Hilfe: Fahrwerk Hartlöten

Hallo,

ich möchte ein Fahrwerk aus 3 / 2,5 / 1,5 mm Stahldrähten hartlöten. Nun hab ich mit dem Hartlöten wenig erfahrung, so dass ich mir im Fachhandel (kein Baumarkt) Rat und Lot geholt habe. Der gute Mann meinte mir für diesen Zweck das richtige Lot gegeben zu haben, war auch nicht billig (4 EUR für 40cm). Nun hab ichs an Probestücken probiert, aber: Das Lot schmilzt zwar, verbindet sich aber nicht mit der Draht-Oberfläche. Auf dem Stahl sitzt anschliessend nur das Lot, als mehr oder weniger schöne Kugel und ist auch leicht lösbar. Die Temperatur des Stahls hab ich in mehreren Versuchen immer weiter erhöht, bis zum sichtbaren Glühen. Der Effekt war aber immer der gleiche. Hab ich das falsche Lot, oder mach ich da grundsätzlich was falsch?

Gruss, Michael

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Michael
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Hallo Michael,

Ist das ein blanker Lotdraht ? Oder ist er mit einer farbigen Schicht überzogen ? Es hört sich in deinem Fall im Moment so an, als ob das Flussmittel fehlen würde.

Rotglühend ist schon viel zu heiss.

Dennis

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Dennis Siebert

Ich denke dir fehlt das Flussmittel. Beim erhitzen entstehen oxyde die die Verbindung zwischen Lot und Material verhindern, mittels Flussmittel werden diese oxyde gelöst und die Oberfläche vor Sauerstoffzufuhr geschützt. Wenn dein Lot ummantelt ist dann mußt du die Lötstellen wenn sie glühend sind mit dem Mantelmateriel bestreichen und dann weiterlöten, das heißt erst wenn das Flussmittel überall ist das Lot schmelzen. Wenn dein Lot blank ist brauchst zusätzlich Flussmittel.

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Christian Luksch

servus michael! ;-)

Michael schrieb:

dann löte es doch /weich/.

wie die vorredner schon bemerkten, fehlt vermutlich das flussmittel. zusätzlich noch die lötstellen anrauhen.

aber: nach dem hartlöten musst den stahl in aller regel wieder ordentlich härten und anlassen, sonst bricht das gleich oder ist weich wie butter.

leichter gehts so: lötstellen anschleifen und entfetten. mit dünnem, blankem bindedraht die stangen an den lötstellen eng mit 10 oder mehr windungen verbinden und dann weichlöten.

dazu brauchts zum lötkolben noch ein gasbrennerlein auf ///kleiner/// flamme - also keine anlauffarben auf dem stahl produieren.

verbindet prima, hält richtig was aus (5mm federstahldraht-fahrwerk an ner dicken piper) und schmeichelt sogar dem auge.

hth,

rüdiger

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Ruediger Zoll

Am Tue, 02 Dec 2003 20:27:33 +0100, schrieb Ruediger Zoll :

tschulligung, wenn ich mal nachfrage:

Meine Erfahrungen (Autogen, Schutzgas, E, Hart- und Weichlöten) mit der *Braterei* sind mittlerweile 25 Jahre her. Naja, ich ahne halt, wo das heisse Ende beim Loetkolben ist.

Was fuer Gasbrenner*lein* :-) benutzt Ihr?

Den Stiften mit Feuerzeuggas traue ich irgendwie nicht. Die Brenner aus dem Baumarkt (Campinggaz?) halte ich fuer oversized und unhandlich.

Loeten muss ich Rundmessing, Messingrohr etc. Sieht besser aus und macht mehr her als Plaste. Alles angedacht im Schiffsmodellbau 1:48.

TIA

Edg@r

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Edgar Warnecke

Servus Edgar! ;-)

Edgar Warnecke schrieb:

von rothenberger die standardarmatur, die im baumarkt zusammen mit den literflaschen verkauft wird, allerdings mit der kleinen düse und der handlichen 200ml-flasche.

cu/2,

rüdiger

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Ruediger Zoll

Moin Christian,

Christian Luksch schrieb:

Ich denke das wird's sein. Der Lötdraht ist blank und hat wie du vemutet hast keine Ummantelung = Flussmittel. Muss ich mich jetzt auf die Suche nach einem Lot mit Flussmittel machen, oder gibt es geeignetes Flussmittel (in kleinen Mengen) so zu kaufen? Evt. noch einen Tip (Bezeichnung) für geeignetes Lot incl. Flussmittel?

BTW: Das Beispiel mit Rotglühen sollte nur bedeuten das es wohl nichts mit der Temperatur zusammenhängt. Das das viel zu heiss ist dachte ich mir schon. Der Stahldraht sollte seine Eigenschaften ja doch einigermassen behalten.

Danke erstmal, Gruss, Michael

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Michael

Hallo Ruediger,

Ruediger Zoll schrieb:

Das hört sich eher nach Kleben an ;-) Aber im ernst, mit Bindedraht umwickelt (verzinnter Kupferdraht) und verlötet scheint mir eher eine Art Muffe zu ergeben. Die hängt dann sicher bombenfest auf der Verbindungsstelle, aber geht das weichlot eine feste Verbindung zum Stahldraht ein? Hast Du da keine Probleme bei etwas ruppigen Landungen? Sonst wäre das eine echte alternative, weil die niedrigere Löttemperatur dem Stahldraht nicht so zusetzt.

