Hausinstallation besichtigen - worauf achten?

X-No-Archive: Yes

begin Text

Moin!

Ein Bekannter von mir hat sich ein Häuschen (mehrstöckiges Ein-Familien-Reihenhaus in Billigbausweise, ca. 5 Jahre alt) gekauft, und ich wollte mal sicherheitshalber einen Blick drauf werfen.

Worauf achtet man speziell? (Schutz-Prüfgeräte habe ich leider nicht, müßte ich ausleihen. Ja, ich kann damit umgehen.)

Ich dachte mir, ich mache mal die UV auf und schau rein, ob die sauber aussieht, ggf. bei ein paar Klemmen testen, ob die auch fest angezogen sind (soweit Schraubklemmen), ebenso ein paar Auslässe und Steckdosen überprüfen. Ja, was noch? HPA kritisch ansehen, vielleicht.

Sinnvoll wäre vielleicht auch noch, einen Installationsplan zu erstellen (Leitungen mit dem Leitungssuchgerät nachverfolgen und hoffen, daß es keine unangenehmen Überraschungen gibt), so nicht vorhanden, und auf eine ordentliche Beschriftung der Schaltgeräte zu achten, prüfen, ob die Leitungsquerschnitte zu den Sicherungen passen.

Dem Vernehmen nach soll alles an ein RCD angeschlossen sein, wobei ich das auch für minimal erforderlich halte, mir aber dabei das *ein* RCD auch nicht unbedingt gefällt. (Falls es sich um eine Spar-Lösung mit RCD nur fürs Bad handelt, werde ich auf eine Veränderung hinwirken.)

Was ist denn der aktuell beliebte Pfusch?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz
Loading thread data ...

Ausleihen lohnt sich.

Nachziehen ist immer gut - das wird von den Herstellern der meisten Verteilermodule nach 6 Monaten gefordert, und fast nie vom Elektriker des Bautrügers gemacht...

Yup. Da dürften die meisten Fehler lauern.

Neben den genannten zu dünnen Leitungen mit ignoriertem Spannungsfall fallen mir auf Anhieb gefälschter "Drehstrom" (3*L1) an der HAD, überladene RCDs (zu hohe Vorsicherung und zu hohe Summe der folgenden LSS), fehlerhafte Verschraubungen/Klemmungen an Steckdosen und Schaltern (inklusive PE/N-Vertauschungen und fehlendem PE), "Not-Nullungen" und falsche Aderfarben hinter Kabelbrüchen und last but not least der PE-Abzweig hinter dem RCD ein... Gibt bestimmt noch mehr.

Gruß Sevo

Reply to
Sevo Stille

Sevo Stille schrub:

^^^^^^^^^^

der war gut... YMMD.

Ansgar

Reply to
Ansgar Strickerschmidt

"Ralf Kusmierz" schrieb

...

Zu wenig Steckdosen in der Installation könnten durch den Vorbesitzer "kreativ" erweitert worden sein. Gerne wird auch am Cu gespart, 5x1,5 als Herdzuleitung ist je nach Verlegeart erlaubt, aber kaum sinnvoll. Kommunikationsleitungen fest verlegt statt Leerrohr. Überhaupt: Wahrscheinlich viel zu wenig Dosen für TV, Telefon, Daten. Wenn Leerrohr, dann so verwinkelt, dass man trotzdem die ollen Leitungen nicht heraus bekommt (Silikonspray mit Pressluft durchs ganze Rohr blasen wirkt manchmal Wunder). Du solltest unbedingt an den jeweils entlegensten Steckdosen Ri und Re prüfen, Isolation sowieso an der UV für alles. Wenn keine Geräte angeschlossen sind und trotzdem Werte unter 1 MOhm --> Sch***e. Bei Schalterabzweigdosen mal öffnen, da wird gerne auf Grund der Platzverhältnisse unsauber gearbeitet. Wenn Abzweigdosen vorhanden: Auch mal ein paar aufmachen.

Ein Installationstester ist für so eine Durchsicht ein Muss.

Reply to
Carsten Schmitz

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.