Betrieb einer Photovoltaikanlage bei Netzausfall

Heinz-Juergen Kronemeyer schrieb:

Mit welchem Werkzeug? Ich kann mir nicht vorstellen, dass da jemand die einzelnen Dachziegel von Hand entfernt.

Wenn man da noch rankommt. Stelle ich mir schwierig vor, wenn der Dachstuhl brennt.

Ich denke da gerade an das Werkzeug, mit dem man die Ziegel entfernt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Solar-Panel dem mehr Widerstand entgegenbringt, als Dachziegel.

Die hat man immer. Steckdosen und Lampen sind oft vorhanden.

Am Wechselrichter kurz schließen. Und wenn man schon dabei ist, könnte man gleich alle Kabel dort erden. Entsprechende Kabel könnte ich für 20¤ zusammen basteln.

Dann braucht man gar nicht mehr löschen. Ist etwa ein Innenangriff bei brennendem Dachstuhl ohne PV-Anlage nicht gefährlich?

Halbwegs spannungslos geht. Kurzschließen am Wechselrichter.

Habe ich keine. Aber Reihenschaltung.

Und einem dicken Kabelbaum.

Bis jetzt gibt es keinen Hinweis darauf, dass von PV-Anlagen mehr Gefahr ausgeht, als vom Hausnetz. Der einzige Hinweis ist der, dass sich Feuerwehrleute nicht trauten, weil sie nicht Bescheid wussten. Inzwischen sollte dieses Manko eigentlich behoben sein.

CU, Christian

Reply to
Christian Treffler
Loading thread data ...

Am Mon, 21 Mar 2011 19:57:35 +0100 schrieb Christian Treffler :

=20

Nennt sich Einrei=DFhaken. Aber auch von Hand. Hat man erst mal ein paar Ziegel entfernt, l=E4sst sich der Rest fast von alleine l=F6sen. Notfalls zerschl=E4gt man sie.

Wenn es noch ein Enstehungs- oder Schwelbrand ist, geht das noch, bzw. ist notwendig, um =FCberhaupt an den Brandherd heranzukommen.=20

Seit wann sind Solarpanel lose aufgelegt? Dachziegel meistens schon. Ist der Verbund erst einmal gel=F6st, kann man die fast Reihenweise abziegen.

Deswegen schaltet man ja auch den betroffenen Bereich ab. Bzw. das ganze Haus. Das ist ein Standardverfahren. Das nicht zu tun ist ein grober Fehler. Parallel zur Brandbek=E4mpfung wird die Energieversorgung abgeschaltet. Keiner hantiert gerne mit Wasser und sonstigen Werkzeugen im Bereich von spannungsf=FChrenden Leitungen herum. Die Steckdose in der Wand ist dabei weniger das Problem. Eher herabh=E4ngende Kabel oder versteckte Kabel hinter Verkleidungen und Decken. Beim =D6ffnen der selben geht man nicht gerade zimperlich vor. Die Sicht ist dazu meistens schlecht bis gegen Null, alles ist nass, offene Kabel sind im Dreck und Schutt kaum zu erkennen. Da m=F6chte man nicht unbedingt mit nasser Schutzkleidung reingreifen. "Vorsichtiger vorgehen" und "Abstand halten" klingt da etwas zynisch.=20

Bleibt immer noch die Leitungsf=FChrung vom Panel bis zum Wechselrichter. Wenn schon erden oder kurzschlie=DFen, dann am Panel. Es gibt kein Standardvorgehen, jede Anlage ist anders.=20 Beim normalen Stromnetz ist die Vorgehensweise klar definiert. Sicherungen, FI raus, gegen Wiedereinschalten sichern. Wenn es sein muss, Sicherungen im Haupt=FCbergabepunkt ziehen (entsprechendes Werkzeug ist vorhanden). Kommt man nicht dran, Energieversorger aktivieren und mit den invasiven Ma=DFnahmen erst dann beginnen, wenn die Lage klar ist. Das bedeutet dann unter Umst=E4nden, kein Innenangriff sondern nur Ma=DFnahmen von Au=DFen. Wir sind keine Idioten, die blindlings in unbekannte Situationen rennen. Wir wollen auch heil und gesund wieder nach Hause kommen.

