Kohlendioxid umfüllen

Hallo,

ich besitze eine größere Kohlendioxidflasche, mit lebensmittelreinem C02. Ich verwende das Gas normalerweise hauptsächlich zum Schweißen. Im meinem 5 Personenhaushalt wird nun auch ein Wassermaxx System benutzt. Die C02 Patronen hierfür sind immer bald leer und der Erstz verhältnismäßig teuer. Meine Vorstellung ist nun, daß ich irgendwie umfülle. Geht das?

Auf welchen Flaschendruck müssen die Kleinpatronen von Wassermaxx gefüllt werden? Oder ist nur das Gewicht zu beachten? Das Gas ist in der Flasche ja flüssig. Hat das schon mal jemand gemacht? Welche Gefahren könnten auftreten?

Karlheinz

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Karlheinz Schmitt-Radloff
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begin quoting, Karlheinz Schmitt-Radloff schrieb:

Zugelaufen? ;-)

Verfahrenstechnisch schon - einfach (druckfesten!) Adapter zusammenbasteln.

Das stellt sich (wegen flüssig) automatisch ein. Das Gewicht dient nur der Füllmengenkontrolle.

Allgemein: Druckbehälter können bersten. Speziell CO2: Erstickungsgefahr, Erfrierungsgefahr.

Die Sodamaxx-Flaschen unterliegen (vermutlich) wegen des geringen Volumens nicht der Druckbehälterverordnung (die Volumengrenze ist

0,22l entsprechend einer Füllmenge bis zu 150g), und wenn Du das Volumen des Adapters klein hältst, kriegst Du damit auch eher keine Probleme. Allerdings sollten die Druckflaschen schon regelmäßig auch Schäden und Dichtheit kontrolliert werden - Du kannst das wahrscheinlich nicht. Das Ventil ist simpel: Pinn in der Mitte reindrücken wie am Schraderventil, und die Flasche ist offen. Der Adapter muß also wie am Sprudler ein Innengewinde und einen zentralen Pin darin haben - Adapter an das Ventil der Vorratsflasche anbringen, zu befüllende Patrone in Adapter einschrauben, Druckflaschenventil aufdrehen - zisch - Temperaturausgleich abwarten, Ventil zudrehen, fertig. Flasche wieder abschrauben, ist voll. (Wenn's knallt, stehst Du aber auf der Verlustliste, also keinen Schrott verwenden und vorsichtig arbeiten, gut lüften.)

Wenn Du die flüssige Phase umfüllen kannst, tritt das Temperaturproblem nicht auf, aber die Patronen dürfen nicht "randvoll" befüllt werden, es muß ein genügendes "Gaspolster" vorhanden sein. (Kritischer Druck knapp 75bar bei 31°C, Druck nimmt mit Temperatur zu, Berstdruck von Sicherheitseinrichtungen normalerweise 190bar, also sollten alle Armaturen gut 200bar sicher abkönnen - diese Drucke sind nicht lustig!)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Deine Fragen machen eines ganz klar: Du willst das CO_2 nicht umfüllen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am Thu, 21 Oct 2004 01:36:12 +0200 hat Ralf Kusmierz geschrieben:

Ich denke, er muß flüssig füllen - so wie beim Feuerzeug, sonst dauerts ewig. Dazu braucht er eine Flasche mit Steigrohr, oder muß seine auf den kopf stellen - IN EINER SINNVOLLEN HALTERUNG, nicht aufs Ventil.

Das sollte aber mit der Waage leicht zu kontrollieren sein.

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Martin Lenz

Welchen Druck empfiehlst Du?

