Elektrokonzept für Segelboot mit E-Motor

Vielleicht hat ja jemand Lust, mit drüber nachzudenken und kann Ideen einbringen. Es geht um Folgendes:
Auf einer kleinen Segelyacht soll das heterogene Energiekonzept komplett
"elektrifiziert" werden. Dabei wird an ein dieselelektrisches Antriebssystem (Hilfsmotor für Hafenein- und Ausfahrten, Flautenschieber und für Notfälle) gedacht und auch der Propangasherd soll einer elektrischen Kochstelle weichen (Induktionsherd und Mikrowelle).
Stromquellen sind v.a. ein kleiner Dieselgenerator mit ca 2 kW Leistung, etwa 3 x 100 Wp Solarmodule, ein kleiner Windgenerator (liefert im Schnitt etwa 3 bis 5 A bei 12V). Der elektrische Antriebsmotor soll mit 4kW bemessen sein, idR aber wird nur 1/2 oder gar nur 1/4 der Leistung benötigt. Im Idealfall soll der Antriebsmotor beim Segeln als Generator wirken. Der Strom wird über eine ordentlich große Batteriebank gepuffert (min 500 Ah bei 12V, eventuell werden die Batterien zu 48V zusammen geschaltet).
Wichtiger Aspekt bei allen Konzepten: Gewicht sparen! Bisher ist in dem Boot ein ca 150 kg schwerer 27 PS Dieselmotor verbaut mit einem 250 Liter-Tank (ca 100 Stunden Reichweite). Aufgrund seines bei niedriger Drehzahl sehr viel höheren Drehmoments kann ein 4 kW E-Motor diesen Dieselmotor gut ersetzen.
Ich hab' mich schon so weit schlau gemacht, dass bei 4kW Leistung eigentlich nur asynchroner Drehstrommotor in Frage kommt, dessen Drehzahl mittels Frequenzumrichter geregelt wird. Zwei Fragen stellen sie hier: - sind 3 x 230V oder 3 x 400V sinnvoller? - kann der Motor auch als Generator wirken, und wenn ja, wie?
Gespeist wird der Drehstrommotor aus der Batteriebank mittels Wechselrichter. - woher kriegt man die passenden Wechselrichter - wie müssen diese Wechselrichter dimensioniert werden? Ich hab' was von Anlaufschaltungen für Drehstrommotoren gelesen, die das Anlaufen mit gutem Drehmoment auch unter Vermeidung der hohen Anlaufströme ermöglichen. - ich habe bisher nur sündteure Drehstromwechselrichter gefunden (z.B. von SMA) - kann man diese selbst bauen (klar kann man, aber gibt's Anleitungen dafür)? - ist ein Wechselrichterkonzept möglich, das den Haushaltswechselstrom von 230V für die normalen Verbraucher und umschaltbar den Drehstrom für den Motor liefert? Normale 230V Verbraucher und Drehstrommotor müssen nie gleichzeitig laufen.
Wie speist der Dieselgenerator am sinnvollsten seinen Strom in die Batteriebank ein? Bei FischerPanda (http://www.fischerpanda.de/w09_product_deu_40_product.html ) steht was von einem Gleichstromgenerator, der wesentlich effizienter arbeiten würde als AC-Generatoren. Was ist da dran?
Gruß Tom Berger
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Warum?
[...]
Das scheint mir besonders unguenstig, da Kochen auf Gas angenehmer und vom Energieverbauch her *extrem* viel guenstiger ist!

4kW Motor und nur 2kW Generator? Willst du die Batterien leernuckeln? 4kW/12V33.3A!
[...]

Mehr als 500 Ah Batterien und Gewicht sparen? Kabel fuer 333A sind auch nicht gerade duenn und leicht, also auf wenn ueberhaupt dann die Batterien mit 48V, dann sind immer noch 83A...

Hat der Diesel kein Getriebe?
--
Dr. Juergen Hannappel http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappe
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Am Sun, 07 Nov 2004 19:03:16 +0100 schrieb Juergen Hannappel:

Weniger Verbrauch, längere Lebensdauer des Diesels, konsistentes Energiekonzept, verringerte Brand- und ausgeschlossene Explosionsgefahr, bequemeres Handling ...

