Hallo, hab gerade versucht mal rauszugoogeln was der Unterschied zwischen Kompressor und Turbo ist. Das ist mir nicht so richtig gelungen. Ich vermute jetzt, der Turbo wird über den Abgasstrom angetrieben der Kompressor wohl direkt vom Motor, z.b. über Riemen oder? Beide erhöhen aber die Luftmenge im Kolben? MfG Matthias
Mal noch ne Zusatzfrage. Turbomotoren bei Benzinern gelten ja als ziemliche Sprittfresser. Beim Komperessor scheint das aber nicht unbedingt so zu sein. Weiss da jemand wieso oder ob das überhaupt so stimmt.
Wenn man den gleichen Ladedruck erreichen will, braucht der Kompressor eigentlich eher mehr der verfügbaren Leistung - denn er nimmt sie direkt von der Kurbelwelle, während der Turbo die Antriebsleistung aus dem Abgasstrom schöpft. Also müsste der Turbo eigentlich effizienter sein...
Besser nicht :-) Du meinst im Zylinder, da ist das gewollt! Fällt alles unter Lader...
Genau genommen gibt es drei Gruppen von Ladern: mechanische Lader, Abgasturbolader und Druckwellenlader
Die Verdichtungsleistung wird beim Turbolader aus dem Abgasstrom gewonnen, bei den mechanischen von der Kurbelwelle und bei den Druckwellenladern ebenfalls aus dem Abgas, es ist jedoch auch noch ein mechanischer Antrieb von der Kurbelwelle erforderlich.
Also Turbo-Lader funzen so wie Du vermutest. Haben je nach Größe unterschiedliche Ansprechzeiten: "Turboloch", umgeht man mit kleineren Ladern: Bi-Turbo... Das unangenehme bei Turboladern ist, dass (je nach Auslegung) das Drehmoment (wg. ansprechen des Laders) in ganz kurzer Zeit gewaltig ansteigt.
Der 1. Porsche Turbo (911, Typ 930) war ein ganz besonders gefürchtetes Gerät. Innerhalb von 100 Upm stieg da das Drehmoment um 100% an, auch noch mit Verzögerung, da der relativ große Lader etwa 1sec brauchte, bis der Druck da war. Wenn Dir das in der Kurve passiert, ist der Dreher perfekt :-(
Bei mechanischen Ladern gibt es viele verschiedene Bauformen: Roots-Lader mit zwei gegenläufigen Drehkolben. Flügelzellenlader mit drei Flügeln, Spirallader (G-Lader), Rotationskolbenlader,
Druckwellenlader (Comprexlader) werden gerne bei Dieselmotoren eingesetzt. Mit einem rotierenden Zellenrad wird die Einlass und die Auslassseite des Motors verbunden. Durch den oszillierenden Energieaustausch zwischen Abgas und Ansaugkanal entspannen sich die Auspuffgase und drücken die angesaugte Luft in den Zylinder. Bevor die Auspuffgase in den Einlass geraten, hat sich das Zellenrad weitergedreht und die Gassäule in dem Kanal schwingt zurück auf das inzwischen freigewordene Loch Richtung Auspuff. Der entstehende Unterdruck saugt nun bei weiterdrehendem Zellenrad neue Luft auf der inzwischen wieder offenen Frischluftseite an und das Spielchen geht von vorne los.
Vielleicht alles nicht so prall erklärt, aber ich bin nur ein mA- Männchen :-) Ich nehme mal an, dass es irgendwo im www passendere Beschreibungen gibt.
Es gibt noch weitere Lader, die sind im Fahrzeugbau nicht so gängig.
Der Turbo draucht einen gewissen Abgasstrom (und damit Motordrehzahl) um einen annehmbaren Ladedruck zu erzeugen.
Der Kompressor hingegen drückt bereits bei geringen Drehzahlen *ordentlich* Luft mit ordentlich Druck in den Zylinder, d.h. der Motor er hat kein "Turboloch", sondern "kommt aus dem Keller heraus".
Am Thu, 17 Nov 2005 17:57:32 +0100 schrieb Matthias Frank:
Ich häng' mich an die antworten mal dran (der Wein is' lecker):
Im Prinzip macht der eine Teil von Kompressor und Turbo das selbe - mehr Luft in den Zylinder schaufeln -> mehr Ladung -> mehr Leistung.
Allerdings: der Kompressor verbrät dabei Energie der Kurbelwelle - Nutzarbeit also. Ein Turbo bedient sich hauptsächlich der Abgasenthalpie, die sonst weitgehend Verlust darstellt (Turbocompund ist übrigens ähnlich, nur dass kein LAder, sondern mit einer Abgasturbine auf der Kurbelwelle nochmal Abgasenthalpie genutzt wird). Ist also in diesem Sinn effektiver.
Nachteil des Turbos gegenüber des Kompressors: Die Welle des Laders hat eine gewisse Massenträgheit, die durch den Abgasdruck erst noch überwunden werden muss, damit sich der Lader ausreichend schnell dreht. Daher kommt das Turboloch. Je größer der Turbo, desto größer die Trägheit. Kompressoren haben dieses Manko nicht. Daher werden gute, neue Turbos entweder per Register (kleiner und großer Turbo bzw. zwei kleine statt eines großen), kombiniert (Turbo & Kompressor, wie beim VW TSI, soll sehr gut sein) oder per VTG-turbo aufgeladen (Variable Turbinengeometrie, bei Ottos angeblich erst beim neuen 997 turbo)
Jedenfalls ist der ATL verglichen zum Kompressor*) effektiver. Die grob
30% die durch den Auspuff entweichen werden jedenfalls effektiv genutzt. Die Idee dahinter ist, den Kolbenmotor als Gasgenerator zu sehen der eine Turbine antreibt (übertrieben).
*) Der Comprex-Lader liegt dazwischen. Er ist mechanisch angetrieben, aber er nutzt den Abgasdruck (besser: Schwingungen) aus.
Beides sind nur Bezeichnungen. Man unterscheidet, abhängig vom Druck, Gebläse und Verdichter.
Wie gesagt, Begrifflichkeiten. Turbo ist nur die Abkürzung für Turbine, sagt aber nichts über den Antrieb aus. Kompressor, auch der könnte durch eine Turbine angetrieben werden.
Also nix mit so oder so!
Also alles Unfug.
Ja, es ist so. Aber ist wird die Luftmenge im -Zylinder- erhöht, dadurch, dass die Luft nicht nur mittels des entstandenen Unterdrucks in die Zylinder eingesaugt werden muss. Also durch "Überdruck" unterstützt wird.
Der Kolben ist für mich das massive Bauteil, das sich im Zylnder auf und ab bewegt. Gut, der Kolben hat ein paar Hohlräume, aber die Luft dadrin spielt doch AFAIK für die Wirkung des Motors überhaupt keine Rolle.
Richtig. Aber im Zusammenhang mit Autos werden sie anders verwendet, als du es kennst. Ein Widerstand in der Elektronik ist auch ganz was anderes als ein Widerstand in der Werkstofftechnik.
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