Schmiermittel fuer Pertinax

Hallo,

mit was werden denn alte Zahnräder aus Pertinax geschmiert? Braucht man überhaupt einen Schmierstoff oder ist normales Fett gar schädlich?

Es handelt sich um ein offen laufendes Antriebsritzel mit Eingriff in ein Stahlrad mit Modul 3 Schrägverzahnung.

Vorgefunden habe ich ein buntes Gemisch mehrerer Fettsorten, aber das muß nicht unbedingt richtig sein. Eine Herstelleranweisung ist leider nicht mehr verfügbar.

Siegfried

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Siegfried Schmidt
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Siegfried Schmidt verfasste am 03.05.04 15:20:

So weit meine bescheidene Erfahrung mit solchen Teilen zutrifft: Die Dinger laufen auch ungeschmiert, aber eine Schmierung mit einem üblichen Schmieröl oder Silikonöl kann schaden. Keine additivierten Öle oder MoS verwenden.

Joachim

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Joachim Schmid

Hallo Joachim,

^ aber ... nicht?

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt verfasste am 04.05.2004 16:47:

Aber klar doch fehlt da ein "nicht"! Wer hat das bloß geklaut??

*untermschreibtischsuch*

Joachim

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Joachim Schmid

Ich wäre mit dünnflüssigen Ölen eher vorsichtig:

Pertinax ist doch ein Hartpapier bzw. Lumpenpressling. Wenn das dann spanend zu Zahnrädern verarbeitet wurde liegen die Fasern oder Papierlagen offen und werden sich u.U. mit dünnflüssigen Schmiermitteln vollsaugen und aufquellen.

Ich glaube mich zu erinnern, dass wir die solche Räder mit Bienenwachs geschmiert haben (das waren allerdings recht langsam laufende Steuergetriebe).

Vielleicht war das 'nicht' nicht umsonst weggerannt. ;-)

Peter

Joachim Schmid wrote:

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P.R!EDEL

P.R!EDEL verfasste am 05.05.04 08:59:

LOL. Wie ich bereits schrieb, sind meine Erfahrungen mit Pertinax-Stirnrädern beschränkt (einige Kleingetriebemotoren). Da gab es mit Öl keine Probleme. Quellung habe ich da auch nach vielen Jahren nicht beobachtet. Möglicherweise haben die freigeschnittenen Fasern sogar die Wirkung von Schmierdochten. Dennoch könntest du Recht haben. Ich sehe jedenfalls nichts, was gegen Fettschmierung spräche.

Joachim

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Joachim Schmid

Hallo Peter,

Ja, die Lagen sind deutlich zu sehen:

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Reste der ehemaligen Fettpackung sind noch zwischen den Zähnen. Es war ein buntes Gemisch aus schwaren, braunen und grauen Fettsorten, eben was in den letzten 50 Jahren so zur Hand war. Gequollen ist offensichtlich nichts, aber die Warnung vor dünnflüssigen Mitteln werde ich ernst nehmen.

Das ist auch eine Idee, mehr als 200..300/min dreht das Ritzel nicht.

(die Zweitverwendung des Zahnrads als 'Kronenmutter' für die dahinterliegende Einstellschraube des Lagerspiels habe ich vorher auch noch nie gesehen).

Siegfried

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Siegfried Schmidt

"Siegfried Schmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@shiva.my-fqdn.de...

Ebenfalls hallo!

Die Materialangabe "Pertinax" (Hartpapier) halte ich nicht für zutreffend. In meiner beruflichen Praxis wurden Zahnräder die mit einem Stahlritzel in Eingriff sind aus Hartgewebe (Handelsname Novotex) gefertigt. Diese wurden dann auch immer mit einem weichen Fett (bei geringerem Drehmoment) geschmiert. Wie groß ist denn der Modul bzw. das zu übertragende Drehmoment?

Gruß Ortwin

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Ortwin Krueger

Hallo Ortwin,

Unter Pertinax findet man sowohl Phenolhartpapier- als auch Phenolharzgewebesorten, allerdings kann Novotex (eher Novotext?) auch zutreffen.

Mein altes Tabellenbuch kennt noch andere Sorten wie Resitex usw., der Übergang von Papier zu Geweben dürfte wohl fliessend gewesen sein.

Modul 3 bzw. 15Nm.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

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