellung 220 >>> 230 hat man an der Generatorspannung garnichts zu machen brauchen, geregelt wird durch feinstufige Stufenschalter in den Umspannwerken. Und: vor Ort bei den Verbrauchern hat sich mit der Umstellung fast nichts ge=E4ndert, ge=E4ndert wurden die "Nennwerte" und die Toleranzen der Abweichungen nach oben und unten, soda=DF die meisten Ger=E4te von der Umstellung garnichts mitgekommen haben. Der unterste tolerierte Wert ist nur wenig h=F6her geworden, der oberste "etwas kr=E4ftiger h=F6her", soda=DF niemand mehr meckern darf, wenn er mit einem guten Me=DFger=E4t zu manchen Zeiten 245 Volt mi=DFt, das w=E4re ohne weiteres zul=E4ssig. Das Gl=FChobst w=FCrde dadurch einiges heller und kurzlebiger, alte Langfeldleuchten mit billigen knapp ausgelegten Vorschaltger=E4ten w=FCrden evt sehr warm, bestimmt aber unangenehm laut. Htm
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schneider.unsen

Am Wed, 22 Jul 2009 10:51:52 +0200 schrieb Jens Fittig:

Ganz so einfach ist das nicht. Über die Generatorleistung steuert man im wesentlichen die Netzfrequenz. Und die muß in einem engen Toleranzbereich um 50 Hz bleiben und soll im 24h-Mittel genau 50 Hz betragen. Da hat man also wenig Einflußmöglichkeiten.

Wie man die Umstellung gemacht hat weiß ich auch nicht genau. Die Trafos hat man aber bestimmt nicht umgewickelt. Es gibt aber in einigen Umspannwerken Stufentrafos, wo man durch umschalten die Spannung an die Netzbelastung anpassen kann. Außerdem muß die Spannung ja auch nicht genau 230 V betragen, es gibt da einen relativ großen Toleranzbereich. Wahrscheinlich mußte man in den meisten Fällen gar nichts ändern.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Werner Holtfreter schrieb:

ok

Solche Umschaltungen wären aber doch nicht "weich", müssten dann also doch Spannungssprünge ergeben. Mir hat man mal früher erklärt, dass geringe Spannungsschwankungen über die Generatorleistung ausgeregelt werden.

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Jens Fittig

Meines Wissens an den Trafos, die ohnehin mehrere Anzapfungen haben, um die Spannung in gewissen Grenzen einstellen zu können. Offenbar hatte man "nach oben" noch genügende frei :-)

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Geben sie auch, aber auf Grund ausreichend hoher Stufenzahl sind sie zu klein, um sie wahrzunehmen. Ein anlaufender Kühlschrank bewirkt ein vielfaches an Flickern im Wohnungsnetz.

Über die Generatorleistung beeinflusst man nur die Frequenz.
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Werner Holtfreter

Hallo, Horst-D.Winzler,

Du meintest am 22.07.09:

Wobei das meistens fernab der Niederspannungsebene ist. Jedenfalls soweit es die Spannung betrifft - die Frequenz sollte eher passend gehalten werden (nein - ich werde jetzt nichts über Frequenzhaltung usw. schreiben).

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, " snipped-for-privacy@web.de" schrieb:

Moment, bitte...

Selbstverständlich wächst oder sinkt die Leistung mit der Spannung (wenn auch tatsächlich nicht ganz so stark wie bei einer rein ohmschen Last, bei der die Leistungsänderung doppelt so hoch wie die Spannungsänderung wäre) - das benutzen manche Regioonalversorger sogar, um Spitzenleistungen zu reduzieren.

Ach, tut man das? Und wie funktioniert das wohl?

Das funktioniert nämlich so, daß es ein dynamisches Gleichgewicht zwischen der Summe der mechanischen Turbinenleistungen zum Generatorenantrieb und der Bremswirkung der von diesen entnommenen elektrischen Leistung gibt - wenn die Antriebsleistung überwiegt, dann werden die Generatoren gemäß ihrer Gesamt-Rotationsträgheitsmomente beschleunigt, umgekehrt abgebremst. Die Änderung der Frequenz ist dabei also ein Indikator für dieses dynamische Leistungsgleichgewicht, deshalb kann man die Frequenz als Regelgröße verwenden.

Aber selbstverständlich steigt die Leistung, wenn man die Verbraucherspannung erhöht, und also müssen die Generatoren auch mehr Leistung erzeugen. Dabei geht es aber hinsichtlich der Spannungsänderungen natürlich nur um wenige Prozent, und das liegt so problemlos im Regelbereich, daß sich darüber niemand auch nur eine Sekunde lang Gedanken gemacht hat, denn die gesamte Netzleistung schwankt im Laufe des Tages ohnehin in Größenordnungen von zwei zu eins, da werden also dauernd ganze Kraftwerke zu- und abgeschaltet und nicht nur ein bißchen hoch- oder runtergeregelt.

ACK

... und wirtschaftlicher: Eigentlich sollte man Glühlampen nämlich gar nicht mit der Nennspannung betreiben, bei der sie eine Lebensdauer von ca. 1000 h haben, sondern bei einer einige Prozent höheren, bei der die Lebensdauer nur 300-500 h beträgt. Dann kann man für die gleiche Helligkeit nämlich entsprechend weniger Lampenleistung verwenden, und die resultierende Stromersparnis überwiegt die Mehrkosten für die zusätzlichen Glühlampen (die sind schließlich spottbillig) bei weitem.

