Eine Bekannte lässt nach dem Baden das warme Wasser in der Badewanne, bis es abgekühlt ist. Sie möchte die Wärme nicht sinnlos "wegschütten", sondern für das Aufwärmen der Wohnung nutzen.
Ich halte solche Überlegungen zur Energieeinsparung grundsätzlich für gut, denke aber, dass speziell das nicht viel bringen wird. Um nicht nur zu spekulieren, habe ich es mal grob überschlagen:
Das Badewasser habe 30°C, die Lufttemperatur sei 20°C, die Badewanne fasse 100l (ist das realistisch?), die Wohnungsgröße betrage 60m^2 bei einer Raumhöhe von 2,5m, enthalte also 150m^3 Luft (Wohnung sei leer).
Das Wasser wiegt also 100kg, die Luft im Raum rund 200kg (bei einer Luftdichte von ca. 1,3kg/m^3). Da die spezifische Wärmekapazität von Wasser rund vier Mal höher ist als die von Luft hieße das ja, wenn das Wasser sich um 10K abkühlen könnte, könnte es so viel Wärme abgeben, dass die Wohnung damit um 20K aufgeheizt werden könnte. Geht in der Praxis natürlich nicht, weil das Wasser ja nicht kälter als der Raum werden kann, dennoch erscheint mir der Wert unrealistisch hoch. Habe ich irgendwo einen Denk- oder Rechenfehler gemacht, oder hat warmes Wasser tatsächlich einen so hohen Energieinhalt?
Wärmeverluste habe ich bewußt vernächlässig, die Wohnung sei also ideal isoliert.
Danke, Martin