Hallo NG
Den Akku 85Ah, Säurestand ok, habe ich ans Labornetzgerät gehängt.
Ladestrom 3A, die Spannung steigt innerhalb von Stunden von 13,6V auf 16,8V.
Danach Ladungserhaltung mit 0,3A und die Spannung bleibt bei 15,8V.
Spannung am Ladegerät und FLUKE 79 stimmen auf 0,05V überein.
Dies Verhalten widerspricht allem, was ich bisher über Bleiakkus gelernt
und in der Praxis gesehen habe.
Was ist die Ursache?
Die Lichtmaschine hat keine Chance da Ah zu speichern, deshalb die
Startprobleme, wenn der Wagen mehrere Tage steht.
Danke und Gruß Ulrich
Hallo,
ich würde mal den Akku mittels geeignetem Lastwiderstand mit einigen 10
Ampere belasten und dabei messen ob die Spannung dabei einbricht. Wenn
dem so ist wird wohl wenigstens eine Zelle zu hochohmig sein.
Bye
Nach langer Vorglühzeit (Diesel gedenk Minute) dreht der Anlasser sauber
und der Wagen springt sofort an, auch bei Minustemperaturen.
Danach habe ich nur einen Startversuch, auch nach längerer Fahrt, weil
die Lichtmaschine nur bis 14,4V nachlädt.
Ulrich
Hallo,
wenn bei voll geladenem Akku (mittels Ladegerät) nach dem Vorglühen nur
ein einziger Startversuch möglich ist, dann hat der Akku soviel seiner
Nennkapazität bereits durch Alterung verloren das er nicht mehr
brauchbar ist, besonders im Winter. Wenn der Akku eh schon um die 5
Jahre alt ist sollte man ihn sofort austauschen.
Bye
Damit hast Du den Akku wahrscheinlich schon kaputt gemacht. Man lädt Bleiakkus
normalerweise nicht mit Konstantstrom ohne Begrenzung der Spannung im Bereich
von 14,4 - 14,8 V. Du hättest einfach nur 14,4 V am Labornetzgerät einstellen
sollen.
Wahrscheinlich hat der Akku schon viel Wasser verloren und die Platten liegen
jetzt frei. Bei einem offenen Säureakku kannst Du noch versuchen was zu retten
indem Du destilliertes Wasser nachfüllst.
Die Spannung ist für einen 12 V Bleiakku viel zu hoch.
Die Spannung steigt in der Regel sehr schnell an wenn die Platten sulfatiert
sind. Dies kommt zustande wenn der Akku nicht immer wieder voll aufgeladen wird.
Bei Fahrzeugbatterien passiert das schleichend da die Lichtmaschine meist nur
mit etwa 14 V lädt und der Akku dann so bei 80-90 % Ladezustand bleibt. Nach
vielen Jahren hat das harte Sulfat soviel an Plattenoberfläche belegt, dass die
Leistung nicht mehr ausreicht um den Anlasser ausreichend in Bewegung zu setzen.
Der Akku ist kapputt, da kannst Du wohl nichts mehr retten. Wenn es ein offener
Säureakku ist, dann können spezialisierte Betriebe oft noch was erreichen. Erst
mal wird der Akku einige Stunden so mit Strombegrenzung und einer Spannung
zwischen 15 und 16 V geladen.
Wenn danach die Kapazität nicht besser ist wird
die komplette Säure und jeder Schlamm aus dem Gehäuse entfernt und der Akku mit
destilliertem Wasser aufgefüllt. Dann legt man mit geringer Strombegrenzung
einen Spannung im Bereich von 15-16 V an und lässt das Teil dann längere Zeit
stehen. Danach befüllt man den Akku wieder mit neuer Säure und macht einen
Kapazitätstest. Hat sich die Kapazität verbessert so wiederholt man das. Dies
macht man einige Male bis die Kapazität sich nicht mehr ändert. Ist die
Restkapazität unter 80 % dann entsorgt man die Teile, ansonsten kann man sie
weiter verwenden. Achtung, das sollten wirklich nur spezialisierte Betriebe mit
entsprechender Ausrüstung machen. Denn das Verfahren erfordert den sicheren
Umgang mit Batteriesäure und gute Belüftung während des Ladens um eine
Knallgasexplosion zu verhindern.
Dies lohnt sich nicht bei billigen Autoakkus.
In einem bayrischen Autowerk habe ich gesehen, wie die Akkus von der
Lichtmaschine bei 16V mit 60-100A geladen wurden.
Säurestand ok s.o.
Meine Frage: Was ist die Ursache?
Vorglühen und anlassen geht noch s.o.
Wird ausprobiert
Akku muß ersetzt werden. Frau ist Benziner gewohnt und orgelt ohne
Vorglühen. Beim zweiten Versuch mit Vorglühen reicht die
Anlasserleistung manchmal nicht mehr aus und der Wagen bleibt in der Garage.
Mir ging es um die Frage welche Chemie steckt dahinter, wenn bei 3A eine
Spannung von über 16V ansteht.
Ulrich
Dann war das aber nur ein Test. Im Dauerbetrieb gehen 12 V Bleiakkus, die mit 16
V geladen werden, nach kurzer Zeit kaputt.
Bitte gut Lüften und offenes Feuer und Funken absolut vermeiden!
Unbedingt alle Stopfen auf machen und nur mit Schutzkleidung nähern. Es besteht
Explosionsgefahr. Die Explosion kann auch durch einen Funken an einen internen
Stromableiter verursacht werden.
Das passiert auch bei einer absolut neuen Batterie, wenn diese voll ist und für
die Elektrolyse des Wassers weniger Energie benötigt wird als zugeführt wird.
Dann steigt die Spannung an. 3 A ist ein typischer Ladestrom für eine 30 Ah
Batterie, wobei die Ladeung dann auch je nach Nutzung bei spätestens 14,4 - 14,8
V (temperaturkompensiert) abgebrochen wird. Wenn die die Plattenoberfläche durch
harte Sulfatierung stark verringert wurde, dann steigt die Spannung natürlich
noch wesentlich schneller an. Die Batterie hat einfach nur noch eine geringe
Restkapazität. Dies könntest Du z.B. mit einer Halogenlampe messen.
Wurde dynamisches Batteriemanagement genannt, also ganz gezielt per
Software die Spannung der Lichtmaschine hochgefahren. Wie oft der Akku
das überlebt konnte mir keiner beantworten.
Nach 3 Tagen mit 0,3A Ladestrom fiel die Spannung langsam. Dann war
normales Laden mit Spannungsbegrenzung möglich.
Sulfatierung scheint sich etwas aufgelöst zu haben.
Jetzt noch mehrmals mit dem Anlasser eine Schnellentladung und neu
Laden, dann ist Schlüß mit den Spielereien.
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