Bauordnungen für Parkhäuser / Kurven ?

Hallo,

ich habe ein Problem mit einem Fahrzeug und dem Zubehör, dass meine Firma gerne einem Automobilhersteller für die Serie liefern möchte. Leider macht unser gutes Stück ein wenig Geräusche und die Frage ist nun, ob die Fahrzustände (enge Kurven in Steigungen), in denen diese Geräusche auftreten, in der Praxis überhaupt relevant sind.

Die Argumentation des Kunden ist 'das könnte im Parkhaus vorkommen', meine Frage ist aber, ob man im Parkhaus dauernd Kreise mit maximalem Lenkeinsachlag bei getretener Bremse (simuliert Steigung) fährt.

Nun habe ich gedacht, dass es in Deutschland nicht nur für alles, sondern auch für minimal zulässige Kurvenradien und maximale Steigungen Vorschriften gibt.

Ich habe leider im Netz nur Seiten von kleineren Städten und Gemeinden gefunden, aber nichts, was nach Restriktionen für Kurvenradien und Steigungen aussieht.

Vielleicht könnt Ihr mir helfen:

- Ich vermute, dass Parkhäuser die kleinsten Kurvenradien und die größten Steigungen zulassen - oder was meint Ihr?

- Gibt es entsprechende Bauordnungen / Richtlinien / ..., welche für Strecken, die mit Pkw befahren werden, maximale Steigungen und / oder minimal zulässige Kurvenradien festlegen?

- Sind solche Bauordnungen / Richtlinien / ... alle nur auf Kreisebene gültig, oder gibt es bundeseinheitliche / EU-weite Regeln?

- Habt Ihr Tipps, Links oder gute Suchwortkombinationen?

Danke, Ralf.

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Ralf Pfeifer
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HAllo

Du suchst "Garagenverordnung" da kann es für jedes Bundesland eine eigene geben und zusätzlich gibt es noch eine Muster-Garagenverordnung.

Aber ... der Kunde ist König. und die Garagenverordnung muß ihn im privaten Vertragsverhältnis nicht interessieren, außer der Vertrag gäbe sowas her.

Robert

Ralf Pfeifer wrote:

mach doch mal eine Probefahrt (ohne die Steigung mit der Bremse simulieren zu müssen).

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Robert Pflüger

Moin,

Ralf Pfeifer hat geschrieben:

Mich würde ja mal interessieren, wo die Geräusche herkommen... schleift da der Reifen am Kotflügel:-)? Oder wurde in der ABS-Software irgendwo aus Rechenzeitgründen ein (Lenkwinkel) verwendet, wo ein sin(Lenkwinkel) hingehört hätte?

Keine Ahnung, aber nachdem ich mal in einem Prakhaus geparkt habe, in dem ich zum Erreichen der Parkbucht 3 mal vor und zurück setzen mußte und meine Mitfahrer vorm Einparken aussteigen lassen mußte, weil die Parkbucht nur den Platz bot, auf einer Seite die Tür zu öffnen - und das mit einem Fiat Ritmo - denke ich, es gibt keine Vorschriften.

CU Rollo

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Roland Damm

Nix von alledem. Es ist simple Mechanik: Ein Sperrdifferential. Da hier Festkörperreibung im Spiel ist, gehört die Schwingungsanregung und das Geräusch ganz narürlich dazu. Und das, seit es Sperren (mit Festkörperreibung) gibt.

Diskussionswürdig wird das Ganze für den Kunden, wenn die Geräusche in Fahrsituationen auftreten, die dem Alltagsgebrauch entsprechen.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer

Danke für das Stichwort. Ich werde mal danach suchen.

Empirisch kann jeder und zum Fehlerfinden reicht das auch. Aber der Kunde erwartet einen schlüssigen und allgemeinen Beweis, wenn die Relevanz bewertet werden soll.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer

Denken ist gut, nachschauen hilft aber mitunter noch weiter ... F=FCr die= =20 Anordung des Tragwerks existieren in D in der Tat keine Vorschriften,=20 aber in allen deutschen Bundesl=E4ndern gelten "Garagenverordnungen".

Inhaltlich =FCbernehmen diese mit Gesetztesrang bei ihren Novellierungen =

regelm=E4=DFig den letzten Stand der "Empfehlungen f=FCr Anlagen des ruhe= nden=20 Verkehrs" (kurz EAR, aktuell EAR '91 von, ja von 1991) und die schreiben =

f=FCr gekr=FCmmte Radien einen minimalen Innenradius von 5 m vor=20 (beispielsweise in GarVO NRW, =A7 3 (3)). Die zitierte GarVO limitiert di= e=20 Rampenneigung in =A7 4 (1) auf max. 15 Prozent bei einer Querneigung von =

3=20 Prozent. Bei diesen Ma=DFen sollte ein Auto noch keine Auff=E4lligkeiten = zeigen.

Wolfgang

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wolfgang thiessen

Moin,

wolfgang thiessen hat geschrieben:

Ich wollte jetzt gerade aufschreien, aber da wurde mir plötzlich der Unterschied aus Radius und Druchmesser klar:-) Gut, ~14m Wendekreis (Außenmaß) sollte ein Auto schon schaffen.

Wie gesagt, jenes von mir beschiebene Parkhaus wäre mit einer S-Klasse nicht befahrbar gewesen und dennoch muß es dafür ja mal eine Baugenehmigung gegeben haben. Nun mag sein, daß man in Berlin Innenstadt so einiges darf, was man woanders (ohne den in Berlin üblichen Platzmangel) nicht darf, aber ich fand's schon amüsant.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Ralf Pfeifer hat geschrieben:

Äh, wer fährt denn auch mit gesperrtem Differential im Parkhaus herum? Dann kann man von einem Auto wohl demnächst auch verlangen, daß es mit 100km/h im Rückwärtsgang nicht so kreischen möge:-). Na gut, die dummen Kunden, man will ja vieleicht auch nach USA exportieren...

