Fotovoltaikkabel unter Putz verlegen

Ich habe mit einem Haus zu tun, das zwei Fotovoltaikanlagen an sich hat. Deren Fotovoltaikmodule bilden je Anlage einen Strang und sind auf das Dach montiert. Die Wechselrichter sind in den Keller eingebaut. Miteinander verbunden sind die genannten Module und Wechselrichter durch doppelt isolierte feindrähtige Aderleitungen H07RN-F 1 × 4 mm² o. ä., unter anderem in Plastikkanälen auf dem Außenputz verlaufend. Die Kabel der übrigen Außen-Elektroinstallation befindet sich unter Putz. Die Solarkabel liegen nur deshalb auf Putz, weil sie erst nach der ursprünglichen Fertigstellung des Hauses verlegt wurden.

Bei einer wohl nötigen Erneuerung des Sockelputzes drängt es sich auf, diese Kabel unter den Putz zu verlegen.

Welche Bauweisen der Unterputzverlegung sind für solche Fotovoltaikleitungen zweckmäßig und korrekt?

Plastik-Wellrohr ins Mauerwerk einmörteln und Kabel durchziehen? Steifes glattwandiges Installationsrohr einbauen? Ein großes Rohr für alle vier Leitungen verlegen? Zwei mitteldicke Rohre verbauen, für jede Fotovoltaikanlage eins? Unter Putz besser einen anderen Kabeltyp nehmen?

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Hannes Kuhnert
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Warum Gummileitung? Die mag auf dem Dach sinnvoll sein, wegen UV-Schutz, ist aber für normale Zuleitungen unter Putz zu teuer. Man spart sich möglicherweise einen Anschlusskasten oben - aber den sollte man für den Modulwechsel ohnehin vorsehen.

Je dicker desto besser - und gerne einfach direkt einputzen. Ich würde normales NYM 4x10 verwenden.

Wie viele Stränge hast du, welche Leistung, welche Spannung?

Bei 12 V, 4000 W wären das 333 A! Da hast du bei 2x 10 Meter zum Keller schon erhebliche ohmsche Verluste, und damit auch Wärmeprobleme.

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Martin Τrautmann

Am 04.09.2023 um 16:28 schrieb Martin Τrautmann: ...

12V?

AFAIK und in der Welt der kleinen <30kWp PV Analgen:

Die Module "oberhalb" Balkonkraftwerke werden in der Regel als in Reihe geschaltete Strings ausgeführt, z.B. mit Leerlaufspanung von 800V. Auch mehrere gleich aufgebaute Strings parallel geschaltet gibt es.

Ein String hat dann Kurzschlussströme in der Dimension von 10...15A.

Die Solarkabel passen sowohl an die MC4 Stecker, die in der Regel der Wechselrichter als Stringanschlüsse hat und sind für die genannten elektrischen Anschlussdaten geeignet.

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Thomas Einzel

Die Strecke auf dem Putz ist nur wenige Meter lang. Ich denke, es lag damals auf der Hand, die Kabel durchgehen zu lassen. Trennmöglichkeiten gibt es auch so auf dem Dach, da mehrere Kabel hintereinandergesteckt sind bzw. die Kabel an Module angesteckt sind.

Wie schon geschrieben handelt es sich um zwei Anlagen mit je einem Strang.

Die eine Anlage hat 3,5 kW Nennleistung. Die andere ist ein „Balkonkraftwerk“.

An der großen Anlage maß ich getrennt mal 400 V. Von anderen Modulen weiß ich von einem Betriebsspannungs-Leerlaufspannungs-Verhältnis von ungefähr 3/4. Damit lassen sich bei 3,5 kW etwa 12 A annehmen.

Ich könnte dies und das Nachsehen. Hier wollte ich aber bloß am Schreibtisch sitzend eine grobe Abschätzung vornehmen.

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Hannes Kuhnert

Daher die Frage - der OP schreibt null über Größe und Anordnung.

Dass die genannten Parameter weltfremd waren sollte offensichtlich sein und die korrekte Antwort provozieren.

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Martin Τrautmann

Für eine grobe Abschätzung: die 4 qmm für das Balkonkraftwerk sind überdimensioniert, schaden aber nicht.

Für die Dachanlage könnten sie reichen - aber für eine grobe Abschätzung, was dort tatsächlich verbaut ist ist derjenige verantwortlich, der sie anschließt. Usenet-Beiträge sind dafür keineswegs als Beleg ausreichend.

Für Bündelungsfaktoren, Verlegearten und Leiterquerschnitte sind die entsprechenden VDE-Normen zu beachten.

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Martin Τrautmann

Martin Τrautmann hat geschrieben:

Freilich! Dass beim „Balkonkraftwerk“ diese Kabel eingebaut sind, ist höchstwahrscheinlich historisch bedingt. Ursprünglich gab es nur die große Anlage. Nach einem schweren Hagelschaden wurden deren Module gegen neue getauscht. Aus einigen noch einigermaßen brauchbaren der alten Module wurde das zusätzliche „Balkonkraftwerk“ errichtet. Anscheinend wurden da aus praktischem Grund Kabel der gleichen Sorte wie beim großen Kraftwerk verwendet.

Natürlich! Ich habe nichtmal danach gefragt. Ich hatte und habe keinen Zweifel daran, dass die vorhandenen Kabel der großen Anlage brauchbar dimensioniert sind. Immerhin ist die – mit dem erwähnten zwischenzeitlichen Fotovoltaikmodultausch – seit zwei Jahrzehnten in Betrieb.

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Hannes Kuhnert

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