Sicher ist er das. Daher macht jeder Einsatzleiter eine Gefahrenanalyse, bevor er seine Mannschaft losschickt. Nennt sich Lageerkundung und ist Teil des F=FChrungskreislaufs. Erkennen und Analyse der vorhanden und m=F6glichen Gefahren, welches ist die gr=F6=DFte Gefahr (f=FCr Betroffene, Mannschaft, Umwelt und Ger=E4t), welche M=F6glichkeiten zur Bek=E4mpfung der Gefahr(en) stehen einem zur Verf=FCgung. Dann entscheidet man sich f=FCr eine Vorgehensweise und die muss f=FCr einen Laien nicht unbedingt plausibel sein. Lernt man auf den entsprechenden F=FChrungslehrg=E4ngen an den Landesfeuerwehrschulen (ab Gruppenf=FChrer aufw=E4rts) und so mancher war schon recht =FCberrascht, was da alles auf einen zukommt. Immer nett, wenn die Ausbilder nach der =DCbung auf einen zukommen und fragen, ob man am Standort =FCber Einwegfeuerwehrleute verf=FCgt. Ups, was vergessen oder =FCbersehen und im echten Leben w=E4ren auf der Heimfahrt dann ein paar Pl=E4tze leer geblieben. Man geht kein unn=F6tiges Risiko ein, wenn es nicht unbedingt sein muss. Erst recht nicht bei Sachwerten.

Ja und?

Wie oben schon genannt, Hausnetz wird getrennt -> Gefahr gleich Null. Bei PV? Je nach Anlagentyp (den man von aussen nicht erkennen kann) unter Umst=E4nden recht hohe Spannungen, denen man im Brandfall nicht so einfach aus dem Weg gehen kann. Wenn man die Gefahrenpunkte =FCberhaupt erkennen kann. Wieso gibt es eigentlich so viele Warnhinweise vor Stromschl=E4gen beim Aufbau von PV-Anlagen wenn die doch so harmlos sind? Oder mal anders gefragt. Gehst du durch einen dunklen Raum mit Null Sicht, in dem blanke Kabel von der Decke h=E4ngen, wenn dir gesagt wird, die Leitungen sind Spannungslos? Machst du das gleiche wenn es heisst, Hausnetz ist freigeschaltet, aber es k=F6nnen Leitungen dazwischen sein, die noch Spannung in unbekannter H=F6he f=FChren?

--=20 Mal ist man der Hund, mal die Laterne.

Reply to
Heinz-Juergen Kronemeyer

Heinz-Juergen Kronemeyer schrieb:

Kann man mir Solarpanels auch machen.

Oben und unten mit einer Klammer befestigt. Das hält nur solange, wie das Panel mechanisch OK ist. Mit dem Einreißhaken reißt Du das locker raus. Einfachere Lösung: Akkuschrauber. Mag jetzt im Feuerwehr-Einsatz blöd klingen, ist aber auch nicht aufwändiger als Dachziegel entfernen.

Mein Vorschlag: Am Solar-Panel abschneiden. Es besteht die Gefahr von Lichtbögen, die kann man aber durch isolierende Klingen vermeiden.

Leitungsverluste, schlechte Wartbarkeit, etc. Mal im Ernst, wie groß ist die Gefahr, dass mein Haus abbrennt? Klar, Brände passieren immer wieder, aber alles in allem ist das individuelle Risiko so gering, dass man auf hochpreisige Lösungen und Verluste bei der Stromerzeugung gut verzichten kann.

Ich war unserer PV-Anlage beim Aufbau beteiligt und habe keine besonderen Warnhinweise gesehen. Jedenfalls nicht mehr als beim Hantieren am normalen Stromnetz.

Ja.

Nein. Aber ich würde mich trauen, aus ein paar Meter Entfernung mit einem Wasserstrahl draufzuhalten.

