Relais zum Schalten von 500V Gleichspannung und 7A gesucht

Hallo,

ich suche ein Relais, welches 7A bei einer (Leerlauf-) Gleichspannung von maximal 500V schalten kann. Die Spulenspannung soll 230V/50Hz betragen. Es soll zur Umschaltung von Solarmodulen dienen und in einer AP-Abzweigdose Platz finden. Bei den =FCblichen Installationsrelais welche ich gefunden habe ist immer eine Wechselspannung f=FCr die Kontakte angegeben.

Kennt jemand geeignete Relais, welche zum Schalten von 500V Gleichspannung geeignet sind?

Gibt es vielleicht eine grobe Faustformel um die Daten der Schaltkontakte eines Wechselstromrelais in Gleichspannung umzurechnen?

Notfalls k=F6nnte die Umschaltung auch spannungslos in der Nacht erfolgen, aber nur falls sich keine geeignete L=F6sung abzeichnet.

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Martin Kobil
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Martin Kobilschrieb: "

Das sieht schlecht aus. Bei DC 300V ist Ende.

Nö. Hängt von vielen Faktoren ab. Und nicht denken, dass wenn du eines für 500V DC gefunden hast, es bei dieser Spannung auch die 7A abschalten kann. Also immer schön in die Diagramme des Datenblattes schauen.

Schau mal bei den Halbleiterrelais

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(D5D07) Die werden aber nicht mit 230V geschaltet und der Preis ist auch nicht ohne. Kühlkörper nicht vergessen.

Dirk

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Dirk Ruth

Dirk Ruthschrieb: "

Nachtrag. Kann man natürlich auch selber basteln, mit z.B. IPW60R045CP ist bezahlbar und Ansteuerung mit kleinem Steckernetzteil. Die knapp zweieinhalb Watt bekommt man mühelos weg.

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Dirk Ruth

Martin Kobil schrieb:

was Konkretes weiss ich nicht, aber ich wuerde mich mal bei Strassenbahnbetrieben nach alten Schuetzen umhoeren, vielleicht kann man damit was basteln

das Problem bei Gleichspannung ist immer, den Abreissfunken auszukriegen, weil die Stromnulldurchgaenge fehlen; ueber 300 V funktioniert dazu noch der Gasdurchschlagsmechanismus (in Luft und abhaengig vom Elektrodenabstand, aber da das Schuetz nicht beliebig schnell oeffnet ... und dann hat man den Lichtbogen)

Gruss, Matthias Dingeldein

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Matthias Dingeldein

Hallo, Matthias,

Du meintest am 24.08.09:

Da gibt es aber seit Jahrzehnten erprobte Mechanismen, auch höhere Spannungen zu schalten. Klar: wird teurer.

Etwas pingeliger: natürlich werden Ströme geschaltet. Und da muss "eigentlich" nur das Rückzünden infolge der induktiv erzeugten Spannung verhindert werden.

Eines der klassischen Verfahren: Reihenschaltung von Kontakten.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Dirk Ruth schrieb:

Stichwort Lichtbogenlöschung.

Was spricht eigentlich gegen Snubber, also im Prinzip einen dicken Parallelkondensator am Relaiskontakt (den man dann ggf. durch einen zweiten, abfallverzögerten Kontakt auch noch abschalten könnte)?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Martin Kobil schrieb:

Ich könnte auch ein 500 kW Taschenkraftwerk brauchen, Aktentasche schon vorhanden...

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Gar nicht, ohne Funkenkammer zur Lichtbogenlöschung geht da nichts.

Elektronisch per Transistor/Mosfet schalten, DC-Sicherung nicht vergessen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Moin,

Ralf . K u s m i e r z schrub:

Der Kondensator müsste schon ganz schön groß werden.

Angenommen der Kontakt hat nach 1ms hinreichen großen Abstand und

7 A -> 7mAs muss der Kondensator aufnehmen. Und das bei 500V macht etwa 10uF. Und das eben bei 500V.

Nun gut, unmöglich ist das sicher nicht. 100uF für 300V habe ich schon in der Hand gehabt, Endkundenpreis 100? - ach nee, das war ein Bipolar-Elko. Unipolar wird's sicher viel billiger und kleiner.

Könnte also gehen.

CU Rollo

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Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Stimmt, hatte ich nicht nachgerechnet.

Größer, weil der Kontakt schon löschen soll, wenn die Kondensatorspannung noch niedrig ist. Kann man aber anders machen: Kondensator vorher "verkehrt herum" aufladen und dann vom Schalter kurzschließen lassen, dann zieht der den Laststrom komplett vom Schalter ab, und der öffent dann völlig stromlos bzw. sogar in einen Stromnulldurchgang hinein.

