fachgerechte Verkabelung

Martin Rabers spoke thusly:

Öhm - Abzweigdosen sitzen üblicherweise in der oberen Installationszone, also rund 30cm von der Decke weg. Außerdem werden sie ebenso üblichweise zutapeziert.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek
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Ja, wenn man wie früher üblich Tapeten hat - ist heute zumindestens in Neubauten in meiner Region aber unüblich. Und es können ja auch Federdeckel auf 30cm Höhe auf Schalterdosen aufgesteckt sein.

Also meine Frage nochmal etwas spezieller:

Sind "untapezierte" Federdeckel auf 30cm hohen Schalterdosen mit verklemmten Adern darin zulässig?

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Martin Rabers

Martin Rabers spoke thusly:

In diesem Fall würde ich schon aus rein optischen Gründen zu einem "richtigen" Blinddeckel aus dem verwendeten Schalterprogramm raten.

(Zur Zulässigkeit kann ich nichts sagen, aber ich schließe mich da in diesem Fall Franz' Credo an: Im Zweifelsfall lieber Hirn einschalten statt Vorschriften wälzen. ;-) )

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Sebastian Suchanek schrieb:

[Blinddeckel]

In der Dose wird das bestenfalls IP20 sein und dann ist so abzudecken, dass zum entfernen der Abdeckung Werkzeug benötigt wird, steht irgenwo in VDE0100ff.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Tja, is ne Leiter Werkzeug, oder nich?

Gruß Willi

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Willi Marquart

Hallo, wenn auch mit etwas Mühe, aber einen Rahmen mit einer Blindabdeckung bekomme ich auch ohne Werkzeug ab (z.B. Gira 0268 2X, auch nur beidseitig festgeklemmt)

Rein formal braucht man auch bei den Federdeckeln ein Werkzeug, dass die manchmal fast von selber abspringen ist oft konstruktionsbedingt, IMO besser sind die Deckel mit den längeren Kunststoff"federn".

Bei korrekt abgesetzten Adern und Federklemmen ist das jedoch unproblematisch, Berührungsschutz gegen Finger (IP20) ist gewährleistet! Wer steinzeitliche Klemmsteine mit offenen Schrauben o.ä. einsetzt, hat wohl ganz andere Probleme. Wenn Al in Altanlagen: verpressen und mit Isolierhülse isolieren.

IMO - Thomas

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Thomas Einzel

Ja, davon habe ich zahlreiche Exemplare. Die bekomme ich aber auch mit Werkzeug nur mit Mühe ab, denn die beiden Kunstofflaschen halten verdammt gut am Blechrahmen.

Ich nehme für Abzweigdosen und Schalterdosen runde Deckel mit 2 Schrauben. Dieses Produkt hat jeweils 2 * 2 vorgestanzten Löcher mit zwei verschiedenen Abständen für Schalter- und Abzweigdosen. Je nach Bedarf kann man dann die beiden Löcher mit dem passenden Abstand ausbrechen. Im Großhandels-Katalog steht: "Schraubdeckel zur VDE-gerechten Abdeckung". Deshalb auch meine Frage.

Federdeckel halten oft nicht vernünftig und stehen irgendwo etwas ab - das nervt. Von meinem Gefühl her bezweifle ich die Zulässigkeit - die allgegenwärtige Verfügbarkeit spricht aber dagegen. Zugriff auf DIN/VDE-Normen habe ich leider nicht :-(

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Martin Rabers

Klemmstellen müssen abgedeckt sein und dürfen nur mit Werkzeug zugänglich sein. Wenn Federdeckel übertapeziert werden sind die Klemmen ja nur mit Werkzeug zugänglich da ich die Tapete aufschneiden muss. Wird keine Tapete genommen sollte man besser die "VDE-Deckel" nehmen. Die werden mit 2 Schrauben in den Dosen verschraubt. Ich nehm die sowieso meistens da die Federn teilweise wegberechen oder der Deckel abstehen kann. Sieht nicht so gut aus! Wo genau das in der DIN VDE steht kann ich nicht sagen, müsste ich nachlesen. Falls Interesse besteht kann ich ja mal nachschlagen.

Gruß Thorsten

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Thorsten Schlenter

Damit würde man aber einen Teil der fachgerechten Elektroinstallationen einem Maler, dem Bauherrn oder sonstwem überlassen. Ich denke man kann grundsätzlich nicht davon ausgehen, daß Wände für immer tapeziert sein werden.