Und wie gesagt, es gibt sicherlich auch technische Lösungen für das Problem. Und ich meine damit welche, die beim Löschen zum Einsatz kommen, und nicht welche, die in der PV-Anlage fest eingebaut sind.

Ich kann mir auch sowas wie eine individualle Einsatzkarte vorstellen auf der wichtige Daten der Anlage sind:

- Wo sind die Wechselrichter?

- Wie können die Strings kurzgeschlossen werden?

- Welche Spannungen, wie viele Strings?

- Wo sind die leitungen geführt?

Könnte man am Hausverteiler oder Sicherungskasten anbringen.

CU, Christian

Reply to
Christian Treffler

Am Tue, 22 Mar 2011 19:45:39 +0100 schrieb Christian Treffler :

Macht man dann ja auch. Wird man auch im genannten Fall gemacht haben. Viel bringen tut das allerdings nicht und dient dann eher dem Schutz der Nachbarschaft.

Die gibt es derzeit noch nicht. Das m=FCsste dann auch noch eine M=F6glichkeit sein, die bei jeder Anlage schnell und sicher funktioniert. Panel abdecken hat man mal versucht. Unter anderem mit speziellem Schaum. War aber nicht sehr effektiv. Letztendlich bleibt im Moment nur die brutale Methode der Zerst=F6rung. (Oder Abstand halten) Das kann aber auch keine L=F6sung sein und wird bei gro=DFen Anlagen auch recht aufwendig. Warum keine technische M=F6glichkeit in der Anlage? Trennm=F6glichkeiten direkt am Modul? Quasi Stecker ziehen und das Panel ist von der Anlage getrennt. Macht die Anlagen zwar teurer und schm=E4lert den Gewinn =FCber die Laufzeit, allerdings finde ich es auch nicht ganz fair, im Havariefall das Risiko komplett auf andere abzuw=E4lzen. =20

So etwas w=E4re schon einmal ein Anfang. Die Errichter und Betreiber der Anlagen m=FCssten daf=FCr aber in die Pflicht genommen werden. =C4hnlich wie bei Brandmeldeanlagen. Ohne entsprechende Unterlagen kein Betrieb. Da besteht sicher Handlungsbedarf. F=FCr alle Seiten, auch was die Schulung bei der Feuerwehr angeht.

Gru=DF Heinz-J=FCrgen

--=20 Mal ist man der Hund, mal die Laterne.

Reply to
Heinz-Juergen Kronemeyer

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Heinz-Juergen Kronemeyer schrieb:

Was schnell und sicher und anlagenunabhängig funktionieren würde, wäre, die Feuerwehranzüge außen aus einigermaßem nichtleitenden Material herzustellen (ist bei üblichen Materialien ohnehin gegeben) und innen gut leitfähig zu machen (eingewebte dünne Drähte), dann kann dem Träger an Niederspannung schlicht gar nichts mehr passieren: Selbst, wenn der Anzug stellenweise durchnäßt wäre, dann könnten maximal 1-2 A zum Fließen kommen (also keine Lichtbogengefahr), und die führen wegen der leitenden Beschichtung innen nie zu gefährlichen Durchströmungen, weil diese Ströme außen um den Körper der Trägers herum kurzgeschlossen werden.

Warum gibt es das nicht?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

andreas z. schrieb:

Beim letzten Grossbrand, den wir "gelöscht" haben, ist ein halbes Dorf niedergebrannt. Ganz ohne Fotovoltaik.

Reply to
Rolf Bombach

Ihr habt's wohl nur euren Durst gelöscht?

w.

Reply to
Helmut Wabnig

Am 23.03.2011 00:44, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Das Produkt zu früh auf den Markt geworfen

Erst muß das Thema in den Feuerwehren durchgekaut werden inklusive Niederschlag in Form von Gesetzen, Richtlinien, Durchführungsverordnungen usw. Dann muß die neue Kleidung beschafft werden. Die kleinen Ortsfeuerwehren haben langfristig andere Baustellen die wichtiger sind, zB die Auflösung oder Zusammenlegung von Kuhdorffeuerwehren wegen der Alterstruktur verhindern, zB durch Anhebung von Altersgrenzen durch Einführung einer Rollator-Klasse :-), oder die Anpassung von Führerscheinklassen usw

MfG

Reply to
Bernd Löffler

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Bernd Löffler schrieb:

Ähm, Strom gibt's doch schon 'ne Weile länger, nicht?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Helmut Hullen schrieb:

Der Mast muss zuerst mit einem Seil gegen Umkippen gesichert werden. Das war dann auch das erste Mal, dass ich einen Fuhrmannsknoten für was richtiges anwenden konnte.