Das halte ich nach reiflicher Überlegung für ein Gerücht, aber darüber müssen wir jetzt nicht streiten. Wichtig ist mir dabei, dass die Probleme mit Gas an Bord, der Gasbeschaffung und der offenen Flamme an Bord damit überwunden werden.

Der Motor wird außer in Notsituationen (Legerwall ...) so gut wie nie mit voller Leistung fahren, und länger als 'ne halbe Stunde am Stück muss er auch nicht aus den Batterien nuckeln (das sind bei halber Leistung nur knappe 90 Ah). Bei längeren Motorstrecken wird der Dieselgenerator immer parallel laufen.

Batterien für 500 Ah wiegen zwischen 150 und 200 kg. Bisher waren 200 Ah installiert, macht also ein Mehrgewicht von 120 kg. Der Generator wiegt weniger als 50 kg gegenüber den 150 kg der früheren Dieselmaschine, macht nur noch ein Mehrgewicht von 20 kg, das Getriebe entfällt aber auch noch, was nochmals 30 kg spart. Da der 2 kW Generator weniger als die Hälfte vom 27-PS-Diesel verbraucht, genügt für die bisherige Reichweite von 100 Stunden ein 100 Liter Diesel Tank gegenüber dem früheren 250 Liter Tank - nochmals 125 kg gespart. Außerdem entfallen die 2 Propangasflaschen, was mindestens nochmals 30 kg spart. Dazu kommen nun noch die Gewichte der Leistungselektronik (Wechselrichter, Frequenzumrichter ...). In der Summe ist das System also etwa 100 kg leichter als das bisherige System und spart auch noch viel Platz.

Doch, ein Vorwärts- und ein Rückwärtsgang - das ist bei Schiffsdieseln ausnahmslos so. Ein wenig Grundlagenwissen über das, worüber wir hier reden, erfährst Du z.B. hier: http://www.bavaria-fischerpanda.de /.
Gruß Tom Berger
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Tom Berger wrote:

Dir ist bekannt das bei der Ladung von Blei-Akkus Knall-Gas entsteht und das Blei-Akkus auch mal explodieren koennen, wenn Akku oder Ladegeraet defekt sind. Zudem sind 500Ah im Falle eines Kurzschlusses auch keine zu unterschaetzende Brandquelle. Das brennt dir ein schoenes Loch in den GFK-Rumpf. Es muss alles gut abgesichert werden und die Kabelverlegung ist wegen der grossen Querschnitte nicht trivial. Fernsteuerbare Batterie-Trennschalter fuer 200A sind auch nicht gerade preiswert. Der Generator von Fischer-Panda ist auch kein Schnaeppchen.

Siehe oben, das Handling mit Gas ist im Vergleich mit den obigen Problemen gering. Zudem gibt es heute auch Ceran-Kocher mit Gas oder Diesel die keine offene Flamme haben. Die Langfahrer kochen alle mit Diesel oder Petroleum, weil das weltweit einfach du beschaffen ist und Diesel ist sowieso im Tank.

Also ein 4kW Motor wird fuer ein Segelschiff von ca. 25-27ft ausreichend sein. Jedoch dauern Notsituationen i.d.R. laenger als eine 1/2h, z.B. nachts Suchraster fahren bei Mann-ueber-Bord. Bei ordentlich Wind und Strom faehrt man auch einige Stunden durchs Wasser ohne nenneswert Fahrt ueber Grund zu machen. Da ist man dann froh, dass man einige Stunden volle Kraft laufen kann. Wer so plant hat von Seemannschaft keine Ahnung und hat nichts auf dem Wasser zu suchen, weil er sich und andere in Gefahr bringt.
Um Gewicht zu sparen ist das Dieselelektrische-Antriebssystem gut geeignet. Jedoch wird ein 4kW-E-Motor keine 27kW Diesel ersetzen. Das funktioniert nur bei glatten Wasser. Bei steiler Welle und Wind braucht man schon 7kW. Aus Sicherheitsgruenden muss der Generator den E-Motor auch bei voller Leistung versorgen koennen. Eine Akku-Kapazitaet von 1/2h ist ausreichend, damit man in den Hafen Ein- und Auslaufen kann ohne den Diesel anzuwerfen. Es macht aber keinen Sinn die im Diesel gespeicherte Energie umzuwandeln und dann im Akku zu speichern. Der Akku ist nur ein Puffer, damit der Generator lange im optimalen Bereich betrieben werden kann, er sollte danach abschalten und erst wieder anspringen wenn dieser Puffer entleert ist.
Das Kochen auf Sportbooten mit elektrischen Kochstellen halte ich fuer ungeeignet und zu teuer. Mit 15kg Gas kann man schon lange kochen. Und fuer den Preis eines Induktionskochfeldes das mit 24V Gleichspannung laeuft kann man sich schon einige Mahlzeiten in der Hafenkneipe goennen.
Ciao
Thomas
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geschrieben:

Nicht zu vergessen, daß auch der Wirkungsgrad eine Rolle spielt. Ich dnke, Tom hat vergessen den Diesel mitzurechnen, den er zur Stromerzeugung zum Kochen braucht. 15kg Diesel durch den Generator gejagt werden nur max. 1/3 der Heizenergie an der Kochplatte ergeben, wie 15kg Gas (oder Diesel) am Gaskocher. Ein Induktionskochfeld könnte gegenüber einer dirketen ohmschen Heizung ev. einen noch schlechteren Wirkungsgrad haben (der Inverter muß auch betrieben werden), eine Mikrowelle hat auch eher nur 60..75% Wirkungsgrad.
Ich würde an seiner Stelle einen Gaskocher (oder Diesel, wenn er vorm Gas Angst hat) verwenden und nur dann (mit einer einzelnen Elektroplatte) elektrisch kochen, wenn ich wirklich viel Stromüberschuß am Boot hätte.
--
Martin

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Am Mon, 08 Nov 2004 14:34:31 +0100 schrieb Martin Lenz:

Das ist so nur vordergründig der Fall - Du vergleichst Heizwerte und übersiehst dabei, dass bei einer Gasflamme sehr deutlich weniger als die Hälfte der Energie an den Topfboden kommt. Die Wärme der Flamme wird auf zwei Wegen übertragen: Strahlung und Konvektion. Die Strahlungswärme geht von der Flamme nach allen Seiten gleichmäßig aus, da kommen also vielleicht 40% am Topfboden an. Bei der Konvektion ist das nicht anders, da dient ein Großteil der Wärme dazu, die Kajüte aufzuheizen. Und das ist etwas, was Du bei 45 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit garantiert nicht haben willst.
Wichtiger aber sind eben die Sicherheitsaspekte und die der bequemeren Beschaffung. Einen großen Dieseltank hab' ich sowieso an Bord, Diesel nachtanken kann ich einfach und billig selbst auf der abgelegensten Insel. Aber um Gas zu beschaffen, muss ich im Taxi mit 'ner leeren Flasche erst mal 'ne Stunde durch die Stadt heizen um dann festzustellen, dass meine Anschlüsse inkompatibel sind und ich noch nicht mal 'ne Tauschflasche kriege. Oder ich kriege eine Tauschflasche, die mehr Rost als Farbe hat, und die garantiert noch nie 'nen TÜV gesehen hat. Lass das alles mal in Deinen vergleich einfliessen und dann reden wir nochmals darüber :-) Gas IST problematisch.
Die kurzen Einschaltzeiten der Mikrowelle machen sich tatsächlich in der Energiebilanz auf dem Boot kaum bemerkbar - Kühlschrank und Navigationslichter machen da den ganz weit überwiegenden Verbrauch aus.
Da Dir und den anderen Mitdiskutierenden die Energieprobleme auf einem Fahrtensegelboot ziemlich wenig vertraut sind, empfiehlt sich vielleicht dieser Link hier: http://www.yacht.de/schenk/energie.html
Tom Berger
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geschrieben:

