Hilfe für Netzwerkberechnungen

Hallo,

ich bin kein Techniker, muß aber was verstehen: Das Problem: ein kleines, vereinfachtes Hochspannungsnetz sieht wie folgt aus:

---->1000MW(A)---------------------------------(C)------>1000MW \ / \ / \ / \ / \ / (B)

(bitte um Verständnis für die schlechte Zeichnung): Also (A) hat ein Kraftwerk, (C) auch. Das von (A) ist aber viel billiger, also will der einziger Verbraucher in (C), der 1000 MW verbrauchen möchte, von (A) beliefert werden. Die Leitungen A-C, A-B, B-C haben alle den gleichen Widerstand. Es ergibt sich laut Prof. ein Leistungstransfer von A->C i.H.v.

666,66 MW und von A->B sowie B->C i.H.v. 333,33 MW.
  1. Frage: Wie wird das gerechnet?

  1. Frage: Die 666,66 MW in der Leitung A->C sind das Limit dieser Leitung. Ein Verbraucher in (B) möchte jetzt aber auch ein MW verbrauchen. Prof. sagt, daß eine ausschließliche Belieferung von Kraftwerk in (A) zu einem Überschreiten der Leitungskapazität A-C führen würde. Also liefert Kraftwerk in (A) 0,5 MW und Kraftwerk in (C) auch 0,5 MW. Dann passt das...???

Meine Frage: Ich weiss, daß die Summe der Ströme in einem Knoten Null sein muss. Die Spannung nehme ich doch als konstant an(??). Kann also 3 Gleichungen in den Knoten aufstellen. Aber ohne die Widerstände irgendwie mit in die Gleichungen zu bringen, ist eine Lösung nicht möglich. Kann mir hier jemand helfen?

Gruß, Oli.

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Oliver Vogt
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Gar nicht.

Eine dreiecksförmige Netzstruktur, wie von Dir skizziert, würde in der Praxis zu verheerenden technischen Problemen führen. Der Strom ist leider nicht so nett, sich die Leitung auszusuchen, die noch Lastreserven hat. Ist sie schön kurz (=niedriger Widerstand) nimmt er gerne auch die Leitung, die schon glüht, und lässt den gut ausgebauten Umweg links liegen. Außerdem arbeiten Energieversorgungsnetze bekanntlich mit Wechsel-/Drehstrom. Eine Parallelschaltung von stark unterschiedlich lange Zuleitungen führt zu Phasenverschiebungen und infolgedessen störenden Blindströmen.

Energieversorgungsnetze sind daher üblicherweise baumförmig aufgebaut. Vom Verbraucher führt genau ein Weg zum örtlichen Umspannwerk, und von dort wiederum genau ein Weg zu jedem der umliegenden Kraftwerke.

Zum anderen interessiert sich von den Kaufleuten niemand dafür, woher genau der Strom kommt, den der Verbraucher bezieht. Verbraucher B hat X KWh verbraucht, Lieferant A hat nur Y KWh geliefert, also schuldet er dem Netzbetreiber C Geld für X-Y KWh (plus Durchleitungsgebühren). Ob der von A gelieferte Strom dabei tatsächlich bei B ankam, oder ganz andere Verbraucher im Netz von C versorgt hat, ist schnuppe.

Hergen

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Hergen Lehmann

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