Hallo Group,
einer meiner Nachbarn ist der einzige in unserem Haus mit
Nachtspeicher. Statt eines Zählers mit zwei Zählwerken hängen
in seinem Sicherungskasten *zwei* Zähler.
Wie stellt da der Energieversorger sicher, dass über diesem
Zähler nur in Schwachlastzeiten Strom fließen kann?
Eine Schaltuhr habe ich nicht entdeckt und ein funktionierender
Rundsteuerempfänger scheint auch nicht vorhanden zu sein, da
eben noch dieser Zähler lief (oder sind Feiertage auch am Tage
mit Nachttarif tarifiert?).
Gruß Christian
Möglich, ich mein ich hätte neulich mal folgende Einstufung für den NT
gelesen: Werktags nachts (genaue Zeit weis ich nicht mehr) und
Wochenende&Feiertage ganztägig.
mfg. Markus
Im Keller sitzt ein Lastschütz (sicher RE-gesteuert) der die
Nachtstromzähler zentral schaltet.
Feiertags/Wochenende fällt der Büro/Industrieverbrauch weg.
Da kann man leicht etwas großzügig sein.
MfG
bastian
Aber dieses Schütz muss doch in unmittelbarer Nähe zum Zählerschrank
sein, denn in das Haus geht ja nur ein Kabel, was tags und nachts
"den gleichen Strom hat".
Eben so einen Zusatzkasten habe ich nicht gesehen.
Kann im Zähler dieses Schütz sein?
Wenn ja, wie würde dann realisiert sein, dass man am ersten kalten
Tag mit Tagstrom heizen kann (eben wenn der Speicher noch keine
Gelegenheit hatte, sich nachts aufzuladen)?
Liegen dann zwei Kabel zum Nachtspeicher, die von beiden Zählern
"gespeist" werden?
Der Rundsteuerempfänger mit seinen angeschlossenen Vielverbrauchern
soll ja auch für den Notfall herhalten, wenn auf einen Schlag die
Netzlast sinkt und die Kraftwerke nicht schnell genug ihre Leistung
drosseln können (zB Aktion "Licht aus", Eis auf umgeknickten Masten,
Schiff im Stromkabel).
Gruß Christian
Im Zähler sicher nicht.
Wenn der Zähler aber in einem Schrank ist, ist oft oben darüber ein
Hauptschalter oder FI oder eben Schütz.
Ev wegen Klappe nicht gleich zu sehen.
Ein zentraler Hauptschütz ist so klein nun auch wieder nicht, den
müßte man sehen.
Im Sicherungsverteiler könnte sowas zwar auch sein, dann hättest Du
den aber schon bemerkt.
Aus der Ferne kann man das nicht klären, zumal oft kleinere EVUs,
Kleinstädte usw die ungewöhnlichsten
Versorgungsmethoden entwickelt hatten....... So nach Gusto des
einzigen E-Meisters.
Es kann noch was anderes sein.
Ev. ist das keine richtige NS-Heizung mit voller Speicherung.
Ev. Pendelspeicher, Folien, Marmorplatten - auch mit Kacheln
(Reizwort) gibts was.
Solche Heizungen sind eher unzulässig, aber aus Mitleid wurden
manchmal
eigene Zähler für tagsüber heizen oder nachheizen mit einem
Sondertarif vereinbart und dann mit eig. Zähler.
Allerdings sind dann trotzdem meist Sperrschütze für Spitzen-Stunden
drin.
So von 7-9. von 11-13 und 18-20 Uhr usw.
Frag mal einen Elektriker oder den Versorger.
Die wissens mit links.
MfG
bastian
Möglich. Ich habe die eventuellen Zwischenwände im Zählerkasten
nicht untersucht.
Der Strombezug gestern scheint aber tatsächlich ein Feiertagsbonus
gewesen zu sein, denn heute war nichts zu vernehmen.
Kurios ist die Installation schon in unserem Haus:
Zwei Parteien haben in jedem Zimmer einen Gasofen mit Abgasrohr
nach draußen. Warmwasser bekommen sie über Strom.
Drei Parteien haben eine Gasetagenheizung (mit Wasserzirkulation
und Radiatoren in den Zimmern) und Warmawasser über Gas.
Die Partei mit dem seperaten Zähler hat Warmwasser und Heizung
über Strom. Die Speicherheizungen finde ich zahlenmäßig übertrieben:
7 Öfen für 80qm (selbst im kleinen Flur ist ein Ofen) :-)
Wie die Tarifsituation aussieht, kann ich nur finster erahnen.