Kommt mir vom Campingwochenende (Pkw +Zelt) etwas bekannt vor, wo im allgemeinen auch keine Steckdose vorhanden ist, und ich aber auf kühles Bier und frische Milch im Kaffee nicht verzichten will. Ich verwende daher eine effiziente Kompressorkühlbox (würde schätzen ca. 24Ah/Tag), koche aber mit einem kleinen Butangaskocher. Über ein Solarpaneel habe ich schon mal nachgedacht, aber das zahlt sich für einige Sommerwochenenden nicht aus. Ich schätze ich würde mindestens 50Wp benötigen und für die 300,- kann ich lange Benzin kaufen, wenn ich da den Motor halt für 1/2 Stunde am Tag extra starten muß. Bei einer Woche wirds aber dann schon etwas lästig, scheinbar wird die Batterie in 1/2h doch nicht wieder voll (Wegen Batterieschutz jeweils nur etwa halb entladene 66Ah Starterbatterie).
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Martin

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Am Mon, 08 Nov 2004 13:46:47 +0100 schrieb Thomas Mager:

Nicht bei Gel- oder AGM Akkus.

Leute, bitte diskutiert diese Fragen doch woanders - es geht mir hier nicht um die Sinnhaftigkeit eines solchen Systems, sondern um die elektrotechnischen Aspekte. Davon abgesehen: jede Segelyacht schleppt eine größere Batteriebank mit sich herum, und 500 Ah sind da ganz und gar nichts ungewöhnliches.

[] Du hast noch nie in in abgelegenen Orten Deine gute TÜV-geprüfte Gasflasche gegen eine völlig ungeprüfte völlig zweifelhafter Herkunft getauscht.
[] Du hast noch nie vor unüberwindbaren Adapterproblemen mit Deiner Gasflasche gestanden
[x] Propangas an Bord ist prinzipiell gefährlicher als elektrischer Strom

Die Diesel-Herde sind nicht sehr verbreitet, weil sie außerordentlich unzuverlässig sind. Petroleum wird immer schwerer zu beschaffen, weil die Verbreitung der Geräte massiv sinkt.

Warum liest Du nicht einfach mal die Links, die ich bezgl der Auslegung von Antrieben für verdrängerboote angegeben habe? Ich will mich doch auch nicht ständig wiederholen!
Ein 4kW-Elektromotor ist durchaus ausreichend für ein 4-Tonnen-Boot. Die Länge der Boote ist hier kein brauchbarer Vergleichsmaßstab, sondern hauptsächlich ihre Verdrängung und im geringeren Maße der Windwiderstand, und da ist ein 11-Meter-Mehrrumpfboot ungefähr einem 9-Meter Kielboot vergleichbar. Dennoch aber können die Leistungen von E-Motoren und Dieselmotoren nicht unmittelbar verglichen werden.
Tom Berger
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geschrieben:

Im Normalfall nicht, aber die Dinger heißen auch "valve-regulated-lead-acid" weil sie ein Sicherheitsventil haben. Die Probleme sind aber sicher beherrschbar.

Gibt es keine zuverlässigen, oder ist die Lebensdauer/Zuverlässigkeit über diesselbe, also Verschleiß das Problem?

Liegt das an der Drehmomentkurve, oder an der kurzfristigen Überlastbarkeit eines E-Motors?
--
Martin

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Am Mon, 08 Nov 2004 15:26:10 +0100 schrieb Martin Lenz:

Das Hauptproblem sind wohl die Brenner, und oft wird auch der hohe Stromverbrauch für's Aufheizen (muss sein) bemängelt. Ich kenne nur noch zwei Hersteller von Dieselherden: http://www.wallas.com/index_eng.php?group=1&type=1 http://www.sigmarine.com/sigmar_200.htm
Aber wenn Du ein wenig googelst, dann findest Du auch jede Menge Berichte von Leuten, die damit Probleme haben.

Das liegt wohl am Drehmoment. Lies' doch einfach mal die Links, die ich angegeben habe, wenn es Dich interessiert.
Tom Berger
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Tom Berger wrote:

Lass dich mal von einem Anwendungs-Ingenieur der Batteriehersteller beraten. Wir haben das gemacht und uns wurden Dickplatten-Batterien empfohlen. Gel-Akkus aben keinen Nennenswerten Vorteil gegenueber moderen, wartungsfreien Dickplatten-Akkus. Sie sind nur teuere und haben eine geringere Lebensdauer, was die Hersteller erfreut.