Verständlich, aber mit Diff-Sperre durch Parkhaus würde ich doch eher als grobe Mißhandlung betrachten. Ich meine, es gab mal Zeiten, als es normal war, daß ein Auto beim Fahren mit maximalem Lenkeinschlag etwas knirscht und Knackert, weil damals noch Kreuzgelenke an der angetriebenen Vorderachse üblich waren die dann eben nicht mehr rund laufen. Jeder wußte das, das war eben einfach so. Nas gut, heute ist das wohl anders, da muß man die Technik mißhandeln können dürfen, ohne daß sie einen Mucks sagt.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm wrote: [...]

Sorry, aber die letzte Antriebswelle die ich persönlich gewechselt habe war bei meinem Trabantwagen. Was ist da heute drin anstatt der Kreuzgelenke?

Peter

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P.R!EDEL

Moin,

P.R!EDEL hat geschrieben:

IMO nennen sich die Dinger Kugelköpfe oder Kugelkopfgelenk.

CU Rollo

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Roland Damm

Im Prinzip gibt es drei Grundtypen, die heute üblich sind:

Kreuzgelenke sind selten geworden, ich glaube bei einem Jaguar gibt es noch welche ...

Die Tripode-Gelenke bestehen aus einem Stern, auf dem kleine Kugellager sitzen. Die Kugellager laufen dann im Gegenstück (Tulpe). Tripoden sind besonders reibungsarm, aber keine echten Gleichlaufgelenke.

Die dritte Variante ist die einzige, die Gleichlauf garantiert. Bei den Kugelgelenken sizuen Kugeln in einem Käfig und verbinden die Tulpe mit der anderen Welle.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer

Danke, hab's gefunden! Das Stichwort war absolut perfekt.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer

Es ist ein drehmomentfühlendes Sperrdifferential, welches immer aktiv ist, wenn Drehmoment an die Räder übertragen wird.

Ja, die auch ...

Unfair ist, dass Bremsen weiterhin quietschen dürfen, ABS und ESP ohne Ende Klappern können und Scheibenwischer rattern dürfen. Nur mein kleines Sperrdifferential darf zu seiner Umwelt keine sozialen Kontakte aufbauen. Unfair.

Gruß, Ralf.

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Ralf Pfeifer

Moin,

Ralf Pfeifer hat geschrieben:

Ich kenne die durchaus vom MB-Unimog. Sie können also vermutlich durchaus ordentlich Drehmoment ab und dennoch auch große Lenkungswinkel. Aber wie sieht das denn aus, ein Kreuzgelenk läuft unrund. Was ist wenn man ein zweites 90° verdreht mit gleichem Knickwinkel hinzufügt? Beim Unimog ist das eben so gemacht. Dann könnten sich doch die Gleichlaufschwankungen der beiden Gelenke gut ausgleichen. Gleichen sie sich dann komplett aus oder ist das nur eine brauchbare Näherung?

CU Rollo

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Roland Damm

In Lehrbüchern findet man dazu die Z- und die W-Anordnung, da ist der Gleichlauf tatsächlich garantiert.

Und: Kardangelenke haben den besten Wirkungsgrad im Vergleich zum Tripodegelenk und zum Kugelgelenk.

Aaaaber: Voraussetzung für gleichförmige Übertragung ist, dass an beiden Gelenken der gleiche Winkel anliegt. Bei heutigen Pkw kann aber schon in der Konstruktionslage ein ungleicher Winkel vorliegen.

Bei angetriebenen und gelenkten Rädern kann man nur ein Gelenk weit schwenken, das andere hat da kaum Möglichkeiten -> in Kurven wird es unschön.

Beim Unimog ist

Wenn der Gelenkwinkel bei beiden Gelenken gleich ist und die drei Wellen in einer Ebene liegen, ist der Gleichlauf sicher.

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Ralf Pfeifer

Moin,

Ralf Pfeifer hat geschrieben:

Aha? Na gut. Ach und dann gibt's da noch die Variante mit der Gummischeibe, in die zwei Gabeln eingreifen. Habe ich aber wirklich nur mal beim Kardan einer R25 gesehen und wurde da wohl auch wegen der federnden/dämpfenden Eigenschaft eingesetzt.

Man muß die beiden Gelenke nur sehr dich beieinander anordnen so daß sie grobal betrachtet wie ein einziges aussehen und dafür sorgen, daß die Lenkachse des Rades genau durch die Mitte dieses Doppelgelnks geht. Ist beim Unimog IMO genu so realisiert.

Wie eben gesagt funktioniert es dennoch. Allerdings: die zweite Schwenkrichtung die wegen der Federung nötig ist könnte Probleme machen. Lösbar müßte das dennoch sein, nur vermutlich wird man dann insgesamt eine recht große Anzahl an einzelen Kreuzgelenken haben müssen und da ist dann ein Kugelkopf doch wieder besser.

Ein Argument für Kreuzgelenke beim Unimog oder auch bei Zapfwellen in der Landwirtschaft dürfte die Schmutzunempfindlichkeit sein, schließlich hat man nur sehr kleine Lager die geringe Schwenkbewegungen ausführen, das ist eventuell besser abzudichten, als ein ganzer großer Kugelkopf.

Oder entgegengesetzt gleich - das kann man dann bei der Federung nutzen.

CU Rollo

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Roland Damm

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