Selbst wenn dieser Nachbar den günstigsten Tarif hat, den unser
Anbieter anbietet, dann bewegen sich die Kosten in einem Rahmen,
der wirklich weh tut.
Das muss aber schon zu der Zeit so gewesen sein, wo unser
Eigentümer sich für diese ungewöhnliche Lösung entschieden hat
(eben drei verschiedene Heizsysteme). Den originalen Eigentümer
gibts aber nicht mehr, sodass ich nicht nach dem damaligen Grund
fragen kann:-)
Gruß Christian
Wenn die Hütte alt genug ist, hatte sie wohl ursprünglich Kohleöfen
und Warmwasser mittels Badeofen bzw. Küchenherd... und alle anderen
Lösungen sind nachgerüstet. Es gab Zeiten, wo die E-Werke einem
Nachtstrom mit Gewalt nachgeschmissen haben weil sie der Meinung waren
ihre Kraftwerke wären ohne den Industriebedarf in der Nacht nicht
ausgelastet.. und noch früher boten sie beispielsweise zur
Absatzsteigerung Schleudertarife für elektrisches Kochen an.
Aus heutiger Sicht hast du recht... aber du mußt auch rechnen, was die
Nachrüstung einer Gasetagenheizung kostet. Unter 10 000 Euro wirst du
nicht leicht wegkommen.
Da meinen manche Leute es zahlt sich lange aus brutale Stromtarife zu
bezahlen.
Aus Umweltsicht ist Strom viel zu schade zum Verheizen...
sg Ragnar
Was sonst willst Du damit machen? Er wird doch beinahe nur verheizt,
gerade im Haushalt, und sei die Wärme nur das Abfallprodukt. Im
Haushalt fällt mir auf die Schnelle nur das bissl Licht ein, das eine
andere Energieform als Wärme darstellt, und ein wenig Bewegungsenergie
in Haushaltsmotoren (Waschmaschine, Staubsauger). Fernseher, Radio,
Rechner - alles beinahe nur Wärme.
Das ist wohl der Luxus, den wir erwarten, verkonsumieren zu müssen.
Ein wohl nur allzugut passendes Beispiel ist der Computer.
Früher hat man sich anders beschäftigt, jetzt läuft ein PC, der
den Part der Beschäftigung übernimmt.
Das ist nicht gezwungenermaßen etwas schlechtes. Vor 20 Jahren
hätten wird diese Diskussion *so* nicht führen können:-)
Gruß Christian
Es wird doch praktisch alles in Wärme verwandelt,
mit Ausnahme von dem bisschen Licht, das durch
die Fenster nach draussen fällt und dem bisschen
Geräusch, das durch die Wände nach aussen dringt.
Gruss
Harald
PS: Ich habe noch das bisschen Informationsenergie,
das bis in die NG d.s.i.e. vordringt, vergessen. :-)
wahrscheinlich. Ein Kamin ist durchgehend vorhanden.
So wird das sein. Meine Verwunderung ist halt die Dreifaltigkeit,
die der ehemalige Eigentümer bei der Nachrüstung hatte:
Gas-Heizung + Gas-Wassser, Gas-Heizung + Strom-Wasser und
Strom-Heizung und Strom-Wasser.
Wenn noch Mieter in der Wohnung sind, kostet es noch mehr - und
wenn es nur Nerven (auf beiden Seiten) sind:-)
Gruß Christian
Hm, ich bin wienerische Verhältnisse gewohnt, da kommen solche
Nachrüstungen meistens von Mietern... es ist hier ausgesprochen
beliebt, Substandardwohnungen billig zu mieten und auf eigene Kosten
zu sanieren - die Miete darf nie über die ursprüngliche Kategoriemiete
steigen, das kann einen erheblichen Unterschied ausmachen.
Da baut natürlich jeder das ein, was ihm der Fachmann des Vertrauens
gerade verscherbelt.
Ich würde mir ja nie eine Nachtspeicherheizung verbauen, und sei es
nur weil die Speicher monströse Kisten sind... auch wenn sie heute
_etwas_ kleiner geworden sind, irgendwo muß die Speichermasse
bleiben...
Außerdem, ich bleibe dabei: zur Raumheizung sollte man Primärenergie
verwenden. Der Wirkungsgrad der Stromerzeugung in einem Kraftwerk ist
erheblich geringer als der einer aktuellen Heizung. (max. 35% in einem
herkömmlichen Kraftwerk, 55% in einem modernen Gas- und
Dampfkraftwerk, Heizung liegt bei >90%, bei Brennwertgeräten >100%
bezogen auf den unteren Heizwert). Da hilft es einem wenig, daß der
unter solchen Verlusten erzeugte Strom dann zu 100% in Wärme umgesetzt
wird...