Nur schau dir mal an wie und wo sie in den Yachten montiert sind. Man koennte glauben, dass einige Yachthersteller sich keine Gedanken darueber machen. Sowas wuerde bei Flurfahrzeugen sofort zur Stillegung fuehren.

In Deutschland gebe ich dir recht. Schau dich mal in England um, dort gibt es sehr gute Produkte und stinken tuen die Guten auch nicht mehr.

Weil wir schon einige Segelboote mit E-Motoren ausgeruestet haben und daher gut einschaetzen koennen welche Leistung ein E-Motor in der Praxis haben muss. Wir haben die Antrieben auch bei Starkwind getestet und da braucht man schon etwas "Dampf" um sicher in seine Box zu gelangen oder gegen eine steile Welle anzufahren.

Ich will dich ja nur ungern kritisieren, aber bist du schon mal bei Starwind gesegelt oder hast Du mal vesucht deinen 11m Tri bei Starkwind sicher im engen Hafen zu manovrieren. Da merkt man erst das ein Segelschiff auch ohne Segel maechtig in Fahrt kommt, da der Widerstand von Rig und Rumpf sehr wohl eine Wirkung hat.
Bei glatter See und Windstille gebe ich dir recht, aber ein starker Motor ist ein Sicherheitsaspekt und das ist eine Frage "guter Seemannschaft" genauso wie die Rettungswesten an Bord.
--
Thomas

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Am Fri, 12 Nov 2004 09:59:48 +0100 schrieb Thomas Mager:

Ja, das hat sich in Seglerkreisen inzwischen auch herum gesprochen. Ich erwähnte das ja nur wegen der überdimensional dargestellten Gefahr der Ausgasung aus der Batterie.

Gewichtsbedingt müssen die an möglichst tiefer Stelle montiert werden, da hat man nicht viel Auswahl.

Ich habe das ganz und gar auf die internationalen Verhältnisse bezogen, und leider scheinen sich diese seit jüngster Zeit doch recht deutlich zu ändern. Die deutsche Segler-Ikone Bobby Schenk war seit jeher ein eifriger Verfechter von Petroleum-Herden, aber lies mal, was er da schreibt: http://www.yacht.de/schenk/quest/f153.html

Aha, endlich jemand mit Praxiserfahrung, was E-Motoren auf Segelbooten angeht :-) Wer ist "wir"? Welche Boote habt Ihr ausgerüstet? Und kann man über Eure Erfahrungen irgend wo was erfahren?

Selbstverständlich hat der Wind eine Wirkung auf den Windwiderstand. Wer weiss das besser als ein Segler?

Ja, ein *ausreichend* starker Motor. Aber seien wir mal ehrlich: die allerwenigsten Segelboote kommen mit ihrem Dieselantrieb auf Rumpfgeschwindigkeit - meistens ist schon 20% darunter Schluss.
Gruß Tom Berger
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Tom Berger wrote:

Wir, bin ich und der Hersteller Neptun-Yachten. Es sind natuerlich Neptun's umgeruestet worden. Aus der Erfahrung wissen wir, das ein 2,78kW Synchron-Scheibenlaeufer bis max. 23-24ft und ca. 1.8to im Monohull einsetzt werden kann. Danach kommt ein 5.5kW zum Einsatz. Wir beziehen auch das Aufstoppen aus Rumpfgeschwindigkeit ein. Es sollten max. 2 Bootslaengen sein, besser 1.5. Der Motor ist hierbei der gleiche. Es wird nur die Spannung verdoppelt und einem der Spannung entsprechender PWM-Regler eingesetzt. Wir arbeiten also mit Gleichstrom. Der max. Strom liegt bei allen Motoren bei 130A (fuer 3 Minuten Ueberlastung bei 3.12kW). Der Wirkungsgrad liegt nach Herstellerangaben bei ca. 86-94% je nach Spannung und Lastabgabe. Da direkt auf eine Oel- und Wassergeschmierte Welle uebertragen wird (ca. 6% Reibungsverluste) ist der Gesamtwirkungsgrad recht gut. Bei Vollast hat der Regler fast keine Verluste, da die Spannng direkt am Motor anliegt. Der Motor hat ein Gewicht von ca. 11kg. Aus diesem Grund halte ich Drehstromantriebe bei Leistungen unter 10kW fuer ungeeignet, da zu schwer und zu aufwendig in der Ansteuerung.
Ciao
Thomas
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Am Fri, 12 Nov 2004 12:40:06 +0100 schrieb Thomas Mager:

Ah, die guten und zurecht beliebten Neptuns :-)
Hier in meinem Binnenrevier am Edersee lag so eine ein paar Jahre neben meinem Boot, die hatte aber nur einen Elektro-Aussenborder mit vielleicht 500 Watt. Aber die brauchte den Motor ja auch nur, um in die Box ein- und auszuparken, was ich mit meiner schweren Rebell 25 natürlich immer segelbootgerecht unter Segeln gemacht habe :-)

Also rund 1,5 kW/t. Ist dieser IMO recht hohe Wert auf die Anforderung des kurzen Aufstoppwegs zurück zu führen? Wird Rumpfgeschwindigkeit erreicht? Und bei welcher Leistung werden etwa 70% der Rumpfgeschwindigkeit erreicht?
Bei einem leichten Multihuller wäre der Aufstoppweg vermutlich dramatisch kürzer. IMO wird dieser kurze Weg aber wohl auch eher im Binneneinsatz benötigt als auf offener See, und im Hafen bewegt sich ein Segelboot selten mit hohem Tempo.

Das Gewicht spielt besonders auf einem Multihuller schon eine wichtige Rolle, und so ein Drehstrommotor wiegt ja wohl in dieser Leistungsklasse auch seine 50 kg. Aber auch durch die anderen Beiträge ist ja klar geworden, dass es ein Synchronmotor oder Gleichstrommotor sein sollte.
Wird der Motor bei Euch während des Segelns auch als Generator genutzt? Falls ja: mit welchen Ergebnissen?
Danke und Gruß Tom Berger
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Tom Berger wrote:

Am Edersee faehrt eine Neptun 23 rum, die den 2,78kW Motor eingebaut hat.

Nicht nur, wir brauchen auch die Power um bei Starkwind und Welle siche in dne Hafen zukommen.
Wird Rumpfgeschwindigkeit erreicht?
Ja, es wird spielend Rumpfgeschwindigkeit erreicht.

Ich denke bei 1.7kW, dann muss es jedoch windstill sein und keine Welle geben.

Jedoch hast du mehr Wind im Seehafen und braucht viel Schub zum manoevrieren. Gerade bei Seitenwind must du zuegig in die Box einbiegen und dann dementsprechend scharf aufstoppen. Ansonsten steht man quer in der Box. Leichte Schiffe haben da mehr Schwierigkeiten.

Nein, das macht mit einer Antriebsschraube keinen Sinn. Da brauchst du eine Schraube mit verstellbarer Geometrie. Ist aber teuer und bringt wenig Strom.
Ciao
Thomas
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Ein Synchronmotor ist doch normalerweise ein Drehstrommotor, der natürlich mit einer geeigneten (ev. eingebauten) Leistungselektronik als Bürstenloser DC-Motor betrieben werden kann. Aber auch bei diesem brauche ich dann einige Leistungshalbleiter. Oder ist nur ein normaler, permanenterregter mech. Kommutierter DC-Motor gemeint?

Ev. denkst du hier ja an einen Drehstrom-Asynchronmotor?
--
Martin

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Martin Lenz wrote:

Sorry, ist ein permanenterregter mech. Kommutierter DC-Motor. War schon in Gedanken weiter, da uns ein Hersteller einen Synchronmotor mit hoeherer Leistung anbieten will.
Ciao
Thomas
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Tom Berger wrote:

Hmm, ein richtiger Schiffsdiesel (R)(tm) hat doch Ventilumsteuerung für den Rückwätsgang, dachte ich. Oder Gebläsespülung, den kann man dann auch einfach "rückwärts" anwerfen.
--
mfg Rolf Bombach


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Hallo Tom,

Oh je, mit so einer Leistungsbilanz würde ich vielleicht auf einem Baggersee, aber nie auf dem Meer fahren.

