Hallo,
hab gerade versucht mal rauszugoogeln was der Unterschied zwischen
Kompressor und Turbo ist. Das ist mir nicht so richtig gelungen.
Ich vermute jetzt, der Turbo wird über den Abgasstrom angetrieben
der Kompressor wohl direkt vom Motor, z.b. über Riemen oder?
Beide erhöhen aber die Luftmenge im Kolben?
MfG
Matthias
...Schnipp
Nö, die Luftmenge im Kolben bleibt gleich, aber die Luftmenge im Zylinder
erhöht sich, sprich der Enddruck steigt bei der Verdichtung.
Gruß
Manfred
--
Wer glaubt, das Zitronenfalter Zitronen falten,
der glaubt auch das Projektleiter Projekte leiten.
Tobias Meyer wrote:
> Matthias Frank schrieb:
>> hab gerade versucht mal rauszugoogeln was der Unterschied zwischen
>> Kompressor und Turbo ist. Das ist mir nicht so richtig gelungen.
> Doch.
>
Danke
Mal noch ne Zusatzfrage. Turbomotoren bei Benzinern gelten
ja als ziemliche Sprittfresser. Beim Komperessor scheint
das aber nicht unbedingt so zu sein. Weiss da jemand wieso
oder ob das überhaupt so stimmt.
MFG
Matthias
Wenn man den gleichen Ladedruck erreichen will, braucht der Kompressor
eigentlich eher mehr der verfügbaren Leistung - denn er nimmt sie direkt
von der Kurbelwelle, während der Turbo die Antriebsleistung aus dem
Abgasstrom schöpft. Also müsste der Turbo eigentlich effizienter sein...
Tobi
Klar. Aber der Motor braucht eh ein bisschen Gegendruck, damit er gut
funktioniert. Und ob den nun das Abgassystem oder der Turbo macht, ist
wurscht.
Tobi
Eher weniger. DER GRÖ?TE Teil der Leistung kommt aus der Wärme des
Abgases, das über die Entspannung auf der Abgasseite des Turbos
abgekühlt wird.
Gruß, Ralf
Jedenfalls ist der ATL verglichen zum Kompressor*) effektiver. Die grob
30% die durch den Auspuff entweichen werden jedenfalls effektiv genutzt.
Die Idee dahinter ist, den Kolbenmotor als Gasgenerator zu sehen der
eine Turbine antreibt (übertrieben).
*) Der Comprex-Lader liegt dazwischen. Er ist mechanisch angetrieben,
aber er nutzt den Abgasdruck (besser: Schwingungen) aus.
Gruß,
Nick
Da gibt es keinen Unterschied. Die von dir genannte Meinung hat 2 Ursachen:
1. Ein aufgeladener Motor hat mehr Leistung -> höherer Verbrauch, wenn
man diese Leistung auch ausnützt.
2. Ältere Lader hatten noch keine automatische Ladedruckregelung, da
wurde im Teillastbetrieb unnötig viel aufgeladen, was zu schlechtem
Wirkungsgrad und damit höherem Verbrauch führte
Heutige Motoren haben jedoch eine automatische, recht intelligente
Ladedruckregelung, da gilt Problem 2 nicht mehr - und deswegen ist das,
was heute unter "Kompressor" verkauft wird, sparsamer als ein alter
Turbo, aber nicht sparsamer als ein heutiger Turbo.
Joachim
Besser nicht :-) Du meinst im Zylinder, da ist das gewollt!
Fällt alles unter Lader...
Genau genommen gibt es drei Gruppen von Ladern:
mechanische Lader, Abgasturbolader und Druckwellenlader
Die Verdichtungsleistung wird beim Turbolader aus dem Abgasstrom
gewonnen, bei den mechanischen von der Kurbelwelle und bei den
Druckwellenladern ebenfalls aus dem Abgas, es ist jedoch auch noch ein
mechanischer Antrieb von der Kurbelwelle erforderlich.
Also Turbo-Lader funzen so wie Du vermutest.
Haben je nach Größe unterschiedliche Ansprechzeiten: "Turboloch", umgeht
man mit kleineren Ladern: Bi-Turbo... Das unangenehme bei Turboladern
ist, dass (je nach Auslegung) das Drehmoment (wg. ansprechen des Laders)
in ganz kurzer Zeit gewaltig ansteigt.
Der 1. Porsche Turbo (911, Typ 930) war ein ganz besonders gefürchtetes
Gerät. Innerhalb von 100 Upm stieg da das Drehmoment um 100% an, auch
noch mit Verzögerung, da der relativ große Lader etwa 1sec brauchte, bis
der Druck da war. Wenn Dir das in der Kurve passiert, ist der Dreher
perfekt :-(
Bei mechanischen Ladern gibt es viele verschiedene Bauformen:
Roots-Lader mit zwei gegenläufigen Drehkolben.
