Geisterleitungen

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Moin,

ich habe mir in der letzten Zeit ab und zu Verläufe von Freileitungen bei google-maps angesehen und öfter mal solche Phänomene gefunden:

- die Leitungen enden einfach im Nichts und gehen dann etwas versetzt weiter.

Schon klar: Das sind wohl Schrägaufnahmen, die auf Bodenniveau zusammengepaßt werden, da geht das dann ein paar Etagen höher wohl schon mal mit der Perspektive schief.

Wenn da demnächst jemand vorbeikommt (BAB 27 Richtung BHV), möge er doch mal bitte auf den Baumbewuchs auf dem Grünstreifen an der Nordseite der Autobahn achten - für meinen Geschmack sind die Baumwipfel vorwitzig nahe an den 110-kV-Leitungen dran. Entweder wird da demnächst beschnitten, oder die Leitung kümmert sich selbst drum.

Dann wieder der übliche Slapstick: Als ich wieder zu Hause war, habe ich dann mal bei swb angerufen und gemeint, die möchten sich doch mal drum kümmern. Antwort: Nein, ist nicht unsere Leitung, die gehört EWE.

Uppsa? Bei EWE angerufen: Ist nicht unsere Leitung, die gehört swb.

Heissa, was denn nun...

An den oberen beiden Traversen (Tannenbaum-Mast) sind zwei

220-kV-Systeme, an der unteren noch zwei weitere 110-kV-Systeme in Ein-Ebenen-Anordnung. Die Leitung verbindet das Umspannwerk An den Delben (Gewerbepark Bremen-West nahe Stahlwerke) mit dem Umspannwerk an der Hemmstraße (warum der Riesen-Umweg?), nach Norden geht ein 110-kV-Kabel weiter in Richtung Vegesack, und die 220-kV-Leitung geht im großen Bogen nördlich um das Stahlwerk herum, dann wieder nach Süden, über die Weser und von dort dann entlang dem linken Weserufer aufwärts bis zum Umspannwerk Duckwitzsstr./Neuenlander Str,. was auch immer sich wer auch immer bei dieser seltsamen Trassenführung gedacht haben mag. (Da muß es von der linken Weserseite her auch noch irgendwo eine 380-kV-Ankopplung geben.) Überhaupt: Warum laufen Leitungen eigentlich so komisch zickzack, wenn man mal den Verlauf übern Acker verfolgt? Sieht öfter mal aus, als wären die Planer betrunken gewesen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Ralf . K u s m i e r z schrieb:

das nette ist, dass bei openstreetmaps teilweise solche überlandleitungen eingetragen sind. so auch in deinem fall - und es sieht schon etwas merkwürdig aus ...

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wenn du weitere solche kuriositäten suchst, geh mal zum frankfurter flughafen, da laufen gleich 4 leitungsstränge nebeneinander durch die weltgeschichte:

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?lat=50.06272&lon=8.50802&zoom=15&layers=B000FTF viele grüße,

prauscher

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Patrick Rauscher

Witzig, was die Verfügbarkeit von Informationen doch so hervorruft. Früher habe ich mir nie Gedanken gemacht, heute schaue ich mit Argusaugen auf Bahnstrom-und zivile Überlandleitungen, vergleiche mit den Karten auf dem notebook, usw. Irgendwie ist das alles hochinteressant...

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Moin,

Patrick Rauscher schrub:

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Und wo ist da der Gag? In deiner Wohnung laufen garantiert auch von der letzten Unterverteilung zu den Verbrauchern teilweise viele Kabel parallel.

CU Rollo

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Roland Damm

Wahrscheinlich ist die Autobahn die Grenze. Jeder kümmert sich um die Leitung bis zur Autobahn, aber das Stück darüber ist Niemandsleitung.

vG

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Volker Gringmuth

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Das ist jetzt aber keine Elektrotechnik, sondern eine Fototechnik-Frage...

Ich vermute mal, dass im Bereich von Straßen ein anderer Filter zum Nachbearbeiten genommen wird und die Freileitungen wegen ihrer geringen Breite und Farbe (Grau auf Grau) da eher als "Schmutz" wegretuschiert werden.

Mit freundlichem Gruß

Jan

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Jan Kandziora

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begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Glaubstu doch wohl einklich selbst net...

Ist übrigens wohl eine E.On-Strippe, und die haben sich wohl auch gekümmert.

Weiß mal wer, wie weit die Botanik eigentlich an 110-kV-Leitungen ranwachsen darf, und ab wann der Typ mit der großen Baumschere anrückt? Ich meine, ich hätte irgendwas im Hinterkopf von Leitung mindestens 6 m über dem Boden, aber der Abstand zur Gemüseoberkante sollte denn vielleicht doch auch kleiner werden können. Unter zwei Metern fände ich aber nicht so gut, und unter einem Meter würde ich mich glatt auf die Lauer legen und auf den Blitz warten.

Der Mast kam mir übrigens eigentlich ziemlich mini vor, aber ich frage mich, warum die dann partout zwei Erdseile da langgezogen haben - bei

220 kV fand ich das dann doch leicht übertrieben.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Jan Kandziora schrieb:

Ich hatte die Erklärung doch schon geschrieben: Perspektive. Die Luftbilder sind natürlich schräg aufgenommen und werden nach der Entzerren auf Bodenniveau eingepaßt - in anderen Höhen gibt es dann je nach Blickwinkel perspektivische Verschiebungen. Retuschiert wird nichts, in den Google-Bildern sind alle Flusen und toten Insekten voll mit drin.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

ZWei Erdseile kenne ich bei exponierten Lagen, wohl wegen Blitzschlaggefahr, und bei Kreuzungen mit anderen Hochspannungsleitunegn.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Manche Abstände setzen einen in Erstaunen. Wo die Nord-Süd-Leitung die Straße von Renningen zur gleichnamigen Anschlußstelle der A8 kreuzt, laufen die Leiterseile infolge einer Brückenrampe sehr dicht übers Gelände. Viel mehr als 6 Meter sind das auf keinen Fall. Und das Gerät führt doch AFAIK nicht nur 110 Kaväuchen, sondern richtig Spannung.

Etwas weiter nördlich läuft selbige Leitung kurz vor Hoheneck Slalom um die Wohnblocks - anders kann man's nicht ausdrücken. Da spratzelts aber überall im Gebüsch; die Wohnungen würde ich jedenfalls einem Elektrosmog- Empfindlichen nicht mal geschenkt empfehlen.

vG

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Volker Gringmuth

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