(Eine 60-W-Glühlampe kostet ...? (Ca. 50 ct, schätze ich.) Sie verbraucht während Ihrer Lebensdauer von 1000 h 60 kWh im Endverbraucherwert von ca. 12 E, also ca. das Zwanzigfache der Lampenkosten. Die dreifachen Lampenkosten würden also schon durch eine Effizienzsteigerung von unter 10 % überkompensiert. Hat sich natürlich durch Halogen- und KLL alles erledigt.)

Ja, die höheren Spannungstoleranzen dürften eine ganze Menge älterer Netzteile und magnetischer Geräte umgebracht haben.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Helmut Hullen schrieb:

Gleichlauf von Generatoren von Spannung, Phase und Frequenz kann recht unterhaltsam sein ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Hallo, Horst-D.Winzler,

Du meintest am 22.07.09:

Praktikumversuch im Institut für Hochspannnungstechnik (1966); dort stand der Notstromdiesel für das E-Technik-Haus. Zuerst schön sauber (und langwierig) auf Drehzahl und Spannung getrimmt und dann sanft zugeschaltet. Und anschliessend noch mal "wird schon so ungefähr passen"

- die Kiste ruckelte ein wenig in den Fundamenten und hat sich dann an Frequenz und Spannung der Stadtwerke angepasst. Der Kleinere gibt nach.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

... Schnipp

...Schnapp

Hallo,

Also, die Leistung eines Generators (im zulässigen Bereich betrachtet) läßt sich Zuführung von Energie über die Antriebswelle erhöhen. Die Drehzahl muss dabei aber konstant bleiben.

Die Spannung wird durch die Erregerleistung bestimmt. Alle großen Generatoren sind Fremderregt und lassen sich so über den Ankerstrom regeln.

Wenn ich nun die Spannung erhöhen will, mußß ich die Ankerspannung erhöhen. Das hat allerdings auch zur Folge, das die abgegebene Leistung steigt. Um nun aber den Generator nicht zu überlasten, muß Antriebsleistung von der Dampf-/Gas-Turbine reduziert werden.

Turboläufer abreiten mit einer Drehzahl von 3000U/min. Das sind dann die

50Hz Netzfrequenz.

Gruß Manfred

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Manfred Kuhn

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Manfred Kuhn schrieb:

Solange der Generator ans Verbundnetz angeschlossen ist, bleibt sie das von ganz alleine. Das hat nämlich in seiner gesamten Ausdehnung eine einheitliche Frequenz.

Die Spannung wird durch das angeschlossene Netz bestimmt.

Bei einer zunehmenden Netzspannung nimmt die vom Netz aufgenommene Leistung zu.

Die Generatorleistung wird immer nur von der Turbinenleistung bestimmt, und von sonst gar nichts. Die Netz- bzw. Generatorspannung kann man überhaupt nicht einstellen, die ist eine Funktion des Netzes in Abhängigkeit von der eingespeisten elektrischen Leistung. Wenn man an der Erregung dreht, verändert man lediglich die Blindleistung: Mit zunehmendem Erregerstrom wird mehr Blindleistung ins Netz abgegeben (wodurch indirekt allerdings gewöhnlich schon die Netzspannung und damit auch die Wirkleistungsaufnahme steigt).

ACK

Daher kann man bei gegebener Netzfrequenz die Generatordrehzahl nicht weiter steigern, was an sich wünschenswert wäre, weil man die Maschinen dann kleiner bauen könnte.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Man könnte ja einen FU dazwischen schalten.;-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Dieter Wiedmann schrieb:

Schlimmer, der Turbine/dem Anker k=F6nnte es zu schnell werden. Fliehkr=E4fte sind nunmal unerbittlich ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Unfug, die Generatorleistung wird über Ankerstrom geregelt, für die Frequenz bleibt NICHTS übrig, denn die stimmt haargenau - über die Zeit -, das sieht man an den Synchronuhren, die (wenn keine Störung) auch nach einem halben Jahr noch stimmen.

Gruß Manfred

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Manfred Ullrich

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Manfred Ullrich schrieb:

Aua, aua, aua, ...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ich habe nichts darüber geschrieben, wodurch die Generatorleistung geregelt wird sondern die Wirkung einer veränderten Generatorleistung beschrieben. Und die Generatorleistung versucht nun einmal die Frequenz hochzudrehen, während die Verbraucher bremsen.

Natürlich hält man mit Regelkraftwerken die Frequenz sehr konstant, in dem immer genau die Leistung eingespeist wird, die an an anderer Stelle entnommen wird. Gelingt das nicht, verändert sich die Frequenz und nicht etwa die Spannung. Die Frequenz wird ja auch als Regelkriterium herangezogen.

Auch sorgen FREQUENZ-Lastabwurf-Relais (und nicht etwa Spannungs-Lastabwurf-Relais) dafür, Großverbraucher abzuschalten, wenn das Netz zusammenzubrechen droht.

Reply to
Werner Holtfreter

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