Ja, das wäre nett.

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Martin Rabers

Alos gut, hab mal ein wenig geblättert und folgende Auszüge gefunden:

DIN VDE 0100 Teil 510, Juni 2003

Abschnitt 513,

513.1: Allgemeines "Elektrische Betriebsmittel sind so anzuordnen , daß ihre betriebsmäßige Bedienung, ihre Inspektion, ihre Wartung und der Zugang zu den lösbaren Verbindungen leicht möglich ist. Diese Möglichkeit darf durch den Einbau der Betriebsmittel in Gehäuse oder andere Einbauräume nicht nennenswert beeinträchtigt werden."

DIN VDE 0100 Teil 520, Juni 2003

526.5.3 "Lösbare Verbindungsstellen, die nicht in Erde angeordnet sind, müssen zugänglich bleiben."

Damit entfällt schon einmal das verschließen der Abzweigdose mit Gips da der Zugang nun nicht wirklich leicht möglich ist.

DIN VDE 0100 Teil 520, Juni 2003

Abschnitt 526,

526.1 "Verbindungen zwischen Leitern untereinander sowie zwischen Leitern und Anschlussstellen an Betriebsmitteln müssen für eine dauerhafte Stromübertragung, eine angemessene mechanischen Festigkeit und einen Schutz bemessen sein.! 526.3 "Alle Verbindungen müssen zur Besichtigung, Prüfung und Wartung zugänglich sein, ausgenommen: - Muffen von Erdverelgten Kabeln - mit isoliermasse gefüllte oder gekappselte Muffen - Verbindungen zwischen der Anschlussleitung und dem Heizelement für Decken-, Fußboden- und Rohrheizsystemen." 526.5.1 "Leiteranschlüsse und -verbindungen müssen entsprechend den zu erwartenden Beanspruchungen im Hinblich auf Dauerbelastung und Kurschschluss ausgeführt werden. Dies gilt auch für vorübergehend ausgeführte Anschlüsse und Verbindungen." 526.5.1 "Das Anschließen und Verbinden von Leitern darf nur mit Klemmen nach den Normen der Reihen .... DIN VDE 0611,....VDE 0613...., Press- und Steckverbindern nach DIN VDE 0618..... vorgenommen werden."

Damit wäre auch das Verdillen kein Thema mehr!!

Und jetzt noch: DIN VDE 0100 Teil 410, April 1996

412.2.4 " In Fällen, in denen Abdeckungen entfernt, Umhüllungen geöffnet oder Teile von Umhüllungen abgenommen werden müssen, darf dies nur möglich sein - mit Hilfe eines Schlüssels oder Werkzeuges oder - nach Abschalten der Stromversogung aktiver Teile, für die die Abdeckung oder Umhüllung als Schutz gegen direktes Berühren vorgesehen sind; eine Wiedereinschaltung der Versorgung darf erst möglich sein, wenn die Abdeckung oder Umhüllung sich wieder an der Ursprünlichen Stelle befindet bzw. geschlossen sind, oder - wenn eine Zwischenabdeckung mindestens in Schutzart IPx2 oder IPxxB ein Berühren aktiver Teile verhindert und wenn diese Zwischenadbeckung sich nur mittels eines Schlüssels oder Werkzeuges entfernen läßt."

Damit ist der gute alte Federdeckel auch gestorben. Natürlich ist das ganze nun eine Auslegungssache ob die Tapete nun dazu beiträgt das die Dose genügend verschlossen istoder nicht. In der Meisterschule sagte uns der Dozent jedoch: ".....nach dem Übertapezieren benötigt Ihr ja ein Messer o.ä. zum Öffnen; damit also ein Werkzeug." Ich jedenfalls umgehe diese Überlegung indem ich die verschraubbaren VDE Deckel nutze. Damit hab ich sichergestellt das die Dose fachgerecht verschlossen ist und muss mich nicht ärgern wenn die Federn wiedermal nicht so wollen wie ich es gern hätte.

Hoffe das ich damit geholfen habe, bitte eventuelle Tippfehler gnädigst zu überlesen :-))

Gruß Thorsten

Reply to
Thorsten Schlenter

Ja, besten Dank dafür :-)

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Martin Rabers

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