Trotzdem unhandlich. Machen wir das also anders:

Eine Reihe von Widerständen in Reihe, einzeln durch Schaltkontakte kurzgeschlossen. Durch sukzessives Einschalten von Widerständen wird erst der Strom runtergedreht, dann knipst am Schluß der letzte Kontakt mit dem Snubber den Strom ganz aus.

Eine andere Idee hatte ich auch noch: Verstellbarer Widerstand. Dafür nimmt man einen voll durchgesteuerten Leistungstransistor (der natürlich im Ruhezustand durch einen Schaltkontakt überbrückt ist, also nur zum Schalten Basisstrom kriegt), der dann den Strom abdreht, und sobald der klein ist, wird er (falls erforderlich) auch noch mechanisch abgeschaltet. Kühlkörper überflüssig, weil für "einen Schuß" das Gehäuse die Wärme aufnimmt.

Aber auch rein mechanisch sehe ich noch nicht Matthäi am letzten: Der Trick ist dabei die Parallelschaltung von Halte- und Löschkontakten. Der Haltekontakt ist was teures Vergoldetes mit gutem Stromtragvermögen, dem ist der Schaltkontakt parallel. Beim Löschen wird zunächst der Haltekontakt geöffnet, darauf kommutiert der Strom auf den Schaltkontakt, und der schaltet dann ggf. mit einer langen lauten funkigen Schaltstrecke ab, einschalten umgekehrt: Erst den Schaltkontakt schließen, dann den Haltekontakt.

Sinn der Sache: Der "gute" Kontakt wird nicht von Schaltfunken beansprucht, bleibt daher sauber und niederohmig, und der andere (gern auch Reihenschaltung von Kontakten, Schalttransistor o. ä.) macht die "Drecksarbeit". Transistor gefällt mir übrigens: Schaltleistung 5 kW bei 500 V ist ja nun noch handlich, und die riesigen Kühlkörper braucht man dabei nicht. Ist nur ein bißchen zeitkritisch: Wenn der Kontakt trödelt, sagt der Halbleiter (oder dessen Sicherung) leise Servus.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Du hast ja schon paar Hinweise bekommen; ich mag noch anfügen, daß es mechanisch in einer Abzweigdose eher nix wird mit diesen Parametern.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo, Ralf,

Du meintest am 25.08.09:

Klingt (ohne dass ich nachgelesen hätte) nach der Standardschaltung für abschaltbare Thyristoren ...

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Helmut Hullen schrieb:

Drum mein Hinweis auf die Strassenbahnen, die seit Jahrzehnten solche Schuetze drinhaben - man sollte sich nur des Problems und seiner Loesung bewusst sein (auch wenn schon Jahrzehnte alt). Kommt leider oefters mal vor, dass das Wissen um mehr oder weniger versteckte Probleme verlorengeht, weil sie lange geloest sind, und irgendwann spart dann einer die ohne Kenntnis des Problems unsinnig erscheinende Loesung ein...

Gruss, Matthias Dingeldein

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Matthias Dingeldein

Ich habe diesen Thread auch eben gelesen und schliesse mich demjenigen an der empfiehlt selbst eine PowerMOSFET-Loesung zu realisieren.

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Ich würde einfach ein Halbleiterrelais nehmen, gibt es für zweistellige Eurobeträge. Ist ja doch ein Spannungs- und Leistungsbereich mit einem gewissen Schadpotential :)

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Zugegeben, ich habe mit dem Wort Abzweigdose den 140 * 140 * 70mm Abzweigkasten etwas verniedlicht.

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Martin Kobil

Erstmal vielen Dank die Antworten an alle.

F=FCr mich sieht es so aus, als ob meine Idee mit dem spannungslos in der Nacht schalten die einfachste L=F6sung ist. Dieses Relais mit einem Wechslerkontakt h=E4tte extrem wenige Schaltzyklen, weil es gesteuert =FCber eine Jahreszeitschaltuhr im November umschalten soll und im Februar wieder zur=FCck. Problem sehe ich nur, falls mal der Strom ausf=E4llt, dann k=F6nnte das Relais auch mal ungewollt beim Schaltvorgang Spannung f=FChren. Auf der anderen Seite d=FCrfte der Wechselrichter in diesem Fall dann auch inaktiv werden und keinen Strom mehr ziehen. Und damit d=FCrfte dann auch kein Lichtbogen gezogen werden, oder?

Sicherlich, man k=F6nnte die Sache auch h=E4ndisch mit einem Schalter l=F6sen. Aber dann muss man sich halt immer Gedanken =FCber die Umschaltung machen.

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Martin Kobil

Martin Kobil schrieb:

Sag doch gleich Henselkasten. Gibs in unterschiedlichen Gr=F6=DFen. Passt=

also immer ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Moin,

Ralf . K u s m i e r z schrub:

Hm?

