Ich hab gestern einen Regler repariert(?), der Rauchzeichen abgab.
Was war passiert: Ich hatte einen Vor/Rückregler an einen Motor angeschlossen, der mit einer Diode entstört war, also hat es die Motordiode gegrillt. Später habe ich dann den Regler getestet (diesmal mit einem Motor ohne Diode) und wieder stiegen Rauchzeichen auf, diesmal vom Regler. Bei genauer Betrachtung war eine Diode heiß geworden, die an den Akkuzuleitungen in Sperrrichtung hing. Ohne die Diode geht alles wieder normal.
Fragen: Diese Diode könnte ein Verpolschutz sein, aber nur wenn außen eine Sicherung angebracht ist, sonst bringt das nichts. Nur wer verwendet schon Sicherungen ?
Wieso sollte diese Diode eingehen, wenn man am Motor eine verpolte Diode hat (Rückwärtsfahrt) ?
Verpolung des Akkus kann man wegen der Stecker ausschliessen.
Nur wenn sie in Serie in der Akkuleitung hinge. In Sperrichtung über die Akkuanschlüsse gelegt, sorgt sie eben bei verpolen dafür, daß ein so großer Strom fließt, daß die Sicherung abraucht. Ist keine Sicherung da, raucht erst die Diode, dann der Steller ab.
Wenn sie wirklich so gepolt war, wie beschrieben, dann eigentlich nicht.
Hast Du noch einen Diodenaufdruck? Oder ist der verschmorgelt? Sonst Hersteller befragen. Evtl. sollte das eine TAZ-Diode sein, die einen mitgekriegt hat. Theoretisch können die steilen Flanken eines Stellers bei etwas längeren Motorleitungen zu Induktionsspitzen führen, die Richtung Akku laufen und hier von der TAZ abgefangen wurden.
Wie ? Die Diode ist parallel zum Akku, d.h. bei Falschpolung fließt ein sehr hoher Strom durch die Diode, der sie bald in Rauch aufgehen läßt. Dann ist sie weg und die restliche Elektronik ist dran. Alternativ brennen die Kabel weg.
Aber der Strom geht ja nicht durch diese Diode. Eher killt das die halbe Endstufe, die aber anscheinend noch lebt.
Das ist so blöde nicht gedacht. Hintergrund sollte hier sein, die Spannungsspitzen, die den Regler beschädigen könnten, an Ort und Stelle zu vernichten. Eine längere Akkuzuleitung wäre da unpraktisch. Da das ganze als Vollbrücke geschaltet ist, kann das nur an den Akkuanschlüssen geschehen. Die TAZ hat eben als Zenerdiode den Vorteil, negative Spitzen bei 0,keks Volt und die positiven auf die max. zul. Betriebsspannung plus Märchensteuer zu kappen.
Nicht am bzw. im Akku, sondern hier durch Stromspitzen an einer Induktivität, also Zuleitungen, z.B. zum Motor oder zum Akku.
Spannungsregler: Nein, ein Spannungsregler (Längsregler) regelt die Ausgangsseitige Spannung. Dazu muß eingangsseitig eine höhere Spannung anliegen. Ein Spannungsregler schützt nicht vor eingangsseitig zu hohen Spannungen, die den Spannungsregler selbst beschädigen können. "Normale" Spannungsregler können nicht als Stromsenke arbeiten, d.h. ausgangsseitig "rückwärts" eingespeiste Ströme zerstören oft die Schaltung.
Begrenzer: Insofern ja, als eine TAZ (Transient suppressing zener diode) hier als crow bar wirkt. Sie schließt die Überspannungen kurz und wandelt damit die überschüssige Energie in Wärme.
Es sind ja auch keine Freilaufdioden. Wobei Freilaufdioden im Prinzip genauso arbeiten.
Normale Freilaufdiode:
o----------*----+ y | | --- (M) / \ | | | +----* x | |/ --| |\e | |
- o---------------+
Trennt der Schalttransistor, wird der Punkt X verursacht durch die Induktivität des Motors sowie der Zuleitungen positiver als der Punkt y. Die Diode schließt diese Spannung kurz. Ohne Diode würde die Spannung Uce oder Ucb des Transistors überschritten.
Bei einer Vollbrücke funktioniert das so einfach nicht mehr, da hier der Motor umgepolt wird.
Wie man sieht, werden alle Spannungen größer als die Betriebsspannung über die Dioden an diese abgeführt. D.h., diese Spannungen, die leicht
100V erreichen können, würden quasi als Eingangsspannung des Akkus verarbeitet, die Elektronik aber wird damit überlastet. Daher wird die TAZ-Diode eigesetzt.
PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.