Es gibt hier einen netzseitigen Fernsehkabelanschluss, der in einem Hausanschlusskasten endet. Der Hausanschlusskasten hat einen mit dem Kabel von draußen belegten Eingang, einen unbelegten Erdungsanschluss und einen unbelegten Abgang.
Dieser Fernsehkabelanschluss soll durch eine Verkabelung im Haus nutzbar gemacht werden.
Was ist dafür nötig, außer Koaxialkabel und Anschlussdosen?
Als ich in Aachen das letzte Mal (vor über 10 Jahren) Kontakt mit dem Kabelanbieter hatte, hat man mir erklärt, daß alles nach dem Hausübergabepunkt Problem des Hausbesitzers sei. Wenn das verplombt/versiegelt sei, dürfe man das einfach öffnen ...
Ich vermute, daß hängt stark vom lokalen Anbieter ab - hier hat man anscheinend zumindest in diesem Fall alles hinter dem HÜP an die Hausbesitzer abgetreten, um sich den Service zu sparen. In Größeren Einheiten kann das anders aussehen.
Im hiesigen Fall war es bei der Errichtung des Hauses vor einigen Jahrzehnten Sache des Bauherrn, ob und was für eine Kabel-Hausinstallation vorgenommen wird. Daran war der Kabelnetzbetreiber, damals die Deutsche Telekom, in keiner Weise beteiligt.
Ich halte es auch für ausgeschlossen, dass bei den benachbarten Häusern, bei denen seinerzeit eine Kabelanlage im Haus entstand, der Kabelnetzbetreiber irgendein besonderes Recht oder gar eine Eigentümerschaft an dieser erworben hat.
In diesem Sinne möchte ich sachgerecht hinter dem Übergabepunkt eine Koaxialverkabelung ins Haus einfügen. Über Hinweise, ob bestimmte Komponenten unter bestimmten Umständen entbehrlich sind, würde ich mich freuen.
Du hast nicht genannt für was genau Du den Anschluss nutzen willst. Zu Analog-Kabel-TV-Zeiten konnte man einfach ein fast beliebiges Koax-Kabel dranhängen und mit einfachen Verteilern und Dosen im Haus verteilen. Wurde das Signal zu schwach hat man noch einen Verstärker dazwischen gehängt. Heute hat man wesentlich höhere Frequenzen und ggf. auch Internet. Für einen Einzelanschluß bekommt man das vielleicht noch selbst mit haushaltsüblichen Mitteln hin. Wenn es verteilt werden soll, insbesondere wenn Mieter/andere Eigentümer im Spiel sind sollte man es den Profi mit geeigneter Ausstattung (Messtechnik,..) machen lassen. Ist wie beim Auto: Früher konnte man noch vieles selber als Gelegenheitsschrauber reparieren. Heute hört es beim Reifenwechsel schon fast auf.
Vom Hausübergabepunkt aus soll das Kabel zu zwei (End-)Dosen verzweigt werden. Beide Dosen sind 15–25 m Kabellänge vom Hausübergabepunkt entfernt.
Ist in so einer Situation definitiv ein (natürlich Zweirichtungs-)Verstärker nötig? Oder kann er durchaus überflüssig sein, was aber nur durch Messung feststellbar ist?
Ich habe bereits 4-fach geschirmtes 110-dB-Kabel eingezogen – auf den mechanisch besonders schwierigen Strecken zwischen den Dosen und dem gedachten Verzweigungspunkt. Diese „Einzel“-Kabel sind bis jetzt nicht abgelängt. Sie können also noch letztlich entweder nur von den Dosen bis zum vorerst gedachten Verzweigungspunkt oder parallel bis zum Hausübergabepunkt zwecks dortiger Verzweigung geführt werden.
Beim Koaxkabel kommt es nicht auf das Schirmmaß, sondern auf geringe Dämpfung und korrekte Verarbeitung an. Gutes Schaumkoax mit 1,13mm Cu-Innenleiter wie Kathrein LCD111A+ hat bei 450Mhz -3dB/25m
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Hüp bis 440MHz: 63-83 dBµV
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DVB-C bei 256-QAM 54-74dBµV, optimal:60-70BµV
min 63 -4 -3 = 56dBµV, bei Verwendung ungedämpfter Enddosen reicht es also auch bei minimalem Übergabepegel noch knapp.
Bei Einzelverträgen mit Internet-Zugang kümmert sich i.a. der Anbieter um die Gerätschaften. Dem kann man aber zumindest bzgl. des Internetrouters widersprechen - Stichwort kein Router-Zwang.
Bei gemeinsamen Hausanschlüssen für beispielsweise größere Wohnblocks sieht das anders aus. Da ist es i.a. Sache des Eigentümers bzw. der Eigentümergemeinschaft. Dafür kostet da im besonderen TV-Kabel oft nur einen Bruchteil der für Einzelverträge fälligen Monatsgebühr.
In jedem Fall wird der Hausanschlussverstärker vom Anbieter gestellt und bleibt üblicherweise auch in seinem Eigentum.
Wie gesagt, kommt auf den Vertrag an. Wenn jede Wohnpartei einen einzelnen Vertrag schließt, kümmert sich der Anbieter, sofern man nicht in Teilen widerspricht.
Wenn sich die Eigentümergemeinschaft wider erwarten einig ist, kann sie natürlich auch einen Gemeinschaftsanschluss legen lassen. Das ist im Besonderen für Kabel-TV i.a. eine gute Idee. Ich kenne Beispiele wo das unter 3€/Monat sind.
Für Internet sieht die Sache allerdings anders aus. Da will man im allgemeinen keinen gemeinsamen Vertrag. Zum einen aus haftungsrechtlichen Gründen (man kann da ja auch Unfug machen), zum anderen ist die gemeinsame Nutzung mit vielen Haushalten bei Privatanschlussverträgen üblicherweise ein AGB-Verstoß. Die gemeinsame Bandbreite und Telefonrechnung sind da eher schon die kleineren Probleme.
Du hast nicht verraten, ob es für TV-Kabel oder auch für Internet sein soll. Wenn das geklärt ist, würde ich konkret beim Kabelnetzanbieter fragen, welche Optionen es gibt, und das mit dem Belieben der Eigentümergemeinschaft abgleichen.
Beide für denselben Vertragspartner? Vermutlich nicht, sonst bräuchte es keine zwei Dosen. Man bekommt ja schließlich nur ein Kabel-Modem pro Vertrag. Oder ist eine davon nur für TV?
Der ist immer erforderlich und wird beim Abschluss des ersten Vertrags im Haus vom Anbieter montiert.
Das ist SAT-Kabel. Das geht aber auch für DVB-C/DOCSIS.
Natürlich freut sich der Techniker vom Anbieter vor Ort, wenn er das Kabel nicht selber legen muss. Allerdings ist die Freude oft begrenzt, wenn die vorhandene Verkabelung den Anforderungen nicht genügt und dann aufwändig nachgekartet werden muss. Und das kommt ziemlich oft vor, gerade bei älteren Verkabelungen. 20m neues Kabel sind halt billiger als eine Technikerstunde.
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