Flügelzellenlader mit drei Flügeln,
Spirallader (G-Lader),
Rotationskolbenlader,
Druckwellenlader (Comprexlader) werden gerne bei Dieselmotoren
eingesetzt. Mit einem rotierenden Zellenrad wird die Einlass und die
Auslassseite des Motors verbunden. Durch den oszillierenden
Energieaustausch zwischen Abgas und Ansaugkanal entspannen sich die
Auspuffgase und drücken die angesaugte Luft in den Zylinder. Bevor die
Auspuffgase in den Einlass geraten, hat sich das Zellenrad weitergedreht
und die Gassäule in dem Kanal schwingt zurück auf das inzwischen
freigewordene Loch Richtung Auspuff. Der entstehende Unterdruck saugt
nun bei weiterdrehendem Zellenrad neue Luft auf der inzwischen wieder
offenen Frischluftseite an und das Spielchen geht von vorne los.
Vielleicht alles nicht so prall erklärt, aber ich bin nur ein mA-
Männchen :-) Ich nehme mal an, dass es irgendwo im www passendere
Beschreibungen gibt.
Es gibt noch weitere Lader, die sind im Fahrzeugbau nicht so gängig.
Tschüß Wolfgang
--
FORTHing @ work | *Cheap* ...pick any
Dipl.-Ing. Wolfgang Allinger | *Fast* *Good* ... *two* of them
Zwei wichtige Schlagworte fehlen noch:
- Turbo = Turbine = Strömungsmaschine
- Kompressor = Roots-Gebläse = Verdrängermaschine
Der Turbo draucht einen gewissen Abgasstrom (und damit Motordrehzahl) um
einen annehmbaren Ladedruck zu erzeugen.
Der Kompressor hingegen drückt bereits bei geringen Drehzahlen *ordentlich*
Luft mit ordentlich Druck in den Zylinder, d.h. der Motor er hat kein
"Turboloch", sondern "kommt aus dem Keller heraus".
cu, tmo
Am Thu, 17 Nov 2005 17:57:32 +0100 schrieb Matthias Frank:
Ich häng' mich an die antworten mal dran (der Wein is' lecker):
Im Prinzip macht der eine Teil von Kompressor und Turbo das selbe - mehr
Luft in den Zylinder schaufeln -> mehr Ladung -> mehr Leistung.
Allerdings: der Kompressor verbrät dabei Energie der Kurbelwelle -
Nutzarbeit also. Ein Turbo bedient sich hauptsächlich der Abgasenthalpie,
die sonst weitgehend Verlust darstellt (Turbocompund ist übrigens ähnlich,
nur dass kein LAder, sondern mit einer Abgasturbine auf der Kurbelwelle
nochmal Abgasenthalpie genutzt wird). Ist also in diesem Sinn effektiver.
Nachteil des Turbos gegenüber des Kompressors: Die Welle des Laders hat
eine gewisse Massenträgheit, die durch den Abgasdruck erst noch überwunden
werden muss, damit sich der Lader ausreichend schnell dreht. Daher kommt
das Turboloch. Je größer der Turbo, desto größer die Trägheit. Kompressoren
haben dieses Manko nicht. Daher werden gute, neue Turbos entweder per
Register (kleiner und großer Turbo bzw. zwei kleine statt eines großen),
kombiniert (Turbo & Kompressor, wie beim VW TSI, soll sehr gut sein) oder
per VTG-turbo aufgeladen (Variable Turbinengeometrie, bei Ottos angeblich
erst beim neuen 997 turbo)
Bj-Prost-örn
--
"the prius is so slow, the child could run on the street, retrieve the ball
ang grow to puberty before you actually hit it."
Beides sind nur Bezeichnungen. Man unterscheidet, abhängig
vom Druck, Gebläse und Verdichter.
Wie gesagt, Begrifflichkeiten. Turbo ist nur die Abkürzung
für Turbine, sagt aber nichts über den Antrieb aus.
Kompressor, auch der könnte durch eine Turbine angetrieben
werden.
Also nix mit so oder so!
Also alles Unfug.
Ja, es ist so. Aber ist wird die Luftmenge im -Zylinder-
erhöht, dadurch, dass die Luft nicht nur mittels des
entstandenen Unterdrucks in die Zylinder eingesaugt
werden muss. Also durch "Überdruck" unterstützt wird.
Falsch, es gibt Turbogebläse die elektrisch angetrieben
werden z.B. von Turbodyn ! Ach, und was wäre mit den
Turbopumpen in Raketenmotoren ?!?
Gruß
Matthias
P.S. diese Begriffe kommen nicht von Autobauern !
Richtig. Aber im Zusammenhang mit Autos werden sie anders verwendet, als du
es kennst. Ein Widerstand in der Elektronik ist auch ganz was anderes als
ein Widerstand in der Werkstofftechnik.
Tobi
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