Gruss, Michael

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Michael

nee.

Das ist entschieden eine Frage der Lötstellenvorbereitung. Wie Rüdiger schon schrieb: ordentlichst entfetten und dann sauber und fein aufrauhen, hinreichend Flußmittel, dann geht das. Einfach und leichter geht es mit speziellem Stahlverzinner. Der Stahlverzinner wird nach dem aufrauhen aufgetragen, mit der Flamme erhitzt, bis sich blasen bilden. Dann Flamme weg, mit einem Lappen das Flußmittel abwischen, voilá! Hernach wie Rüdiger beschrieben hat, verfahren und deine Lötarbeit geht nie wieder auseinander.

Gruß Hajo

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Hajo Giegerich

Hallo Hajo...

Hajo Giegerich schrieb:

die Idee gefällt mir immer besser :-) Diesen Stahlverzinner kann man doch bestimmt irgendwo bekommen, oder sollte das was sehr spezielles sein?

Gruss, Michael

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Michael

Nö, das wirds schon irgendwo geben, wenn auch vielleicht nicht grad im Baumarkt. Mein Zeugs ist eine graue Paste, soll aber auch andere Varianten davon geben. Bei der Beschaffung kann ich Dir leider keinen wirklich guten Tip geben, mein Döschen reicht schon seit 20 Jahren und wird mich vermutlich überleben.

Gruß Hajo

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Hajo Giegerich

servus michael! ;-)

Michael schrieb:

ich schrieb /verbinden/ und nicht kleben.

ja.

das einzige, was an meiner piper nach dem finalen einschlag wegen inwendig abvibrierter schirmung des ab werk gecrimpten zündkerzen- steckers noch heile war, war das fahrwerk :-|

btw: flussmittel gibts in kleinen gebinden im baumarkt.

cu/2,

rüdiger

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Ruediger Zoll

Kleben ist auch eine Verbindungsmethode

*duckundwechrenn*

Hajo

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Hajo Giegerich

Ich verwende 10 Verschieden Hartlote, vom Silberlot mit einem SChmelzpunkt von 550 Grad C, bis zum Messinghartlot mit knapp 900 Grad Arbeitstemperatur. Nur eines hat einen Mantel (für Niro) alle anderen verarbeite ich mit Degussa Flussmittel so im 100 ml Doserl. Der Händler der dir das Lot verkauft hat sollte auch das Flussmitel liefern können. Bei niedrigem Schmelzpunkt sollte eine Camping Gaz Lötlampe reichen. Bei Messingloten mußt du schon zu einem professionellen Brenner am besten mit Sauerstoffzufuhr greifen.

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Christian Luksch

servus hajo! ;-)

Hajo Giegerich schrieb:

wirst du auch richtig fein auf den knien um gnade winseln, wenn ich ab und zu hergehe und die robots.txt von meinen seiten nehme?

würde mir bei dir als allerbesten provider von allen natürlich nie einfallen...oder vielleicht doch?

beg,

rüdiger

kw: lassen sich die statistiken um die geschriebenen bytes aufbohren?

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Ruediger Zoll

och, die robots.txt verursacht mir keine Magenschmerzen :) Kann ohnehin sein, daß ich Dich demnächst mal bitte, für richtig ordentlich Traffic auf der Pätsch zu sorgen. Ich bin sicher, das kriegst Du hin :)

und wenn ich Dich höflich drum bitte, daß es Dir einfällt??

Uploads? Mit analog nicht, soweit ich weis, aber da findet sich bestimmt ein anderes Tool :)

Grinsegruß Hajo, der sich sicher ist, daß sich Rüdiger fragt, ob ich den Verstand verloren hab.

>
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Hajo Giegerich

moin hajo! ;-)

Hajo Giegerich schrieb:

nee, für die newsgroup-stats.

cu/2,

rüdiger

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Ruediger Zoll

Moin Hajo!

...Wieviel Gig liegen da rum? Ich hab noch bummelig 36 Gig Plattenplatz, aktuell ~60Gig Traffic und eine 100MBit Leitung (fast) frei... *harharhar*

Gruß, Jörn.

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Joern Bialek

Hallo Ruediger,

[ Ehrfurchtsmodus an ] ... in Schamesröte und tiefer Verbeugung muss ich sagen: Der Tip mit dem Weichlöten war goldrichtig! [ Ehrfurchtsmodus aus ]

Ich habs am Samstag probiert und das hat auf Anhieb gut funktioniert und sieht auch noch sehr gut aus. Die Stelle mit dem Bindedraht+Zinn sieht so aus als müsste das so sein. Zum Thema Stabilität kann ich nur sagen das ich ein Probestück auch nach mehrmaligem an-die-Wand-schmeissen nicht klein gekriegt habe. Als Flussmittel habe ich mir allerdings von einem lieben Kollegen und alten Hasen eine klare Flüssigkeit abfüllen lassen. Das Zeug ist uralt, die Beschriftung auf der Flasche nicht mehr zu lesen und, so mein Kollege, '...sau aggressiv und giftig...'. Ich werd sparsam damit umgehen :-]

Gruss Michael.

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Michael

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