Reply to
Rolf Bombach

Christian Treffler schrieb:

Vollstrahlrohre gabs früher[tm]; die Löschwirkung war sehr schwach. Heute hat man Hohlstrahlrohre, bei denen tritt das Wasser ab Düse schon in Tröpfchen aufgeteilt aus.

formatting link

Reply to
Rolf Bombach

Helmut Wabnig schrieb:

Nein. Nach fünf Minuten war klar, dass nur Ruinen übrig bleiben werden. Und trotzdem stehst du dann fünf Stunden davor und versuchst mit irgendwelchen nautischen Spielen das zu verhindern. Wenn in der Morgendämmerung dann das Ausmass der Zerstörung klar wird, kommt keine Lust mehr auf, den Durst zu löschen. Nach 24 ohne Schlaf befindest du dich dann ohnehin in einem Zombie-Zustand.

Brandursache war angeblich "Kurzschluss", wobei ich mehr und mehr zur Überzeugung komme, dass halt irgend was im Versicherungsprotokoll stehen muss.

Eine Lehre konnte gezogen werden: Ermittlungen werden manchmal in die Irre geführt, wenn Nachbarn am Vortag solcher Ereignisse lautstark mit den Wünschen "Dir zünd ich noch mal die Hütte an" verabschiedet werden.

Reply to
Rolf Bombach

Am 25.03.2011 22:31, schrieb Rolf Bombach:

Wenn solchen Sprüchen Glauben geschenkt würde, müßte sich schätzungsweise halb Deutschland inzwischen gegenseitig umgebracht haben und Chefsessel permanent verwaist sein.

Reply to
horst-d.winzler

Am 25.03.2011 22:08, schrieb Rolf Bombach:

Ist der Mast nicht zu hoch, kann das mit einem Ausästegeschirr erledigt werden.

Reply to
horst-d.winzler

Klingt stark nach Monument Valley.

formatting link
SCNR, Grüße, H.

Reply to
Heinz Schmitz

Man glaubt garnicht, wenn man den letzten Draht abschneidet, was das fuer einen Ruck gibt. Da kann es schon vorkommen, dass ein etwas vorgeschaedigter Mast da in der Zone Luft/Erde abbricht. Ich spreche da aus eigener Erfahrung.

Rudi

Reply to
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Und weil das so ist, wird der letzte Draht während des Schneidens gehalten und dann *langsam* entlastet! Ansonsten kann es das gewesen sein.

Reply to
horst-d.winzler

Gehalten, ganz klar! Wir haben den Draht grundsaetzlich mit dem Flaschenzug gehalten. Freileitungsklemme gesetzt und vor der Klemme ein Seil angeknotet. Das Seil ueber die Traverse gelegt und von einem zweiten Mann am Boden festgehalten. Danach langsam den Draht abgelassen.

Rudi

Reply to
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Und alle Kleinwagen- oder sonstige Langsamfahrer muessten bereits beerdigt sein ;-)

Reply to
Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, "Rudi Horlacher [Paul von Staufen]" schrieb:

Die Leitungen müssen unterbrochen werden, richtig? Alle auf derselben Mastseite?

Mal so als Idee...

Es geht nicht ganz so schnell, aber es geht sicher auch: Die beiden Leitungsenden in spe mit einer Leine mit Bandklemmknoten bzw. Prusikknoten verbinden bzw. am Mast befestigen und dann abknipsen - Strom weg, mechanische Verbindung bleibt aufrechterhalten. Dafür könnte jemand auch was bequem Benutzbares erfinden, falls es das noch nicht gibt.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.