Der Kondensator ist parallel zum Schalter geschaltet. Der hat dann unter 1V Spannung, halt so viel, wie am Schalter abfällt. Wenn der Schalter öffnet, ist die Spannung zunächst auch nicht so großartig groß, der Kondensator muss ja erst geladen werden.

Bis zu einer Kondensatorspannung von rund 350V passiert erst mal garnichts, mit 350V bekommt man keinen Lichtbogen gestartet, egal wie klein der Kontaktabstand ist. Die Spitzenspannung von

500V reicht für eine Zündung über eine Distanz von rund 0,1mm (Paschenkurve aus dem Kopf geschätzt). Der Schalter muss also einen Kontaktabstand von 0,1mm in der Zeit erzeugen, in der die Kondensatorspannung bei 7A von 0V auf 500V hochgegangen ist. Nur so zur Größenordnungsabschätzung.

Klingt brauchbar, ist für diesen Fall aber unnötig: Hier geht es nicht um induktive Lasten. Weil das Stromnetz ist ziemlich starr und die Solarzellen haben keine Induktivität.

Nur die Induktivität sorgt dafür, dass es bei Unterbrechung eine gigantisch große Überhöhung in der Spannung gibt, die jeden Kontakt zünden lässt. Aber ohne Induktivität ist das garnicht das Problem.

Jau. Große Schleifer in Salzwasserbad. Habe sowas in der Art mal als Anlaufwiderstand für einen 60MW-Motor gesehen, funktioniert. Riecht nur wärend des Schaltvorgangs etwas nach Chlor:-)

Habe mal so Schalter gesehen, bei denen der eine Kontakt ein Blech ist, welches zwischen zwei andere Bleche reingesteckt/gedreht wird. Kontakt ist, wenn die beiden Bleche flach aufeinander liegen, beim Schalten reiben sie aneinander, was die Kontaktflächen halbwegs sauber halten dürfte. Beim Trennen brizzelt es sicher, aber nur an den Kanten des Blechs, also nicht auf der eigentlichen Kontaktfläche.

CU Rollo

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Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Er *ist* nicht, er wird.

Wir betrachten mal einen stromdurchflossenen Leiter. (Auf einem kurzen Stück dieses Leiters fällt dann eine ziemlich kleine Spannung ab.) Darein möge ein geschlossener Schalter eingeschleift sein, was praktisch keinen Unterschied macht. Und nun nimmt man einen aufgeladenen Kondensator und schließt den an einem Stück dieses Leiters kurz. Dann fließt über den Leiterabschnitt ein kurzer Entladestromstroß, der sich zu dem vorher fließenden Strom einfach addiert, sich also von dem nicht beeindrucken läßt.

Wenn man jetzt die Entladung des Kondensators durch eine geeignete RC-Kombination so dimensioniert, daß für einen relevanten Zeitabschnitt der Entladestrom entgegengesetzt gleich groß zum ursprünglich fließenden Strom ist, dann ist der betreffende Leiterabschnitt in dieser Zeit stromlos. Ein Thyristor geht dann z. B. einfach aus. Und ein mechanischer Schalter hat Zeit, ohne Streß zu öffnen.

Wie erklärst Du die Lichterscheinungen, wenn man eine Autobatterie kurzschließt?

Ein für WS ausgelegter Relaiskontakt kriegt eine gleich hohe GS-Strombeanspruchung normalerweise nicht sicher gelöscht, das ist der Punkt. Induktivitäten sind dabei noch ein ganz anderes Thema (und bei WS vergleichsweise unwichtig, weil dort üblicherweise im Stromnulldurchgang gelöscht wird, da wirken die sich nur in etwas unübersichtlicher Weise auf den Verlauf der wiederkehrenden Spannung aus).

Falsch.

Du hattest bemerkt, daß ich keine mechanische Lösung vorgeschlagen hatte?

Es ist ja nicht so, als ob es prinzipiell unmöglich wäre, die verhältnismäßig kleine Schaltleistung zu bewältigen - Schütze oder kleine Leistungsschalter schaffen das mit Sicherheit. Das Problem ist nur, daß man dafür eben nicht unbedingt ein popeliges Feld-, Wald- und Wiesenrelais findet.

(Nach der nachgeschobenen Erklärung des OP ist das Problem allerdings sowieso keines.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Was mich jetzt auf die Idee bringt zuerst AC seitig den Wechselrichter mit einem Relais abzuschalten, damit entf=E4llt DC seitig der Stromflu=DF. Nach einer Sekunde Wartezeit k=F6nnte man dann auf der DC Seite stromlos umschalten und nach einer weiteren Sekunde auch wieder AC seitig einschalten.

Reply to
Martin Kobil

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