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am Thu, 21 Oct 2004 12:49:49 +0200 hat Michael Dahms geschrieben:

Den Druck der Vorratsflasche (sind ca. 60..70bar), ev. um einige Grad erwärmt, aber nicht über 31° wegen dem kritischen Punkt von CO2 - darüber ist es ja nicht mehr flüssig. Abkühlen der kleinen Flasche ist auch hilfreich: Vorher in den (Tief-)kühlschrank. Was halt nicht gehen wird: Vorratsflasche im kühlen Keller und die kleine direkt aus der warmen Küche. Ist das gleiche, wie wenn man ein Feuerzeug nachfüllen will, was man gerade noch in der Hosentasche hatte: geht nicht, auch wenns bei einem undurchsichtigen nicht gleich auffällt. Wobei man da noch mit dem Isomerengemisch eine Chance haben könnte. Isobutan hat einen tieferen Siedepunkt (-12°C) /höheren Dampfdruck. Wenn in der Flasche ein Gemisch ist ind das i-Butan im Feuerzeug im Betrieb zuerst abdampft, hat man als Rest mehr n-Butan (ca. 0°C @1bar) und in der Flasche einen etwas höheren Druck. Ist aber jetzt nur theoret. Überlegung, weil ich nicht weis ob da Azeotrope vorliegen. Ich muß immer einen Temp. unterschied herstellen, vielleicht ist mein Feuerzeuggas auch hauptsächlich n-Butan. Aber bei CO2 als Reinsubstanz hilft dir sowieso nur die Temperatur.

Da fällt mir gerade ein: In einer Radio/Fernsehwerkstätte, wo ich mal Ferienjob machte, hatten wir zum Ausblasen so kleine CO2 Flaschen (ca. so groß wie die von SodaClub/Wassermaxx. Die wurden mittels eines Adapterstückes an einer großen aufgefüllt, die hatte sicher ein Steigrohr eingebaut. War problemlos.

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Martin Lenz

Derjenige, der die Umfüllanlage baut, sollte also fachkundig sein.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am Thu, 21 Oct 2004 14:17:46 +0200 hat Michael Dahms geschrieben:

Wäre schon gut. ...oder spielst du darauf an, daß der OP mit wesentlich weniger Druck/potentiellen Gefahren gerechnet hat (ich sehe sein original Posting gerade nicht)? Klar, dann sollte er nach der Info über den Druck nochmal nachdenken, ob er das auch beherrschen kann.

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Martin Lenz

Der OP hat gefragt, ob es Gefahren geben kann. IMNSHO sollte jemand, der diese Frage stellt, nicht daran gehen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Michael Dahms schrieb:

Also wirklich: man kann's auch übertreiben. Was denn für eine Anlage?

Das ist ein Stückchen (hinreichend dickwandiges) Rohr, das man auf der einen Seite ans Flaschenventil anschließen kann, und bei dem auf der anderen Seite eine Aufnahme mit Gewinde für die Patrone vorgesehen ist.

Sicher: man möchte nicht, daß einem das um die Ohren fliegt. Aber selbst, wenn das Ding nicht nicht sauber konstruiert und anständig gefertigt ist, hilft dagegen ein simpler Sandsack o. ä. Warum muß man die Leute eigentlich ständig entmündigen? Eine vernünftige Erklärung der Gefahren und ein paar Hinweise, was man beachten sollte (z. B. geeignete Werkstoffe und Abmessungen, Gewindemaße, Dichtungsmaterial, Vorgehen), wären doch wirklich angebrachter.

Ich kenn mich mit der Druckgastechnik nun nicht so aus (und ich hasse Vorschriftenwerke), also sehe ich mir in solchen Fällen einfach mal die physikalischen Daten an, und nach denen ist CO2 eher harmlos (jedenfalls im Vergleich zu O2). Ob man mit üblichen Flaschenventilen aus den Flaschen auch die flüssige Phase rausholen kann (und darf), weiß ich nicht, sollte aber nach kurzer Recherche schnell rauszufinden sein.

Tja, und dann braucht man eben noch eine Kapillare, die den Durchfluß begrenzt, das entschärft das Problem bei einem möglichen Unfall enorm

- wenn's geknallt haben sollte, haut dann nicht gleich die Flasche oder Teile davon ab, sondern man dreht das Ventil einfach wieder zu, fegt das Trockeneis und die Trümmer weg und repariert den Schuppen wieder, fertig.

Bleibt also das kleine Anschlußstück zwischen Patrone und der Drossel: wirklich problematisch? Gibt es mit großer Wahrscheinlichkeit (wahrscheinlich zu den üblichen Apothekenpreisen) im Fachhandel, sonst ist das ein Fall für den netten Schlosser, den man so kennt.