Dann muß sich jedes Quäntchen Strom über Spannungswandler quälen. Daß so ein Accu ähnliches Potential wie eine Gasflasche hat, ist dir klar?

Am besten wird bei solchen Leistungen wohl eine direkte Gleichstromversorgung der dicksten Verbraucher sein, also der Umrichter für den Antrieb und der Ofen. Eine Nennspannung von 330 V wäre vielleicht ein guter Kompromiß, damit kann ein 230V-FU bei moderaten Strömen direkt betrieben werden und die Öfen könnten im Taktbetrieb, mit 400V- Heizpatronen oder auch über einen direktgespeisten FU laufen.
Für das Aggregat brauchst du sowieso einen PFC-Wandler, da ist die Spannung grad egal. Solar und Wind spielen ertragsmäßig sowieso keine Rolle.

Genauso wie das Aggregat.

Warum hast du ein Anlaufproblem? Der stehende Propeller wird doch nicht vom Schiff festgehalten.

Bei der vorgeschlagenen Nennspannung ist das kein Problem.

Klar, ohne Wandler bekommst du zum Acculaden nie den Generator wirkleistungsmäßig ausgelastet. Um 2kW zu erreichen müsstest du erheblich überdimensionieren.
Siegfried
--
http://www.schmidt.ath.cx

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Am Sun, 7 Nov 2004 20:52:42 +0100 schrieb Siegfried Schmidt:

Also entweder ist Dein Baggersee so groß wie der Pazifik, oder Du irrst Dich ganz gewaltig. Ein Verdrängerboot mit Dieselmotor wird typisch mit 3 bis 5 PS/t ausgelegt, es erreicht 70% seiner Rumpfgeschwindigkeit aber idR schon mit höchstens 20% dieser Leistung.

Nein, das ist mir nicht klar und ist auch nicht der Fall. Wir reden hier z.B. von AGM-Bleiakkus, aber selbst normale Bleiakkus lädst Du nie bis zur Gasungsspannung.

"Öfen"? Wir reden hier z.B. von einer Induktionsplatte mit 1,9 kW Anschlussleistung, die selten länger als 5 bis 10 min am Stück in Betrieb ist (und das meist mit Teillast), und von einer 1 kW Mikrowelle, für die dieselben Betriebszeiten gelten, die aber auch noch z.B. ca 1 kW Heissluft zum Backen liefert. Backzeiten können immer so gelegt werden, dass sie mit Laufzeiten des Dieselgenerators zusammen fallen.

Was ist ein PFC-Wandler? Solar und Wind decken den kompletten Strombedarf außer Brotbacken, und zwar einschliesslich Kühlschrank, Wasserentsalzer, gesetzlich vorgeschriebener Navigationsbeleuchtung, Licht, Navigationselektronik inkl. Notebook und Kochen mit dem Induktionsherd. Ohne Kochen komme ich auf einen Tagesbedarf von ca 150 Ah (12V), mit Kochen auf 200 bis 250 Ah. Solar- und Wind liefert mir gute 200 Ah täglich (sehr konservativ gerechnet), dazu kommt noch der Stromgewinn am mitlaufenden Propeller beim Segeln bzw. sogenannte Wassergeneratoren.

Ich las was davon, dass ein Drehstrommotor Kondensatoren benötigt, wenn er als Generator wirken soll (hat vermutlich was mit Drehzahl zu tun?). Außerdem würde mich die nötige Schaltung interessieren - der Motor soll ja wohl kaum den Generatorstrom in die Wechselrichter einspeisen.

So ein Drehstrommotor ist eine induktive Last, da reicht für's Anlaufen die Bereitstellung der Nennleistung nicht aus. Wenn ich einen 4 kW Motor habe, dann benötige ich vermutlich 8 kW Wechselrichter.

330V Drehstrom sind wegen der standardmäßigen 230V Haushaltsgeräte inakzeptabel.

OK, und was bedeutet das genau?
Tom Berger
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