Gar nicht. Zumindest bei uns ist das so, war aber in den letzten 27
Jahren noch nie problematisch.
Die Ladung der Heizungen wird u.a. durch einen außen angebrachten
Temperaturfühler gesteuert und da es hier nie sehr plötzlich sehr kalt
wird, reicht das. Unterstützt wird der Effekt dadurch, daß ein Haus
selbst ja auch noch Wärme speichert und dadurch nicht prompt kalt
werden kann.
Unbehaglich ist es nur, wenn man viele Tage in Urlaub war und das Haus
danach auf 10° runtergekühlt ist. Erst am nächsten morgen ist es dann
wieder warm.
Wir haben übrigens auch zwei Zähler, von denen einer nur für die
Heizungen vorhanden ist und dieser eine zeitgesteuert zwischen den
zwei Tarifen umschaltet. Prizipiell könnte man die Heizung also auch
tagsüber laden.
Grüße,
-Ingo
Es gibt sehr viele Varianten der Ansteuerung, bzw. Verrechnung.
Das ist einmal die über getrennte Messung für Heizung und Allgemeinverbrauch:
Hinter dem Heizstromzähler sitzt dabei ein Freigabeschütz, der vom EVU
angesteuert wird, dieser Teil des Zählerkastens ist im Normalfall plombiert.
Das heißt, die Nachtspeicheröfen sind hinter dem Heizstromzähler angeschlossen,
können also erst laden, wenn die Freigabe erfolgt ist.
Vertraglich festgelegt sind meistens 8 h Ladezeit, die zur Lastoptimierung
beliebig unterbrochen werden kann. Das ist natürlich schlecht für die
Schlaumeier, die meinen, zum Heiztarif andere Verbraucher unterbrechungsfrei
betreiben zu können.
Die Aufladung selbst übernimmt die Aufladesteuerung, welche die Außentemperatur
und die Restwärme der Nachtspeicheröfen als Kriterium benutzen k a n n.
Die Art der Steuerung, also Rückwärts- oder Vorwärtssteuerung wird auch noch vom
Verteilnetzbetreiber festgelegt. Errechnet beispielsweise die Aufladesteuerung
eine Ladezeit von zwei Stunden, wird bei der Vorwärtssteuerung die Ladung sofort
durchgeführt, während bei der Rückwärtssteuerung die Ladung erst nach 6 Stunden
Freigabe erfolgt.
Bei Boilern für die Warmwasserversorgung besteht meistens noch die Möglichkeit,
zum Haupttarif nachzuladen. Dabei gibt der Verteilnetzbetreiber via TRA die
Freigabe (meistens ab ca. 13:00 für 3-4 h). Damit soll vermieden werden, dass
solch grosse Verbraucher zu Hochlastzeiten in Betrieb genommen werden.
Für den Verteilnetzbetreiber hat diese Variante den Vorteil, dass man recht
genau den Lastverlauf aufgrund der aktuellen Temperaturen voraussagen kann.
Eine weitere Variante ist die über Doppeltarifzähler:
Dabei wird vom Veteilnetzbetreiber lediglich das Zählwerk des Zählers
umgeschaltet. Die NT-Zeit geht dabei meistens von 22:00 bis 06:00.
Der Zeitpunkt der Aufladung der Heizung ist dabei dem Kunden überlassen.
Gibt die Aufladesteuerung beispielsweise die Heizung um 11:00 Uhr vormittags
frei, werden die Nachtspeicheröfen zum HT-Tarif aufgeladen. Wenn der Kunde
beispielsweise nach 1 Jahr merkt, dass die Uhr der Aufladesteuerung falsch
geht, kann er nicht reklamieren, da ja tatsächlich zur HT-Zeit die Energie
bezogen wurde.
Etwas schlechter ist dabei für den Verteilnetzbetreiber die Lastprognose. Da es
meist auch unterschiedliche Tarife für Heiz- bzw. Niedertarifstrom gibt,
rechnet man meist so etwa 10 Prozent des HT-Verbrauchs vom NT-Verbrauch ab und
erhält dann etwa den Verbrauch der Nachtspeicherungen.
Es gibt auch Zähler mit Rundsteuerempfänger und eingebautem Schütz!
Kommt auf den Vertrag an.
Das Heizen mit Nachtspeicheröfen ist übrigens sehr, sehr teuer, wenn ich
könnte, würde ich sofort auf Öl, Gas, oder besser auf WP mit Solar
und Erdwärme umsteigen.
Viele Grüße
Jürgen
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