Und die eigentliche Prozedur ist auch kein Grund für viel Theater: zusammenschrauben, Ventil aufdrehen, Ventil wieder zudrehen, Patrone abschrauben (Bumm! Etwas Druckgas entweicht dabei natürlich lautstark

- na und?), fertig.

Hab gerade mal nachgesehen: Gewinde an der Patrone 20,6mm x 1,79mm (was ist das für ein Gewinde? 13/16" amer. Gew. mit 14 NF/UNF und 60° Flankenwinkel? Wahrscheinlich doch eher Withworth R1/2" mit 55° Flankenwinkel), 14mm lang, das dürfte kein Problem sein, und auf dem Etikett wird behauptet, daß sie mit mindestens 250g CO2 befüllt wurde. Plane Dichtfläche mit 12 und 17mm Innen- und Außendurchmesser dürfte sich mit einem simplen O-Ring in einer Aufnahmebohrung ganz gut abdichten lassen, der Pinn in der Mitte des Patronenventils ist ein beidseitig abgeflachter Zylinder von 7mm Durchmesser, endet ca. 1mm tiefer als die Dichtfläche, da würde ich ein Gegenstück von ca. 5mm Durchmesser für vorsehen, und zum Öffnen muß der ca. 2mm tief reingedrückt werden. Also läßt man das Gegenstück 2,5mm über den O-Ring herausstehen (der drückt sich etwas zusammen), dann klappt das schon.

Und die Füllmenge bestimmt man durch Wiegen und läßt erforderlichenfalls zuviel eingefüllte Menge wieder ab, am einfachsten und verlustlos durch sofortige Benutzung des Sprudlers (erfordert bzw. verbraucht etwa 7g CO2/l Wasser, das sind ca. 10ccm Flüssiggas). Immer noch Angst angebracht? (Die Patrone wiegt leer lt. Aufdruck 1018g und hat mithin bei einem Außendurchmesser von 51,5mm eine Wandstärke von ca. 3mm - paßt das zum möglichen Druck? Höchstzulässige Lagertemperatur 50°C - gehen wir mal von einem Druck von 120bar aus.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Welche Wanddicke, welcher Werkstoff? Wenn irgendwas undicht wird, gibt es Verdunstungskälte. Also welche Sprödbruchsicherheit?

Wer eine CO2-Flasche ohne Duckminderer davor aufschraubt, sollte wissen, was er tut.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am Thu, 21 Oct 2004 15:43:19 +0200 hat Michael Dahms geschrieben:

Er will sich also informieren, um dann zu entscheiden, ob er mit diesen Gefahren umgehen kann, oder das ganze ev. doch sein lässt. Die Aussage "Das ist zu gefährlich für dich" greift mMn zu kurz.

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Martin Lenz

"Michael Dahms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de... [Umfülladapter]

Zum Befüllen der CO2 Patronen für mein Luftgewehr habe ich vom Luftgewehrhersteller einen Adapter mitgeliefert bekommen: 6-kant Messing, ca. 30...35mm Schlüsselweite (hab das Teil gerade nicht zur Hand). Im Adapter integriert: Kunststoffscheibe zur Abdichtung (keine separate Dichtung!) mit eingebautem Filter aus Sintermetall, möglicherweise Sinter-Edelstahl der Farbe nach zu urteilen.

ACK!

cu, Thomas

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Thomas 'tmo' Endt

"Martin Lenz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.inode.com...

ACK

Zum Befüllen der CO2 Kartuschen meines Luftgewehrs (siehe auch mein anderes Posting zu diesem Thema) habe ich die nicht vollständig entleerten (!) Kartuschen + Umfülladapter 24h in den Tiefkühlschrank gelegt, mit Plastiktüte umwickelt um Eisablagerungen auf der Kartusche zu vermeiden.

Raus aus dem Tiefkühlschrank, Ventil der Kartusche mit passendem Öffner geöffnet und Kartusche entleert -> Kartusche wird durch Verdunstungskälte

*richtig* tiefkalt.

Adapter draufschrauben, ran an die große Flasche (in meinem Fall ein CO2 Feuerlöscher) und ab dafür. Ohne Kühlung der großen Flasche habe ich die kleinen Kartuschen allerdings nie voll bekommen (wohl weil das Ventil warm war und sich dadurch in der kleinen Kartusche zu schnell Druck aufgebaut hat, der das Einströmen von weiterem Flüssiggas verhindert hat). Kurzes Öffnen des Ventils der Füllflasche dürfte selbiges IMHO aber ausreichend abkühlen.

WICHTIG: nach dem Füllen wiegen! Überfüllte Kartuschen bis auf max. Füllmenge ablassen, ansonsten besteht die Gefahr daß dir dir Kartusche bei Erwärmung über die krit. Temperatur um die Ohren fliegt. Nicht schön sowas.

hth, cu, Thomas

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Thomas 'tmo' Endt

"Martin Lenz" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.inode.com...

ACK

Ich gehe mal davon aus daß deine Flasche kein Steigrohr hat (ist beim Schweißen eher unüblich), daher bleibt der Kopfstand.

Hast du keine solche Halterung für deine Flasche: vergiß es. Die Gefahr daß du beim Auf-den-Kopf-Stellen der evtl. recht unhandlichen und schweren Flasche Schiff- bzw. Ventilbruch erleidest ist groß. Eine gefüllte Gasflasche ohne Ventil ist echt kein Spaß, da sie durch das ausströmende Gas enorm beschleunigt werden kann. Einem Geschoß dieser Art möchtest du definitiv nicht begegnen.

AFAIK gibt's zum Umfüllen aus großen Flaschen extra Schwenkeinrichtungen mit denen die große Flasche problemlos und sicher in den Kopfstand gebracht werden kann. Kosten allerdings auch ein paar Euronen...

hth, cu, Thomas

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Thomas 'tmo' Endt

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Thomas 'tmo' Endt schrieb:

Vorher auch ;-)

U. a. wegen dieses Threads habe ich mal meinen alten Wassersprudler ausgegraben (es waren noch zwei leere Patronen vorhanden). Erste Überraschung: Obwohl als Tara 1,013kg angegeben waren, wog eine der Patronen leer nur 982g (hm, *kopfkratz*). Und dann stellte ich im Laden fest, daß die neuerdings(?) mit 290g gefüllt werden, also glatt

16% mehr - wie kommt's?

Immerhin wollen die dafür 5 Euronen haben, also 17,25 EUR/kg für ein popeliges Gas, das ich selbst täglich kilogrammweise absondere. Eigentlich reichlich unverschämt ... ist das eigentlich gerechtfertigt? Ich halte es an sich für Abzocke: die "Geschäftsidee" hinter den Sprudlern sind die langen Arme der Wasserschlepper, aber für 1,5l Mineralwasser zahlt man im Laden 20 Cents, und mit dem Sprudler kommt das Gas darin schon auf ca. 10 Cents. Und eigentlich sind diese blöden Kunststoffflaschen mit arg begrenzter Haltbarkeit und der Unmöglichkeit, sie heiß zu sterilisieren, auch Abzocke ...

Könnte man eigentlich nicht mit vernünftigem Aufwand CO2 aus der Luft gewinnen? Ich dachte an sowas wie einen chemischen Absorber einige Zeit offen rumliegen lassen, dann in ein Druckgefäß füllen und das gebundene CO2 wieder durch Wärme austreiben und auf eine Flasche füllen - Hochdruck müßte gar nicht mal sein, man könnte es direkt (über Zwischenkühlung) ins Getränk leiten, da reichen wenige Bar völlig aus. Wenn man sich überlegt, wieviel Millionen Tonnen Kohlenstoff trotz des CO2-Problems allein zur Druckgaserzeugung verbrannt werden, ist das ökologisch doch irgendwie jammerschade ...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

CO2 ist bei dem normalen Flaschenddruck flüssig.

Der Füllgrad der Flasche kann nur gravimetrisch ermittelt werden. Beim Umfüllen kannst du leicht die Flasche überfüllen. Wenn die sich dann erwärmt, fliegt sie dir um die Ohren.

Wenn du dich umbringen willst, gibt es einfachere Mittel.

Also lass die Finger davon, wenn du nicht weisst, was du tust.

Reply to
Kurt

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